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Veröffentlicht am 24.11.2023

Olympia 1936 - Hitlers Vorzeigeprojekt

Aktion Phoenix
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Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin, hat Hitler zum Anlass genommen, ein Deutschland der Weltoffenheit zu präsentieren.Die Stadt wird herausgeputzt,judenfeindliche Aktivitäten auf Eis gelegt.Hermann ...

Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin, hat Hitler zum Anlass genommen, ein Deutschland der Weltoffenheit zu präsentieren.Die Stadt wird herausgeputzt,judenfeindliche Aktivitäten auf Eis gelegt.Hermann Schmidt vom Propagandaministerium ist damit beauftragt,den guten Eindruck vor Gästen und Reportern aus aller Welt zu gewährleisten.

Anna Kollmann, eine Kunststudentin ,ist aktiv in der Widerstandsgruppe Phoenix tätig, die regimefeindliche Plakate aufhängt,für sie sehr gefährlich,da ihr Bruder aktives Mitglied der HJ ist.Als Hermann und Anna aufeinandertreffen,verlieben sie sich spontan,was ihrer beider Leben gehörig durcheinanderbringt.

Währenddessen gerät auch der Zeppelinsteward Georg Finkbeiner zwischen die Fronten,weil er ein fürchterliches Geheimnis hütet.



Meine Meinung:

Der Autor hat mit viel Engagement,Präzision und Emotionalität ,ein Kapitel aus der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte ausgebreitet.Es ist ihm dabei gut gelungen, den verschiedenen Gruppen (fanatische Anhänger Hitlers,Mitläufer, Gegner) einen ausreichenden Rahmen zu geben. Geschickt vermischt er Realität mit Fiktion und legt dabei den Finger oft ganz tief in die Wunde.Auch das private Umfeld der Akteure mit Alltagsproblematik und Gefühlswelt wird in die Geschichte integriert.

Ich habe schon viele Romane gelesen, welche sich in diesem Zeitrahmen bewegen. Immer wieder stellt sich mir die Frage, wie es Hitler gelingen konnte, einen so großen Teil der Bevölkerung für seine Pläne zu gewinnen.

Obwohl einige Szenen etwas konstruiert wirkten,was aber wohl der Vielzahl der Erzählstränge geschuldet war ,hat mich das Buch sehr gut unterhalten und nachdenklich zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Krimi mit Raffinesse und Diplomatie

Böse Hoffnung
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Als ein Motorradfahrer tödlich verunglückt,stellt sich ziemlich schnell heraus, dass es kein Unfall, sondern Mord war. Er war als Controller beim Linzer Flughafen beschäftigt, hat er etwas gewusst, was ...

Als ein Motorradfahrer tödlich verunglückt,stellt sich ziemlich schnell heraus, dass es kein Unfall, sondern Mord war. Er war als Controller beim Linzer Flughafen beschäftigt, hat er etwas gewusst, was er nicht wissen sollte. Das altbewährte Team Worschädl/ Schinagl nimmt die Ermittlungen auf .Schon bald geschieht ein zweiter Mord ,der Erfolgsdruck steigt.

Meine Meinung:

Wie immer habe ich die Ermittlungen ,des von mir sehr geschätzten Duos mit Begeisterung gelesen.Sie gehen mit kriminalistischem Instinkt und Diplomatie ans Werk,im Gegensatz zu ihrem Chef,der ihnen den ein oder anderen Stein in den Weg legt.Die Wortgefechte und kleinen Scharmützel brachten mich des Öfteren zum Schmunzeln.Außer den Protagonisten bekommen auch die anderen Beteiligten genügend Raum in der Geschichte.

Natürlich spielt auch das Privatleben eine Rolle,das gehört einfach dazu.Neben Mobbing der übelsten Sorte geht es auch noch um kriminelle Machenschaften im medizinischen Bereich.

Beim finalen Showdown wird die Spannungsschraube noch einmal kräftig angezogen.

Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Schein und Sein

Am Ende des Tages werden wir glücklich sein
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Im Mittelpunkt der Geschichte steht das Quartier 49, eine Wohngegend in schöner Lage mit ansprechenden Einfamilienhäusern. Nach außen hin scheint hier alles in bester Ordnung zu sein, doch die Abläufe ...

Im Mittelpunkt der Geschichte steht das Quartier 49, eine Wohngegend in schöner Lage mit ansprechenden Einfamilienhäusern. Nach außen hin scheint hier alles in bester Ordnung zu sein, doch die Abläufe hinter der glatten Fassade, sprechen oft eine andere Sprache.
Die Autorin hat einen Lageplan der Wohnanlage mit den Namen der verschiedenen Bewohner vorangestellt, was die Zuordnung sehr erleichtert.

Eine wichtige Position nehmen Claudia und Maria ein,die auf unterschiedliche Weise versuchen, aus ihrem bisherigen Leben auszubrechen und neue Wege zu gehen. Aber auch die anderen Bewohner werden skizziert, wodurch ihre Gedanken und Handlungen immer mehr nachvollziehbar sind.Dabei stellt sich heraus,dass manches ganz anders ist ,als zu Beginn erwartet.

