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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2020

Anders als erwartet und dennoch sehr gut

Influence – Fehler im System
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Unser Leben, so wie wir es heute kennen, wäre ohne Internet ein gänzlich anderes. Und ich rede nicht davon, dass wir nicht mehr alles sofort mit unseren Freunden und auch Fremden auf Social Media teilen ...

Unser Leben, so wie wir es heute kennen, wäre ohne Internet ein gänzlich anderes. Und ich rede nicht davon, dass wir nicht mehr alles sofort mit unseren Freunden und auch Fremden auf Social Media teilen könnten. Auch nicht davon, dass wir unsere Lieblingsserien und YouTuber nicht mehr sehen könnten.
Ich rede davon, dass simple Anrufe nicht mehr getätigt werden könnten (auch nicht bei der Polizei); es kein bargeldloses Bezahlen mehr geben würde; Krankenhäuser nicht mehr voll funktionsfähig wären und noch vieles mehr.
Christian Linker nimmt sich dieser Thematik in seinem Werk “Influence – Fehler im System” an und beleuchtet u.a. die Auswirkungen auf die menschliche Bevölkerung.

Gerade in Zeiten von Corona wissen wir nur zu gut, zu was einige Menschen fähig sind (ich sage nur ausflippen wegen Klopapier und das war noch harmlos). Wenn das Internet wegbricht, wird es noch viel archaischer. Es war schon erschreckend dem Gedankenexperiment des Autors zu folgen und dabei behandelt er die Auswirkungen auf die Bevölkerung mehr am Rande.
Im Fokus stehen der Politikstudent und Crowdworker Amir und der Internetaktivist Habakuk. Amir soll mit Habakuks Hilfe brisante Informationen leaken, doch bevor das geschehen konnte, wurde das gesamte Internet lahmgelegt. Was war so wichtig, dass gleich das weltweite Internet dran glauben musste?

Wie bereits erwähnt steht zunächst Amir mit seiner Geschichte, seiner Verbindung zu Habakuk und dann deren gemeinsames “Abenteuer” im Vordergrund. Ebenso die Politik und die Rolle der Influencer. Die Auswirkungen auf das System und die Menschen finden natürlich Erwähnung und das auch nicht zu knapp, für mich standen sie aber nicht im Mittelpunkt. Da habe ich bereits andere Bücher gelesen, die sich vermehrt darauf konzentriert hatten.

Beim Lesen des Klappentextes nahm ich allerdings zunächst an, dass es mehr um die Auswirkungen des fehlenden Internets auf alle Menschen und das gewohnte System gehen wird und war daher ein wenig überrascht, das dem nicht so war. Aufgrund der aktuellen Situation empfand ich das für mich allerdings auch als angenehmer.

Christian Linker kann schreiben, keine Frage. Sein Schreibstil ist etwas anspruchsvoller, was prima zum gewählten Thema passt. Nichtsdestotrotz ließ sich das Buch wunderbar flüssig lesen. Der Anfang war etwas ruhiger und gemächlicher, wurde jedoch von Seite zu Seite rasanter und spannender.
Linker schreibt aus Amirs Sicht und baut zu Beginn immer mal wieder kurze Flashbacks ein, um den Leser so auf den aktuellen Stand der Dinge zu bringen. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen, da dadurch keine Langeweile aufkommen konnte.

Das Buch an sich empfinde ich als recht speziell und nicht unbedingt für die breite Masse gedacht. Man sollte schon netzaffin, um Gefallen an dem Buch zu finden. Für jemanden, der nur recht wenig mit Computern, dem Internet, den Social Media usw.zu tun, könnte es schnell uninteressant werden.

Fazit

Ich habe zunächst zwar erwartet, dass es mehr um das große Ganze, den weltweiten Internetausfall und seine Auswirkungen auf das System und die Bevölkerung im Allgemeinen geht, war dann aber positiv überrascht davon, dass Christian Linker den Fokus etwas kleiner gesetzt hat.
Ich brauchte ein paar Seiten, um in die Geschichte zu finden und mit ihr warm zu werden, doch je mehr ich gelesen hatte, desto besser gefiel mir die Geschichte.

Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2024

Recht gemächlicher Thriller mit vielen Plottwists

Die Insel des Zorns
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“Mein Name ist Elliot Chase und ich werde Ihnen eine Geschichte erzählen, wie Sie sie noch nie gehört haben.” – So lautet der erste Satz des Klappentextes, der mich sofort neugierig auf diesen Thriller ...

“Mein Name ist Elliot Chase und ich werde Ihnen eine Geschichte erzählen, wie Sie sie noch nie gehört haben.” – So lautet der erste Satz des Klappentextes, der mich sofort neugierig auf diesen Thriller gemacht hat. Und tatsächlich, so eine Geschichte habe ich bisher noch nicht gelesen.

Ex-Hollywood-Star Lana Farrar besitzt eine eigene griechische Insel, auf der sie immer die Osterfeiertage verbringt. So auch dieses Jahr. Dieses Mal zusammen mit ihrem Ehemann Jason, ihrem Sohn Leo aus erster Ehe, ihren langjährigen Angestellten Agathi und Nikas und ihren besten Freunden Lana und Elliot.
Die griechische Privatinsel wird immer mal wieder von einem tückischen Sturm heimgesucht, den die Griechen “Der Zorn” nennen. Dieser Sturm ist unberechenbar und selbst die ältesten und erfahrensten Griechen bleiben bei diesem Sturm in ihren eigenen vier Wänden.
Just zu Ostern sucht dieser Sturm Lanas idyllische Insel auf und hält sie und ihre Gäste darauf gefangen. Normalerweise kein Problem, doch dieses Mal ereignet sich eine tödliche Tragödie.

Ich hatte nach längerer Zeit mal wieder Lust auf einen Thriller. Kein zu blutiger, deswegen kam mir dieser Psychothriller von Alex Michaelides sehr gelegen. Zu Beginn musste ich mich erst einmal daran gewöhnen, dass diese Geschichte tatsächlich von einem Erzähler – Elliot Chase – erzählt wird und zwar in direkter Ansprache. Diese Erzählform bin ich nicht gewohnt, daher brauchte ich ein wenig, um in die Geschichte finden zu können.

Elliot Chase drückt sich mitunter sehr gewählt aus und neigt ab und an zu ausschweifenden Erzählungen. Für einen Thriller war es mir daher an einigen Stellen nicht rasant genug. Diese Tatsache wurde jedoch davon wieder wett gemacht, dass der Autor ein Händchen für Plotttwists hat. So viele, die ich nicht voraussehen konnte, habe ich selten erlebt. Normalerweise habe ich ein Näschen dafür und weiß recht früh wie die Geschichte läuft, doch hier wurde ich mehrmals an der Nase herumgeführt.

Insgesamt ist “Die Insel des Zorns” ein sehr atmosphärisches Buch. Selbst jetzt, Wochen nach Beendigung des Buches, schwingt immer noch die leicht düstere und bedrückende Atmosphäre mit, wenn ich an die Geschichte denke.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Meiner Meinung nach hätte es gerne rasanter sein können, doch wer es etwas gemächlicher mag und sich gerne überraschen lässt, der wird an dem Buch seine Freude haben.

Ich vergebe gerne 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.01.2024

Enemies-to-Lovers in schönem winterlichen Setting

Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel
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Dieses Mal war ich so richtig schön in Weihnachtsstimmung und habe in der Vorweihnachtszeit viele tolle Bücher gelesen, die prima zu meiner Stimmung passten – so auch dieses Buch hier.

“Dich hatte ich ...

Dieses Mal war ich so richtig schön in Weihnachtsstimmung und habe in der Vorweihnachtszeit viele tolle Bücher gelesen, die prima zu meiner Stimmung passten – so auch dieses Buch hier.

“Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel” spielt im verschneiten schottischen Dorf Glenavie, in dem Maya und ihre Jugendliebe Sam zusammen aufgewachsen sind. Die beiden waren zwar gefühlt nur einen Tag zusammen, bevor die “Beziehung” auch schon in die Brüche ging, doch die Gefühle sind auch nach über 8 Jahren noch da.
Maya hat kurz vor Weihnachten ihren Job in Edinburgh verloren und sich auch noch von ihrem langjährigen Freund getrennt. Um wieder auf die Füße kommen zu können, zieht sie temporär bei ihren Eltern ein und fängt an in der Ski-Schule auszuhelfen – sehr zum Missfallen ihres Vaters, der sie wieder im Finanzwesen sehen möchte. Ausgerechnet in der Ski-Schule, wo auch Sam arbeitet. Aber die beiden müssen sich ja nicht so häufig über den Weg laufen, oder? Die Ski-Schule ist doch groß genug. Leider (?) begegnen die beiden sich häufiger, als es Maya und auch Sam lieb ist. Beide sind immer noch sauer aufeinander, da sie beide der Meinung sind, der andere hätte ihm das Herz gebrochen. Doch wer hat nun wirklich Schluss gemacht und was genau ist vor 8 Jahren wirklich passiert?
Und wie kann Maya ihrem Vater vermitteln, dass sie wirklich nicht zurück in ihren alten Job möchte, sondern äußerst glücklich mit ihrem Job als Ski-Lehrerin ist?

“Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel” ist meiner Meinung nach ein leicht zu lesendes Wohlfühl-Buch. Die Autorin vermittelt mit dem gewählten Setting eine wunderschöne winterlich-weihnachtliche Stimmung und die Romantik kommt auch nicht zu kurz.
Ja, man muss sich daran gewöhnen, dass sowohl Maya als auch Sam immer mal wieder auf die Situation vor 8 Jahren hinweisen und es ist auch schon ziemlich am Anfang zu erahnen wo denn das Problem damals gelegen hat. Bis es aufgelöst wird, dauert es jedoch eine ganze Weile. Schiebt man diese Tatsachen etwas beiseite, macht es wirklich Spaß das Buch zu lesen. Lässt man sich jedoch davon und von dem manchmal “kindischen” Verhalten der beiden stören, dann wird man vermutlich nicht allzu viel Freude an der Geschichte haben.
Ich muss sagen, dass ich irgendwann auch ein winziges Bisschen davon genervt war, wie häufig auf die offensichtliche Situation vor 8 Jahren hingewiesen wurde und weder Sam noch Maya es für nötig hielten sich einfach mal auszusprechen. Doch ich habe mich dann dazu entschlossen es einfach so hinzunehmen und mir nicht den Spaß an der schönen Geschichte verderben zu lassen.

Was mich überrascht hatte, war die Tatsache, dass Maya und Sam bei etwa 65% des Buches zueinander finden. Bei der Enemies-to-Lovers-Story nahm ich an, dass das Hin und Her bis kurz vor Schluss des Buches gehen würde. Im letzten Drittel werden von der Autorin noch andere Thematiken angegangen, u.a. die Erwartungen von Mayas Vater an ihre Karriere und die psychischeGesundheit einiger Charaktere.

Wie bereits erwähnt verhalten sich Maya und Sam nicht immer, wie es ihrem Alter von Mitte 20 entsprechen würde. Mich persönlich hat das nicht gestört, da ich es mag, wenn Menschen auch im Kopf jung bleiben und nicht immer super erwachsen sind.
Insgesamt haben mir die Figuren im Buch gut gefallen, auch wenn ihnen, meiner Meinung nach, etwas mehr Tiefe gut getan hätte.

Wer nach einer leichten Geschichte zum Schmökern sucht, wird bei diesem Buch sicherlich fündig werden. Es ist eine angenehme Unterhaltung für Nebenbei. Viel Tiefe und ernste Probleme sollte man nicht erwarten, auch wenn die Autorin versucht dies in ihren Roman einzuarbeiten.

