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Veröffentlicht am 17.11.2023

Band 2 der Reihe bietet erneut viel Spannung und eine neue Erzählperspektive

Das Netzwerk des Blutes: Ein Krimi aus London
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In diesem Kriminalroman schickt der Autor Edward Spencer-Smith (Hinter diesem Pseudonym verbergen sich die Autorinnen Ariana Lambert, Drea Summer und Heidi Troi.) ihre Detektivinnen Isla Wright, Abigail ...

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Edward Spencer-Smith (Hinter diesem Pseudonym verbergen sich die Autorinnen Ariana Lambert, Drea Summer und Heidi Troi.) ihre Detektivinnen Isla Wright, Abigail Walker und Emma Ferguson aus London in ihren zweiten Fall.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um das Buch lesen und nachvollzeihen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Gerade als die Detektivinnen einen neuen Fall übernehmen und sich auf die Suche nach Jacob Moore machen, der von einer Joggingrunde nicht zurückgekehrt ist, erhält die ehemalige Polizistin Abigail Walker einen Hinweis, der sich auf den Tod ihrer großen Liebe Bobby bezieht, der nach einem missglückten Polizeieinsatz in ihren Armen gestorben ist. Verantwortlich für die Tat ist eine Organisation namens Body Lovers, die vor allem im Organhandel unterwegs ist, der man die Tat allerdings bislang nicht nachweisen konnte. Als auch die Suche nach Jacob zu den Body Lovers führt, werden die Ermittlungen zum Rennen gegen die Zeit, bei dem sich Abigail auf einen persönlichen Rachefeldzug begibt.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die für diesen Band verantwortliche Autorin (Wer aus dem Trio hier am Werk war, bleibt offen.) ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen fulminanten Showdown mit einer ziemlich verblüffenden und völlig unerwarteten Auflösung, die zwar noch ein paar Fragen offenlässt, die Geschichte aber dennoch zu einem schlüssigen Ende bringt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Rolle der Ich-Erzählerin übernimmt diesmal die nach außen so ordnungsliebend wirkende Abigail Walker, in deren Inneren aber ein wahrer Orkan tobt, der auch immer öfter aus ihr herausbricht.

Wer auf spannende und wendungsreiche Kriminalromane steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Auf den nächsten Band der Reihe, der dann aus der Perspektive von Emma Ferguson geschrieben ist, bin ich nun schon sehr gespannt. Trotz einer deutlich erkennbaren Steigerung gegenüber dem Auftaktband bleibt für diesen Band auch durchaus noch ein wenig Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Packender Kriminalroman mit sympathischen Ermittlern und viel Lokalkolorit aus der Steiermark

Wasserfallsturz
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Mit diesem Buch legt die Autorin Jennifer B. Wind, die sonst eher im Thriller-Genre unterwegs ist, ihren ersten Kriminalroman vor, der in ihrer Heimatregion, der Steiermark, angesiedelt ist, und neben ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Jennifer B. Wind, die sonst eher im Thriller-Genre unterwegs ist, ihren ersten Kriminalroman vor, der in ihrer Heimatregion, der Steiermark, angesiedelt ist, und neben viel Lokalkolorit auch noch eine spannende Geschichte und ein interessantes Ermittlerpaar mit reichlich Potential für weitere Auftritte zu bieten hat.

