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Veröffentlicht am 30.11.2023

Die Zerbrechlichkeit des Glücks

Ein Tag wie ein Leben
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Mein erstes Buch von Nicholas Sparks und einfach nur WOW!
Eine so schöne und gefühlvolle Geschichte habe ich schon lange nicht mehr aus dem Genre gelesen.
Obwohl die Geschichte von Wilson und Jane der ...


Mein erstes Buch von Nicholas Sparks und einfach nur WOW!
Eine so schöne und gefühlvolle Geschichte habe ich schon lange nicht mehr aus dem Genre gelesen.
Obwohl die Geschichte von Wilson und Jane der Anschluss von "Wie ein einziger Tag" ist, ist es eine eigenständige Geschichte. Man kann sie also auch ohne das vorausgegangene Buch lesen, auch wenn Elemente daraus zwischendurch erwähnt werde.

Die Geschichte ist so emotional und einfach nur wunderschön, das ich jetzt von der Handlung gar nicht mehr viel erzählen will, als schon im Klapptext steht.
Nur so viel:
Nachdem Wilson den 29. Hochzeitstag vergisst ist Jane total verletzt und auf einmal zweifeln Beide an ihre Ehe. Jeder mit seinen eigenen Gedanken. Jane zieht sich darauf hin zurück und Wilson merkt das er was tun muss.
Während er, der total unromantisch ist, alles versucht Jane zurück zu gewinnen, hat Jane ganz plötzlich auch noch andere Sorgen und ist anderweitig total eingespannt.
Und dann ist dann das Jahr auch schon fast wieder vorbei und der 30. Hochzeitstag kommt immer näher....

Also ich geb ja zu, - und wer mich kennt kann das bestätigen - das ich so gar kein "Taschentuch-Typ" bei solchen Geschichten bin. Weder bei Büchern noch bei Filmen, aber hier habe ich doch das eine und auch das andere Mal "Pipi inne Augen" gehabt!

Die Geschichte kommt so "leise" daher und ist doch so voller Gefühle und Situationen voller Emotionen und während man sieht wie rührend Wilson alles tut, um Jane neu zu erobern erhält man einen Einblick wie alles begann und wie eng sie doch durch die Liebe von Janes Eltern verbunden sind und wie jeder von ihnen aufgewachsen ist.
Jane liebevoll in einer glücklichen Familie. Wilson, in dessen Familie nur der Ruhm zählte und er immer nur der strebsame und ernste Schüler, der nur seine Karriere vor Augen hatte - in einer Familie ohne richtige Liebe.
Und obwohl er zu Anfang noch denkt das es leicht ist, Jane neu zu erobern, muss er bald merken, das es weit schwieriger ist als erwartet. Hilfe bekommt er von seinem Schwiegervater Noah. Der wohnt nach dem Tod seiner geliebten Frau in einem Seniorenheim. Auch die Geschichte von Noah ist eng mit der von Wilson und Jane verknüpft und zusätzlich auch noch seine eigene in dieser Geschichte
*
Dieses Buch hat mich wirklich von Anfang an in die Geschichte hinein gezogen.
In dem Prolog spricht Wilson den Leser persönlich an und lässt ihn an seinen Gedanken teilhaben. Er baut eine persönliche Beziehung zum Leser auf und man will sich einfach nur dazu setzen, um seiner Geschichte zu zuhören.
Und sie ist wunderschön!
So romantisch ohne die kleinste Spur von Kitsch und so emotional, erst Recht als am Ende eine Wendung kommt, die ich nie vermutet hätte, aber dafür alle Fragen, die mir während des Lesens im Kopf rumschwirrten.

Mein Fazit:
Eine Geschichte, die zeigt was Liebe bewirken kann.
Eine Geschichte die sehr gefühlvoll die Romantik und Emotionen rüber bringt, dass man einfach weiter lesen muss!
Ein Buch, das ich voll und ganz empfehlen kann und das mich total neugierig auf weitere Geschichten von Nicholas Sparks gemacht hat.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Trotz einiger Klischees immer noch authentisch

Der Fünfzigjährige, der nach Indien fuhr und über den Sinn des Lebens stolperte
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Warum dies eins meiner Wunschbücher war?
Nun, der Klappentext hörte sich für mich nach einer leichten, spaßigen Unterhaltung an – und das alles noch in Indien, also perfekt für mich!
Ja und das war es ...

