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Veröffentlicht am 12.11.2023

Wirhaben wieder vieel helacht....

Klausmüller
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Den zum Leben erweckte Stoffesel kennen wir schon von seinem ersten Abenteuer und dieses steht dem in nichts nach
Auch wenn hier die Hauptfiguren wieder dieselben wie im ersten Abenteuer sind, so muss ...

Den zum Leben erweckte Stoffesel kennen wir schon von seinem ersten Abenteuer und dieses steht dem in nichts nach
Auch wenn hier die Hauptfiguren wieder dieselben wie im ersten Abenteuer sind, so muss man nicht zwingend den ersten Teil gelesen haben - obwohl man da echt was verpasst. :)
Man kann der Geschichte auch ohne den ersten Teil gut folgen, da einige Punkte noch Erwähnung finden, so dass man für die wichtigsten Fragen eine Erklärung erhält und die Zusammenhänge versteht.
Diese Geschichte ist eine eigenständige Geschichte und baut in keiner Weise auf den ersten Teil auf, es ist ein ganz neues Abenteuer, nur eben mit den gleichen Figuren - und mit einer coolen, resoluten Omi.

Dieser Omi werden Sachen mit einem Trick aus der Wohnung geklaut und auch wenn Frau Greismann in manchen Dingen vergesslich ist, so hat sie ihr Medallion jedoch nicht vergessen und auch nicht verlegt - was bei ihr schon mal leicht passieren kann. Sei es Socken in der Vitrine, weil sie so leer ausgesehen hat, Dinge, die sich im Kühlschrank wiederfinden - auch wenn sie da nicht hingehören und noch einige Kleinigkeiten mehr.

Ja Frau Greismann ist schon leicht "tüddelig", hat aber in anderen Situationen einen wachen Verstand und das Klausmüller ein lebendiger Stoffesel ist, nimmt sie als ganz normal hin.
Dieser hat ein Stein bei ihr im Brett und wird gerne mit Keksen von ihr gefüttert - die Klausmüller natürlich alle SEHR gerne annimmt.
Als Klara und Joey nun erfahren, dass Frau Greismann bestohlen wurde, nehmen sie die Ermittlungen auf. Zwar sollen sie das natürlich der Polizei überlassen, aber diese zwei "Dorftrottel" glauben der alten Dame nicht so wirklich und machen sich nur halbherzig an die Arbeit.
Klarer Fall, das da Klausmüller die Spur aufnimmt, natürlich mit Klaras und Joeys Hilfe.
Und schon stecken alle Drei in ein neues Abenteuer. Ein Abenteuer mit gefährlichen Situationen, an denen Klausmüller nicht immer ganz unschuldig ist.
Mit von der Partie ist auch Tessa, Frau Greismanns Bobtailhündin, von der Klausmüller überhaupt nicht begeistert ist und ihr lieber bei jeder Gelegenheit aus dem Weg geht. Aber am Ende ist sie doch noch nützlich und vor allem mutig, so das Klausmüller ihr ewiges Abgeschlecke doch noch verzeiht.

Auch wenn dies ein wirklich lustiges Kinderbuch ist, so ist die Geschichte doch spannend erzählt und man kann mit allen Hauptfiguren mitfiebern und mitlachen.
Pebby Art hat so eine leichte, lustige, bildliche und einfache Schreibweise, das man einfach mitten drin in der Geschichte ist, ohne das die Geschichte dabei überdreht daher kommt. Auch wenn es hier einen zum Leben erweckten, sprechenden Stoffesel mit einer magischen Sonnenbrille gibt, so nimmt man diese Fakten einfach als gegeben hin und hat seinen Spaß mit Klausmüller.
Und Spaß ist in der Geschichte auf jeden Fall groß geschrieben. Sohnemann und ich konnten mehr als nur einmal vor lachen nicht weiterlesen!

Die Autorin schafft es tatsächlich eine spannende Kindergeschichte mit viel Spaß und lustigen Situationen so zu schreiben, das man nicht nur laut lachen muss, sondern auch unbedingt wissen will, wie der Fall gelöst und die Gangster gefasst werden.
Das hält den Leser durchweg bei Laune und die Spannung um den Kriminalfall hält sich bis zum Ende.
Außerdem wird in der Geschichte auch Freundschaft, Zusammenhalt und Mut vermittelt.
Genau wie beim ersten Klausmüller habe ich dieses Buch nicht "unter die Lupe" genommen, um es auf Kindertauglichkeit zu prüfen, sondern hatte auch an diesem Buch einfach meinen Spaß. Auch hier lief mein (unser) Kopfkino wieder auf Hochtouren und wir bleiben dabei - WIR wollen auch einen Klausmüller! :)
Warum?
Lest das Buch selbst, dann wollt ihr bestimmt auch einen haben.

