Profilbild von holdesschaf

holdesschaf

Lesejury Star
offline

holdesschaf ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit holdesschaf über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2024

Bezauberndes Winterabenteuer in der Welt der Blumenfeen

Lowinda Löwenzahn und der verschwundene Wunschzettel
0

Polli und Luk, die Hüter des geheimen Feengartens, freuen sich sehr auf das jährliche Weihnachtstheaterstück an ihrer Schule. Auch sie dürfen mitspielen und so haben sie ihre Freunde, Blumenfee Lowinda ...

Polli und Luk, die Hüter des geheimen Feengartens, freuen sich sehr auf das jährliche Weihnachtstheaterstück an ihrer Schule. Auch sie dürfen mitspielen und so haben sie ihre Freunde, Blumenfee Lowinda Löwenzahn und Herrn von Gomp, den Heuspringer, eingeladen, bei der Generalprobe zuzusehen. Polli soll am Ende des Theaterstücks "Der verschwundene Wunschzettel" ebendiesen vorlesen. Er enthält die Wünsche aller Mitspieler. Vor der Probe taucht der traurige Feenjunge Wido Weihnachtsstern auf und kurz danach ist der Wunschzettel verschwunden. Ebenso wie zuvor schon einige andere Dinge. Hat Wido etwas damit zu tun? Eins ist klar, Luk, Polli und Lowinda müssen den Wunschzettel finden, damit die Aufführung stattfinden kann. Ihre Suche startet im magischen Feengarten.

Für uns war es die erste Geschichte über die Blumenfeen um Lowinda Löwenzahn. Trotzdem fiel uns der Einstieg in die Geschichte ganz leicht. Durch die Handlung lernt man alle Charaktere relativ schnell kennen und schon kann das Abenteuer losgehen. Besonders gefällt uns die magische Welt, in der es zu jeder Blumenart eine Fee gibt. Lowinda ist die Löwenzahnfee und hat in einem vorherigen Abenteuer Freundschaft mit Luk und Polli geschlossen, die sie wiederum zu ihrer Theateraufführung eingeladen haben. Doch als der Wunschzettel der Kinder verschwindet, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach dem Dieb. Polli und Luk fühlen sich schuldig, weil sie nicht auf den Brief aufgepasst haben. Zudem sind da einige Mitschüler*innen, die nicht sehr freundlich sind.

Im Garten erlebt man beim lesen, eine wunderschöne Winterwelt und erfährt einiges über den Winter bei den Blumen(-feen). Man taucht sogar ab in ihr unterirdisches Reich. Für uns hätte die Geschichte gern noch etwas spannender sein dürfen. Zwar läuft den Kindern die Zeit davon, aber die Suche selbst ging uns fast zu einfach. Die Wünsche der Kinder haben uns am Ende sehr überrascht, aber sehr gut die weihnachtliche Botschaft transportiert. Trotzdem kann man das Buch auch gut außerhalb der Vorweihnachtszeit lesen oder vorlesen. Vor allem für kleine Feenfans ist es richtig toll und das verspielte winterliche Cover macht es zu etwas ganz Besonderem. 4,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2023

Düster-spannender Comic, eindrucksvoll gestaltet

Gaukeley
0

Die junge Gundel lebt bei ihrer Tante, der Großhexe Gloria, in deren Fußstapfen sie später treten soll. Doch als zukünftiges Oberhaupt der magischen Welt hat man es nicht leicht. Die Mitschüler meiden ...

Die junge Gundel lebt bei ihrer Tante, der Großhexe Gloria, in deren Fußstapfen sie später treten soll. Doch als zukünftiges Oberhaupt der magischen Welt hat man es nicht leicht. Die Mitschüler meiden Gundel wegen ihres Promi-Status und ihre Tante erwartet von ihr nur das Beste. Bei der großen Gala soll nun Gundel einen Zauber vorführen, der natürlich etwas ganz Besonderes sein muss. So lässt sich Gundel dazu verleiten, einen ihr unbekannte Magie zu wirken. Mit dramatischen Folgen! Nur ein Gegenzauber aus dem "Buch der Verdammnis" kann jetzt noch helfen, doch dieses liegt nicht umsonst hinter Zaubern versteckt in der Bibliothek ihrer Tante.

