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Veröffentlicht am 01.12.2023

Erschreckend ehrliche Fortsetzung

KaDeWe. Haus der Wünsche
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Rieke und Judiths Weg geht weiter. Während Judith ihre wissenschaftliche Karriere voranbringt, dümpelt die Beziehung zu Martin Tietz so dahin.
Rieke wiederum ist am Ziel ihrer Träume angekommen und für ...

Rieke und Judiths Weg geht weiter. Während Judith ihre wissenschaftliche Karriere voranbringt, dümpelt die Beziehung zu Martin Tietz so dahin.
Rieke wiederum ist am Ziel ihrer Träume angekommen und für sie und Peter könnte es nicht besser laufen. Doch dann müssen sich beide Frauen den gesellschaftlichen und politischen Wandlungen der 1930er Jahre stellen und die Hürden des täglichen Lebens werden immer höher.
Auch die Entwicklung und der Fortbestand des KaDeWe werden wesentlich durch diese Entwicklungen beeinflusst.

„Kadewe - Haus der Wünsche“ ist Band 2 der Dilogie der bekannten Autorin Marie Lacrosse.
Mir hat dieser Band wieder sehr gut gefallen, da Marie Lacrosse die Entwicklungen nicht schön redet, sondern die ungeschönte Wahrheit der damaligen Zeit sehr ausführlich anhand von Judiths und Riekes Leben beschreibt.
Mir hat die Geschichte um Rieke und ihre Familie besonders gefallen. Denn die Entwicklungen in der Arbeitersiedlung Meyers Hof, die sehr eng verbunden mit den Ansichten der damaligen Politik verbunden war, finde ich wirklich anschaulich und interessant beschrieben.
Aber auch den aufkommenden Antisemitismus beschreibt die Autorin anhand von Judiths Leben, aber auch anhand der Probleme der Eignerfamilie Tietz erschreckend ehrlich.
Selbst der Handlungsstrang um Riekes Schwester Sanni war interessant, zeigt es doch, welche Macht Menschen bekommen können, wenn sie sich anpassen oder falsch bzw. anders sozialisiert wurden, als es das politische System vorsieht. Denn anhand von Sanni, ihrem Mann, aber auch Gregor Eckstein zeigt sich in diesem Buch, was aus Menschen wird, wenn sie Macht haben.
Marie Lacrosse hat aber auch nach dem Verkauf des Jahndorf-Imperiums den Gründer des KaDeWe in der Geschichte nie aus den Augen verloren und so bildet Adolf Jahndorf für mich den Rahmen dieser beiden Bände.

Ein toller und erschreckend ehrlicher Roman über die Entwicklung des berühmtesten deutschen Kaufhauses, dessen Lektüre sich lohnt. Ich empfehle dabei jedoch zuerst den Vorgängerband zu lesen!

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Das Band der Freundschaft

Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit
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Clara, Luise und Marie, ein unzertrennliches Freundschaftsband, das über viele Jahre gewachsen ist und trotz Standesunterschieden gehen die drei jungen Frauen durch dick und dünn.
Während Luise und Clara ...

Clara, Luise und Marie, ein unzertrennliches Freundschaftsband, das über viele Jahre gewachsen ist und trotz Standesunterschieden gehen die drei jungen Frauen durch dick und dünn.
Während Luise und Clara als Töchter des Gutsbesitzers Graf von Scheweney ihr Glück mit einem reichen Ehemann finden sollen und gerade Luise gegen dieses Standesdünkel ankämpft, wünscht sich Marie ein Leben auf Gut Friesenhain, vielleicht sogar als spätere Stallmeisterin. Als ein junger Friesenhengst auf das Gestüt kommt, kann sie sich beweisen, auch vor dem jungen Grafensohn.

„Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit“ von Lotte Grünwald ist der erste Band der Münsterland-Saga.
Der Klappentext wirkte sehr ansprechend, einzig die Seitenanzahl des Buches schreckten mich kurzzeitig ab. Doch ich musste feststellen, hat man dieses Buch einmal in der Hand, dann sind diese 736 Seiten nichts mehr, denn die Seiten fliegen beim Lesen so dahin, was eindeutig für den Schreibstil der Autorin spricht!
Lotte Grünwald erzählt die Geschichte der drei jungen Frauen aus deren jeweiligen Perspektiven und bildet damit einen wunderbaren Rahmen für die Geschichte.
Auch die Rückblicke, die sich im Gespräch der Bewohner Friesenhains ergeben, geben der Geschichte einen verständnisvollen und vor allem sehr gut nachvollziehbaren Rahmen. Dennoch wird nie zu viel erzählt, sodass sich einzelne Fragen und damit Spannungselemente stringent durch das Buch ziehen, weshalb es nie langweilig wird.
Besonders gefällt mir die Darstellung der Unterschiedlichkeiten Clara, Marie und Luises. Gleichzeitig wird damit aber auch das spezielle, verbindende Band aufgezeigt, was auch in Richtung Wilhelm geht.
Die Bewohner Friesenhains, aber auch die Personen, denen man im Buch begegnet, sind absolut authentisch dargestellt und spiegeln wunderbar die einzelnen Gesellschaftsschichten mit ihren Dünkeln der damaligen Zeit, aber auch den gesellschaftlichen Wandel, der zu dieser Zeit begann und den Stand der Frauen in der Gesellschaft stärkte, wider.

Für mich ist dieses Buch ein ganz starker Beginn einer tollen Reihe, die noch eine ganze Menge Potential hat, welches es zu erzählen gilt!!
Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Der zweite Teil

Eine neue Zeit
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Luise und Robert haben sich gut in Hamburg eingelebt und führen gemeinsam das Kontor. Während man von Luise erwartet, ihren gesellschaftlichen Pflichten nachzukommen, möchte diese eigentlich nur im Kontor ...

Luise und Robert haben sich gut in Hamburg eingelebt und führen gemeinsam das Kontor. Während man von Luise erwartet, ihren gesellschaftlichen Pflichten nachzukommen, möchte diese eigentlich nur im Kontor mitarbeiten.
In Wien läuft ebenso alles sehr gut. Mit Frederikes Unterstützung kann Therese ihrer Arbeit im Kaffeehaus nachgehen. Doch dann macht Frederike eine Entdeckung, die sie Wien fluchtartig verlassen lässt.
Aber auch Elisabeth kann nicht so ganz vom Hansen-Kontor lassen.

„Eine neue Zeit“ von Ellin Carsta ist der zweite Teil der acht Bände umfassenden Hansen-Saga.
Ellin Carsta schließt mit diesem Band ohne Umschweife an den ersten an und nimmt die Lesenden von der ersten Seite an mit. Ihr flüssiger Schreibstil und die weitere Beschreibung der Charaktere ist ihr gelungen und so sind mir gerade Luise und Robert, aber auch Therese und Frederike weiterhin ans Herz gewachsen.
Speziell Frederike hat für mich einen großen charakterlichen Sprung gemacht und hat sich ihren Platz im Hansen-Gefüge erarbeitet.
Auch die Handlungsstränge aus dem ersten Band ziehen sich durch den zweiten durch, was es in der Handlung nie langweilig werden lässt.

Für mich ist dieser Teil eine gelungen Fortsetzung um die Geschichte der Familie Hansen, der absolute Lust auf mehr macht!

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Eine adlige Weihnachtsgeschichte

Warnemünder Winter
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Charlotte von Stein, eine junge Adlige aus bestem Haus, entflieht ihrer Verlobung, weil ihr Angebeteter nicht ganz dufte ist. Ihr Weg führt sie dabei in den hohen Norden und wohl oder übel muss sie sich ...

Charlotte von Stein, eine junge Adlige aus bestem Haus, entflieht ihrer Verlobung, weil ihr Angebeteter nicht ganz dufte ist. Ihr Weg führt sie dabei in den hohen Norden und wohl oder übel muss sie sich mit der kleinen und nicht standesgemäßen Pension „Meerblick“ zufriedengeben.
Charly steuert auf das grauenvollste Weihnachtsfest überhaupt hin. Wenigstens der Pensionsbesitzer Sven Ole versucht sie etwas aufzumuntern, doch dann steht plötzlich ein weiterer Gast vor der Tür. Ein Grund mehr für Charlotte zu fliehen.

„Warnemünder Winter“ ist Band 3 der Reihe „Warnemünder Jahreszeiten“ von Nele Jantzen.
Für mich war es der erste Band aus der Reihe und ich muss sagen, Nele Jantzen hat mich mit ihrem flüssigen Schreibstil ganz klar überzeugt. Ihre Bilder der weihnachtlich-winterlichen Ostseelandschaft sorgen dafür, dass man sich von den ersten Seiten an in dieser Geschichte wohlfühlt.

