Gefangen...
Hallo zusammen!
Interessiert ihr euch für forensische Psychologie und Psychiatrie? Habt ihr immer davon geträumt, einen Blick hinter die Kulissen einer Anstalt werfen zu können? Dann möchte ich euch den ...
Hallo zusammen!
Interessiert ihr euch für forensische Psychologie und Psychiatrie? Habt ihr immer davon geträumt, einen Blick hinter die Kulissen einer Anstalt werfen zu können? Dann möchte ich euch den Psychothriller "The Institution" empfehlen. Für mich ist ist dieses Buch meine erste literarische Begegnung mit der internationalen Bestseller-Autorin Helen Fields, welche von der forensischen Profilerin Dr. Connie Woodwine erzählt, die nach einem Mord undercover in einem Hochsicherheitsgefängnis für geistig kranke Schwerverbrecherinnen ermittelt und einen dramatischen Wettlauf gegen die Zeit führt.
Das in dunklen Farben gehaltene Cover transportiert eine bedrückende, düstere Stimmung. Auf den ersten Blick hat mich das graue Gebäude, irgendwo im Nirgendwo gelegen, umgeben von Bergen und Wasser, nicht zwingend an ein Hochsicherheitsgefängnis erinnert, sondern ich hätte es durchaus mit einer verfallenen Festung aus dem letzten Jahrhundert gleichsetzen können. Dennoch ist mir mehr als eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen, als ich es aufmerksam betrachtet habe. Welche schrecklichen Geheimnissen mögen hinter den dicken Mauern verborgen sein?
Dagegen mutet der schlichte Titel wie typisch britisches Understatement an. Als klassische psychiatrische Einrichtung mag ich mir dieses Hochsicherheitsgefängnis für kriminelle Geisteskranke nicht vorstellen. In jedem Falle eine faszinierende Mischung!
Helen Fields spielt gekonnt mit den Erwartungen ihrer Leserinnen. Ihr Werk ist durchzogen von einer bedrückenden, klaustrophobisch-verstörenden Atmosphäre, was nicht nur an den hier untergebrachten gemeingefährichen Serienkillern, sondern auch an den undurchsichtigen Ärztinnen, Pflegerinnen und sonstigen Beschäftigten liegt, die sich nicht in die Karten schauen lassen wollen. Auf ihre Weise wirken sie genauso abgestumpft, brutal und empathielos wie alle Insassinnen des Hochsicherheitsgefängnis; die euphemistisch als "Gäste" bezeichnet werden, und man fragt sich unwillkürlich, zu welchen Gräueltaten sie selbst fähig sein mögen.
Mich hat dieser extrem grausame, schockierende Psychothriller begeistert. Allerdings wird er aufgrund der expliziten Darstellung von (physischer und psychischer) Gewalt für sensible Menschen schwer zu ertragen sein, weshalb ich eine ausdrückliche Trigger-Warnung ausspreche. Alle anderen Leserinnen dürfen sich auf Hochspannung und Nervenkitzel pur freuen. Viel Vergnügen!