Ich habe zunächst gar nicht so sehr realisiert, dass der Comic aus der Disney-Welt stammt und Gaukeley eben Gundel Gaukeley ist. Ich war viel zu fasziniert von dem tollen Spiel von Licht und Dunkel auf dem Cover. Das hat mich sofort angesprochen. Aber natürlich kannte ich Gundel noch aus meiner Kindheit. Hier wird von ihr zunächst ein ganz ungewohntes Bild gezeichnet, nämlich das eines Teenies, der wegen seiner Pflichten ständig unter Strom steht und der auf keinen Fall Fehler machen möchte. Doch gerade unter diesem Druck und mit dem Berühmtheitsgrad ist das einen Herausforderung und schnell merkt man, was in Gundel vorgeht. Viel zu fixiert auf die Vorführung bei der Gala und den Erwartungen, merkt sie nicht, dass sie auf die schiefe Bahn gerät. Ihre Tante ist auch nicht für sie da, da wundert es nicht, dass das Ganze schleichend eskaliert.

Die Geschichte finde ich daher ganz lebensnah, denn es gibt genug Kinder und Jugendliche, die verzweifelt versuchen, die Erwartungen der Erwachsenen zu erfüllen und so dürften sich junge Leser*innen hier sehr gut wiederfinden. Neben dem Erfolgsdruck geht es im Comic auch viel um Freundschaft - Freunde hat Gundel zu Beginn eigentlich keine und zu denen, die es werden könnten, ist sie alles andere als nett. Trotzdem entwickelt sich da nach und nach etwas. Von der Stimmung her ist der Comic eher etwas negativ, die Story schon ziemlich gruselig gehalten. Dazu passen die sehr faszinierenden Zeichnungen und vor allem die Colorierung hervorragend. Sie spiegeln sehr gut den inneren Kampf von Gundel wieder, die sich zwischen Licht und Schatten bewegt. Die meisten Szenen sind sehr düster und eher kalt gehalten, doch sind sie immer Zauber, Feuer uvm. durch lichte und warme Farben hervorgehoben. Diese Highlights finde ich sehr gut gelungen. Ein bisschen zu schnell empfand ich manchmal den Wechsel zwischen verschiedenen Szenen, weil man sich plötzlich und ohne große Erklärungen an anderen Orten wiederfindet. Man orientiert sich zwar schnell wieder, aber für Kinder kann das vielleicht sehr verwirrend sein. Insgesamt ist Gaukeley eine tolle, düstere bis gruselige Geschichte, die mit Erfolgsdruck und Erwartungen, aber auch Freundschaft und Verantwortung als Themen spielt. 4,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2023

Fesselnde Perspektive mit Enemies to Lovers

Two Lives to Rise (Breaking Waves 2)
0

Isabell, früher ein Mitglied der Clique um Josy, Avery, Lee und Odina, ist nun Leiterin des elterlichen Hotels auf Harbour Bridge, besitzt ein tolles Haus und könnte ein glücklicher Mensch sein, doch eine ...

Isabell, früher ein Mitglied der Clique um Josy, Avery, Lee und Odina, ist nun Leiterin des elterlichen Hotels auf Harbour Bridge, besitzt ein tolles Haus und könnte ein glücklicher Mensch sein, doch eine richtige Beziehung ist sie nie eingegangen. Auch ihr Traum, Ozeanologie zu studieren, ist nie in Erfüllung gegangen. Ein Hotel wollte sie hingegen nie leiten. Unzufrieden und unglücklich wird sie auch noch von Averys Rückkehr auf die Insel aufgeschreckt. Ein Geheimnis aus der Vergangenheit lastet schwer auf ihr. Sie fühlt sich schuldig an Josys Verschwinden. Als wäre das nicht schlimm genug, hat sie ständig Zoff mit Preston, ihrem neuen Nachbarn, der sie vor allem mit dem Lärm auf seiner Baustelle belästigt. Die beiden geraten zunächst immer wieder aneinander, doch auch Isabell entgeht nicht, dass Preston nicht nur die Mauern in seinem Haus einzureißen vermag. Gerade als sie Vertrauen fasst, findet sie etwas über ihn heraus, dass sie schockiert.