Warum dies eins meiner Wunschbücher war?
Nun, der Klappentext hörte sich für mich nach einer leichten, spaßigen Unterhaltung an – und das alles noch in Indien, also perfekt für mich!
Ja und das war es auch, obwohl ich an manchen Stellen doch ab und an innerlich mit den Augen gerollt habe.
Aber von Anfang an….

Aus der Autoren-Vita geht hervor, das der Autor den gleichen Beruf wie der Hauptprotagonist Göran Borg hat und ebenfalls von Malmö nach Delhi für einige Jahre zog. Genau wie Göran war auch der Autor dort freier Auslandskorrespondent für skandinavische Zeitungen.
Deswegen kam es mir doch immer wieder so vor, das wohl einiges vom Autor selbst mit in die Geschichte geflossen ist – wobei nicht mal sagen kann was, halt so ein Gefühl.
Aber das macht die Geschichte auch so authentisch. Ich war auf jeden Fall mit Göran mittendrin im indischen Chaos. Das bunte, laute Indien, wo die Extreme sich nicht abwechseln, sondern sich vermischen.
Die Behördenwillkür und die indische Auslegungssache aller Dinge.

Ob ich selbst schon mal da war?
Nein, leider nicht. Aber ich habe Bekannte, die genau das alles schon hautnah miterlebt haben. Eine davon hat sogar einen indischen Mann geheiratet.
Und genau weil ich durch diese Leute auch weiß wie Indien im Alltag ist, konnte ich mir das innere Augenrollen nicht ganz bei dieser Geschichte verkneifen.
So hautnah auch die Geschichte war, so war sie doch an manchen Stellen wieder so klischeehaft wie Bollywood auf RTL 2.
Musste denn unbedingt ein Shah Rukh Khan (es gibt noch so viele und mindestens genauso GUTE Schauspieler in Indien!) eingebaut werden?
Und auch wenn ich es immer gut finde, wenn Tatsachen in fiktive Geschichten mit eingebaut werden – aber wenn, dann sollten die Tatsachen auch Tatsachen bleiben.
Ja, Shah Rukh Khan hat eine Cricketmannschaft, aber die heißt „Kolkata Knight Riders“ und nicht „Kolkata Knight Rangers“. Das nur als Beispiel, wobei es noch andere falsche „Tatsachen“ gibt.

Ok, das macht die Geschichte in keiner Weise jetzt kaputt und ich behaupte mal, das es vielleicht 95% der Leser gar nicht auffällt – aber wenn Tatsachen, warum dann die dann doch wieder verfälschen?
Aber davon ab, das Buch hat mir wirklich gefallen!

Göran als leidendes Häufchen Elend wie er im Buche steht.




Er verliert nicht nur Frau, sondern auch Job und „heult“ nur noch vor sich hin.
Seine Zeitrechnung besteht nur noch aus Tage-Stunden-Minuten seit seine Frau ihn verlassen hat. Erst als er sich aufraffen kann und sich mit alten Freunden in der Stammkneipe trifft, gibt ihm das eine Wendung in seinem Leben.
Eine seiner Freunde ist Reiseführer für eine Indienreise und Göran lässt sich überreden mitzukommen.
Anfangs total hilflos entwickelt sich Göran immer mehr zu einem (wieder) selbstständigen Wesen und bleibt wider Erwarten in Indien. Er hat dort einen Inder zum Freund gefunden und hat mit seiner Hilfe – und nicht immer ganz legalen Mitteln – einen Job, eine Aufenthaltsgenehmigung, eine Wohnung und sogar eine neue Liebe gefunden.
Das Leben kann so schön und aufregend sein.
Kann, muss aber nicht ….

Aber Göran hat ja seinen Freund, Yogendra Singh Thakur – kurz Yogi, seinen besten indischen Freund.
Durch und wegen ihm durchlebt Göran nicht nur ein neues und friedvolles Leben. Im Gegenteil, durch Yogi manövriert er sich auch immer wieder in brenzliche oder völlig unnötige Situationen. Aber Yogi wäre nicht Yogi, wenn er die nicht wieder ganz auf indische Art und mit indischen Weisheiten ausbügeln könnte.
Und irgendwann stellt Göran fest, das sein Leben wieder einen Sinn hat und vergisst ganz seine eigene Zeitrechnung, weil er wieder im Hier und Jetzt angekommen ist.
Er erlebt viel und gewinnt noch viel mehr.