Ich vergebe gerne gute 4 von 5 Sternen für diesen weihnachtlichen Roman.

Veröffentlicht am 08.12.2023

Tolle weihnachtliche Atmosphäre, Story mit Kritikpunkten

What I Wish For
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Ein traumhaft schönes Cover und ein toll klingender Klappentext und schon war ich in Weihnachtsstimmung – sehr viel früher als die Jahre zuvor.

Eira, gebürtige Norwegerin und jetzige Hamburger Studentin ...

Ein traumhaft schönes Cover und ein toll klingender Klappentext und schon war ich in Weihnachtsstimmung – sehr viel früher als die Jahre zuvor.

Eira, gebürtige Norwegerin und jetzige Hamburger Studentin reist jedes Jahr zur (Vor-)Weihnachtszeit in ihr kleines Heimatdorf Rolig Elv. Seit Jahren betreut Eira zusammen mit Erik, dem Besitzer, einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt, der Menschen helfen soll ihre Herzenswünsche zu erfüllen. Damit diese Tradition in Rolig Elv weiterhin Bestand haben kann, entscheidet sich Eira dazu den Wunschvermittler-Stand dieses Jahr alleine zu führen, denn Erik ist mittlerweile verstorben.
Als Eira den Stand das erste Mal in diesem Jahr öffnet, entdeckt sie einen handgeschriebenen Brief von Erik, der sie darum bittet sich um seinen Enkel Liam zu kümmern und ihn an Weihnachten nicht alleine zu lassen. Eira beschließt Erik seinen letzten Wunsch zu erfüllen und bittet Liam zusammen mit ihr den Wunsch-Stand zu betreuen.
Was krampfig und steif beginnt, entpuppt sich schon bald als bezaubernde Winter-Romanze mit Hindernissen.

First of all: Das Buch hat mich richtig in Weihnachtsstimmung versetzt, so dass ich gleich nachdem ich es beendet hatte, nach dem nächsten Weihnachtsschmöker Ausschau gehalten hatte.
Cassia Bieber gelingt es in ihrem Buch eine wundervolle weihnachtliche Atmosphäre zu zaubern, die besonders im verschneiten norwegischen Setting so richtig zur Geltung kommt.

Auch die Charaktere sind der Autorin, meiner Meinung nach richtig gut gelungen. Jede Figur ist auf ihre Weise authentisch und hinterlässt – zumindest bei mir – einen bleibenden Eindruck.
Eira ist geprägt von den Erfahrungen ihrer Vergangenheit. Liam von dem Gefühl nicht in die laute und schnelle Gesellschaft zu passen. Und auch die Nebencharaktere wurden mit so viel Liebe gezeichnet, das sie mir immer noch in Erinnerung geblieben sind.

Da weder im Klappentext noch anderswo zu lesen war, mit was genau sich Liam auseinander setzen muss, war ich ganz erstaunt davon zu lesen, dass uns eine Gemeinsamkeit verbindet, die bei mir zwar nicht ganz so stark ausgeprägt ist, aber auch mir schon immer das Gefühl vermittelt hat, nicht in die heutige Gesellschaft zu passen.
Wenn ihr wissen wollt, um was genau es sich handelt, müsst ihr wohl das Buch lesen. Winking smile

Häufig, wenn ich New Adult lese, kommt bei mir der Punkt, an dem ich genervt von dem ganzen Hin und Her bin. Erst finden die Protagonisten zusammen, dann passiert was, sie zoffen sich, wollen nichts mehr voneinander wissen, nur um dann doch wieder zueinander zu finden. Dieses Muster gibt es natürlich auch hier, doch interessanterweise hat es mich dieses Mal gar nicht wirklich gestört. Vermutlich, weil ich es nicht als übertrieben empfunden habe, sondern eher als realistisch und damit authentisch.