Der erste Band von Breaking Waves "One Second to Love" hat mir echt gut gefallen und daher habe ich mich gefreut, dass es den zweiten Band schon gibt, so dass ich gleich weiterlesen konnte. Ich würde immer wieder den ersten Band zuerst lesen, da er doch einige Infos enthält, die dafür sorgen, dass man den zweiten Band besser versteht, der nahtlos an das Ende von "One Second to Love" anschließt. So bekommt man auch ziemlich schnell die Auflösung zum ersten Cliffhanger. Diesmal erzählt die Autorin abwechselnd aus der Perspektive der jugendlichen und der erwachsenen Isabella. Einige Dinge, die in Band 1 nur nebenbei erwähnt wurden, werden hier deshalb ausführlicher dargelegt. Auch zwischen Isabella und der später verschwundenen Josy gibt es Konflikte, was dazu führt, dass Isabella sich seitdem schwere Vorwürfe macht und niemanden wirklich an sich heranlässt. Das Flair zur Zeit der Clique fängt Moninger wieder toll ein und man wähnt sich selbst als Suferin am Strand von Harbour Bridge. Die Konflikte haben eine Ursache, die man als Leser nur schwer verdauen kann und auch, wenn ich ein ähnliches Szenario schon einmal in einem anderen Buch gelesen hatte, macht es das nicht weniger schlimm.

Sowohl Bitterkeit als auch humorvolle Momente bringt der Plot in der Gegenwart. Hier kommt es zunächst zu feindseligen Szenen, die übergehen in vernünftige Gespräche, aber auch manch humorvolle Peinlichkeit und Nähe. Ein Enemies-to-Lovers Trope, den ich insgesamt echt schön fand, der aber nochmal an Dramatik gewinnt, als Isabella etwas Bestimmtes über Nachbar Preston herausfindet. Auch wenn sie ein bisschen überreagiert, finde ich das Buch gerade auch deswegen sehr abwechslungsreich. Im Fall Josy gibt es natürlich auch ein paar Hinweise, so dass man jetzt schon vermuten kann, was hier vorgefallen sein könnte. Doch um die Vermutungen zu bestätigen, werde ich auf jeden Fall Band 3 der Reihe ebenfalls lesen, sobald er erscheint. Breaking Waves hat das Zeug, im Genre Liebesroman eine meiner Lieblingsreihen zu werden. Diesmal gebe ich gern 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2023

Rätselhaftes, alchimagisches Abenteuer

Lynx - Das Geheimnis der alchimagischen Tiere
0

Ria ist zwölf und lebt seit sie ein Baby war bei ihrer Tante. Ihre Eltern kamen auf mysteriöse Weise in Firnspiegel um Leben, wo sie im Theater über den Wolken auftraten. Als Ria aber in der Taschenuhr ...

Ria ist zwölf und lebt seit sie ein Baby war bei ihrer Tante. Ihre Eltern kamen auf mysteriöse Weise in Firnspiegel um Leben, wo sie im Theater über den Wolken auftraten. Als Ria aber in der Taschenuhr ihres Vaters ein Foto von ihm mit einem Luchs findet, wird sie neugierig und möchte mehr über das Leben ihrer und die Vergangenheit erfahren. Gemeinsam mit ihrer Tante reist sie in den ihr unbekannten Ort, von dem die Bewohner seltsame Geschichten erzählen. Zum Beispiel soll das Wasser im Gebirgsbach die Menschen verändern. Auch Ria nimmt plötzlich Veränderungen an sich wahr, sie hört besser und nimmt Tierstimmen wahr. Als sie entdeckt, dass ihr Vater im Theate in einem kleinen Labor eine seltsame Substanz erforscht hat, versucht sie, dem Geheimnis der Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Sie ahnt jedoch nicht, dass auch jemand anderes Interesse an ihren Nachforschungen hat.

Das Cover mit den Spotlack-Highlights hat uns neugierig gemacht. Wir mögen außerdem Geschichten gern, in denen geheimnisvolle Ereignisse aus der Vergangenheit aufgedeckt werden und Tiere eine Rolle spielen. Lynx schien alles zu haben, was eine gute Geschichte braucht. Leider waren wir dann anfangs nicht ganz so überzeugt von der Rahmengeschichte. Ria ist ein tolles Mädchen, jedoch schien uns die Geschichte, wie sie zur Tante kam und dass sie seither dort lebt, ohne die Dinge zu hinterfragen, etwas aufgesetzt. Sobald die Handlung sich nach Firnspiegel verlagerte, trat dieses Gefühl aber sofort in den Hintergrund und Seite für Seite konnten wir immer weiter in Rias Aufarbeitung der Vergangenheit eintauchen. Immer wieder schwingt hier beim Lesen etwas Bedrohliches mit, das sich nicht leicht einordnen lässt und so wird die Geschichte nach Anfangsschwierigkeiten richtig spannend und man will unbedingt wissen, was denn damals passiert ist. Einiges konnten wir erahnen, doch da blieben noch einige Überraschungen, auf die wir nicht gefasst waren.