Mein Fazit:
Trotz einiger Klischees immer noch authentisch. Für mich ein tolles Buch mit liebenswerten Charaktere. Mir haben alle gefallen, Hauptprotagonisten wie Nebencharaktere. Das alles im lauten, bunten und gegensätzlichen Indien. Leicht geschrieben mit viel Kopfkino und doch sind leise ernste Töne mit dabei.
Ein Buch das ich empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Der erste Fall der Britta Sanders

Vergeben und Vergessen
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Der erste Fall der Britta Sanders, ihres Zeichen Privatdetektivin, war mal was anderes als die üblichen „Schnüffler“-Geschichten und hat mir gut gefallen.
Den Schreibstil fand ich locker-flockig, ohne ...

Der erste Fall der Britta Sanders, ihres Zeichen Privatdetektivin, war mal was anderes als die üblichen „Schnüffler“-Geschichten und hat mir gut gefallen.
Den Schreibstil fand ich locker-flockig, ohne dabei minderwertig zu sein.
Ganz im Gegenteil. Er passte super gut zu den Akteuren.
Britta Sanders ist zwar eine karriereorientierte Frau und gibt wirklich alles um den Fall zu lösen, aber auch wenn sie nicht locker und sich beirren lässt, so ist sie trotzdem nicht verbissen ohne nach links und rechts zu schauen.
Sie ist jung, engagiert, setzt sich voll für ihre Fälle ein, legt sich auch mal mit der Polizei an und doch hat sie noch Zeit für Sticheleien und Motzereien mit ihrem Kollegen Eric.
Dabei werden beide nie ausfällig und das macht mir beide total sympathisch.
Manchmal hören die Beiden sich schon fast wie ein altes Ehepaar an, manchmal wie „was sich neckt, das liebt sich“.
Es ist für mich als Leser wirklich lustig die beiden „zu beobachten“.
Dabei schafft es die Autorin trotzdem eine spannende Geschichte um den Fall der verschwundenen Sabrina Kempfer aufzubauen!

Es ist ein Fall, bei dem ich nicht schon spätestens auf der Hälfte schon wusste wer der Täter war – und genau so was will ich lesen, wenn ich einen Krimi lese.
Immer wieder war ich am Mitgrübeln wie nun was zusammen hängen sollte, wo da Gemeinsamkeiten sein sollten. Wenn ich dann mal einen „Aha-Moment“ hatte und sich mir ein Verdächtiger auftat, fing ich irgendwann wieder an zu zweifeln und verwarf meinen Verdächtigen.
Die Auflösung, Gründe und Zusammenhänge passten am Ende aber für mich alle und ergaben eine runde Geschichte.
Die Spannung war für mich trotz Lockerheit der Ermittler und Nebenfiguren durchgehend bis zum Schluss – der in einem finale endetet, in der Britta noch in Lebensgefahr geriet.
Ich fand wirklich alle Figuren durchweg gelungen und Lebensecht.
Was ich allerdings irgendwann doch nervig fand, war Brittas Freund Tahar.
Wobei mich nicht die Figur als solche genervt hat, ganz im Gegenteil!
Auch nicht das er ein homosexueller Franzose war. Ich mochte ihn wirklich sehr. Er hatte einen Humor der mir gefiel. Er zeigte dem Leser etwas von seinem wilden Leben und war immer für seine Freunde da – was ich anstrengend fand, waren die Textpassagen in extrem französischem Dialekt.

Beispiel-Zitat:
„Isch ’abö die ganzö nacht an diesem Programm ’erumgeschriebön, aber das läuft allös noch nischt so wie isch mir das denkö,“ gähnte er, „und übörmorgön muss alles fertisch sein. Putain. Isch brauchö erstmal einön Café intraveineux.“

Und das war nur ein Beispiel, er hat noch mehr und auch längere Textpassagen ….
Für mich war das einfach zu anstrengend zu lesen – zu viele Ös, Üs und abgehackte Buchstaben.
Wobei es auch nicht konsequent durch gehalten wurde. Mal hieß es bei ihm „allös“ und dann doch wieder „alles“, was auch noch mit der Aussprache anderer Wörter so war.
Aber vielleicht gewöhne ich mich ja im nächsten Fall von Britta Sander an die Aussprache Tahars. Oder Tahar arbeitet an seiner Aussprache..... ?
Allerdings sollte man Freunde halt so nehmen wie sind, oder?
"Isch laß misch über'aschen" ;)

Mein Fazit:
Auch wenn die zu lesende Aussprache Tahars für mich etwas anstrengend war, so fand ich den Fall – und das Buch im Ganzen – sehr unterhaltsam und spannend.
Meine Empfehlung für alle, die mal einen etwas anderen Krimi lesen möchten.
Der zweite Fall von Britta Sander steht auf jeden Fall schon auf meiner Merkliste!

