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Veröffentlicht am 19.09.2017

Grandiose Unterhaltung, wie man sie von Monika Gruber gewohnt ist

Man muss das Kind im Dorf lassen
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Monika Gruber ist die unangefochtene Queen des bayerischen Kabaretts, die in diesem Buch nicht nur über ihre Kindheit und Jugend auf dem Land, sondern auch über ihre „späten“ Anfänge in der Schauspielerei ...

Monika Gruber ist die unangefochtene Queen des bayerischen Kabaretts, die in diesem Buch nicht nur über ihre Kindheit und Jugend auf dem Land, sondern auch über ihre „späten“ Anfänge in der Schauspielerei und schließlich im Kabarett schreibt.

Besonders gefallen hat es mir über das Leben wie es früher war zu lesen, vor allem auf dem Land bzw. auf einem Bauernhof, wo vieles simpler und weniger gehetzt war als es heute ist. Bei so viel Freiheit als Kind und so entspannten Eltern kann man richtig neidisch werden.
Die Beschreibungen von Mama Grubers Back- und Kochkünsten, die immer mal wieder erwähnt werden, lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen, wohingegen die kindlichen Kochversuche der „Gruber-Brut“ eher weniger appetitlich, dafür aber umso unterhaltsamer sind (hauptsach‘ mit Ketchup) .
Und auch das Kapitel über Hochzeiten auf dem Land hat mir besonders gut gefallen.

Eingefleischten Fans der „Gruaberin“ wird der eine oder andere Schwank aus ihrer Jugend bereits aus ihren Bühnenprogrammen bekannt vorkommen. Eines ebendieser sollte man sich ansehen, wenn man sich vorab einen Eindruck von dem Schreibstil des Buches machen will (bzw. das sollte man sowieso tun, wenn man Monika Gruber noch nicht kennt – zünftige Unterhaltung und Lachtränen garantiert), denn es ist sehr oft so verfasst wie etwas, das sie auf der Bühne vortragen würde. Auch hier zieht sie die für sie typischen Vergleiche und überzeugt mit dem ihr eigenen Wortwitz und ein wenig Sarkasmus.
Allerdings enthält es nicht nur lustige und fröhliche Erzählungen, sondern beinhaltet auch schmerzhafte und traurige Momente ihres Lebens, die nun mal niemanden erspart bleiben.

Bayerische Begriffe und Redewendungen übersetzt sie, zumindest hin und wieder, für ihre „preißisch‘n“ (=preußischen bzw. jenseits des Weißwurst-Äquators lebenden) Leser. Schön anzuschauen sind auch die in der Buchmitte enthaltenen Farbfotos.

Durch dieses Buch habe ich auch das Genre der Biographien für mich entdeckt, welches bisher für mich eher weniger interessant war.

Tipp: Das zugehörige Hörbuch wird von der Meisterin persönlich gesprochen.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Ein wahres Buchjuwel

Astrid Lindgrens Erzählungen
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Diese Sammlung an Erzählungen von der großartigen Astrid Lindgren habe ich als Kind von meiner Oma zum Geburtstag geschenkt bekommen und liebe es auch heute als Erwachsene noch darin zu lesen.
Die Geschichten ...

Diese Sammlung an Erzählungen von der großartigen Astrid Lindgren habe ich als Kind von meiner Oma zum Geburtstag geschenkt bekommen und liebe es auch heute als Erwachsene noch darin zu lesen.
Die Geschichten sind mal länger und mal kürzer, einige traurig und nachdenklich, andere fröhlich und lustig, aber alle in Astrid Lindgrens wunderschönem Erzählstil verfasst.
Neben altbekannten und viel geliebten Lindgren-Figuren wie Lotta aus der Krachmacherstraße, den Kindern aus Bullerbü und Madita, trifft man auch auf viele neue Freunde. Die Protagonisten in diesem Buch sind alle ganz normale Kinder mit meist ganz normalen Kinderproblemen und –sorgen.
Man fühlt sich beim Lesen dieser Geschichten einfach warm und wohlig und wie in eine andere, eine einfachere Zeit zurück versetzt. Wenn ich mich für eine Lieblingsgeschichte entscheiden müsste, denn eigentlich liebe ich sie alle, dann wäre das „Polly hilft der Großmutter“. Dabei handelt es sich um eine der diversen Erzählungen in diesem Buch, die zur Weihnachtszeit spielen.
Zudem wurden die Geschichten von Ilon Wikland sehr schön illustriert.
Dieses Buchjuwel ist für Groß und Klein absolut empfehlenswert!

Folgende Erzählungen beinhaltet dieses Buch:
Na klar, Lotta kann Rad fahren
Sammelaugust
Große Schwester, kleiner Bruder
Lustiges Bullerbü
Weihnachten in Bullerbü
Unterm Kirschbaum
Ein småländischer Stierkämpfer
Etwas Lebendiges für den lahmen Peter
Polly hilft der Großmutter
Ich will auch in die Schule gehen
Kindertag in Bullerbü
Goldkind
Wer springt am höchsten?
Ich will auch Geschwister haben
Märit
Pelle zieht aus
Gute Nacht, Herr Landstreicher!
Lotta kann fast alles
Guck mal, Madita, es schneit!

