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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2017

Spannung pur!

Die stille Kammer
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Susan Webster hat ihren drei Monate alten Sohn Dylan umgebracht. Nachdem sie drei Jahre in einer Psychiatrie verbracht hat, beginnt sie unter dem Namen Emma Cartwright ein neues Leben. Doch bereits kurz ...

Susan Webster hat ihren drei Monate alten Sohn Dylan umgebracht. Nachdem sie drei Jahre in einer Psychiatrie verbracht hat, beginnt sie unter dem Namen Emma Cartwright ein neues Leben. Doch bereits kurz nach ihrer Entlassung erhält sie ein Foto von einem dreijährigen Jungen, auf dessen Rückseite die Worte „Dylan – Januar 2013“ stehen. Ist Dylan noch am Leben?

Jenny Blackhurst lässt den Plot aus Susans Sicht in der Ich-Form erzählen. Parallel handeln einige Kapitel aus der Vergangenheit beginnend im Jahr 1987 von einem Jungen namens Jack. Die Verflechtung der beiden Erzählstränge erschließt sich dem Leser im späteren Verlauf des Buches. Durch die kurzen Kapitel erhält die Geschichte einen kontinuierlichen Spannungsaufbau. Als Leser ist man dadurch sehr gefesselt und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Viele psychologische Kicks sorgen für Nervenkitzel.

Susan wirkt sehr naiv und man fragt sich oft, warum sie trotz ihrer Erfahrung in der Vergangenheit gegenüber einigen Personen so leichtgläubig ist. Ihre Freundin Cassie, die sie in der Psychiatrie kennen gelernt hat, ist das genaue Gegenteil. Die weiteren Figuren sind psychologisch gut gezeichnet. Nachdem sich die Puzzleteile nach und nach zusammensetzen, bleibt man als Leser am Ende überwältigt zurück, wie sich solche Verstrickungen durch reine Manipulation und Erpressung ergeben können.

Fazit: Meiner Meinung nach ist dies ein äußerst gelungener Psychothriller, der alle wichtigen Elemente für einen Roman dieser Art enthält. Lediglich die deutsche Übersetzung des Titels lässt zu wünschen übrig. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung mit fünf Sternen. Abschließend danke ich der Lesejury für die Zurverfügungstellung des Buches im Rahmen einer Leserunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 12.10.2017

Syzygie

Kopf aus, Herz an
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Lillys komplett gedanklich durchdachtes Leben gerät völlig aus den Fugen, als ihr Verlobter Michael sie zehn Minuten vor der Trauung sitzen lässt. Kurz entschlossen fährt sie allein in die geplanten Flitterwochen. ...

Lillys komplett gedanklich durchdachtes Leben gerät völlig aus den Fugen, als ihr Verlobter Michael sie zehn Minuten vor der Trauung sitzen lässt. Kurz entschlossen fährt sie allein in die geplanten Flitterwochen. Bereits im Flugzeug lernt sie den optisch anmutenden Bad Boy Damien kennen. Damit beginnt ein Abenteuer der ganz anderen Art….

Jo Watson hat einen herrlich erfrischenden und direkten Schreibstil. Mein Lieblingssatz lautet: „Als Damien und seine Schlampenbagage ihren Trockensex beendet hatten, schleifte er die beiden zu mir herüber…..“ Man gleitet mit Leichtigkeit durch die Geschichte und fühlt sich bestens unterhalten. Bevor die romantischen Szenen allzu kitschig werden, weiß Lilly das durch ihre Tollpatschigkeit zu verhindern.

Lilly ist im Grunde eine Träumerin und tritt gerne mal ins Fettnäpfchen. Sie erlebt wegen ihrer Vorliebe für Reality-Shows einige Szenen wie im Film. Sie möchte ihr Leben nach dem von ihr selbst erarbeiteten Plan „abarbeiten“: Heirat, Haus, Kind & Hund. Ihr Verlobter macht ihr allerdings einen gehörigen Strich durch die Rechnung, indem er nicht zur Hochzeit erscheint. Im Laufe des Plots durchlebt Lilly einen großen Reifeprozess, wird unabhängiger und braucht nicht mehr die starke Unterstützung ihrer Familie und Freunde.