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Der Maler und seine Muse

Madame Picasso
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Auf dieses Buch war ich echt gespannt. Picasso, wer hat noch nicht von ihm gehört? Und seine Taube kennt bestimmt auch so ziemlich jeder, ohne sich groß mit der Kunstszene auszukennen.

In diesem Buch ...

Auf dieses Buch war ich echt gespannt. Picasso, wer hat noch nicht von ihm gehört? Und seine Taube kennt bestimmt auch so ziemlich jeder, ohne sich groß mit der Kunstszene auszukennen.

In diesem Buch geht es aber nicht vorrangig um seine Kunst, sondern um seine Persönlichkeit und um einen Abschnitt in seinem Leben, wo bei natürlich die Kunst hierbei nicht ausgeblendet werden kann.
Denn noch ist die Geschichte keine reine Biografie, sondern eine fiktive Geschichte in der bekannte Tatsachen mit eingeflochten sind und somit eine Geschichte ergibt wie es damals hätte sein können und uns trotzdem was über die Person Picasso erzählt.

Die Geschichte fängt im Mai 1911 an, als die Junge Eva Gouel durch die Straßen von Paris zum Moulin Rouge rennt, um dort eine Arbeit als Näherin für die dortigen Darsteller anzunehmen und endet im Herbst 1915 mit einer leisen Verabschiedung von Picasso von seiner "ma jolie" Eva.

Dazwischen liegt eine leidenschaftliche Geschichte mit vielen Facetten, die mich dazu verleitet hat im Internet mich mal näher mit Picasso zu beschäftigen. Leider ist grade über die Geschichte um Eva und Picasso nur sehr dünn bis ungenau dort zu finden. Umso schöner finde ich, wie die Autorin in diesem Buch eine schöne Geschichte daraus gemacht hat.
Trotz Fiktion bekommt man hier ein Bild von Picassos vielschichtigem Charakter zu sehen und auch wie aus einem kleinen Landmädchen eine starke Persönlichkeit wird, die bedingungslos ihre Liebe verschenkt.

Zu Anfang ist Picasso noch in einer anderen Beziehung leiert. Das Verhältnis zu Fernande Olivier, die sich zu der Zeit noch selbst "Madame Picasso" nennt, ist mehr als kompliziert, da auch Fernande nicht frei ist und immer noch durch eine Ehe gebunden ist - die sie aber auch nicht aufgeben will, obwohl sie nicht mehr mit ihrem Ehemann zusammen lebt. Die Beziehung zwischen Fernande und Picasso ist mehr als aufreibend für beide.
Beide haben immer wieder Affären und finden sich doch jeweils vom Anderen betrogen. Sie trennen sich und vertragen sich wieder - ein ewiges Auf und Ab, das beiden nicht gut tut, aber auch von keinem der beiden geändert wird.

Das Leben im brodelnden Paris zur Zeit der "Belle Èpoque" ist aufregend und zu der Zeit findet man überall die Kunst von Malern, Bildhauern und Dichter. Viele davon gehören auch zu Picassos Bekanntenkreis und einige davon gehören auch zu seinem engen Freundeskreis.
Hier gerät Eva mitten rein, als sie Picasso kennen lernt.
Zu Anfang noch schüchtern und auch wenn sie sich dagegen wehrt, so kann sie dem charismatischen Picasso nicht widerstehen.
Immer mutiger stellt sie sich ihrem Schicksal und verändert damit Picassos und auch ihr eigenes Leben grundlegend.