Vom Schreibstil her ist das Buch sehr schön, sehr nah an der Protagonistin, in deren Gedanken wir immer wieder horchen dürfen. Man fühlt sehr schön, wie die Frage nach der Vergangenheit ihrer Eltern die junge Ria aufwühlt und wie unbedingt sie ihrer Eltern besser kennen lernen würde. Auch ihre Tierliebe und die Art wie sie auf andere Menschen zugeht, machen sie zu einer besonderen Protagonistin. Besonders gut gefallen haben uns auch die Suche nach dem Geheimnis im Labor und das fast dramatische Ende. Da konnte man das Buch wirklich nicht mehr weglegen. Insgesamt nach Startschwierigkeiten eine superschöne und spannende Geschichte, in der es viele unglaubliche Geheimnisse aufzudecken gibt. 4,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2023

Steigert sich nach mäßigem Anfang zu einer grandiosen Geschichte

Ink Blood Mirror Magic
0

Joannas Vater Abe hütete sein Leben lang eine Sammlung von sehr besonderen, magischen Büchern. Sie sind mit Blut geschrieben und auch die Zauber werden mit Blut bezahlt. Doch eines der Bücher tötet ihn ...

Joannas Vater Abe hütete sein Leben lang eine Sammlung von sehr besonderen, magischen Büchern. Sie sind mit Blut geschrieben und auch die Zauber werden mit Blut bezahlt. Doch eines der Bücher tötet ihn beim Versuch, sein Geheimnis zu offenbaren. Seitdem wohnt Joanna einsam in dem Haus und kümmert sich um die Schutzzauber. Ihre Halbschwester Esther, die gegenüber der Magie immun war, verließ die Familie schon Jahre vorher und ließ Joanna zurück. Seitdem kann sie nie länger als eine Jahr an einem Ort verbringen. Als sie es dennoch tut, gerät sie in Gefahr und wird von einem Unbekannten bedroht, der dazu Spiegelmagie nutzt. Um den unbekannten Feind zu bekämpfen müssen sich nicht nur die beiden entfremdeten Schwestern zusammentun, sie müssen auch endlich wieder Menschen von außerhalb der Familie vertrauen lernen. Denn der Gegner hat es auf Abes Buch abgesehen und steht ihrer eigenen Geschichte näher, als sie denken.

Das Buch ist optisch ein wahrer Schatz und hat mich magisch angezogen. Ich lese eher wenig Fantasy, daher ist das gar nicht so leicht für ein Buch des Genres bei mir zu landen. Der Anfang der Geschichte war dann auch eher verhalten. Man lernt die Protagonist*innen nach und nach kennen. Die Perspektive wechselt zwischen Esther, Joanna und einem weitern hin und her und man weiß nicht genau, worum es nun eigentlich geht. Die Schwestern sind voneinander getrennt. Esther weiß warum sie die Familie verlassen musste, Joanna kennt die Wahrheit jedoch nicht, so dass sie den Weggang der Schwester nicht versteht. Während die eine sich in der Antarktis aufhält, hütet die andere im Elternhaus sehr gewissenhaft magische Bücher, das Erbe ihres Vaters. Die dritte Person jedoch befindet sich in London und des dauert doch recht lang, bis sich zwischen den Dreien ein Zusammenhang ergibt. Auch sind die Figuren in diesem ersten Teil noch sehr distanziert. Hier sollte man auf jeden Fall dranbleiben, es lohnt sich, denn sobald sich Esther auf den Weg macht, ändert sich einiges.

Ab diesem Zeitpunkt steigert sich die Spannung, das Magielevel und das Tempo des Buches immer weiter und ich wollte unbedingt wissen, was es mit den in Blut geschriebenen Büchern, dem Buch, das Abe getötet hat und mit den Fähigkeiten der Schwestern auf sich hat. Vor allem das Magiesystem hat mich dann richtig gefesselt und wurde von der Autorin plausibel und verständlich konstruiert und beschrieben. Etwas Ähnliches hatte ich zuvor in keiner Fantasygeschichte gelesen. Zudem hatte man immer das Gefühl, dass noch etwas kommt, was man noch gar nicht ahnt und das hat mich sehr in die Geschichte hineingezogen. Tatsächlich konnte die das Buch mit einem fulminanten und überraschenden Ende aufwarten. Der Schreibstil war bis auf den zähen Beginn durchweg spannend und betonte sehr gut das Mysteröse. Wäre der Anfang etwas temporeicher gewesen, hätte ich 5 Sterne vergeben, so sind es immerhin 4,5.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere