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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2023

Lombergs zweiter Fall

Die Akte Madrid
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Granada im Sommer 2016: Bei einem Einbruch in ein Luxushotel in der Nähe der Alhambra verschwindet ein surrealistisches Gemälde, das bereits als verschollen galt. Lennard Lemberg wird beauftragt, die Hintergründe ...

Granada im Sommer 2016: Bei einem Einbruch in ein Luxushotel in der Nähe der Alhambra verschwindet ein surrealistisches Gemälde, das bereits als verschollen galt. Lennard Lemberg wird beauftragt, die Hintergründe dazu herauszufinden. Dafür muss er tief in die Geschichten eintauchen, die sich rund um das Gemälde spinnen. Er muss aber auch abschätzen, welche Gefahren sich durch diese Ermittlungen ergeben, denn da steckt eine Menge Sprengkraft mit drin.

Das Buch ist bereits der zweite Band um Lennard Lomberg auf der Suche nach verschwundenen Kunstgegenständen. Man kann den vorliegenden Band jedoch auch gut ohne weitere Vorkenntnisse lesen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht leicht, denn die Erzählung geschieht nicht chronologisch, sondern in mehreren Zeitebenen und findet an den unterschiedlichsten Orten statt, zudem treten eine große Anzahl an Charakteren auf. Da hilft vor allem Konzentration beim Lesen, ergänzt durch das Personenregister, die der Geschichte zur Seite gestellt wird. Dennoch tat ich mich schwer, dem roten Faden der Erzählung treu zu bleiben, so viel wird hier erzählt. Als spannend empfand ich trotzdem die Zusammenhänge zu den politischen Gegebenheiten, in die das Geschehen eintaucht, hier hat der Autor ein glückliches Händchen für die historischen Hintergründe bewiesen.

Das Buch liest sich nicht mal schnell nebenher, dafür sind die Gegebenheiten zu komplex. Letztendlich empfehle ich das Buch trotz einiger Leseschwierigkeiten meinerseits weiter. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Erinnerungen an die Großeltern

Sylter Welle
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Viele Urlaube hat Max in seiner Kindheit und Jugend mit seinen Großeltern verbracht, einige davon auf dem Campingplatz von Sylt. Nun wollen Oma Lore und Opa Ludwig ein letztes Mal auf Sylt urlauben, Max ...

Viele Urlaube hat Max in seiner Kindheit und Jugend mit seinen Großeltern verbracht, einige davon auf dem Campingplatz von Sylt. Nun wollen Oma Lore und Opa Ludwig ein letztes Mal auf Sylt urlauben, Max kommt drei Tage auf Besuch. Alles scheint so zu sein wie immer, Max erinnert sich an die vielen Male, die er mit den Großeltern verbracht hat.

Max hat intensive Urlaube mit den Großeltern verbracht, sie sind ihm tief in die Erinnerung gegraben. All die Eigenheiten, die mit der eher kühlen Großmutter und dem immer gut gelaunten Opa verbunden sind, ja all die Eigenheiten der Familienmitglieder lässt Max aus seinen Erinnerungen zu. Eine Menge Anekdoten tauchen da auf, entführen den Leser in Max‘ Vergangenheit – und zeigen den Wandel der Zeit auf.

Diese autofiktionale Geschichte gerät mal unterhaltsam, mal eher nachdenklich. Sie lässt auf jeden Fall die eigenen Familienbeziehungen überdenken. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Mystery-Roman mit vielen Überraschungen

Das Nachthaus
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In einer Kleinstadt verschwindet ein Jugendlicher. Der Schuldige scheint schnell festzustehen, denn Richard war zuletzt mit seinem Freund unterwegs gewesen und erzählt nun eine haarsträubende Geschichte, ...

In einer Kleinstadt verschwindet ein Jugendlicher. Der Schuldige scheint schnell festzustehen, denn Richard war zuletzt mit seinem Freund unterwegs gewesen und erzählt nun eine haarsträubende Geschichte, wie Tom verschwunden sein soll. Niemand glaubt Richard, deshalb macht er selbst sich auf die Suche nach der Ursache von Toms Verschwinden. Das führt ihn auf die dunkle Seite von Ballantyne, zu dem Nachthaus, das eine grausame Aura zu umgeben scheint.

Dieser Mystery-Roman lässt die Realität verschwimmen, man verstrickt sich im Geschehen wie Richard in seinen Erzählungen, die ihm niemand glauben will. Wie denn auch, sie erscheinen völlig außerhalb unseres Denkens. Von Anfang bis Ende strahlt der Roman eine Düsternis aus, die perfekt vom Coverbild eingefangen wird. Eine Ahnung von Gefahr steckt in jeder Seite des Buches, peitscht den Leser in der Lektüre voran. Manches an der Geschichte ist so skurril, dass man es gar nicht richtig einordnen kann. Ich kenne Jo Nesbø bisher nur aus seinen Kriminalromanen, dieses Buch hat mich etwas überrascht, denn es ist so ganz anders als alles, was ich bisher von ihm gelesen habe – und doch ist es eine spannende Lektüre vom Anfang bis zum Ende. Manches erschien mir ein bisschen aufgesetzt, aber das ist Geschmackssache, hier werden sich andere Leser vermutlich besser wiederfinden.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Neues vom Amt

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
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Conny ist Beamtin im öffentlichen Dienst, und das schon seit Jahren. Mit ihren Kolleginnen Petra, Gisela, Doris, Dilara und der Chefin Ronja arbeitet sie täglich eng zusammen, so dass das Amt ihr fast ...

Conny ist Beamtin im öffentlichen Dienst, und das schon seit Jahren. Mit ihren Kolleginnen Petra, Gisela, Doris, Dilara und der Chefin Ronja arbeitet sie täglich eng zusammen, so dass das Amt ihr fast so was wie Familie geworden ist. Da wird gemeinsam gefrühstückt, gelästert, gestritten, diskutiert, da weiß man Bescheid über die anderen. Conny erzählt frei Schnauze aus ihrem Büro-Alltag.

Jeder muss in seinem Leben mal auf dem Amt erscheinen, und jeder hat so seine Vorstellungen vom Beamten-Leben. Connys Erzählungen spielen auf der Klaviatur dieser Vorstellungen, hier werden munter Vorurteile rauf und runter geprobt. Das Amt wird zu einem Biotop, in dem jede der Kolleginnen ihre kleinen Eigenheiten pflegen kann, man kennt sich, man weiß damit umzugehen: Hier wird jeder nach seiner Fasson glücklich. Da wird jeder zu „Mausi“, ob Kollegin oder Besucher. Das Hörbuch ist von Conny selbst gesprochen, sie berlinert kräftig und schafft es mit Leichtigkeit, jede der Kolleginnen schon allein von der Modulierung der Stimme zu charakterisieren. Da weiß man sofort, um wen es gerade geht. Die Erzählung ist satirisch überzogen, man ertappt sich selbst bei so manchem Vorurteil und lacht über all die Eigenheiten im Amt. Ganz nebenbei zeigt Conny, wie Toleranz gegenüber dem anderen gelingen kann, sei es als Beamtin oder als Besucher auf dem Amt.

Dieses Hörbuch hat mich bestens unterhalten können, es ist genau das Richtige für zwischendurch. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Im Schicksalszug

Endstation Malma
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Ein Zug fährt nach Malma. An Bord ist eine junge Frau auf der Suche nach einem geheimnisvollen Rätsel. Einige Zeit früher fuhr ein Vater mit seiner kleinen Tochter dieselbe Strecke. Und noch viel früher ...

Ein Zug fährt nach Malma. An Bord ist eine junge Frau auf der Suche nach einem geheimnisvollen Rätsel. Einige Zeit früher fuhr ein Vater mit seiner kleinen Tochter dieselbe Strecke. Und noch viel früher war es ein Ehepaar in der Krise, das in diesem Zug saß. Nur der Leser beginnt zu ahnen, wie ihre Schicksale miteinander verbunden sind.

Auf Grund des Klappentextes hatte ich erwartet, dass die angesprochenen Personen gleichzeitig im Zug sitzen, und es dauerte eine kleine Weile, bis ich die Zeitsprünge bemerkte und richtig einordnen konnte. Dann aber war mir klar, dass sich die Geschichte nach und nach offenbart, in kleinen Häppchen, die nach immer mehr rufen. Erst zum Schluss konnte ich das gesamte Ganze übersehen. Berührend sind die Geschichten der verschiedenen Personen, immer wieder geraten sie sehr emotional, wenn man die Tragik der einzelnen Situationen erkennt oder auch die Dramatik in der gesamten Geschichte.

Dieses Buch erzählt das Geschehen aus einer äußerst unüblichen Sichtweise, so dass mich letztendlich die Wucht der Erzählung erst zum Schluss so richtig traf. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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