Cover-Bild Paradise Garden
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 23.08.2023
  • ISBN: 9783257072501
Elena Fischer

Paradise Garden

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2023
Die 14-jährige Billie verbringt die meiste Zeit in ihrer Hochhaussiedlung. Am Monatsende reicht das Geld nur für Nudeln mit Ketchup, doch ihre Mutter Marika bringt mit Fantasie und einem großen Herzen Billies Welt zum Leuchten. Dann reist unerwünscht die Großmutter aus Ungarn an, und Billie verliert viel mehr als nur den bunten Alltag mit ihrer Mutter. Als sie Marika keine Fragen mehr stellen kann, fährt Billie im alten Nissan allein los – sie muss den ihr unbekannten Vater finden und herausbekommen, warum sie so oft vom Meer träumt, obwohl sie noch nie da war.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2023

Hat mir sehr gut gefallen

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... wie das Zusammenleben der 14-jährigen Billie mit ihrer Mutter Marika beschrieben wird. Die beiden müssen mit wenig Geld auskommen. Aber trotzdem genießen sie ihr gemeinsames buntes und ideenreiches ...

... wie das Zusammenleben der 14-jährigen Billie mit ihrer Mutter Marika beschrieben wird. Die beiden müssen mit wenig Geld auskommen. Aber trotzdem genießen sie ihr gemeinsames buntes und ideenreiches Leben, gehen sehr liebevoll miteinander um.

In dieses vertraute Miteinander der beiden platzt die Großmutter aus Ungarn, Marikas Mutter. Billie ist geschockt, dass diese ihr Zimmer in Beschlag nimmt und keine Anstalten macht, wieder zurück nach Ungarn zu gehen. Diese Streßsituation bedingt auch den großen Einschnitt in Billies Leben: ihre Mutter stirbt.

Ab da weiß Billie nicht mehr wo hin mit ihrer riesigen Trauer. Sie vermisst ihre Mutter so sehr, aber es wird ihr immer klarer dass ihr bisheriges Leben unwiederbringlich zu Ende ist. Auch als Leser ist man traurig über diese Entwicklung. Und so begleiten wir Billie auf ihrer Suche nach ihrer Zukunft. Mir hat auch dieser Weg und das was sie dort findet sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Festhalten und Loslassen

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MEINUNG:
Ich muss sagen, dass ich bei Paradise Garden irgendwie zunächst skeptisch war, weil es mir erschien, als hätte ich solche Geschichte schon oft gelesen bzw. es einige Romane mit ähnlichem Aufbau ...