Damien erscheint nur optisch als Bad Boy, tief in seinem Herzen ist auch er ein Romantiker allerdings mit Bindungsangst. Nicht umsonst macht er sich jedes Jahr auf die Reise um den Burning Moon zu sehen.

Fazit: Dies ist der ideale Roman „für zwischendurch“ um abzuschalten und auf andere Gedanken zu kommen. Locker und leicht, gespickt mit einer Prise Humor. Ich freue mich schon auf den nächsten Roman von Jo Watson und vergebe mit großem Vergnügen fünf Sterne.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Heiterer Liebesroman mit einem Augenzwinkern

Das Leben fällt, wohin es will
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Marie führt ein oberflächliches sorgenfreies Leben, das sie mit Gelegenheitsjobs und Parties ausfüllt. Ihre Schwester Christine erkrankt schwer an Krebs und bittet Marie, ihr beizustehen sowie ihre Position ...

Marie führt ein oberflächliches sorgenfreies Leben, das sie mit Gelegenheitsjobs und Parties ausfüllt. Ihre Schwester Christine erkrankt schwer an Krebs und bittet Marie, ihr beizustehen sowie ihre Position in der familieneigenen Werft einzunehmen. Plötzlich muss Marie Verantwortung übernehmen und bekommt von unerwarteter Seite sogar Hilfe angeboten.

Wer bereits Bücher von Petra Hülsmann gelesen hat, schätzt ihren lockeren Schreibstil vor Hamburgs Kulisse. Auch Marie ist wieder eine meist schusselige Protagonistin, die die Prioritäten in ihrem Leben zu setzen erst lernen muss. Sie hat ein loses Mundwerk und macht ihr eigenes Ding. Nachdem sie von Christine gebeten wird, bei ihr einzuziehen, ändert sich Maries Leben schlagartig. Manchmal weiss sie nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Daniel, der Geschäftsführer der Werft, ist von Marie sehr verhasst. Doch er erkennt, dass Marie lediglich nur so tut, als ob sie an allem kein Interesse hat und lockt sie aus ihrer Reserve. So kann Marie mit einem sie belastenden Ereignis aus der Vergangenheit endlich abschliessen und lernt, was Glücklichsein bedeutet. Natürlich darf auch Taxifahrer Knut mit seinen flotten Sprüchen und Lebensweisheiten nicht fehlen.

Fazit: Ich liebe die Romane von Petra Hülsmann, allein schon wegen des etwas derben Humors und der direkten Art, mit der sie ihre Protagonisten ausstattet. Mein Lieblingssatz lautet: „Trau dich, glücklich zu sein. Wenn du dein Glück gefunden hast, musst du es festhalten.“ Wahre Worte, denen man sich stellen sollte. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.09.2017

Emery und Dylan – was sich neckt, das liebt sich

Der letzte erste Blick
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Emery hat wegen eines dummen Fehlers ein furchtbares letztes Jahr auf der Highschool in ihrer Heimat Montana verbracht. Mit ihrem Studium möchte sie einen Neubeginn machen. Sie zieht ins 2000 Meilen entfernte ...

Emery hat wegen eines dummen Fehlers ein furchtbares letztes Jahr auf der Highschool in ihrer Heimat Montana verbracht. Mit ihrem Studium möchte sie einen Neubeginn machen. Sie zieht ins 2000 Meilen entfernte West Virginia und muss sich dort mit Mason das Wohnheimzimmer teilen. Dessen Freund Dylan ist „einer von den guten Jungs“, genau die Sorte Mann, von der Emery sich fernhalten möchte. Doch mit seiner subtilen Art bringt er Emery völlig aus dem Konzept.

Das Buch wird abwechselnd aus Sicht von Emery und Dylan erzählt. So erhält der Leser einen schnellen Einstieg in die Geschichte und die Gefühlswelt des jeweiligen Protagonisten. Emery ist zu Beginn sehr abweisend, leicht gewalttätig (sie haut ihrem Mitbewohner eine blutige Nase) und möchte sich auf niemanden einlassen. Dieses Verhalten resultiert aus ihren Erlebnissen in der Vergangenheit. Sie möchte sich ab sofort nichts mehr gefallen und keine fremden Personen an sich heran lassen. Zuerst funktioniert ihr Plan auch ganz gut. Doch Dylan und seinen Freunden gelingt es, ihren harten Kern immer mehr zu durchbrechen.