Als Hauptcharaktere der Geschichte würde ich Charlotte vom Stein und Sven Ole Larsen bezeichnen.
Charlotte von Stein ist sehr interessant gezeichnet. Von der ersten Seite an lernt man eine junge Adlige kennen, die so ihre ganz eigenen Vorstellungen vom Leben, Urlaub, Umgang usw. hat. Dabei bedient sie so manches Klischee. Verdreht man am Anfang noch die Augen, ob ihres Auftretens gewöhnt man sich im Laufe des Buches an sie und muss hin und wieder auch mal darüber lachen. Dennoch schafft Charly es in einer gewissen Art und Weise sich weiterzuentwickeln.
Mit ihrer anfänglichen Art wirkt sie auf mich etwas weltfremd.

Sven Ole Larsen wiederum ist als Pensionsbesitzer bodenständig dargestellt. Er ist ein emphatischer Mensch, der gerne vermittelt und in seinem Job aufgeht.

Als Gegenpol zu Charlotte gilt ihr Freund Pete, der sein Herz auf der Zunge trägt und damit seine Loyalität beweist. Gerade die Dialoge zwischen den beiden sind das gewisse Etwas des Romans und laden besonders zum Schmunzeln ein.

Fazit: Ein wunderbares Weihnachtsbuch, dessen Ende ich am Anfang so nicht erwartet hätte. Es sorgt mit seinen gelungenen Dialogen für heitere Momente, aber auch für die Darstellung wichtiger bodenständiger Erfahrungen zum realen Leben.
Für mich eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Schöner Weihnachtsroman

Weihnachten in der kleinen Buchhandlung
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Carmen ist das schwarze Schaf der Familie. Immer ist ihre Schwester Sofia in allem besser, während bei Sofia einfach alles schief läuft. Als sie ihren Job verliert, besorgt Sophia ihr eine Arbeit in einer ...

Carmen ist das schwarze Schaf der Familie. Immer ist ihre Schwester Sofia in allem besser, während bei Sofia einfach alles schief läuft. Als sie ihren Job verliert, besorgt Sophia ihr eine Arbeit in einer kleinen und wahrscheinlich hoffnungslosen Edinburgher Buchhandlung. Dort lernt sie neben ihrem etwas wunderlichen neuen Chef auch Blair und Oke kennen sowie die zauberhafte Vorweihnachtszeit in Edinburgh und merkt, das vielleicht doch nicht alles so schlimm ist, wie es scheint.

„Weihnachten in der kleinen Buchhandlung“ ist der vierte Teil von Jenny Colgans „Happy Ever After“-Reihe, bei der man auch zwei altbekannte Protagonisten vorheriger Bücher begegnet.
Carmen ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, weil sie quengelig und motzig wie ein Teenager wirkt, doch scheint sie im Laufe des Buches eher der geerdete Part dieser Geschichte zu sein.
Auch ihre Schwester wirkt kurzzeitig etwas verschroben bzw. abgehoben, aber auch das relativiert sich im Laufe des Buches.
Für den Wohlfühlfaktor dieser Geschichte haben für mich eindeutig die drei Kinder Pippa, Phoebe und Jack gesorgt sowie Carmens Chef Mr. McCredie. Die Kinder könnten unterschiedlicher nicht sein und speziell die Mädchen bildeten das Abbild der Schwestern Sophia und Carmen.
Wiederum etwas anstrengend fand ich den Nebenhandlungsstrang um Skylar und Blair. Aber auch der Handlungsstrang um die Vergangenheit und Herkunft von Carmens Chef fand ich leider etwas oberflächlich behandelt. Beide Handlungsstränge hätten entweder intensiver erzählt werden müssen oder hätten auch weggelassen werden können. Denn gerade bei Skylar wirkte es etwas wie ein Cliffhanger und ich bezweifle, dass im nachfolgenden Buch noch etwas dazu kommen wird.
Was mir wirklich gut gefallen hat, waren Carmen und Oke, die sehr bodenständig sind und darauf hingewiesen haben, was wichtig im Leben ist und dass man es auch genießen kann.
Wunderschön beschrieben fand ich die Vorweihnachtszeit in Edinburgh und die Annäherung der beiden Schwestern und damit auch der ganzen Familie. Besonders schön fand ich das Ende um Phoebe und Pippa!

Alles in allem wieder ein wunderschönes Wohlfühlbuch von Jenny Colgan, das ich innerhalb von zwei Tagen durch hatte. Eine Empfehlung für alle Weihnachtsfans und Fans von Jenny Colgan.

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