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Veröffentlicht am 25.10.2017

Nora Roberts ungewohnt düster- Spannender Thrill, der ans Buch fesselt, allerdings ist der Romanceanteil schwächer geraten

Licht in tiefer Nacht
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Westmontana 1991:

Die einundzwanzigjährige Alice ist auf dem Heimweg zur Ranch ihrer Familie. Fast drei Jahre lang war sie fort und sie kann sich gut vorstellen, dass sie womöglich nicht wieder mit offenen ...

Westmontana 1991:

Die einundzwanzigjährige Alice ist auf dem Heimweg zur Ranch ihrer Familie. Fast drei Jahre lang war sie fort und sie kann sich gut vorstellen, dass sie womöglich nicht wieder mit offenen Armen aufgenommen wird, da ihr damaliger, plötzlicher Aufbruch am Hochzeitstag ihrer Schwester Maureen und ihre kindischer Wunsch in Kalifornien Karriere machen zu wollen, sie in einem äußerst egozentrischen unsympathischen Licht wirken ließen. Mittlerweile hat Alice ihren Fortgang bereut und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass ihr vergeben wird. Doch nur ein paar Meilen vorher, wird sie von einem Mann der sie mit seinem Auto mitnimmt, geschlagen und überwältigt. Er bringt sie an einen ihr unbekannten Ort, legt ihr Fußfesseln an und missbraucht sie körperlich und seelisch. So lange bis sie gebrochen ist. Ihr steht ein jahrelanges Martyrium bevor. Wird sie sich daraus befreien können?

Westmontana Gegenwart:

Bodine Longbow liebt es, auf der Familienranch die Zügel in der Hand zu halten. Rein beruflich, versteht sich, denn sie ist für die Koordination aller Veranstaltungen und Planungen auf der Ranch zuständig. Der Ort ist ein Touristenmagnet und Bodine, ihre Brüder, ihre Eltern und ihre Großmutter, wollen auch, dass es so bleibt. Immer wieder entstehen in den Köpfen der Longbows neue innovative Ideen, die sie kreativ umsetzen. Doch dafür benötigt man zuverlässige Arbeiter. Als der ehemalige, attraktive Nachbarssohn Callen Skinner in den Ort zurückkehrt, ist es keine Frage für die Longbows, ihn zu engagieren. Und in der Tat, Callen stellt sich als wahrer Glücksgriff für sie heraus, denn er besitzt zudem ein dressiertes Pferd, das viele Kunststücke beherrscht und sogleich in eine Art Show integriert wird.

Aber Bodine und Callen kommen sich zudem auf privater Ebene schnell näher. Während Callen damals eher weniger an der kleinen Schwester seines besten Freundes interessiert war, reizt ihn nun ihre clevere Art und ihre Schönheit ungemein. Kurz bevor der nächste Touristenstrom über die Ranch hereinbrechen wird, geschieht ein Mord an einer jungen Frau. Der nicht der einzige bleiben wird und den kleinen beschaulichen Ort erschüttert. Die Ermordete, war eine Angestellte der Ranch und Callen fürchtet nun, dass womöglich auch Bodine ins Visier des Killers geraten könnte. Doch jemand von der Polizei glaubt stattdessen, Callen wäre der Täter…

Im Gegensatz zu Nora Roberts zeitgenössischen Liebesromanen, die sich mittlerweile oftmals sehr ähneln von der Charakterentwicklung der Protagonisten etc., und die ich auch nicht mehr lese, liebe ich ihre Romantic Suspense Romane immer noch sehr. Zwar wird auch darin eine Liebesgeschichte erzählt und eine dicke Portion Heile-Welt- Feeling, über die Leser gegossen, (Fans der Autorin mögen mir bitte vergeben, das war nicht abwertend gemeint, auch ich liebe eine gewisse Heile-Welt-Atmosphäre in meiner Lektüre! ) doch warten die Suspenseromane mit raffinierter konstruierten Plots auf und zumeist ist die Mischung zwischen Romance und Suspense ausgewogener, so dass keinerlei Langeweile beim Lesen aufkommt.