Veröffentlicht am 27.07.2017

Restlos begeistert

Romeo und Romy
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Inhalt:
Romy hat den Durchbruch als große Schauspielerin – trotz vorhandenem Talent – nicht geschafft, sie ist nur eine Souffleuse. Und selbst diesen Job verliert sie, als ihr während einer Vorstellung ...

Inhalt:
Romy hat den Durchbruch als große Schauspielerin – trotz vorhandenem Talent – nicht geschafft, sie ist nur eine Souffleuse. Und selbst diesen Job verliert sie, als ihr während einer Vorstellung mitgeteilt wird, dass ihre geliebte Oma Lene verstorben ist. Geknickt kehrt sie zurück in ihren sächsischen Heimatort Großzerlitsch am Ende der Welt. Die jüngeren Bewohner haben das kleine Dörfchen verlassen, um Karriere zu machen oder nicht so weit ab vom Schuss zu leben, sodass es jetzt nur noch die Senioren des Ortes beheimatet. Und diese haben nur noch ein Ziel: auf dem örtlichen Friedhof die ewige Ruhe zu finden – das Problem: es gibt nach Lenes Tod nur noch zwei freie Plätze. Um die beiden verbleibenden Gräber bricht also ein Rennen unter den Dorfalten los, denn jeder von ihnen versucht sein Ableben zu beschleunigen. Um ihren Traum Schauspielerin zu sein doch noch zu verwirklichen und vor allem um die Dorfbewohner gleichzeitig von ihrem Vorhaben abzulenken beschließt Romy in ihrer Scheune ein elisabethanisches Theater zu bauen, um dort mit Dorfbewohnern „Romeo und Julia“ aufzuführen.

Meinung:
Mein erstes Buch von Autor Andreas Izquierdo auf das ich sehr gespannt war und das mich total begeistert hat mit seinem Schreibstil, seinen Charakteren, der Story insgesamt, einfach allem.
Es geht um Familie, dass diese nicht mit Blutsverwandtschaft gleichzusetzen ist, Heimat, Zugehörigkeit und schließlich auch um das Altern und Sterben.

Auch wenn es natürlich nicht lustig ist, dass die Alten des Dorfes sich umbringen wollen, sind ihre Versuche aber schon humorvoll dargestellt und vor allem ihre Motivation zum Suizid – es gibt nur noch zwei Gräber im örtlichen Friedhof – wirkt geradezu skurril. Gerade zu Beginn ist die Story vor allem witzig geschildert, die Ernsthaftigkeit kommt nach und nach immer mehr durch, bleibt aber immer noch mit Lachern gespickt – grandios gemacht wie ich finde.

Die Lovestory macht, anders als erwartet, nur einen sehr geringen Teil aus, für mich ist sie schon fast etwas zu sehr untergegangen (über lange Strecken merkt man sogar gar nichts davon), vor allem, da man von Anfang an die Chemie und das Knistern zwischen Ben und Romy bemerkt. Allerdings liegt der Fokus hier nun mal einfach auf anderen Themen.
Dass Ben als Schürzenjäger dargestellt wird hat mir nicht ganz so gut gefallen, da das nicht meinem ersten Eindruck von ihm entsprach. Im Laufe des Buches fand er aber dahin zurück. Am amüsantesten war definitiv der besoffene Ben, der ist zum Schießen lustig.

Die Charaktere, sowohl Romy und Ben als auch die liebenswerten und mitunter schrulligen Senioren von Großzerlitsch, habe ich allesamt ins Herz geschlossen. Und jeder von ihnen ist wichtig für die Story, aber vor allem für ihre Gemeinschaft – was wahrscheinlich auch die Botschaft dieses Buches sein soll.

Fazit:
Andreas Izquierdo hat mit „Romeo & Romy“ einfach ein rundherum großartiges Buch geschrieben. Ich würde auch nur zu gerne eine Aufführung im elisabethanischen Theater von Großzerlitsch sehen!

Veröffentlicht am 12.07.2017

Weiterer unterhaltsamer Roman von Julie James

Keine Hochzeit ist auch keine Lösung
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Inhalt:
Nachdem die erfolgreiche Investmentbankerin Sidney Sinclair von ihrem Verlobten betrogen wurde, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt Chicago und beschließt auf der Suche nach dem Richtigen von ...