Auch Picasso ist von Eva fasziniert und entwickelt im Laufe der Geschichte eine Leidenschaft zu ihr, die er zuvor noch nie zu einer Frau hatte. Ist er bei anderen Gegenüber oft egoistisch, eingebildet, arrogant, selbstsüchtig, launisch und noch einiges mehr, so ist er bei Eva empfindsam, lässt Gefühle zu, die er anderen nie eingestehen würde und will alles tun, damit Eva glücklich ist. Mir ihr unternimmt er Reisen und hat wieder Spaß am Leben, kommt aus seinem Schneckenhaus raus, in das er sich vor her immer öfter zurückgezogen hatte.
Für Eva würde er einfach alles tun, sogar sie heiraten!
Von dieser Geschichte ausgehend, war Eva wirklich die einzigste Frau, die Picasso wirklich mit allen Konsequenzen geliebt hat.

Genauso würde Eva alles für Picasso tun. Sie liebt ihn leidenschaftlich mit all seinen Eigenschaften. Sie stellt keine Ansprüche an ihn und lässt ihn sein, wie er ist. Sie steht einfach mit all ihrer Liebe zu ihm an seiner Seite, ohne ihn verändern zu wollen und unterstützt ihn in Allem was er macht und das mit voller Leidenschaft.
Bei ihr darf er auch mal schwach sein, ohne dass sie sich beschwert und genauso liebt sie seine Überschwänglichkeit, wenn er sich wieder für etwas begeistert. Sie tröstet ihn und baut ihn wieder auf, sie lacht mit ihm und gibt ihm Mut für Neues - all das kannte Picasso in so reiner Form bis her nicht und dafür liebt er seine Eva mit jeder Faser.
Eva zu Liebe überwindet er persönliche Hindernisse, die er ohne Eva wohl nie überwunden hätte.
So bleibt er an Evas Seite bis zum Schluss.
Wie dieser Schluss sein wird, möchte ich nicht verraten, aber es war für mich wirklich eine aufregende, leidenschaftlich und berührende Geschichte, genau so wie das Paris in dieser Zeit.

Der Schreibstil gefiel mir sehr gut. Alles sehr bildhaft und lebendig. Die einzelnen Personen, auch die im Umfeld von Picasso waren sehr real und keine davon war mir unpersönlich. Ganz ohne Kunst kommt so ein Roman natürlich nicht aus und so erfährt man auch noch ganz nebenbei, welche Kunstrichtung grade angesagt ist und auch über die Werke von Picasso erfährt man einiges. Außerdem treten auch noch andere Maler und auch Dichter aus dieser Zeit auf, deren Namen schon mal zu mindest irgendwo gehört hat und so ergibt das Ganze eine sehr runde Geschichte, in der man mitten drin im Paris mit all ihren Künstlern und sitzt mitten unter ihnen in den angesagten Bistros und Kneipen.
Aber auch die bedrückte Stimmung, als in Europa der Krieg ausbricht, fängt die Autorin sehr gut ein. Die Angst, wenn der Freund in den Krieg berufen wird und wie sich auf einmal alles ändert und die Leichtigkeit der Angst Platz macht.

Mein Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es eine erfundene Geschichte rund um ein paar Tatsachen ist, so ist es doch eine runde Geschichte, die auch eine andere Seite von Picasso zeigt. Im Anhang sieht man, wie weit doch die Recherche der Autorin reicht, um das Leben und auch die Liebe von Picasso und Eva zu zeigen. Für mich ein Buch, das mich neugieriger auf Picasso gemacht hat und zeigt, das er nicht nur ein Kotzbrocken war, wie er sich wohl meistens in seinem Umfeld gegeben hat.

Einzig was mich doch ein wenig gestört hat, sind die französischen und auch spanischen Sätze in den Gesprächen von Picasso, die sich für mich nicht immer selbst erklärt haben. Ich habe dann geahnt was sie heißen, aber eben nur geahnt und das fand ich schade, weil es meistens in gefühlvollen oder auch aufgebrachten Situationen vorkam.
Sicher wollte die Autorin damit eine Nähe und Persönlichkeit aufbringen, aber ich hätte mir doch gewünscht den einen oder anderen Satz voll und ganz zu verstehen.

Trotzdem alles in Allem ein Buch, das es sich lohnt zu lesen!

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Ein Wohlfühl-Urlaubs-Buch in Serie

Nächster Halt: Chile
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Ja es ist schon der dritte Teil der Traveler Club Reihe, den ich jetzt gelesen habe.
Wie war das noch mal? …. Ich lese nicht gerne Reihen? …. Tja, Ausnahmen bestätigen die Regel – auch bei mir.

Die ’Lonely ...