Allerdings hatte ich diesmal ein kleines Problem. In „Licht in tiefer Nacht“, wird die Geschichte zweier Frauen erzählt. Einmal Bodines in der Gegenwart und die ihrer Tante Alice, seit deren Verschwinden Anfang der 90er Jahre. Und Alices Geschichte wird so dermaßen unter die Haut gehend und erschreckend geschildert, dass man beim Lesen von Bodines Liebesgeschichte, seltsamerweise kaum noch Anteil daran nehmen kann, weil man gedanklich immer noch bei Alice, ihren Qualen und ihren Entbehrungen ist. Alices und Bodines Erlebnisse werden dazu im Wechsel erzählt, so dass ich mich mehrfach dabei ertappt habe, dass ich Bodines Dialoge mit Callen etwas flüchtiger überlesen habe, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es in der Zwischenzeit Alice ergangen ist. Sicher, Bodine und Callen sind ein sympathisches Liebespaar und auch die ganze Familie Longbow strahlt dieses typische Großfamilienflair aus, dass für heimelige Wohlfühlatmosphäre sorgt, doch mir was es etwas „too much“ diesmal. Gerade in Hinblick darauf, dass Alices Geschichte so intensiv erzählt wird, spürt man beim Lesen der Liebesgeschichte diesmal sehr deutlich, wie trivial sie doch geraten ist. Und vor allem hat sie keinerlei Überraschungen oder Reibungspunkte zu bieten. Bodine und Callen sind sich praktisch gleich ihrer Gefühle füreinander bewusst, was für eine gewisse Eintönigkeit und Beliebigkeit sorgt und mich nicht wirklich neugierig auf den Ausgang ihrer Liebesgeschichte gemacht hat, den man ja eigentlich doch schon kennt.

Aus diesem Grunde habe ich einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen, allerdings nicht mehr, weil mich Alices Story so sehr in ihren Bann gezogen hat. Zwar fand ich es untypisch für Nora Roberts, psychologisch dermaßen düstere Töne anzuschlagen in ihrem Roman, doch fand ich, dass mich gerade dieser Punkt besonders überzeugen konnte. Ein wenig kurz kam jedoch Alices seelische Aufarbeitung, genauso wie die Suche nach überlebenden Kindern etc. und auch das Showdown gegen Ende des Romans hätte ruhig etwas ausführlich ausfallen können, für meinen Geschmack. Dennoch, ein spannender Suspense, wenn man gewillt ist, Abstriche bei der recht vorhersehbaren Liebesgeschichte zu machen.

Fazit: Nora Roberts ungewohnt düster- Spannender Thrill, der ans Buch fesselt, allerdings ist der Romanceanteil schwächer geraten.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Sexy New Adult Romance mit einem sympathischen Heldenpaar im Fokus. Leider aber auch etwas zu kurz

Bedtime Trouble: Codewort Liebe
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Alle halten Kolja, kurz Kol genannt, für jemanden, der nichts anbrennen lässt. Der, feste Bindungen scheut und gar nicht in der Lage ist, treu zu sein. Kol ist diese Einschätzung seines Charakters eigentlich ...

Alle halten Kolja, kurz Kol genannt, für jemanden, der nichts anbrennen lässt. Der, feste Bindungen scheut und gar nicht in der Lage ist, treu zu sein. Kol ist diese Einschätzung seines Charakters eigentlich ganz recht. Er mag es nicht, sein Privatleben mit anderen auszudiskutieren und mimt stattdessen lieber den leichtfertigen Ladykiller. Was keiner ahnt, er hat eine jüngere Schwester, die er abgöttisch liebt und die seit einem Brand in einer Pflegeeinrichtung liegt, im Wachkoma. Seine Eltern leben getrennt. Die Mutter ist eine Alkoholikerin und sein Vater, ein Russe, lebt seit dem Scheitern der Ehe in Moskau. Immerhin zahlt der Vater für die Pflege von Kols Schwester, doch es scheint, dass sich das bald ändern könnte, fürchtet Kol.