Inhalt:
Nachdem die erfolgreiche Investmentbankerin Sidney Sinclair von ihrem Verlobten betrogen wurde, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt Chicago und beschließt auf der Suche nach dem Richtigen von nun an strategisch vorzugehen. Mithilfe ihrer 34 Punkte umfassenden Checkliste sucht sie nach einem Mann, der sich ebenfalls nach einer Beziehung sehnt und auch in der Lage ist eine solche zu führen.
Vaughn Roberts ist genau das nicht. Der FBI Special Agent ist ein gutaussehender Frauenheld, der sein Leben genießt und sich eine dauerhafte Beziehung ganz und gar nicht vorstellen kann. Scheinbar passen Sidney und Vaughn also so gar nicht zusammen, als ihre Geschwister ihnen aber mitteilen, dass sie heiraten wollen, sehen sich die beiden als Trauzeugen aber gezwungenermaßen des Öfteren…

Meinung:
Julie James gehört ja zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, deshalb wurde es mal wieder höchste Zeit, dass ich eines ihrer Bücher lese.
So richtig verfallen bin ich ihren Büchern ja damals durch ihre Kombination aus Romantik und Spannung, welche durch die FBI-Fälle entstand. Man muss aber sagen, dass der spannende Teil in jedem Buch etwas mehr abgenommen hat. Es gibt zwar immer einen Kriminalfall, in den nach dem zweiten Teil aber nicht mehr beide Protagonisten involviert waren und der meines Erachtens nach immer mehr in den Hintergrund rückt. Auch hier arbeitet Vaughn als FBI Special Agent zwar an einem Korruptionsfall, aber das ist eigentlich nur ein Nebenschauplatz, hauptsächlich geht es um die Hochzeitsplanung von Isabelle und Simon, während der sich Sidney und Vaughn näher kommen. Nichtsdestotrotz sind die Bücher von Julie James immer noch hervorragend geschrieben (ihr Schreibstil ist einfach unglaublich gut, man fliegt nur so durch die Seiten) und beinhalten eine ordentliche Portion Romantik, selbstbewusste Charaktere und die besten Dialoge überhaupt.

Sidney und Vaughn sind beide sehr interessante Charaktere, die ich von Anfang an sehr gerne mochte. Genauso sympathisch waren mir die Geschwister der beiden und Vaughns Eltern als Nebencharaktere. Julies Charaktere sind sowieso immer einfach genial.

In diesem Band der FBI/U.S. Staatsanwalt-Reihe treffen wir wieder ein paar der früheren Protagonisten wie Vaughns besten Freund den Staatsanwalt Cade Morgan, dessen bessere Hälfte Brooke Parker sowie die FBI Agenten Nick McCall und Jack Pallas, auch wenn nur Cade regelmäßig auftritt und die anderen nur am Rand in das Geschehen eingebunden sind. Trotzdem erfährt man das eine oder andere wie es bei den ehemaligen Hauptdarstellern aus Julies Büchern weiter gegangen ist, was ich immer sehr gerne lese

FBI/U.S. Staatsanwalt-Reihe:
Band 1: Für alle Fälle Liebe
Band 2: Undercover ins Glück
Band 3: Wiedersehen macht Liebe
Band 4: Einspruch für die Liebe
Band 5: Keine Hochzeit ist auch keine Lösung

Fazit:
Wieder ein grandioses Buch von Julie James, auch wenn ich mir wünschen würde, dass sie mal wieder ein richtiges Romantic Suspense Buch schreibt, wie es die ersten beiden Teile dieser Reihe waren.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Zurück bei den Jeffersons

Johnnys kleines Geheimnis
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Eigentlich bin ich kein Fan von Kurzgeschichten, aber diese hier hat mir ganz gut gefallen. Das hat zweierlei Gründe: Zum einen freue ich mich natürlich immer darüber neues von Johnny und Meg zu lesen ...

Eigentlich bin ich kein Fan von Kurzgeschichten, aber diese hier hat mir ganz gut gefallen. Das hat zweierlei Gründe: Zum einen freue ich mich natürlich immer darüber neues von Johnny und Meg zu lesen und zum anderen hatte ich hier nicht das Gefühl, dass versucht wurde auf 90 Seiten einen Plot unterzubringen, der eigentlich in einem normalen 300 Seiten Roman hätte erzählt werden müssen. Vielmehr schlägt „Johnnys kleines Geheimnis“ die Brücke von der einen Geschichte zu einer anderen, in diesem Fall von „Diesmal für immer“ zu „Das verrückte Leben der Jessie Jefferson“. Das Ende dieser Kurzgeschichte bildet somit den Anfang der neuen Buchreihe von Paige Toon um Johnnys Teenie-Tochter Jessie.

Ich fand es super von Meg und Johnnys Alltag als verheiratetes Pärchen und ihrem gemeinsamen Glück zu lesen. Dieses währt aber nicht sehr lange bevor die Vergangenheit sie einholt. Allerdings nicht so wie man es bei den beiden vielleicht vermuten könnte, in Form eines Rückfalls von Johnny, sondern indem sich herausstellt, dass er eine 15-jährige Tochter hat, von der er nichts wusste. Das stellt sie alle natürlich vor eine ziemliche Herausforderung und ich bin jetzt auf jeden Fall gespannt darauf wie es mit der Familie Jefferson und ihrem neuesten Zuwachs weiter geht und wie Jessie wohl so drauf ist.