Jahreswechsel auf schwedisch!
SilvesterEbba ist 17 Jahre alt und schwer verliebt in den gleichaltrigen Marlon. Nun will Ebba, dass ihre Eltern Lisa und Mikael endlich die Eltern ihres neuen Freundes kennenlernen. Der Silvesterabend steht vor ...
Ebba ist 17 Jahre alt und schwer verliebt in den gleichaltrigen Marlon. Nun will Ebba, dass ihre Eltern Lisa und Mikael endlich die Eltern ihres neuen Freundes kennenlernen. Der Silvesterabend steht vor der Türe und so laden die Kjellvanders Marlon und seine Eltern Sören und Camilla Isaksson zum Essen ein.
Doch der Abend entwickelt sich ganz anders als gedacht, denn die zwei Elternpaare kennen sich von früher. 18 Jahre zuvor haben sie den Kontakt zueinander abgebrochen. Ein Erlebnis in der Vergangenheit war so furchtbar, dass ein Mantel des Schweigens und völliger Kontaktabbruch darüber gebreitet wurde. Ihren Kindern zuliebe machen sie jedoch gute Miene zum bösen Spiel und versuchen den Abend so gut wie möglich über die Bühne zu bringen. Doch dann geschieht Schreckliches und sie müssen erkennen, dass die Vergangenheit sie jedoch alle einholt.
Der Prolog beginnt mit dem Schluss. Das heisst die Leser erfahren, wie der verhängnisvolle Jahreswechsel ausgeht. Man weiss somit was geschieht, jedoch nicht, wer das Pech hat, so zu enden, wie es eben endet. Nach diesem sehr neugierig machenden Prolog ist die Geschichte wie eine Menüfolge gegliedert.
Die Geschichte ist in Kapitel aufgeteilt, die den Ablauf der Einladung bestimmen. Aperitiv: Den Super - Gau erleben Lisa und Mikael, als sie in Erwartung der Gäste die Türe öffnen und ihre ärgsten Feinde aus der Vergangenheit stehen vor der Türe. Was in dieser Vergangenheit geschehen ist, wird nach und nach in Rückblicken bei der Vorspeise, dem Hauptgang, dem Dessert und dem Absacker aufgedeckt. Wobei...Nein... bis zum Absacker kommen die Figuren ja gar nicht mehr.
Der Autor hat vor allem mit der Frage, was so Schreckliches geschehen ist, die Spannung durch das ganze Buch über hochhalten können. Die Differenzen zwischen Mikael, Lisa, Sören und Camilla sind von Beginn weg spürbar. Daneben hält noch eine weitere kriminalistische Sache den Leser in Atem. An Lisas Arbeitsstelle, einem Sterbehospiz, wird ein Einbruch verübt und sie fürchtet, dafür verantwortlich gemacht zu werden, da sie nicht sorgfältig mit ihrer Verantwortung umgegangen ist. Diese Nebenhandlung wird mit einer überraschenden Wendung gekrönt. Obwohl ich denke, dass Lisa als gelernte Krankenschwester genau diese Wendung hätte kommen sehen sollen.
Ich konnte ein paar Reaktionen nicht ganz nachvollziehen. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass Lisa und Mikael nicht schnellstens die Reissleine ziehen und die ungebetenen Gäste vor die Türe setzen. Auch Ebba fand ich oft sehr komisch in ihren Reaktionen. Ab und zu holperte es etwas im Getriebe, was Reaktionen, Ueberlegungen und Aussagen betrifft. Die wirkten auf mich manchmal als zu aufgesetzt und unnatürlich.
Ich fand "Silvester" mit einigen Abstrichen bezüglich Logik unterhaltsam und spannend! Merke: Prüfe, wen du einlädst an Silvester!