Seine Wohnung finanziert er sich durch Untervermietung. In seiner WG leben außer ihm noch ein Pärchen, Novalie und Julien, ein Freund und seine beste Freundin Willow. Als es zwischen Novalie und Julien kracht, weil Julien eine andere hat, versucht sich Kol als Tröster. Doch plötzlich erwachen zärtliche Gefühle für Novalie in Kol. Diese jedoch glaubt, Kol sei lediglich an einem One Night Stand mit ihr interessiert. Überhaupt ist sie noch nicht über Julien hinweg, oder?

Ich hatte „Bedtime Trouble- Codewort Liebe“, bei einer Verlosung gewonnen; mein erster Roman der Autorin Maddie Holmes, auf deren Geschichte ich sehr gespannt war. Der Roman bietet eine Mischung aus erotischer Lektüre und „New Adult“ und ist eine kurzweilige Liebesromanlektüre, die mir im Großen und Ganzen gut gefallen hat. Im Zentrum der Geschichte stehen der Halbrusse Kol und die Studentin Novalie. Diese Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht Kols und Novalies vorangetrieben, so dass man ausreichend Einblicke in die Gedanken-und Gefühlswelt der Protagonisten bekommt. Das Heldenpaar ist sympathisch gestrickt, jedoch hätte ich mir ein wenig mehr Seitenzahlen gewünscht, damit manche Handlungsstränge ein wenig ausführlicher behandelt hätten werden können. Zum Beispiel fand ich, dass Novalie Julien zu schnell abhaken kann; selbst wenn er sie betrogen hat, ist man gedanklich doch nicht so schnell bereit, sich auf etwas Neues einzulassen! Auch die Liebesgeschichte zwischen Kol und Novalie; also die Entwicklung von Affäre zu Liebe, hätte meiner Meinung nach, ausführlicher erzählt werden können und ein paar Dinge fand ich ein wenig unlogisch konzipiert, zum Beispiel die Frage, wie sich Kol sein Studium finanzieren kann, bedenkt man seinem familiären Hintergrund. Abgesehen von diesen Kritikpunkten, fand ich die Story aber sehr gut geschrieben, die sich in einem Rutsch lesen ließ. Die Liebesszenen in „Bedtime Trouble- Codewort Liebe“, sind sehr prickelnd und hot geschrieben, werden allerdings niveauvoll dargeboten. Vor allem aber bleibt die Romantik stets im Fokus. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und empfehle den Roman gerne weiter.

Kurz gefasst: Sexy New Adult Romance mit einem sympathischen Heldenpaar im Fokus. Leider aber auch etwas zu kurz!

Veröffentlicht am 08.10.2017

Atmosphärisch dichter Historienschmöker, der auf spannende Art und Weise den Untergang des Templerordens erzählt

Die Hüterin des Templerschatzes
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Die Tochter des reichen Gewürzhändlers Elva, macht eine überaus gute Partie, so scheint es. Ihrem Vater ist es gelungen, einen adligen Ritter für seine Tochter einzufangen. Graf Arnulf von Arras mag zwar ...

Die Tochter des reichen Gewürzhändlers Elva, macht eine überaus gute Partie, so scheint es. Ihrem Vater ist es gelungen, einen adligen Ritter für seine Tochter einzufangen. Graf Arnulf von Arras mag zwar nicht ansehnlich sein, doch immerhin besitzt er eine Burg. So wird rasch eine Hochzeit anberaumt und Elva mit dem Grafen vermählt. Und das, obwohl sie insgeheim stets glaubte, sie würden ihren Freund aus Kindertagen, Thorin ehelichen. Doch Elva fügt sich in ihr Schicksal, auch wenn sie genau spürt, dass der Graf sie nicht liebt und die Nächte im Ehebett für sie eine einzige Enttäuschung sind. Dazu geschehen immer wieder rätselhafte Dinge in Elvas Nähe, welche ihr Angst machen. Jemand trachtet Elva nach dem Leben, doch wer? Auch Arnulf nimmt die Vorkommnisse ernst und stellt eine Wache für seine Frau ab.

