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Veröffentlicht am 29.12.2017

Eine neue Geschichte mit viel griechischer Mythologie

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
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„Sie verscheuchte den Gedanken und dachte stattdessen an ihren Unterricht bei Teuta. Überlege dir eine Strategie. Schlachten werden häufig deswegen verloren, weil die Beteiligten nicht wissen, welchen ...

„Sie verscheuchte den Gedanken und dachte stattdessen an ihren Unterricht bei Teuta. Überlege dir eine Strategie. Schlachten werden häufig deswegen verloren, weil die Beteiligten nicht wissen, welchen Krieg sie eigentlich kämpfen.“

Auch wenn ich die ursprünglichen DC Comics aus den 40er Jahren nicht kenne, in denen Wonder Woman ihren ersten Auftritt hat, bin ich ein großer Fan von den neueren Comicverfilmungen. Egal ob von Marvel oder DC, egal ob Thor, Captain America, Batman oder Superman, ich freue mich jedes Mal auf den Kinobesuch. Die neue Verfilmung von Wonder Woman habe ich auch gesehen und ich muss sagen, dass es für mich die beste DC Comicverfilmung ist. Ich fand es daher sehr spannend zu erfahren, wie sich Wonder Woman als Jugendroman macht.

Das Buch beginnt ähnlich wie die Comics oder auch der Film, aber danach verläuft die Handlung ganz anders, sodass dies eine ganz neue Geschichte ist. Für diejenigen, die bereits die anderen Geschichten kennen, ist es somit nicht langweilig auch dieses Buch zu lesen. Die junge Diana lebt mit den anderen Amazonen weit entfernt von der Menschenwelt auf der Insel Themyscira. Als sie ein Mädchen vor dem Ertrinken rettet und auf die Insel bringt, wird das Gleichgewicht zerstört. Es ist der Beginn von einer Kette von Ereignissen, sodass es nun Dianas Mission ist in das heutige New York zu reisen und dort einen dritten Weltkrieg zu verhindern.

Auf ihrer Reise gelangt Diana auch nach Griechenland. Insgesamt hat die Geschichte viele Aspekte aus der griechischen Mythologie. Ich bin auf diesem Gebiet kein Experte, aber die Fakten, die ich kenne, habe ich auch so in der Geschichte wiedergefunden. So tauchen hier viele Götter und Sagen auf. Diese Seite des Buches hat mir besonders gut gefallen.

Zwei drittel des Buches waren für mich sehr nachvollziehbar. Es gab ein paar Überraschungen und etwas Raum für Spekulationen, aber ansonsten war alles sehr linear und schlüssig. Am Ende hat mich hier gestört, dass viel zu viele Themen noch angesprochen wurde. Plötzlich war das Problem viel größer, mehr Menschen waren involviert und eine Lösung war ferner denn je. Um am Ende keinen Weltuntergang zu haben, musste somit eine ziemlich extreme Auflösung her. Viele Autoren scheinen ein Problem mit dem Ende ihrer Geschichte zu haben und wollen einen riesen großen Paukenschlag, wodurch zu viel Handlung in den Schluss gepackt wird. Hier hätte mir weniger und dadurch eine realistische Handlung deutlich besser gefallen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich die Person der Diana. Sie bietet so viel Potenzial, das hier meines Erachtens nicht genutzt wurde. Wer als unsterbliches Wesen geschaffen wurde, ist eigentlich weder eine Amazone noch ein Mensch. Ihr Innenleben müsste daher voller Konflikte sein. Sie müsste sich eigentlich wünschen, irgendwo dazuzugehören und sich ihren Platz zu erkämpfen. Diese Emotionen sind mir zu kurz gekommen. Es wird ein stärkerer Fokus auf die Handlung und die Beschreibung der Schauplätze gelegt, als auf die Gefühle.

Mein Fazit ist daher, dass das Buch nicht mit dem Film verglichen werden kann, da die Handlung komplett anders ist. Es gibt somit eine interessante, neuartige Geschichte. Der Bezug zur griechischen Mythologie hat mir gut gefallen, jedoch konnte mich die Geschichte nicht ganz fesseln. Für Fans ist es wirklich schön mal eine andere Wonder Woman kennen zu lernen. Wer kein Fan ist, sollte lieber ein anderes Buch lesen.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Genialer Schreibstil, aber schwache Handlung

Zwischen uns die Sehnsucht
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Für mich klang die Inhaltsangabe von „Zwischen uns die Sehnsucht“ ziemlich interessant. Das Thema ist eigentlich nicht sonderlich neu. Gerade im New Adult Bereich gibt es durchaus häufiger den Fall, dass ...