Zu "Wir" gehört übrigens mein Sohnemann, dem ich die Bücher vorlese, da er eine LRS hat und so die Geschichte besser flüssig versteht.

So, bevor ich mein Fazit drunter setzt, hier noch einige Punkte von Sohnemann persönlich:

OT Sohnemanns Meinung:

Meine Mutter hat eigentlich schon alles gesagt, aber ich möchte noch ein paar Szenen aufzählen, die ich toll fand.
Außer das alle Situationen mit Klausmüller lustig sind, fand ich die Frau Greismann in dieser Geschichte auch sehr lustig. Die Oma konnte mit ihrem Krückstock auch anders umgehen, als nur zum Laufen. Mit am meisten gelacht habe ich, als Frau Greismann bei der Verfolgung im Polizeiauto geblieben ist und "tatkräftig" mitgeholfen hatte. :D
Oder wie sie in der Bank Geld abholen wollte. Die Omi passte total gut zu Klausmüller.
Ich fand lustig, wie Klausmüller immer eigene Namen für die Gangster erfand und natürlich seine frechen Sprüche. Niedlich auch, das Klausmüller jetzt ein Eselbaby hat, das war so süß.
Ein bisschen traurig und auch erschrocken war ich, als das mit Tessa passierte, bei der Verbrecherjagd am Ende.
Das Buch hat mir von sehr gut gefallen und ich freue mich schon jetzt auf Teil 3, wenn es einen geben wird!
Außerdem ist auch in diesem Buch wieder ein Leserätsel dabei, bei dem man auch was gewinnen kann.

Liebe Grüße, Mamas Sohnemann!

Ok, Sohnemann, danke für deine Meldung und ich weiß was, was du nicht weißt. gg
Nämlich das Teil 3 schon in Arbeit ist. ^.^

Mein Fazit:
Wieder ein Kindgerächtes, lustiges Abenteuer mit Spannung bis zum Schluss, an dem nicht nur Kinder ihren Spaß haben. Ein Stoffesel, der sich auch wieder selbst in Schwierigkeiten bringt und trotzdem die Gangster dingfest machen kann. Das Ganze wieder mit seiner frisch, fröhlichen und frechen Art, so das man ihm einfach nicht böse sein kann und mit tollen Illustrationen zwischendrin.

Eine klare Lesempfehlung von mir und meinem Sohnemann!

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Eine wirklich schöne Geschichte für Kinder ab 7

Harti Hoppel blickt durch
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Wie man am Klappentext schon erkennen kann, geht es in diesem Buch um das Anderssein.
In der Karnickelsippe gibt es ganz unterschiedliche Charaktere und alle bilden eine Gemeinschaft.
Da gibt es Angeber ...

Wie man am Klappentext schon erkennen kann, geht es in diesem Buch um das Anderssein.
In der Karnickelsippe gibt es ganz unterschiedliche Charaktere und alle bilden eine Gemeinschaft.
Da gibt es Angeber und Aufschneider, Draufgänger und Ängstliche. Auch die Hasenmädchen schlagen sich mit ganz alltäglichen Dingen rum. Wie zum Beispiel pflegt man sein Fell, damit es immer und in allem Situationen seidig glänzend bleibt?
Und dann ist da Harti Hoppel.
Sie hinkt beim Hoppel, aber das macht ihr gar nichts aus. Sie ist mutig und rettet sogar den Aufschneider von der Sippe, als er mit ein paar anderen über den gefährlichen Weg der Riesenkäfer geht.
Harti Hoppel kennt sich aus, ohne belehrend zu werden und weil sie überall immer ganz genau hinhört, kann sie auch andere Tiere verstehen und mit ihnen reden. Denn reden ist auf jeden Fall immer besser – auch wenn es mal brenzlich wird.