Ja es ist schon der dritte Teil der Traveler Club Reihe, den ich jetzt gelesen habe.
Wie war das noch mal? …. Ich lese nicht gerne Reihen? …. Tja, Ausnahmen bestätigen die Regel – auch bei mir.

Die ’Lonely Heart Travel Club’ Reihe ist so eine Ausnahme für mich.
Warum?
Nun, als erstes hab ich alle Hauptfiguren darin von Anfang an lieb gewonnen – mit all ihren „Macken“ und Eigenschaften, so das sie schon fast zu Freunden geworden sind.
Dann spielt jeder Teil in einem anderen Land, an einem anderen Ort, auch wenn der Mittelpunkt immer das Reisebüro von Georgia und Ben ist.
Die Autorin schafft es immer wieder die Orte mit soviel Kopfkino zu beschreiben, OHNE das die Geschichte um Georgia und Ben zu einem Reiseführer wird. Immer dreht sich die Geschichte um die Beiden, ihre Probleme, ihre Freuden und Glück, um ihre alltäglichen Sorgen … eben um ihr ganz (normales) Leben. Dazu gehören natürlich auch ihre engsten Freunde und noch vorhandene Familienmitglieder, wenn auch letztere nur kleine “Auftritte“ haben. Aber selbst diese kleinen Episoden runden das Bild ab und bringen mir die Personen näher.
Und dann sind da ja auch noch die Personen, die Georgia und Ben auf ihren Reisen treffen.
Mal werden sie zu Freunden, mal reicht es nur zu einer Bekanntschaft und mal kann am sie einfach nicht ausstehen – eben wie im richtigen Leben.
Und genau diese „Reisebegleiter“ bringen immer wieder die Würze in die Geschichten hinein.
Dann kommt es meistens anders, als es sich Georgia und Ben denken …

Auch in diesem Teil passier wieder so einiges, was sich die Beiden ganz anders vorgestellt haben.
Es hätte alles so schön sein können.
Eine Reise die nichts kostet, in ein tolles Land, kostenlose Werbung für das eigene Reiseunternehmen, nebenbei noch erkunden wie man das Land ins eigene Programm aufnehmen kann und am Ende noch die Chance auf einen schönen Geldpreis über den man frei verfügen kann.
Ideale Voraussetzungen für ein noch junges und dynamisches Unternehmerpaar, was soll da schon schief gehen – oder? ….
Ja natürlich läuft hier nicht alles glatt!
Wäre ja auch total langweilig und das Leben ist nun mal kein ’Rosa-Watte-Ponyhof’ – wo gibt’s denn so was?
Es gibt wieder Konflikte, Missverstände, Probleme mit der Reise und deren Mitreisende die alle erst mal überwunden werden müssen – kennt man ja ;)

Wenn Georgia auch immer mal wieder ein paar Rückschritte mach – wie in den anderen Teilen auch – so hat sie sich zum Ende des Buches doch wieder weiterentwickelt. Habe ich mich im zweiten Teil darüber noch ein klein wenig mokiert, gehört es jetzt zu ihrer Person dazu. Sie ist halt so, das macht sie aus und sie ist trotzdem eine toughe Frau.
Ben habe ich in diesem Teil auch näher kenenlernen dürfen. Er ist ein Stück weit aus sich herausgekommen und ich durfte ein wenig von seinem Innersten sehen.
Also auch er entwickelt sich weiter.
Das Gleiche gilt für die engsten Freunde, da tut sich ebenfalls einiges. Und mit dem Lonely Heart Travel Club so wie so.
Für mich als Leser schön zu sehen, dass die Figuren und das Unternehmen nicht auf der Stelle treten, wo nur die Orte wechseln würden.
Das Ganze und jeder einzelne Teil ist für mich auf jeden Fall immer ein „Feel Good“, und ich gehe auch noch gerne weiter mit Georgia und Ben auf Reisen!

Mein Fazit:
Auch dieses Mal bereue ich die Reise kein bisschen!
Ein Wohlfühl-Urlaubs-Buch in Serie, bei dem am Ende der Leser noch etwas für sich mitnehmen kann – z. B. das Reden manchmal echt hilfreich sein kann.
Von mir gibt es eine Empfehlung für alle, die Urlaub machen und die Seele einfach mal baumeln lassen wollen.
Meine Koffer sind schon wieder gepackt – Auf nach Australien!

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