Zwei Kritikpunkte habe ich allerdings schon. Zum einen gab es im Buch einige Rechtschreibfehler, die mir beim Lesen störend aufgefallen sind und zum anderen wurde mir das exzessive Trinken von Alkohol zu sehr verharmlost. Alkohol ist und bleibt eine Droge und sobald man davon kotzen muss, hat man sich eine Alkoholvergiftung eingefangen. Meiner Meinung nach sollte so etwas gerade in einem Buch für junge Erwachsene nicht vorkommen und wenn es doch unbedingt sein muss, dann bitte nicht in einer verharmlosenden Version, die suggeriert, dass das völlig normal und ok so ist.

Da mir das Buch insgesamt sehr gut gefallen hat, mir die Kritikpunkte allerdings auch sehr wichtig sind, hoffe ich auf eine reflektierte Leserschaft und darauf, dass die Kritik auch die Autorin erreicht.

Ich vergebe daher sehr gerne 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.11.2023

Atmosphärisch, düster und interessant

Ein Fluss so rot und schwarz
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Ich muss zugeben, ich hätte dieses Buch nicht zur Hand genommen, wäre ich nicht durch Zufall auf den spannend klingenden Klappentext gestoßen.
Sechs Menschen erwachen auf einem Militärschiff, das sich ...

Ich muss zugeben, ich hätte dieses Buch nicht zur Hand genommen, wäre ich nicht durch Zufall auf den spannend klingenden Klappentext gestoßen.
Sechs Menschen erwachen auf einem Militärschiff, das sich völlig selbstständig auf der Themse vorwärtsbewegt. Doch was ist das Ziel des Schiffes und wieso kann sich niemand auf dem Schiff auch nur an seinen eigenen Namen erinnern? Über Satellitentelefon erhalten die sechs Personen immer mal wieder Anweisungen, denen sie Folge leisten müssen, ansonsten werden sie ihrem eigenen Schicksal überlassen. Was brachte einen Soldaten, einen Polizisten, eine Ärztin, eine Physikerin, einen Historiker und eine Polarforscherin gemeinsam auf diese merkwürdige Reise? Zufällig sind sie auf jeden Fall nicht hier, sondern ganz gezielt ausgesucht. Keiner von ihnen kann sich an persönliche Details aus dem eigenen Leben erinnern, nur ihr Können und das Wissen in ihrem Fachgebiet ist ihnen geblieben. Wer versucht sich zu erinnern, läuft Gefahr einen grausamen Tod zu sterben.

Nach langer Zeit war mir mal wieder nach einem düsteren Roman und, wie gesagt, bin ich durch Zufall auf “Ein Fluss so rot und schwarz” von Anthony Ryan gestoßen. Düster ist dieses Buch allemal, ebenso voller Geheimnisse. Als actiongeladen habe ich es nicht unbedingt empfunden, dennoch war es äußerst spannend, da mir die Auflösung des Ganzen bis zum Schluss verborgen blieb. Zwar hatte ich mit einer anderen Art Ende und einem anderen Hintergrund gerechnet, doch interessant war es auf jeden Fall. So eine Art Plot ist zumindest mir noch nicht untergekommen.

Ich empfand Anthony Ryans Schreibstil bzw. die Übersetzung von Sara Riffel angenehm flüssig zu lesen. Der Schreibstil ist bildhaft, so dass noch Wochen nach Beendigung des Buches Bilder vom Geschriebenen in meinem Kopf herumgeistern.

Obwohl es von den Figuren nicht allzu viel zu erfahren gibt, empfand ich sie allesamt als gut gezeichnet und authentisch. Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht unbedingt leicht zu schreiben war, da man,wie gesagt, nur sehr wenig von den Figuren weiß bzw. erfährt und fast die gesamte Handlung des Buches nur auf diesem Schiff stattfindet.

Ich habe zwar etwas länger gebraucht, um das Buch durchzulesen, trotz der wenigen Seitenzahlen. Dennoch hat es mich gut unterhalten. Es war düster, spannend und von der Idee her interessant, auch wenn ich persönlich mir ein etwas anderes Ende gewünscht hätte.

Von mir gibt es daher 4 von 5 Sternen.