Überhaupt kommt sich das Ehepaar. im Laufe der nächsten Monate zumindest auf freundschaftlicher Ebene näher und so beschließt Elva eines Tages, ihrem Mann ein kostbares Gewand nähen zu lassen. Doch jemand hat das gelieferte Gewand mit Gift präpariert und es kommt zur Katastrophe. Elva muss von Burg Arras fliehen, will sie nicht als Gattenmörderin hingerichtet werden und so schließt sie sich, auf dem Weg zu ihrer Schwester, die in Marseille lebt, kurz entschlossen einer bunten Gauklertruppe an. Doch die rätselhaften Unglücke rund um Elva, reißen nicht ab…

Der Ritter des Templerordens, Amiel de Lescaux, hat es in seinen jungen Jahren bereits weit gebracht. Er genießt das Vertrauen des Oberhauptes der Templer, Jacques de Molay, der Amiel bei einer wichtigen Angelegenheit ins Vertrauen zieht. De Molay ist mit einigen jüdischen Oberhäuptern in Verhandlung, die dem Templerorden eine große Summe zur Verfügung stellen werden, wenn sie dafür den heiligsten Schatz erhalten, der sich noch in De Molays Besitz befindet. Für diese Summe sollen Schiffe gebaut werden, eine mächtige Flotte, die dazu diesen soll, das Heilige Land zurückerobern zu können. Doch die Zeiten sind schwierig, es kursieren schlimme Gerüchte, die die Templer betreffen, was König Philipp dem Schönen und einem seiner eifrigsten Mitstreiter, Guillaume, gut zupass kommt. Besonders Guillaume hasst den Templerorden, den er für den Tod seiner Eltern vor vielen Jahren verantwortlich macht. Er hat allen Templern Rache geschworen und hofft auf eine Chance, den Orden zu vernichten. Während sich Elva immer noch auf gefahrenvoller Reise befindet und Amiel, als de Molays Stellvertreter den Schatz hütet, zieht sich das Netz um die Templer, das von den reichen und mächtigen Männern des Landes gesponnen wird, immer mehr zu und selbst Männer aus den eigenen Reihen, wenden sich verräterisch gegen sie. Kann Amiel seine Ordensbrüder retten und wird er jemals seine lange verloren geglaubte Schwester wieder finden?

Nachdem ich „Die Königin der Diebe“, den historischen Roman des Autorenduos Sabine Klewe und Martin Conrath, vergangenes Jahr las und so begeistert war vom Schreibstil der beiden, habe ich dem Erscheinen des aktuellen Romans regelrecht entgegengefiebert. Erneut greift Sabine Martin ein äußerst spannendes Hintergrundthema auf, um das sich heute noch viele Gerüchte ranken. Es geht um den verschollenen Schatz der Templer und den Fall dieses mächtigen Kreuzritterordens. Zwar habe ich bereits sehr viele historische Dokumentationen darüber sehen dürfen, doch gelingt es dem Autorenduo dennoch, eine spannende Story zu erzählen, die äußerst geschickt Fakten mit Fiktion verbindet und den Roman zu einem unterhaltsamen, spannenden Lesevergnügen macht.

Die Geschichte wird von dem Heldenpaar Elva und Amiel getragen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, was auch für ihre Lebenswege gilt, doch beide sind aufrecht, tapfer, mutig und haben ihr Herz auf dem rechten Fleck. Anfangs fand ich es etwas schade, dass Elvas Werdegang etwas kürzer und knapper abgehandelt wurde, als Amiels, doch im Laufe des Romans gab sich das erfreulicherweise, so dass ich beide Handlungsverläufe mit gleicher Spannung verfolgen konnte. Trotz seiner immerhin 559 Seiten wird der Historienschmöker nie langweilig, weil er atmosphärisch äußerst dicht geschrieben ist.