Sehr schön fand ich an dem Buch, das die Illustrationen trotz Kindergeschichte nicht kitschig waren. Bei den Zeichnungen sind die Farben schön und real gehalten. Auch die Tiere sind nicht vermenschlicht dargestellt. Nur der gefährliche Riesenkäfer ist dramatisch dargestellt – aber das passt.
Wer der gefährliche Riesenkäfer ist?
Das müsst ihr selbst herausfinden!

Ganz nebenbei wird auch das Anderssein mit in die Geschichte eingebunden. Alles ohne extra drauf hinzuweisen oder mit dem erhobenen Finger zu betonen.
Hier erfährt der Leser das Zuhören hilfreich ist, das Andere gleich sind – auch wenn sie anders aussehen oder eine andere Sprache sprechen.
Das Ganze als Hardcoverausgabe, damit es auch Kinderhände standhält!

Mein Fazit:
Eine wirklich schöne Geschichte für Kinder ab 7 mit schönen Bildern und mit Werten die in der heutigen Zeit um so wichtiger sind. Spannend und auch lustig zugleich.
Ein Buch das ich allen Kindern in dem Alter - und alle anderen jung gebliebenen - empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Haben Sie auch einen Nachbarn wie Ove?

Ein Mann namens Ove
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Ja, Ove ist ein grantiger Eigenbrödler, ein Knöllchenhorst, jemand der nicht viel spricht und wenn er mal was sagt, dann ist es nicht nett oder freundlich. Mit seinem früheren Freund ist er schon lange ...

Ja, Ove ist ein grantiger Eigenbrödler, ein Knöllchenhorst, jemand der nicht viel spricht und wenn er mal was sagt, dann ist es nicht nett oder freundlich. Mit seinem früheren Freund ist er schon lange zerstritten und auch sonst in der Reihenhaussiedlung ist niemand, mit dem er was zu tun haben will - Hauptsache alle halten sich an die Regeln.
Von seinem ehemaligen Arbeitgeber ist er ungefragt in Rente geschickt worden, seine geliebte Frau ist gestorben - was soll er also noch hier? Er will einfach nur noch sterben, damit er wieder bei seiner Sonja sein kann, dessen Grab er so oft besucht wie er kann.
Aber bis er seinen Tod organisiert hat, steht er jeden Morgen in aller Frühe auf, macht sich fertig und geht dann auf Kontrollgang.
Er kontrolliert den Besucherparkplatz, schreibt die Autonummern auf, damit auch niemand länger als erlaubt dort parkt. Auch die Müllstation müssen kontrolliert werden, genau wie der Fahrradschuppen und die Garagen - es muss ja schließlich alles seine Ordnung haben und die anderen in der Siedlung kennen ja keine Werte mehr. Wissen nicht mehr wie man normalen Kaffee richtig kocht, können nichts mehr selber reparieren, kümmern sich um nichts, halten keine Regeln ein und ohne den neumodernen Kram und ihre Handys sind sie aufgeschmissen.

Aber innen drin ist Ove ein ganz Anderer, man muss ihn einfach kennen lernen!
Und als Leser lernt man Ove wirklich kennen. Er ist zwar "einfach gestrickt", aber tief in seinem Inneren doch ein herzensguter Mensch. Man darf sich nur nicht von ihm abschrecken lassen.


>>Zitat: Er war ein Mann aus Schwarz und Weiß. ...... Und sie war Farbe. All seine Farbe.<<
Seite 49

Es ist so rührend, wenn er das Grab seiner Frau besucht und auch bei Frost immer wieder mühsam ein Loch gräbt, um ihre Lieblingsblumen neu zu pflanzen - auch wenn sie nicht lange halten.

>>Zitat: "Du fehlst mir", flüsterte er<<
Seite 47

Toll an dem Buch finde ich auch, das nebenher auch die vergangene Geschichte von Ove mit seiner Frau erzählt wird. So kann man Ove noch besser verstehen und es ist einfach schön zu sehen, wie sein Leben mit seiner Frau zusammen war.
Zwei total verschiedene Charaktere, die einfach harmonieren und sich gegenseitig ergänzen. Sonja, die sich für schöne Dinge begeistern kann, Bücher liebt und Ove alles mögliche erzählt. Ove, der ihr liebend gerne zuhört, pragmatisch ist und wenig redet, aber dafür einfach macht.