In der besonderen Wohnform spielt Nachbarschaftshilfe eine große Rolle.Es werden Feste gefeiert,Diskussionen geführt ,aber auch Konflikte der unterschiedlichsten Art ausgefochten.Dank zum Teil sehr intensiver Beobachtung untereinander,spielt Klatsch und Tratsch eine große Rolle.

Mir haben sowohl der Schreibstil als auch die Geschichte gut gefallen.Da einige lose Enden blieben,wäre eine Fortsetzung wünschenswert.

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Freundschaft die überdauert

Drei Frauen, vier Leben
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Klappentext:

Was ist mit den Briefen?" "Das sind die Einladungen für Jule, Alexandra und Friederike zum Pfingstwochenende am See …" Ein tiefes Zerwürfnis hatte die drei Freundinnen seit Kindertagen über ...

Klappentext:

Was ist mit den Briefen?" "Das sind die Einladungen für Jule, Alexandra und Friederike zum Pfingstwochenende am See …" Ein tiefes Zerwürfnis hatte die drei Freundinnen seit Kindertagen über Jahre getrennt. Erst der Tod der Vierten im Bunde, Marie, ein Jahr zuvor hatte sie schließlich wieder zusammengebracht. Jetzt steht das nächste Pfingsttreffen an. Seit ihrem Wiedersehen ist viel passiert: Alexandra hat gerade ihren Job als Verlegerin verloren. Jules Tochter Pia ist ungewollt schwanger. Und Friederike muss sich nun wohl endgültig von ihrem Lebenstraum verabschieden. Doch ihr Treffen im Haus am See setzt Kräfte frei, die ihrer aller Leben in gänzlich unerwartete Richtungen lenken.

Meine Meinung:

Es ist einige Zeit vergangen, seit ich das erste Buch dieser Reihe gelesen habe. Irgendwie habe ich immer auf eine Fortsetzung gewartet und die Autorin hat meinen Wunsch erfüllt.Nachdem die drei Freundinnen, auf den Wunsch von Marie, sich endlich wieder versöhnt haben,fand ich es schön, Ihr Leben ein weiteres Stück zu begleiten. Jeder hatte in der Vergangenheit viel erlebt, es gab kleine und große Probleme, die bewältigt werden mussten, aber die lang währende Freundschaft der Frauen überstrahlte alles.
Mir gefiel es gut ,dass die Autorin sich mit dieser Buchreihe von dem allzu seichten Terrain wegbewegt hat und der Geschichte etwas mehr Tiefgang gegeben hat.Sie hat jede einzelne Figur ausführlich beleuchtet, ich fühlte mich den Protagonistinnen immer mehr verbunden und habe die Zeit mit ihnen sehr genossen und freue mich schon auf den finalen Band.

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Beeindruckender Debütroman

Du hast mir nie erzählt
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Lily ist finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet,ihr Job im Second - Hand -Laden reicht gerade zum Überleben.Eines Tages erhält sie Post aus Hongkong,der Heimat ihrer verstorbenen Mutter Sook -Yin.Sie ...

Lily ist finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet,ihr Job im Second - Hand -Laden reicht gerade zum Überleben.Eines Tages erhält sie Post aus Hongkong,der Heimat ihrer verstorbenen Mutter Sook -Yin.Sie soll eine große Summe Geld erben, verbunden mit der Bedingung, dass Erbe persönlich in Hongkong anzutreten.Lily macht sich auf den Weg, in das ihr unbekannte Land und ahnt nicht, dass diese Reise ihr eigenes Leben auf den Kopf stellen wird.

Meine Meinung:

In ihrem sehr gelungenen Debütroman erzählt die Autorin eine Familiengeschichte, auf zwei Zeitebenen.Da jedes Kapitel mit Namen und der betreffenden Jahreszahl versehen war, fiel die Zuordnung leicht. Was mir ziemliche Probleme bereitete, waren die vielen chinesischen Namen, ein Register wäre hier hilfreich gewesen.
Einem Puzzle gleich, blättert die Autorin die unterschiedlichen Lebensgeschichten, welche jedoch einige Parallelen aufzeigen, vor den Lesern*innen auf. Hierbei hat mich die Geschichte von Sook - Yin ein wenig mehr gefangen genommen,als die ihrer Tochter.
Sook - Yin hat für die Liebe zu ihrem Ehemann und um ihre Kinder zu schützen viele Opfer gebracht,ich habe sie sehr bewundert.
Lily wird nicht von allen Verwandten mit offenen Armen empfangen, was ihr die Spurensuche nicht gerade erleichtert.
Der Aufbau der Geschichte war sehr gut, erst ganz zum Schluss wurden die letzten Geheimnisse gelüftet.
Das tolle Cover, was sofort ins Auge sticht und der Titel, welcher im direkten Zusammenhang mit dem Inhalt steht ,rundeten die Geschichte auf angenehme Weise ab.
Für mich zählt das Buch zu meinen Jahreshighlights.

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