MEINUNG:
Ich muss sagen, dass ich bei Paradise Garden irgendwie zunächst skeptisch war, weil es mir erschien, als hätte ich solche Geschichte schon oft gelesen bzw. es einige Romane mit ähnlichem Aufbau gibt. Ich wollte mich allerdings eines Besseren belehren lassen und wollte dieses Buch, welches auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2023 gelandet ist, unbedingt für mich entdecken.
Billie ist 14 Jahre alt und wohnt mit ihrer Mutter in einer Hochhaussiedlung in einer eher sozial schwächeren Gegend. Ihre Mutter Marika versucht beide über Wasser zu halten mit zwei Jobs. Anders als man vielleicht bei solchen Lebensumständen vermuten würde, sind Billie und vor allem Marika aber stets positiv dem Leben gegenüber eingestellt und machen das Beste daraus. Ihr beider Leben wird auf den Kopf gestellt als plötzlich unerwartet Billies Großmutter und Marikas Mutter aus Ungarn kommt. Diese Platz in die liebevolle Alltagsidylle und stellt die Beziehung von Billie und Marika auf die Probe, denn Billie kann mit ihrer Großmutter wenig anfangen. Es folgt ein weiterer Schicksalsschlag, der Billie zwingt sich auf die Suche nach ihrem Vater zu machen.
Mich hat die Geschichte von Billie sofort gefesselt. Zunächst ist da die wirklich sehr liebevolle und warme Beziehung zu ihrer Mutter, die Billies einzige Familie ist. Obwohl beide wirklich in recht ärmlichen Zuständen wohnen, ist ihr Leben bunt und voller Fantasie, die vor allem Marika mit reinbringt. Wenn es allerdings um die Frage geht, was mit Billies Vater ist, dann macht Marika dicht. Mit dem Einzug von Billies Großmutter wird die Beziehung von Marika und Billie auf die Probe gestellt, denn plötzlich sind sie zu dritt. Für mich war es völlig nachvollziehbar, dass Billie darauf gereizt und ablehnend reagiert, denn schließlich kennt sie ihre Großmutter, musst ihr Zimmer dafür rausrücken und zudem ist die Großmutter auch zunächst nicht die einfachste Person und es entsteht viel Reibung zwischen ihr und Billie, aber zwischen ihr und Marika. Es schwebt auch immer die Frage über allem, was ist damals passiert, warum gab es keinen Kontakt, wieso ist Marika von Ungarn nach Deutschland gekommen?
Die Geschichte nimmt schon gleich zu Anfang noch eine weitere Wendung, die entscheidend ist für den weiteren Verlauf. Marika stirbt. Diese Zustand stellt Billies ganze Welt auf den Kopf und es hat mir beim Lesen das Herz zerbrochen, denn ich habe sofort ihre unendliche Einsamkeit gespürt, denn außer der Großmutter, die sie nicht mag und kaum kennt, bleibt dann nur ein unbekannter Vater.  Billie stellt außerdem fest, dass sie nur einen Teil von ihrer Mutter kannte und dass sie auf die Suche nach deren Vergangenheit machen muss, die auch ein Teil ihrer eigenen Geschichte ist. Ich fand das wirklich sehr feinfühlig gestaltet von der Autorin. In meinen Augen hat sie auch gut die Gefühle und den Ton eines 14-jährigen Teenagers getroffen, was nicht jedem gelingt. Billie hat die typischen Stimmungsschwankungen und ist natürlich randvoll mit Trauer. Ein bisschen unrealistisch fand ich, dass sie unbemerkt mit 14 Jahren hoch an die Nordsee fährt, weil sie dort ihren potentiellen Vater vermutet, was der Geschichte aber keinen Abbruch getan hat. Die Szene auf der Insel sind richtig atmosphärisch geschildert und ich konnte den Geruch des Meers wahrnehmen und den Wind spüren. Besonders gut hat mir auch das Ende gefallen, welches nicht übertrieben kitschig ist, aber welches Hoffnung macht, dass Billies Leben weiter gehen kann, auch ohne ihre Mutter. 

FAZIT:
Paradise Garden hat mich auf Grund meiner anfänglichen Skepsis absolut positiv überrascht und ist für mich ein großes Lesehighlight. Ich habe Billie und ihre Mutter sofort ins Herz geschlossen. Trotz aller Widrigkeiten und Verluste  in dieser Geschichte schreibt Elena Fischer hier mit größter Herzenswärme, Sensibilität und Hoffnung, dass ein Leben immer weitergehen kann. Ich freue mich sehr auf weitere Romane von der Autorin!
 

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Leben im Schatten

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Das Cover ist mit einem hoffnungsvoll schauenden Mädchen vor einem grünem Hintergrund gestaltet.

Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und lebendig.

Tiefgründig wird von dem Mädchen Billie berichtet, ...

Das Cover ist mit einem hoffnungsvoll schauenden Mädchen vor einem grünem Hintergrund gestaltet.

Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und lebendig.

Tiefgründig wird von dem Mädchen Billie berichtet, dass im Alter von 14 Jahren ihre Mutter verliert und sich auf die Suche nach ihrem Vater und nach sich selbst macht.

In der Handlung geht es um Familienbeziehungen und Armut. Billie und ihre Mutter leben in einem Hochhaus am Randes des Existenzminimums. Aber ihre Mutter versucht mit viel Fantasie, ihr Leben bunt zu gestalten. Melancholie, Euphorie und Lebenslust und Frust gehen hier nebeneinander her.

