Magdeburg, 1275: Eine festliche Prozession gerät zur Katastrophe. Viele Menschen sterben, beinahe auch die junge Jüdin Esther, doch der Knappe Wolfram rettet sie. Eine zarte Liebe entsteht, doch der Geldverleiher Amos will seine Tochter keinem Christen zur Frau geben. Wolfram verlässt die Stadt und wird zu einem berühmten Ritter im Dienste des Markgrafen von Brandenburg. Zwei Jahre später kreuzen sich die Wege der Jüdin und des Christen erneut. Nun ist es Esther, die Wolfram retten kann ...
Die Zeit der Handlung ist das Jahr 1275 und der Roman ist in zwei Bücher aufgeteilt. Leider wird im zweiten Teil viel wiederholt, was die Geschichte etwas langatmig macht. Schon damals hatte die jüdische ...
Die Zeit der Handlung ist das Jahr 1275 und der Roman ist in zwei Bücher aufgeteilt. Leider wird im zweiten Teil viel wiederholt, was die Geschichte etwas langatmig macht. Schon damals hatte die jüdische Gemeinde in Magdeburg mit Hass zu kämpfen und besonders ein Mönch den alle nur den Peitschenmönch nannten, schreckte dabei vor Grausamkeiten nicht zurück. Ether die junge Jüdin deren Vater Amos Geldverleiher ist gerät in die Verstrickungen dieser Zeit, wird aber von dem Christen Wolfgram geliebt. Doch eine Heirat zwischen den Beiden ist nicht erlaubt. Unterlegt ist die Geschichte mit der historisch belegten Geschichte über deren Einsturz einer Brücke, wobei über 300 Menschen ihr Leben verloren.
Fazit:
Leider ist die Hergang der Geschichte sehr banal. Der Schreibstil etwas holprig und zäh und konnte mich daher nicht fesseln.
Ruben Laurin hat einen sehr opulenten historischen Roman geschrieben. Die vielen handelnden Personen sind teils fiktiv, teils historisch.
Das Cover zeigt uns eine junge Frau, ich denke Esther, die Jüdin. ...
Ruben Laurin hat einen sehr opulenten historischen Roman geschrieben. Die vielen handelnden Personen sind teils fiktiv, teils historisch.
Das Cover zeigt uns eine junge Frau, ich denke Esther, die Jüdin. Sie schaut über den Fluss zur Stadt, wo sich der Dom noch im Bau befindet.
Die Handlung, die wieder in Magdeburg spielt, ist mit allem gespickt, was zu dieser Zeit möglich war. Schlachten, Ritter, Knappen, Intrigen. Die schon immer im Abseits stehenden Juden und auch Beginen, wie Mechthild von Magdeburg, die in der Neustadt leben.
Der Brückeneinsturz während einer Prozession ist historisch in der Magdeburger Chronik belegt. Es kamen rund 300 Menschen zu Tode. Viele Wege und Plätze sind mir bekannt. Noch heute gibt es, trotz zweimaliger Zerstörung der Stadt, Bauten, Straßen und Plätze aus dieser Zeit.
Die historischen Ereignisse und Machtkämpfe sind sehr gut recherchiert und dargestellt. Gier und Gewalt prägen diese Zeit. Rittertum und Schlachten. Auch der schon lange währende Konflikt zwischen Juden und Christen ist sehr gut dargestellt. Die beschriebenen Grausamkeiten waren mir zu viel und ich mußte mich oft zwingen weiter zu lesen.
Allerdings wird im Buch über Maisfladen, die auf dem Alten Markt mit Fisch belegt werden geschrieben. Nur war Amerika noch nicht entdeckt. Einen Monat früher gab es bereits Frühkartoffeln von einer Bäuerin in Magdeburg zu kaufen, deren Pflanzen es aber auch noch nicht nach Europa geschafft hatten.
Die Akribie, mit der die historischen Personen und geschichtlichen Ereignisse beschrieben sind, fehlt hier leider. Spitzen gab es im 13. Jahrhundert auch noch nicht und Elche nicht mehr in diesen Gegenden. Es waren noch einige andere Dinge, die mir das Lesevergnügen schmälerten, da sie nicht in die Zeit passten. Ich kann auch absolut nicht nachvollziehen, dass eine Mutter ihr Kind nicht erkennt, auch wenn es entstellt ist. Das ist mir als Mutter nicht realistisch.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und gut lesbar und sehr bildlich.
Hilfreich sind ein alter Stadtplan, ein Personenregister und eine historische Zeittafel, die dem Buch voran gestellt sind.
Der Roman ist in 2 Bücher unterteilt. Das Zweite beginnt mit etlichen Wiederholungen aus dem ersten Buch.