Für mich klang die Inhaltsangabe von „Zwischen uns die Sehnsucht“ ziemlich interessant. Das Thema ist eigentlich nicht sonderlich neu. Gerade im New Adult Bereich gibt es durchaus häufiger den Fall, dass ein Mädchen in den Stiefbruder verliebt ist, dennoch war ich gespannt auf die Umsetzung durch die Autorin Tijan.

Die Aufmachung ist ziemlich gut. Durch das Model auf dem Cover ist das Buch in jedem Fall ein Hingucker. Gespannt war ich somit auf den Inhalt. Zunächst wird hier der grundlegende Konflikt vorgestellt. Summer ist in ihren neuen Stiefbruder Kevin verliebt, sodass sie ihr Studium an dem gleichen College beginnt, um mit ihm zusammen zu sein. Dort lernt sie jedoch auch Caden kennen. Einen gut aussehenden, tätowierten jungen Mann, der eigentlich gar nicht zu ihr passt. Dennoch findet sie ihn anziehend und freut sich mit ihm an.

Das klingt erst einmal nach einer spannungsgeladenen Dreiecksbeziehung. Von der Autorin wird dies auch sprachlich sehr gut umgesetzt. Das Buch ist so gut geschrieben, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte, ich habe mit Summer in dem Konflikt gesteckt und wollte immer wissen wie es weiter geht. Als ich mit dem Buch angefangen habe, war ich eigentlich nicht darauf eingestellt, eine schlaflose Nacht zu haben, weil ich das Buch nicht weglegen konnte. Dennoch war es so.

Für die Grundidee und die sprachliche Umsetzung hätte das Buch eigentlich fünf Sterne verdient. Der Grund, warum das Buch schlussendlich für mich nur mittelmäßig war, ist die Entwicklung der Geschichte. In einer Rezension ist es echt schwierig damit zu argumentieren, weil ich hier nicht alles vorweggreifen möchte, aber ich versuche es dennoch einmal zu erklären ohne zu viel zu verraten.

Wie in dem Klappentext handelt etwas das das erste Drittel des Buches von der Dreiecksbeziehung zwischen Summer, Kevin und Caden. Anschließend entwickelt sich die Geschichte weiter, was auch noch vollkommen in Ordnung wäre. Langsam bereitet sich dann der Leser auf das Ende vor und hat schon halb mit der Geschichte abgeschossen, als dann viel größere neue Probleme auftauchen. Außerdem bringt jeder Charakter, der hier vorgestellt wird, neue Thematiken mit. Es gibt dadurch keinen klaren roten Faden, sondern eher ein Spinnennetz von Themen und Handlungen. Der Leser muss darauf vorbereitet sein, dass es hier auch um Selbstmordgedanken, Trauerbewältigung, Familienprobleme und Verantwortungsbewusstsein geht. Gegen all diese Themen haben ich nichts. Wenn sie gut in die Geschichte eingebunden werden, dann lese ich auch gerne darüber und beschäftige mich gedanklich damit. Ich mag es nur nicht, wenn ich ohne vorherige Andeutungen plötzlich im letzten Drittel mit so Themen einfach überschüttet werde.

Der Aufbau und die Entwicklung der Geschichte haben mir hintenraus leider den Lesegenuss kaputt gemacht. Natürlich war es auch am Ende noch sehr gut geschrieben, aber hier wirkte die Geschichte einfach unglaubwürdig.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Nicht außergewöhnlich, aber sehr amüsant

Irish Players - Keine Zeit für Spielchen
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Auf dieses Buch bin ich über eine Leseprobe aufmerksam geworden. Beinahe hätte ich diese abgebrochen und das Buch erst gar nicht gelesen. In den ersten Kapiteln lernen wir Eilish kennen, eine naive junge ...