Dylan ist ein äußerst attraktiver und hilfsbereiter junger Mann, dem Familie und Freunde alles bedeuten, für die er alles Stehen und liegen lässt. (Endlich mal nicht der typische Bad Boy!) Auch er trägt aus der Vergangenheit einigen Ballast mit sich. Emerys raubeinige Art fasziniert ihn.

Dylans Freunde haben jeweils ihren eigenen speziellen Charakter. Tate und Elle sind stets ehrlich und direkt. Sie wissen wie sie den Jungs am besten die Meinung sagen bzw. sie dazu anspornen, endlich „aus den Hufen“ zu kommen. Mason und Luke haben trotz Albernheiten ihr Herz am rechten Fleck. Wenn es drauf ankommt, kann man auf sie zählen.

Fazit: Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Aufgrund der sehr intensiven Erzählweise der Autorin konnte ich jedes Gefühl der Protagonisten gänzlich nachempfinden. Auch die Sehnsucht, einen anderen Menschen zu spüren und sich auf ihn einzulassen, wird hier wunderbar beschrieben. Gleichzeitig ist dieser Roman eine Hommage an die Bedeutung von wahrer Freundschaft. Fans von New Adult Romanen werden von Emery und Dylan begeistert sein. Dies wird mit Sicherheit nicht mein letzter Roman von Bianca Iosivoni sein. Ich freue mich schon auf die für den Herbst 2017 angekündigte Fortsetzung mit Ellen und Luke.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Moderner Frauentausch

Ein unmoralisches Sonderangebot
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Die leicht naive Olivia hat sich mit ihrem Mann Stephan wegen ihrer Gärtnerei hoch verschuldet. Auch Stephans Bruder Oliver und seine Frau Evelyn sind wegen ihres Luxuslebens pleite. Der fast schon despotisch ...

Die leicht naive Olivia hat sich mit ihrem Mann Stephan wegen ihrer Gärtnerei hoch verschuldet. Auch Stephans Bruder Oliver und seine Frau Evelyn sind wegen ihres Luxuslebens pleite. Der fast schon despotisch anmutende Fritz, Vater der beiden Brüder, unterbreitet ihnen ein äußerst unmoralisches Angebot: Die beiden Ehepaare sollen für ein halbes Jahr die Frauen tauschen. Wenn sie das halbe Jahr ohne einander gut überstehen, zahlt er jedem Paar eine Million Euro.

Kerstin Gier ist auch in diesem Roman wieder in Hochform. Ihr flüssiger und frecher Schreibstil unterhält den Leser auf sehr humorvolle Weise. Einige Passagen sorgen für ein herzhaftes Lachen. Die Protagonisten sind individuell und jeder hat auf seine Weise eine „kleine Macke“: Vater Fritz und seine drei Rentnerfreunde, die sich die „Wette“ ausdenken, sind aus ganz besonderem Holz geschnitzt. Olivia ist eine leidenschaftliche Gärtnerin, die im Laufe des Plots endlich den nötigen Durchblick erhält. Stephan der verkappte Brad Pitt, zeigt sein wahres Gesicht. Der smarte Oliver hat nicht nur Fernsehqualitäten. Businessfrau Evelyn ist nicht nur in ihrem Job top. Die Charaktere entwickeln sich im Laufe des Buches weiter und es macht große Freude, wie die Autorin stets mit einem Augenzwinkern so manches Klischee ins Spiel bringt. Eine kleine Parallele zum Film „Ein unmoralisches Angebot“ mit Robert Redford wird ebenfalls abgehandelt.

Fazit: Leser, die Kerstin Gier mögen und gerne humorvolle Lektüre lesen, werden hier sehr gut bedient. Ein sehr witziger und kurzweiliger Roman, einfach mal für zwischendurch, der allerdings auch dazu anregt darüber nachzudenken, was man selbst für eine Million Euro tun würde.