Dennoch, einen Kritikpunkt habe ich, der mich davon abgehalten hat, die Bestbewertung zu vergeben. Ein Kritikpunkt, den ich auch schon bei „Die Königin der Diebe“, anzubringen hatte. Die Liebesgeschichte zwischen Elva und Amiel fand ich viel zu nebensächlich erzählt. Es mangelt der Love Story an intensiven Kennenlerngesprächen, die dem Leser verdeutlichen, wieso sich Elva und Amiel so schnell ineinander verlieben. Stattdessen reicht es Amiel, einem bislang überzeugten Bruder des Templerordens einfach so aus, dass er Elva sieht und schon ist er in Liebe entbrannt und bereit, alles für sie zu riskieren? Das war leider für mich nicht überzeugend genug. Außerdem mochte ich Elvas Ergebenheit in Bezug auf die Männer, die sie umwerben nicht. Sie ließ sich ein wenig zu schnell und emotionslos auf sie ein. Vielleicht wirkte das auch so, weil ihre Gedanken und Gefühlswelten nicht richtig beleuchtet wurden. Es gab einfach nicht viele tiefgründige Gespräche zwischen dem Paar, die ihre Liebe füreinander zusätzlich untermauerten und ich würde mir sehr wünschen, dass das Autorenduo dem Heldenpaar ihres nächsten Romans, ein wenig mehr Eigenleben und ein überzeugenderes Liebesleben gewährt. Dieses muss ja nicht gleich rosarotkitschig ausarten, aber zumindest sollten knisternde Funken zwischen dem Heldenpaar sprühen.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Brooke und Declan- Supersüße Romance, die mit viel heimeliger Wohlfühlatmosphäre punkten kann

Neue Liebe in Sunshine Valley
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Declan Kincade hat es beruflich geschafft. Er hat eine florierende Firma und ist reich. Doch privat läuft es alles andere als rund bei ihm. Bislang reichte es ihm, sich auf nichtssagende One Night Stands ...

Declan Kincade hat es beruflich geschafft. Er hat eine florierende Firma und ist reich. Doch privat läuft es alles andere als rund bei ihm. Bislang reichte es ihm, sich auf nichtssagende One Night Stands einzulassen, wenn ihm der Sinn nach einer Frau stand, doch seitdem seine Eltern plötzlich und unerwartet bei einem Unfall starben und er sich nun zusammen mit seinen Brüdern, um die noch minderjährige Schwester Nicole kümmern muss, hat sich sein Weltbild etwas verschoben. Vor allem seine attraktive Assistentin Brooke, die einen äußerst guten Job macht, weckt sein Interesse.

Doch Declan zögert, sich Brooke zu nähern, denn er ist äußerst korrekt und fürchtet, dass eine Liaison, zwischen seiner Angestellten und ihm, nur zu unnötigen Komplikationen führen könnte. Ausgerechnet Brooke ist es aber dann, die ihm einen, eigentlich guten Plan vorschlägt. Da sie viel zu tun haben, Declan aber andererseits zu Hause bei seiner Familie gebraucht wird, schlägt Brooke ihm vor, dass sie ihn einfach begleitet und ihre Arbeit von dort aus verrichtet. Declan zögert zunächst, lässt sich aber dann doch darauf ein. Womit er nicht gerechnet hat, sind Brookes Fröhlichkeit und Spontanität. So überredet sie ihn tatsächlich dazu, die Küstenstraße zu benutzen. Malerische Blicke auf die Küste inklusive. Aber auch eine zusätzliche Überachtung in einem Hotel. Wird Declan sich zurückhalten können, obwohl er Brooke zum Anbeißen findet?