>>Zitat Sonja zu ihrem Ove: "Während ich Siesta gehalten habe, bist du also rausgeschlichen und hast anderen geholfen ... einen Zaun zu bauen? Mann kann über dich sagen, was man will, Ove. Aber du bist wirklich der komischste Superheld, von dem ich je gehört habe."<<
Seite 207

Ja Ove ist ein Superheld, ein ganz leiser. Zwar ein ganz grummeliger, aber ein um so liebenswerter. Ich könnte noch so viel Zitate aufschreiben. Es sind die leisen Momente zwischen den Zeilen, die einfach ans Herz gehen. Dann die Momente, bei denen man einfach schmunzeln muss und ihm ins geheim recht gibt, weil es einfach stimmt. Dann die Momente, wo Ove einfach kämpft, ohne wenn und aber sich für seine Nachbarn einsetzt, die er ja eigentlich gar nicht mag, und ihn einfach nur anfeuern will. Man versteht, warum er keine Weißhemdträger mag,
Und das Ende soooooooo traurig! Ich hab echt geschnieft und Pipi inne Augen gehabt.
Aber selbst das traurige Ende ist noch schön. ....

Warum?
Holt euch das Buch und begleitet Ove selbst! Ihr werdet ihn ebenso lieben. :)

Ich kann dem Klapptext mit jedem Wort bestätigen. Er ist in keinster Weise übertrieben, genau wie die Aussagen zu dem Buch.
Nur eins, ich möchte Ove nicht adoptieren, ich möchte ihn als Nachbarn - und richtigen Kaffee kochen kann ich auch.

Mein Fazit:
Ove ist schon jetzt mein High Light 2016.
Und ich gebe ihn nie wieder her!!
PS:
Ein Buch, das ich mittlerweile (2023) schon 3 Mal gelesen habe und es immer wieder schön ist, Oves Weg zu begleiten.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Eine unfreiwillige Reise an die Nordsee

Manchmal will man eben Meer
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Mit diesem Buch habe ich eine leichte Sommerlektüre mit Tiefgang gehabt, in einer Umgebung, die mir nicht ganz unbekannt ist.
Dies Buch ist nicht nur für jemand, der selber grade eine Mutter-Kind-Kur plant, ...

Mit diesem Buch habe ich eine leichte Sommerlektüre mit Tiefgang gehabt, in einer Umgebung, die mir nicht ganz unbekannt ist.
Dies Buch ist nicht nur für jemand, der selber grade eine Mutter-Kind-Kur plant, aber sicher ein Buch, aus dem man noch Tipps ziehen kann, wenn man eine plant.
Allerdings sind das Tipps wie man dem Klinikaufenthalt interessanter gestalten kann, ohne das die Klinik Einfluss darauf nehmen kann.

Hier lernt der Leser eine Gruppe Frauen kennen, die alle ihr Päckchen zu tragen haben und die sich im Laufe der Geschichte sich nicht nur zusammen raufen, um die sechs Wochen zu überstehen, sondern um eine eingeschworene Gemeinschaft zu werden.
Das geht so weit, das sie morgens nach den Anwendungen ihr eigenes Programm durchziehen.
Dabei lernen sie sich immer besser kennen und können sich untereinander viel besser "therapieren", als es die Klinik je könnte.
Man erkennt die Stärken der anderen und bestärkt sich gegenseitig, genauso wie man sich gegenseitig hilft das eigene Leben (wieder) selbst in die Hand zu nehmen.

Die einzelnen Charaktere sind allesamt liebenswert, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht so erscheinen. Jede der Frauen entwickelt sich im Laufe der Geschichte und am Ende hat jede für sich ein neues Ziel vor Augen.
Mir hat an diesem Buch wirklich gut die Leichtigkeit und den Spaß, den die Mädels hatten und somit auch dem Leser bereiteten, gefallen. Hier kommt trotz der Probleme die jede mitbringt, keine tieftraurige oder bedrückte Stimmung auf.
Im Gegenteil, die Mädels mischen die Klinik und ihren Stammplatz am Strand ganz schön auf, davor bleibt auch der Klinikarzt und der Verkaufstand am Strand nicht verschont.
Wo die Mädels auftauchen, haben andere nicht mehr viel zu melden. Die Kinder werden ein- und aufgeteilt, die mehr oder weniger heimlichen Ausflüge am Abend - wenn schon längst um 22 Uhr Nachtruhe in der Kurklinik herrschen sollte - werden organisiert, auch wenn mal eine auf der Nachbarinsel über Nacht hängen bleibt. Ängste werden überwunden, schnuckelige Männer werden ins Auge gefasst, oder auch näher in Angriff genommen.
Eine zarte Liebesgeschichte darf natürlich auch nicht fehlen, aber auch die kann die Augen öffnen .....