Nach dem Scheitern ihrer Ehe zieht es die Polizistin Franziska „Franzi“ Fürst mit ihren beiden Kindern zurück in den beschaulichen Ort Schöder in der Steiermark, in dem sie aufgewachsen ist. Noch bevor sie ihren Dienst als Chefinspektorin in Murau offiziell antritt, wird sie schon mit dem ersten Verbrechen konfrontiert, als auf einer Weide einige tote Schafe gefunden werden. Zudem erfährt sie, dass ihre ehemalige Lehrerin nach einem mysteriösen Sturz am Günster Wasserfall im Koma liegt und trifft auf ihren Jugendfreund Max, dem sie offenbar die Stelle als Leiterin der Dienststelle vor der Nase weggeschnappt hat. So merkt sie schnell, dass die scheinbare Idylle doch so ihre Schattenseiten hat.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen gelungenen Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und lässt dabei auch jede Menge Lokalkolorit in das Geschehen einfließen, ohne es damit zu überfrachten. Im Mittelpunkt stehen aber die Ermittlungen in den aktuellen Kriminalfällen, die ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit aufdecken und am Ende eine schlüssige Auflösung bieten, nach der keine wesentlichen Fragen offenbleiben. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, mit denen man beim Lesen gerne mitfiebert. Immer wieder eingestreute Ausflüge in das Privatleben von Franzi, in dem sie sich mit einem äußerst quirligen Sohn, einer pubertierenden Tochter und einem grantelnden Vater herumschlagen muss, sorgen zudem immer wieder für eine gewisse Auflockerung der ansonsten eher ernsten Grundstimmung. Auch zwei kleinere Unstimmigkeiten in Sachen Logik konnten den mehr als positiven Gesamteindruck nur unwesentlich trüben.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Auf den nächsten Auftritt der beiden sympathischen Ermittler, die mir gleich ziemlich ans Herz gewachsen sind, bin ich schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Packender Kriminalroman mit einer gut aufeinander abgestimmten Mischung aus Spannung und Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet

Zechenhölle
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In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Sylvia Sabrowski ihre beiden Hobby-Ermittler, die Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und den Computernerd Timo Goretzka, in ihren dritten Fall und bietet ...

In diesem Kriminalroman schickt die Autorin Sylvia Sabrowski ihre beiden Hobby-Ermittler, die Psychologiestudentin Liesa Kwatkowiak und den Computernerd Timo Goretzka, in ihren dritten Fall und bietet dabei erneut eine fein aufeinander abstimmte Mischung aus Spannung und Lokalkolorit, die mit einer ordentlichen Portion des für das Ruhgebiet so typischen trockenen Humors abgeschmeckt ist und so für ein großes Lesevergnügen sorgt.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um das Buch lesen und nachvollzeihen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Auf einem Zechengelände in Herten wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, deren Tod von der Polizei allzu schnell als Selbstmord eingestuft wird. Liesa und Timo sind der Frau namens Alina kurz vor ihrem Tod in Bottrop begegnet, wo sie vor einem unheimlichen Verfolger geflohen ist, und können die offizielle Version nicht glauben. So beschließen sie, der Sache selbst auf den Grund zu gehen, und finden heraus, dass Alina Mitglied der RuhrPottDevils war, einer Gruppe von Urbexern, die Lost Places im Ruhrgebiet erkunden und sich dabei nicht unbedingt von Verboten oder Absperrungen aufhalten lassen. Haben die anderen Mitglieder dieser Gruppe vielleicht etwas mit Alinas Tod zu tun ? Liesa lässt sich auf eine gefährliche Undercover-Mission ein und wird dabei nicht nur an ihre Grenzen geführt, sondern sogar noch ein ganzes Stück darüber hinaus.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende einen krachenden Showdown mit einer schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders hervorzuheben sind dabei auch diesmal wieder Liesas Oma Gertrude Kwatkowiak und ihr Schwiegersohn Willi, die sich zu einer Wohngemeinschaft der ganz besonderen Art zusammengefunden haben und den rauen Charme des Ruhrgebietes auf besonders gelungene Art und Weise verkörpern.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit aus dem Ruhrgebiet steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Darüber hinaus bietet das Buch tiefe Einblicke in die Geschichte des Bergbaus in dieser Region und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Gelungener Kriminalroman mit einer ausgewogenen Mischung aus Spannung, Lokalkolorit und Humor

Mörder in der Grube
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Mit diesem Buch schickt der Autor Erwin Kohl seinen Ermittler Lukas Born, den ehemaligen Hauptkommissar und jetzigen Privatdetektiv, in seinen bereits fünften Fall. Dieser lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse ...

