Außergewöhnlich, queer und herzerwärmend
Wer schonmal etwas von T J Klune gelesen hat, der weiß, wie besonders und herzerwärmend seine Geschichten sind.
Wir reisen zurück in die 90er Jahre in eine kleine Hütte irgendwo in Oregon ...
Wer schonmal etwas von T J Klune gelesen hat, der weiß, wie besonders und herzerwärmend seine Geschichten sind.
Wir reisen zurück in die 90er Jahre in eine kleine Hütte irgendwo in Oregon und erfahren von Dingen, die weit über unsere Vorstellungskraft hinausgehen.
Der Anfang der Geschichte beschreibt eine eher nachdenkliche und frustrierte Stimmung. Wegen seiner Homosexualität von der Familie verstoßen, flüchtet Nate Catwright in die Einsamkeit. Dort möchte er eine Auszeit nehmen, um sein Leben neu zusortieren und seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Doch kommt alles anders, die Hütte ist schon von einem mysteriösen Mann und einem vorlauten kleinen Mädchen mit dem seltsamen Namen Artemis Darth Vader belagert. Nate versucht die Geschichte der beiden aufzudecken und entdeckt bald noch viel außergewöhnlichere Dinge, als er jemals für möglich gehalten hätte.
T J Klune besitzt die Kraft, Charaktere zu schaffen, die mit ihrer authentischen und besonderen Art zum Leben erweckt werden. Voller Ecken und Kanten und Eigenheiten besitzt jeder Charakter dieses ganz spezielle, was ihn unterscheidet.
Artemis hat mir mit ihren trockenen Kommentaren einige Lacher verschafft. Ihre ganz besondere Sichtweise auf die Dinge regen zum Nachdenken an und haben mir selber den Anreiz gegeben, manche Dinge mal aus einer anderen Perspektive zu sehen.
Die Spannung nimmt dann ungefähr ab der Hälfte des Buchs richtig zu, als das ungleiche Trio eine Art abgedrehten Roadtrip quer durch Amerika startet. Ohne zu viel verraten zu wollen, gab es hier einigen Nervenkitzel und definitiv etwas Endzeitfeeling.
Der Schreibstil ist wie gewohnt unheimlich flüssig und zieht einen beim Lesen förmlich in die Geschichte rein. Allerdings habe ich diese großartige Wortgewandtheit und diese subtile und doch direkte Ausdrucksweise, die den Finger schier in die Wunde zu legen scheint, bei diesem Werk etwas vermisst. Hier muss man vielleicht anmerken, dass das Buch bereits 2018 von Klune veröffentlicht wurde und sich seine Schreibweise hier definitiv von denen der neueren Büchern unterscheidet.
Trotzdem hat das Buch geschafft mich sehr zu berühren. Es geht um Zusammenhalt, Scheitern, Akzeptanz und den Glauben an das Gute. Den Weg der drei zu verfolgen war gekrönt von ganz viel Witz, Nervenkitzel, vor allem aber von dem Gefühl nicht alleine zu sein in diesem weiten Universum