Das alles ist in einem lockeren Schreibstil verpackt, so dass man einfach durch das Buch kommt, wie ein Strandspaziergang. Jeder Protagonist hat seine eigenen Charaktereigenschaften und ich mochte einfach jede von ihnen, auch die, die unverbesserlich am Ende noch immer die Gleiche war.
Doch bei all dem Spaß den ich mit der Kurtruppe hatte, waren auch zwischen den Zeilen gefühlvolle Momente mit Tiefgang. Was jede einzelne von ihnen sich einfallen lassen hat, um eine Andere aufzubauen, zu bestärken, um die Augen zu öffnen und das wahre Ich zu sehen.
Die Ideen waren einfach total schön. Ich sag nur Fotoshooting und das Malen beim "Piratenbus" .......
Aber auch noch viele andere Dinge, manchmal Kleinigkeiten, die dafür sorgten, dass sich das Gegenüber neu entdeckte.

Ich könnte noch ewig so weiter schreiben, aber ich möchte auf keinen Fall spoilern, denn diese schöne Geschichte sollte jeder selber Stück für Stück entdecken.
Ich für meinen Teil war mitten unter ihnen und mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen und fand es einfach schade, wie schnell eine sechswöchige Kur doch zu Ende sein kann.

Zitate:

Wölkchen und ich betraten die Seeburg durch das große Eingangsportal, [ ...]
So sah es also aus, wenn 75 Mütter und 136 Kinder gleichzeitig eincheckten. Ich schaute mich um und merkte, wie das Lächeln im meinem Gesicht gefror.
(Seite 13)

"Scheiß die Wand an, hier ist ja die Hölle los", sagte eine Frau, die in der Reihe vor uns stand. "Nach dieser Kur hier brauche ich eine Delfintherapie."
(Seite 14)

"Sei doch keine Spaßbremse", hatte Diana mich angeraunzt, weil ich den blöden Termin nicht schwänzen wollte. "So einen Weiberabend kann doch ganz lustig werden. Aber ich führe."
(Seite 76)
*
"Eine streng wissenschaftliche Untersuchung des Adipositasforschungszentrums von Cuxhaven hat ergeben, dass eine Stunde Adrenalinkick 6300 Kalorien verbrennt.", sagte ich schließlich und grinste Güler an. "Morgen hast du die 65-Kilo-Marke geknackt. Und dann bist du die erste von uns, die jetzt schon weiß, was sie zur Abschiedsparty bei Stevie am Piratenbus anziehen wird."
(Seite 303)

Mein Fazit:
Eine wunderschöne, leichte Sommergeschichte mit ganz viel Spaß und doch mit Tiefgang und rührende Momente.
Ein rundum gelungenes Buch, das ich nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

In jedem Zimmer schlummert ein DUNKLES GEHEIMNIS...

Das Haus der Lügen
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Ich muss sagen, das Buch hat mir sehr gut gefallen.
Dies ist keine reißerische Geschichte, mit viel Familientwist, sonder eine ruhige, ohne viel Aufhebens, aber für mich nicht weniger spannend.
Wer hier ...

Ich muss sagen, das Buch hat mir sehr gut gefallen.
Dies ist keine reißerische Geschichte, mit viel Familientwist, sonder eine ruhige, ohne viel Aufhebens, aber für mich nicht weniger spannend.
Wer hier also ein Buch in Richtung Thriller erwartet, der liegt hier falsch.
Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt und beide aus der Ich-Perspektive des jeweiligen Protagonisten.