Auf dieses Buch bin ich über eine Leseprobe aufmerksam geworden. Beinahe hätte ich diese abgebrochen und das Buch erst gar nicht gelesen. In den ersten Kapiteln lernen wir Eilish kennen, eine naive junge Frau. Sie ist ein großer Fan von dem Football-Spieler Bryan Leech und ist sehr enttäuscht, als er sich nach einem One-Night-Stand am nächsten Morgen nicht an sie erinnert. Da dachte ich mir nur, wie dumm kann man sein, sein erstes Mal mit einem Womanizer zu verbringen und dann auch noch ungeschützt Geschlechtsverkehr zu haben. Egal wie jung man ist, grenzt das schon ziemlich an Blödheit.

Aus irgendeinem Grund habe ich nach diesem schlechten Eindruck doch die Leseprobe weitergelesen. Nach wenigen Seiten entdeckt Eilish, dass sie schwanger ist. Zum Glück kam nach dieser Offenbarung ein Zeitsprung. Fünf Jahre später ist Eilish deutlich erwachsener und mir wesentlich sympathischer. Auf einer Party sieht sie Bryan wieder, der nicht weiß, dass er Vater geworden ist. Da Eilish nun die neue Physiotherapeutin der Sportmannschaft ist, gibt es viele Möglichkeiten für die beiden sich wieder näher zu kommen.

„Irish Player – Keine Zeit für Spielchen“ ist keine außergewöhnliche Geschichte. Wie bei so vielen Sportlerromanzen gibt es gut gebaute Männer, viel Testosteron und heiße Momente. Außer dass eine Hauptperson Footballer ist, spielt der Sport kaum eine Rolle. Hier gibt es andere Bücher, in denen der Sport selber wichtiger ist. Mich hat das nicht gestört, da ich es viel interessanter fand, wie sich die Beziehung von Eilish und Bryan sowie vor allem auch Eilishs Kind entwickelt. Das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber dennoch hat es mir viele schöne Lesestunden bereitet.

Wie ich später erfahren habe, ist dies der dritte Teil einer Reihe. Dass ich dies nicht beim Lesen gemerkt habe, zeigt schon, dass es nicht notwendig ist, die vorherigen Teile zu kennen. Im Nachhinein konnte ich mir zwar denken, von welchen Personen die anderen Teile handeln (so viele Footballspieler in einer festen Beziehung gibt es nicht), aber ich weiß nicht, ob ich diese Bücher unbedingt lesen werde. Da gibt es andere Reihen, die ich amüsanter und fesselnder fand.

Auch wenn es nicht die beste Sportlerromanze war, die ich je gelesen habe, bin ich froh, dass ich nicht nach den ersten zwei Kapiteln in der Leseprobe aufgehört habe zu lesen. Eilish ist mir nachher noch ein wirklich sympathischer Charakter geworden und die Entwicklung, die Bryan durchlaufen hat, hat mich fasziniert. Eine wirklich nette Lektüre für zwischendurch.

Veröffentlicht am 19.09.2017

Sehr bildhafte Sprache und viel Handlung, aber zu wenig Gefühl

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass ich eine Bibliophile bin. Ich liebe Bücher, die Geschichten, die sie beherbergen, und die Gemütlichkeit, die sie in der Wohnung ausstrahlen. Wie sollte ...

Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass ich eine Bibliophile bin. Ich liebe Bücher, die Geschichten, die sie beherbergen, und die Gemütlichkeit, die sie in der Wohnung ausstrahlen. Wie sollte ich da der „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ widerstehen. Schon das Cover zeigt eine traumhafte Bibliothek, durch die ich super gerne schlendern würde.

Der Leser muss bei dem Buch nicht lange warten bis er auch in die Bücherstadt eintauchen kann. Es wird wirklich eine Bibliothek in Größe einer Stadt vorgestellt, in der eine Abteilung so groß ist, wie ein Stadtviertel und in der es ellenlange Gänge gibt. Durch die Ruhe dringt ab und zu ein Flüstern der versteckten Geschichten und der vielen Bücher. Ich habe mich direkt in die Bilder, die in meinem Kopf entstanden sind, verliebt.