Mir sind es eigentlich zu viele Protagonisten und auch Handlungsstränge, die am Ende sehr schnell zusammengeführt wurden.
Mein erster historischer Roman von Ruben Laurin. Ich kenne den Autor jedoch unter anderem Namen, denn ich habe von ihm bereits einen historischen Krimi gelesen und werde demnächst Band zwei dieser Reihe ...
Mein erster historischer Roman von Ruben Laurin. Ich kenne den Autor jedoch unter anderem Namen, denn ich habe von ihm bereits einen historischen Krimi gelesen und werde demnächst Band zwei dieser Reihe lesen.
Mit der Jüdin aus Magdeburg habe ich mir anfangs etwas schwer getan. Ich kam längere Zeit nichr in die Geschichte, die sehr ausschweifend erzählt wird. Es gibt viele Figuren und auch einige Handlungsstränge. Normaler Weise habe ich damit kein Problem und das Personenverzeichnis zu Beginn war auch eine große Hilfe. Trotzdem hatte ich die ersten 150 Seiten kleinere Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden.
Der Klappentext erzählt meiner Meinung zuviel. Bis die Ereignisse, die in der Kurzbeschreibung erwähnt werden auch tatsächlich stattfinden, hat man bereits mehr als ein Drittel des Buches gelesen.
Ruben Laurin lässt die Ritterzeit wieder aufleben. Sein historischer Roman ist in zwei Teile geteilt. Buch Eins spielt im Sommer 1275 und wir lernen Esther aus dem Judendorf kennen. Ihr Vater Amos ist Geldeintreiber. Eine weitere wichtige Figur ist Wolfram von Hildesheim, Knappe von Ritter Adalbert von Stendal. Neben seiner Knappenausbildung dichtet er Verse und spielt auf der Laute. Dies nutzt sein Ritter Adalbert um der schönen Heilweg den Hof zu machen. Diese ist jedoch bereits dem Markgrafen, Otto IV von Brandenburg versprochen und Otto ist alles andere als ein Mann, der einem Kampf aus dem Weg geht.
Ein weiterer Handlungsstrang befasst sich mit der Begine Mechthild und ihrer Pflegetochter Genoveva, die von den Bewohnern Magdeburgs argwöhnisch beäugt und auch verspottet wird. Sie gilt als schwachsinnig, doch Genoveva hat das zweite Gesicht und sieht schreckliche Dinge für Magdeburgs Bewohner voraus. Dostl, der Sohn des Schmiedes, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und wird Wolframs bester Freund.
Natürlich gibt es auch die üblichen Bösewichter, die wir in Ritter Gero von Greifenstein und dem "Peitschenmönch" Gallus von Trier kennenlernen.
Die Figuren sind teils fiktiv und teils historisch belegt. Viele von ihnen entwickeln sich weiter. Obwohl es doch eine Vielzahl an Charakteren gibt, sind diese sehr lebendig beschrieben und bleiben gut im Gedächtnis haften.
Buch zwei beschäftigt sich mehr mit den Kämpfen und dem Streit um die Nachfolge von Erzbischof Konrad II. Otto möchte seinen Bruder Erich als neuen Erzbischof in Magdeburg sehen. Als dieser nicht zu Konrads Nachfolger gewählt wird, beschließt Otto mit seinem Heer in die Stadt einzufallen.
Zu den detailverliebten Inhalt kamen auch noch einige Wiederholungen dazu, die vorallem in der ersten Hälfte zu einigen Längen führte. Jedoch fand ich die bildhaften Beschreibungen der Orte und der Stadt Magdeburg äußerst gelungen. Man hatte zu jeder Zeit Bilder im Kopf. Eine Karte der Stadt Magdeburg am Beginn des Buches ist ebenfalls eine Hilfe. Die Sprache wurde vom Autor der Zeit angepasst.
Leider bin ich auch über einige Fehler gestolpert: Die besagten Frühkartoffel findet man im 13. Jahrhundert sicherlich noch nicht, denn diese kamen aus Amerika und das war noch nicht entdeckt. Auch edle Spitze gab es zu dieser Zeit noch nicht. Hier hätte auch das Lektorrat nicht drüberstolpern dürfen!
Fazit:
Leider kam ich nur etwas holprig in die Geschichte, die mich erst ab der zweiten Hälfte packen konnte. Zu viele Figuren und Handlungsstränge machten das Lesen zu Beginn etwas mühsam und einige Recherchefehler sind mir zusätzlich noch aufgefallen. Ruben Laurin kann es eindeutig besser. Ich bleibe wohl lieber bei seinen historischen Krimis.