Da wäre einmal Robert Carver im Jahr 1924.
Sich von einer Krankheit erholend, immer noch leicht kränkelnd zieht er in die Villa seines Cousins Alec Bray. Dort lernt er auch die Frau von Alec kennen, die eine totale „Kratzbürste“ ist und sich Robert nur abfällig gegenüber verhält. Auch das Personal lernt er kennen, obwohl dieses sehr zurückhaltend und teilweise schon ängstlich ist.
Mit der Zeit lernt Robert auch die Bewohner rund ums Castaway House kennen, so auch Doktor Feather und insbesondere seine Tochter Lizzie.
Durch viele Andeutungen, praktisch von jedem eine andere, merkt Robert bald, das irgendwie alle Bewohner des Castaway House Geheimnisse hat und will diese auf den Grund gehen.
Im Laufe seiner Nachforschungen ändert sich bald das Verhältnis zu Mrs. Bray, mehr als für ihn gut ist.
Auch mit Lizzie wird die anfängliche Freundschaft immer enger und bald sitzt er zwischen zwei Stühlen.
Und immer mehr Geheimnisse werden von Robert aufgedeckt ….

Die andere Ebene spielt im Jahr 1965. Dort wird die Geschichte von Rosie Churchill erzählt.
Zu Anfang ist sie nur eine Bewohnerin in der schon arg baufälligen Villa Castaway House. Sie verdient sich mehr schlecht als recht ihren Unterhalt erst in einem kleinen Kiosk und später in einem kleinen Hotel in der Nachbarschaft.
Gleich zu Anfang der Geschichte hat sie eine Bleistiftskizze von ihrer Freundin - die oben in der Villa wohnt - bekommen, die mit den Initialen „R. C.“ unterzeichnet ist. Die gleichen Initialen wie ihre eigenen. Außerdem findet sie noch durch Zufall einen Satz, der unter das Fensterbrett eingeritzt ist.
„Robert Carver ist unschuldig“
Gehörte die Zeichnung Robert Carver? Was hat der Satz unter dem Fensterbrett zu bedeuten?
Dann taucht auch noch ein alter verwirrter Mann auf, der vor Jahren sein Gedächtnis verlor, aber unbedingt zum Castaway House muss – er weiß nur nicht mehr warum. Und weil sich Rosie um den Mann kümmert, ihm hilft und im Suterang unterbringt, lässt er auch nur sie an ihn ran und bittet Rosie ihm zu helfen, damit er sich wieder erinnern kann.
Und auch Rosie erfährt von Geheimnissen rund ums Castaway House, die weit in der Vergangenheit liegen, aber auch in ihrer Zeit gibt es Geheimnisse in der Villa – und nicht zuletzt welche, die auch mit ihr selbst zutun haben …
Ich hab noch nie mit Geschichten Probleme gehabt, die auf zwei Ebenen erzählt worden sind und so war es für mich interessant was im jeweiligen Jahr passierte, wobei ich die im Jahre 1924 interessanter und spannender fand, weil einfach mehr los war, mehrere Facetten hatte. Aber auch das Jahr 1965 hatte seine Reize, am meisten durch den verwirrten Mann, der Dockie genannt wurde, weil er bei den Docks gefunden worden ist, als er sein Gedächtnis verloren hatte.

Dockie war für mich von Anfang an ein Bindeglied zwischen 1924 und 1965, nur wie und warum, das musste erst noch herausgefunden werden und das hat es ausgemacht, das ich im Hinterhopf immer am miträtseln war.
Im Laufe der Geschichte „dröseln“ sich immer mehr Zusammenhänge auf und einige Wendungen hätte ich so nicht erwartet, andere hatte ich auch schon geahnt.
Die ganz schlechten Kritiken, die dieses Buch hat, kann ich auch irgendwie nicht nachvollziehen, dass die Geschichte am Ende alles aufgeklärt hat.
Was Rosie angeht, das ist zwar am Ende nicht in klaren Worten noch einmal extra erwähnt worden, aber doch war klar, wie das Verhältnis zu Dockie in der Familie war.
Für mich gab es keine Ungereimtheiten und durch die nur immer bruchstückweise gestreuten Auflösungen der Geheimnisse blieb die Geschichte für mich auch immer spannend genug, so das ich immer wieder in den Ebenen weiter lesen wollte.
Dazu alles in einem leicht und flüssigen Schreibstil, der auch die Umgebung bildlich darstellte, so das mein Kopfkino ohne Störungen lief.

Mein Fazit:
Eine ruhige aber nicht minder spannende Geschichte.
Für mich ein gelungender Debütroman, bei dem ich die ganze Zeit im Hinterkopf mitgerätselt habe. Ein Buch das mich unterhalten hat!

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