Mit diesem positiven Gefühl habe ich weitergelesen. Ich habe Sam, den Dieb, kennen gelernt, dessen neue Berufung die Bewachung der Bibliothek ist. Ab dem Moment überschlagen sich die Ereignisse. Es bleibt eigentlich keine Zeit, um einmal Luft zu holen und alles zu verarbeiten. Bei all dem, was passiert und wie sich Sam verändert, ist er mir dennoch ein Fremder geblieben. Die Geschichte wird zwar aus seiner Sicht geschrieben, aber über sein Innenleben erfährt der Leser eigentlich nichts. Ich brauche bei einem Fantasy-Buch nicht zwingend eine Liebesgeschichte, aber ich hätte gerne mehr Gefühl gehabt. Ich hätte bei dem Lesen gerne einmal Angst, Spaß oder Zugehörigkeit empfunden. Stattdessen hat mich die Geschichte leider zu keiner Zeit berührt. Die meiste Zeit habe ich mich wie ein passiver Beobachter gefühlt, der an der Seitenlinie steht und dabei zuschaut, wie die Geschichte vorbeizieht.

Durch die fehlenden Emotionen hat sich die Geschichte für mich sehr gezogen, sodass ich am Ende eigentlich froh war, als ich das Buch ausgelesen habe. Auch wenn das Buch sehr zauberhaft begonnen hat, so hat es zum Ende hin sehr stark nachgelassen. Die magischen Momente sind ausgeblieben und selbst die Beschreibungen der schönen Bibliothek konnten irgendwann nicht mehr die Distanz zu den Charakteren wettmachen. Für mich endet hier wohl die Reise durch die Bücherstadt.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Genialer Start, aber dann fehlte die Handlung

Irresistible - Ein Baby kommt selten allein
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Es ist wahrscheinlich ein großes Klischee, dass ein Bad Boy mit Baby total süß ist. Aber für mich war dies hier eindeutig der Fall. Direkt in der ersten Szene merkt der Leser, dass Bray äußerlich ein harter ...

Es ist wahrscheinlich ein großes Klischee, dass ein Bad Boy mit Baby total süß ist. Aber für mich war dies hier eindeutig der Fall. Direkt in der ersten Szene merkt der Leser, dass Bray äußerlich ein harter Kerl ist, aber innerlich einen weichen Kern hat. Es ist sehr gewissenhaft, verantwortungsbewusst und setzt sich für die Menschen, die ihm nahe sind ein. Nach dem Tod seines Bruders soll er sich um dessen Tochter kümmern. Ohne Erfahrung mit kleinen Kindern, rutscht er in die Rolle eines Vaters. Bei dieser Aufgabe steht im Katherine bei, der bisherigen Babysitterin.

Katherine ist zwar genauso verantwortungsbewusst, aber in vielerlei Hinsicht deutlich jugendlicher. Durch ihre spritzige Art gibt es einige witzige Gespräche, die die Geschichte auflockern. Es ist ein interessantes Kennenlernen zwischen den beiden, da sie quasi wie eine Familie zusammenwohnen, obwohl sie eigentlich keine Familie sind. Von Anfang an merken Brady und Katherine eine Anziehungskraft, aber gestehen sich dies nicht ein. Dies verkompliziert ihre Beziehung noch, aber macht dies für den Leser noch lustiger.

Zu Beginn startet die Geschichte sehr schnell. Brady wird in eine neue Situation geworfen und muss sich an die geänderten Umstände gewöhnen. Es hat mir viel Spaß gemacht, sein erstes Zusammentreffen mit Katherine zu lesen. Nachdem Brady auf der Lavendelfarm angekommen ist, habe ich lange Zeit auf weitere Entwicklungen gewartet. Es ist zwar eigentlich schön, wie die Geschichte so dahinplätschert, aber nach einer Zeit hat mir die Abwechslung gefehlt. Irgendwie dachte ich mir, dass dies noch nicht alles gewesen sein kann. Eine kleine – wenn auch vorhersehbare – Veränderung gibt es noch, aber etwas Überraschendes bleibt aus. Dies ist für mich der große Schwachpunkt des Buches.

„Irresistible“ ist eine total süße Liebesgeschichte mit Gefühl, Humor und ein bisschen Erotik. Wen es nicht stört, wenn der Handlungsverlauf wenige Überraschungen bereithält, wird das Buch lieben. Wer kann schon einem harten Kerl widerstehen, der sich hingebungsvoll um ein Baby kümmert?