Mit diesem Buch schickt der Autor Erwin Kohl seinen Ermittler Lukas Born, den ehemaligen Hauptkommissar und jetzigen Privatdetektiv, in seinen bereits fünften Fall. Dieser lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten vier Bänden problemlos lesen und nachvollziehen, da alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Lukas Born steht kurz davor, zum Spießer zu verkommen, als ihn ein neuer Auftrag vor dieser fatalen Entwicklung rettet. Im Auftrag der Tochter untersucht Lukas den Tod des ehemaligen Bergmannes Mattes Buschmann, der scheinbar die Kellertreppe heruntergefallen ist. Die Polizei hat den Fall bereits als Unfall zu den Akten gelegt, doch Andrea Buschmann kann und will diese Version nicht glauben. Lukas taucht bei seinen Ermittlungen tief in die Geschichte des Bergbaus am Niederrhein ein und stößt auf den mysteriösen Tod eines Steigers in den 70er-Jahren. Zum Glück kann sich Lukas auch in diesem verzwickten Fall auf seine SoKo vom Campingplatz "Happy Eiland" verlassen, die ihm wie immer mit Rat und Tat zur Seite steht.

Mit Lukas Born hat Erwin Kohl einen klassischen Antihelden geschaffen, der sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt und sich dabei auch immer wieder selbst in Schwierigkeiten bringt, aus denen er sich anschließend mit List und Tücke befreien muss. Gerade der Campingplatz, auf dem Lukas nach seinem beruflichen und privaten Absturz untergekommen ist, bietet dabei eine hervorragende Kulisse für allerlei schräge Typen und komische Situationen. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durch die Bank gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, so dass sie immer wieder für Überraschungen gut sind. Allerdings ist das Figurenaufgebot im Laufe der fünf Bände inzwischen so angewachsen, dass nicht mehr für jeden von ihnen ausreichend Raum zur Entfaltung bleibt. Den Spaß am turbulenten Geschehen kann dieser Umstand aber kaum trüben.

Eine klassische Krimikomödie mit reichlich Witz und Humor, die gekonnt mit den typischen Klischees des Genres spielt, dabei aber durchaus auch mit einer spannenden Krimihandlung aufwarten kann. Darüber hinaus bietet das Buch noch reichlich Lokalkolorit vom Niederrhein und bietet Einblicke in die Geschichte des Bergbaus in dieser Region.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Packender und actionreicher Thriller mit einem erschreckenden Szenario

Der achte Kreis (Ishikli-Caner-Serie 1)
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Bei seinem Debüt legt der Autor Philipp Gravenbach einen spannenden und actionreichen Thriller mit eher ungewöhnlichen Protagonisten vor, der mich gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. ...

Bei seinem Debüt legt der Autor Philipp Gravenbach einen spannenden und actionreichen Thriller mit eher ungewöhnlichen Protagonisten vor, der mich gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Ishikli Caner ist als Auftragskillerin für die Grauen Wölfe tätig, einer türkischen Verbrecherorganisation, deren Anführer ihr Onkel ist, und sucht verzweifelt nach einem Ausweg aus der Spirale aus Gewalt und Blut. Als sie mit Hilfe des deutschen MAD-Agenten Peter Roth in Besitz eines brisanten Datenträgers kommt, ist der Weg in die Freiheit zum Greifen nah. Doch dann lässt ein skrupelloser Kardinal ihren Bruder entführen und zwingt Ishikli so zur Zusammenarbeit. Sie lässt sich auf den Deal ein, ahnt aber nicht, dass sie dabei die Schlüsselrolle in einem perfiden Plan spielt, der die katholische Kirche wieder zu alter Größe und Macht führen soll.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran. Dabei entwirft er ein erschreckendes Szenario und steuert es kompromisslos auf einen fulminanten Showdown zu, der die Geschichte zu einem schlüssigen Ende bringt und dabei keine wesentlichen Fragen offenlässt. Kurze Kapitel mit immer wieder wechselnden Erzählperspektiven sorgen zudem für ein hohen Tempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, bei denen die Grenzen zwischen Gut und Böse alles andere als eindeutig sind und die daher immer wieder für Überraschungen gut sind.

Wer auf spannende und actionreiche Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Die Messlatte für die nachfolgen Bände der Reihe hängt gleich mächtig hoch.

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