Nachdem im ersten Teil der Serie „Neue Träume in Sunshine Valley“, der sexy Eishockeyspieler Jordan die Frau fürs Leben fand, erzählt Candis Terry im zweiten Band „Neue Liebe in Sunshine Valley“, nun die Geschichte über Jordans Zwillingsbruder Declan. Declan, der als äußerst ehrgeiziger Workaholic und steif in seiner Familie gilt, hat all die Jahre ein Geheimnis bewahrt. Er hatte von Kindesbeinen an eine Lese und Rechtschreibschwäche, so dass ihm die Schule doppelt schwer fiel, als allen anderen Kincadegeschwistern, Mittlerweile hat er sich sein eigenes Imperium geschaffen, doch seine Familie geht ihm über alles. Vor allem, seitdem seine Eltern nicht mehr da sind und sich gewisse Gerüchte, womöglich als wahr erweisen könnten. Jordan geht dermaßen in seiner Arbeit auf, dass er alles andere um sich herum völlig ausblendet und glaubt, keine Zeit für Vergnügungen zu haben. Bis Brooke in sein Leben tritt und ihn eines besseren belehrt. Ich mochte die Liebesgeschichte zwischen Declan und Brooke sogar noch ein Tickchen mehr, als die des Vorgängerbandes, weil zwischen dem Heldenpaar die Chemie einfach stimmt und ihre gemeinsamen Dialoge so ungezwungen und natürlich wirken, als hätte man reale Personen vor sich. Dazu kommt, dass ich den trockenen Humor der beiden sehr mochte. Und auch an Candis Terrys Schreibstil an sich, gibt es absolut nichts auszusetzen. Man bekommt hier einen supersüßen Liebesroman geboten.

Warum also einen halben Punkt Abzug? Ich fand einfach, dass der Roman zwischenzeitlich ein wenig mehr Spannung hätte vertragen können. Man weiß praktisch von Beginn an, dass Brooke und Declan ineinander verliebt sind. Und selbst der Zwist, der sich entspinnt und der Dank der übrigen Kincadefamilie irgendwann gelöst wird, ist kein echter Trennungsgrund. Die „Heile Welt“ Darstellung“, innerhalb der Familie, mag dazu zwar für heimelige Wohlfühlatmosphäre sorgen, doch sie war mir zum Teil etwas „too much“ geraten. Fast so, als habe man eine Romance a la Disney vor sich. Weniger strenge Leser, werden das womöglich aber völlig anders sehen, als ich.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Unterhaltsamer Abenteuerroman, so flott wie ein Mantel und Degenroman geschrieben

Das blaue Medaillon
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Die Venezianerin Alessa ist eine geschickte Kletterin und Diebin. Gelernt hat sie dieses, zugegebenermaßen, eher unlautere Handwerk, von ihrem Großvater. Seit dem Tod ihrer Eltern vor vielen Jahren, die ...

Die Venezianerin Alessa ist eine geschickte Kletterin und Diebin. Gelernt hat sie dieses, zugegebenermaßen, eher unlautere Handwerk, von ihrem Großvater. Seit dem Tod ihrer Eltern vor vielen Jahren, die ermordet wurden, lebt Alessa nämlich bei ihm. Von ihrer Tante Zenobia, einer Schauspielerin, hat Alessa, eher heimlich, weil ihr Großvater den Beruf seiner Tochter strikt ablehnt, eine gewisse Faszination fürs Theater entwickelt, wenn sie auch niemals in Zenobias Fußstapfen treten möchte. Doch leider bleibt Alessa, nach dem krankheitsbedingten Tod ihrer Tante und der plötzlichen Ermordung ihres Großvaters nichts anderes übrig, denn der berüchtigte Meuchelmörder Mezzanotte ist ihr dicht auf den Fersen, da sich in ihrem Besitz nun eine Halskette mit einem Medaillon befindet, welche einst ihrer Mutter gehörte, die Zenobia bis zu ihrem Tod hütete. Das Medaillon ist äußerst wichtig, denn damit kann der Besitzer wichtige Dokumente auslösen, die seit dem Tod der Eltern bei einer Vertrauensperson gelagert werden. Dokumente, die von einem Verrat berichten. Gefährliche Papiere, für die Involvierte aus den höchsten Kreisen, alles tun würden, damit sie für immer unter Verschluss bleiben.