Das pubertierende Mädchen handelt aus dem Bauch heraus und ist voller Wut, die sie irgendwo ablassen muss. Aber trotz ihres großen Verlustes, gibt sie nicht auf und geht ihren Weg.

Fazit:

Ein berührender Roman über den Leidensweg einer hoffnungsvollen Seele!

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Auf der Suche nach den Wurzeln

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Billie lebt mit ihrer Mutter in irgendeiner Stadt irgendwo in Deutschland in einer Hochhaussiedlung. Geld ist immer knapp und Billies Mutter schafft es mit Müh und Not sich und ihre Tochter über Wasser ...

Billie lebt mit ihrer Mutter in irgendeiner Stadt irgendwo in Deutschland in einer Hochhaussiedlung. Geld ist immer knapp und Billies Mutter schafft es mit Müh und Not sich und ihre Tochter über Wasser zu halten. Eins schafft sie jedoch immer, sie hat die Gabe aus dem Kleinen etwas Großes zu machen und schafft es, Billies Leben immer wieder mit sonnigen Momenten zu fluten.

Bei einer Sache ist sie jedoch ganz verschlossen, Billie erfährt nie, wer ihr Vater ist.

Eines Tages reist die Großmutter aus Ungarn an und es wird alles anders, anstrengend, ungewohnt. Das Verhältnis zwischen Marika, Billies Mutter, und ihrer Mutter ist sehr kompliziert. Vieles ist ungeklärt zwischen den beiden Frauen und die Stimmung wird immer schlechter.

Dann passiert das Undenkbare, Billies Mutter stirbt und ihre Welt bricht zusammen. Sie begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln, sie sucht ihren Vater.

Long story short: Paradise Garden hat mich umgehauen oder besser, die Sätze, die Sprache von Elena Fischer. Sie schafft es, das Schwere leicht zu machen in ihren Sätzen. Sie erzählt das Buch aus Sicht einer Vierzehnjährigen, was alles andere als einfach ist. Es ist die Zeit, in der sowieso gerade Körper und Geist auf einer Achterbahnfahrt ohne Pause sind. Und bei Billie, der Hauptperson des Buchs, wird noch einer der krassesten Loopings eingebaut, die dir in dem Alter passieren können – ihre Mutter stirbt.

Als Erwachsene ist es schon schwer, ein Elternteil zu verlieren, aber in dem Alter ist es ungleich schwerer. Um das zu verdeutlichen, lässt Elena Fischer Billie auch noch während der Beerdigung ihre erste Periode bekommen. Es sind diese Kleinigkeiten, die da Buch so lesenswert machen. Genauso ist es mit den Nebenfiguren. Sie malt sie so aus, dass ich mir sie als Leserin vorstellen kann. Billies Freundin Lea, die Kompliziertheit dieser Freundschaft, Ahmed, der Nachbar, der es schafft zu verbinden. Luna, die Nachbarin, die da ist und um die sich Billie und ihre Mutter genauso kümmern, wie sie sich um die beiden. Sie wartet auf ihren Durchbruch als Schauspielerin.

Es sind die liebevollen kleinen Momente von Billie und ihrer Mutter, die dem Buch Wärme geben. Die kleinen Überraschungen, die Marika ihrer Tochter bereitet. Man merkt, wie viel Herzblut darin steckt, es ihrem Kind schön zu machen. Sie spielen Urlaub, wenn die anderen in Urlaub fahren, aus einem Freibadbesuch wird eine schöne Erinnerung. Und genauso wie die schönen Momente fühlbar sind, macht Elena Fischer auch den Schmerz sichtbar.

Dass Billie nach der Beerdigung nur noch weg will, um ihren Vater zu finden, ist absolut verständlich. Die Geschichte geht ein bisschen in Richtung Road Trip und es wird kompliziert, aber es passt. Das Gute ist, in Paradise Garden werden keine Orte, kein Jahr, kein gar nichts genannt. Man kann etwas erahnen, aber muss sich nicht festlegen. Dadurch ist man nicht abgelenkt und kann sich voll auf die Geschichte konzentrieren.