Alessa zögert nicht lange und flieht mit einer Schaustellertruppe nach Deutschland, wo ihr letzter, noch lebender Verwandter lebt. Zenobias unehelicher Sohn, der aus einer Liaison mit einem Herzog hervorging. Das Glück ist Alessa hold, denn ausgerechnet zum Herzog von Braunschweig-Lüneburg geht die Reise, da die Truppe an seinem Hofe mehrere Aufführungen vorführen sollen. Der Herzog ist zwar mittlerweile glücklich liiert und hat eine kleine Tochter, dennoch hat er Venedig nie vergessen. Alessa plant, den Herzog oder ihren Cousin um Hilfe zu bitten, doch ausgerechnet ein junger Offizier, der im Dienste des Herzogs steht und ihr zunächst misstraut, könnte sich als Retter in der Not erweisen. Derweil ist Mezzanotte Alessa nach Deutschland gefolgt…

„Das blaue Medaillon“, von Martha Sophie Marcus, ist mein erster Roman der Autorin. Sie hat einen sehr angenehmen Schreibstil und drückt sich der Zeitepoche entsprechend aus, so dass der Roman ausreichend historisches Kolorit aufweist. Was mir sehr gut gefallen hat, an der Story, war, dass die Romanheldin Alessa viele interessante Fähigkeiten aufweist, die eigentlich eher untypisch sind, für eine Frau ihrer Zeit. Dass Alessa sie dennoch besitzt, wurde plausibel von der Autorin erklärt und da der Roman bereits sehr spannend beginnt, konnte ich mich schnell hineinfallen lassen in die Geschichte des Medaillons. Es ist eher ein unterhaltsamer Abenteuerrroman, ähnlich der flotten Mantel und Degenstorys von einst, als ein Liebesroman. Zwar kommt die Liebe nicht zu kurz, wird jedoch eher zur Nebensache. Und auch das Ende des Romans zeugt davon, dass man hier womöglich noch eine Fortsetzung serviert bekommt. Nun zu meinen kleinen Kritikpunkten, die zu einem halben Punkt Abzug geführt haben. Da ich nicht weiß, ob noch eine Fortsetzung geplant ist, bitte ich diese Punkte unter Vorbehalt zu betrachten. Die Autorin führt einige Akteure ein, wie etwa den Cousin Alessas, den sie aufsucht, weil sie bereits in der Kindheit ein enges Verhältnis hatten. Doch entwickelt er sich lediglich als Staffage und sein Zwist mit Alessa wird praktisch offen gelassen. Ich fand, das hätte man besser lösen können. Genauso undurchsichtig verhält es sich mit der Geschichte rund um das Medaillon. Zwar erfährt man etwas über die besagte Verschwörung von einst, doch wird auch diese lediglich kurz erwähnt und hat eigentlich keinen aktuellen Nutzen für den Handlungsverlauf, da Mezzanotte lediglich aus eigenen Ansinnen handelt. Des Weiteren fand ich es befremdlich, dass der Herzog Alessa, nachdem er erfährt, wer sie wirklich ist, nicht viel eher, meinetwegen auch heimlich zu sich ruft. Wenn er damals, in ihrer Kindheit so vertraut mit ihr war, wundert es dann doch, dass er sich fern hält, weil es einfach nicht passt. Abgesehen von diesen aufgeführten Punkten, habe ich mich beim Lesen des Romans jedoch wunderbar unterhalten gefühlt und empfehle „Das blaue Medaillon“ allen Fans historischer Abenteuerromane gerne weiter.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer Abenteuerroman, so flott wie ein Mantel und Degenroman geschrieben.