Die Figuren im Buch behalten ihre Würde, es strahlt Wärme aus und jede Figur ist nicht nur schwarz oder weiß. Das verleiht dem Buch Tiefe, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so erscheinen mag. Für mich ein absolutes Highlight und ich bin gespannt, was Elena Fischer noch schreiben wird!

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Große Empfehlung

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Einfühlsam und sanft erzählt Elena Fischer in ihrem Debütroman „Paradise Garden“ vom Zauber der kleinen Dinge, des Alltäglichen und der ihnen entgegengebrachten Wertschätzung, von Flucht und Freiheit, ...

Einfühlsam und sanft erzählt Elena Fischer in ihrem Debütroman „Paradise Garden“ vom Zauber der kleinen Dinge, des Alltäglichen und der ihnen entgegengebrachten Wertschätzung, von Flucht und Freiheit, von der Suche nach der eigenen Herkunft, der Familie, und davon, mutig zu sein, für die Welt und ihre Möglichkeiten, und vom Tod; von Trauer und dem Prozess des Abschieds. Aus der Sicht der vierzehnjährigen Billie beschreibt sie ihr Leben mit ihrer aus Ungarn stammenden Mutter in der Hochhaussiedlung am Stadtrand, die herzlich-kuriose Gemeinschaft mit ihren Nachbarn Luna und Ahmed, die sowas wie eine Familie für sie sind, und den Übertritt in eine „andere“, eine scheinbar heile und sorgenfreie Welt, wenn sie bei ihrer Freundin Lea zu Hause ist. Anhand ihrer Freundschaft wird die Diskrepanz zwischen ihren unterschiedlichen sozialen Schichten deutlich, und die Haltung und Abschätzigkeit der Begünstigten, die damit einhergeht. Doch Mutter und Tochter sind glücklich – auch ohne viel Geld, ohne Swimmingpool und Esszimmer, denn sie haben einander und ihre Fantasie, den Eisbecher am Anfang des Monats und den Dreier im Schwimmbad. Nur eine Frage hat Billie, die ihr noch mehr auf dem Herzen brennt, als ihre Großmutter bei ihnen einzieht. Und sie im Danach in Flammen aufgehen lässt.
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Mit dem Tod ihrer Mutter tritt Billie in eine neue Phase ihres Lebens ein. Plötzlich ist sie auf sich alleingestellt, muss erwachsen sein, erwachsen handeln und denken – und das mit vierzehn Jahren. Jetzt mehr denn je findet sie Zuflucht im Schreiben, war es schon immer ihr Traum, Schriftstellerin zu werden. Alles, was sie für wichtig erachtet, die Puzzleteile ihrer Herkunft, ihrer Geschichte zusammenzufügen, schreibt sie in ein Notizbuch. Um nicht zu vergessen, um ihre Mutter lebendig zu halten.
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Ich habe mich gefühlt wie in einer Schneekugel mit Zuckerperlen, unendlich geborgen und gewärmt von dieser leichten, feinen Sprache, ihrer Lebendigkeit und Soghaftigkeit, habe jede einzelne Figur auf ihre Art ins Herz geschlossen, ganz besonders jedoch Billies Mutter. Von ihr hat Billie ihren Mut und ihre Beherztheit, Fantasie und den Schneid, sich durchzuboxen, so widrig die Umstände auch sind. Vordergründig eine Coming-of-Age-Geschichte, entwickelt sich "Paradise Garden" im zweiten Teil weiter, bricht Billie aus den Grenzen der Strandrandsiedlung aus. Und ab hier verlor die Geschichte für mich ein wenig ihres Flows, wirkte es doch nun stellenweise konstruiert und, naja, nach Wishful Thinking, aber ich meine, nach alldem, was sie durchgemacht hat, diese kleine Heldin auf ihrer Reise mit ihrem letzten Hab und Gut, den letzten Dingen ihrer Mutter, wünscht man sich doch auch genau das, oder? Dass am Ende des Weges... Lest selbst, los! Denn dieses Buch ist etwas ganz Besonderes, versprochen. Große Empfehlung!

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