Auf der Suche nach der Vergangenheit
Als wir glücklich warenAls Lenya von ihrem Vater gebeten wird ihn zur Beerdigung seiner ältesten Schwester zu begleiten bricht für sie eine Welt zusammen, denn bis zu diesem Tag wusste sie nicht von den Schwestern ihres Vaters.
Lenya ...
Als Lenya von ihrem Vater gebeten wird ihn zur Beerdigung seiner ältesten Schwester zu begleiten bricht für sie eine Welt zusammen, denn bis zu diesem Tag wusste sie nicht von den Schwestern ihres Vaters.
Lenya begleitet ihren Vater auf den Gutshof im Emsland, auch möchte sie nun endlich erfahren was die Familie damals entzweit hat. Durch ihre Tante Irma die den Gutshof betreibt erfährt sie so einiges und Lenya hat das Gefühl als würde die Zukunft des Guts in ihren Händen liegen.
Bei diesem Roman hatte mich der Klappentext angesprochen, da ich sehr gerne solche Familiengeschichten lese war ich neugierig und habe mich sehr auf das Buch gefreut.
Gerade zu Anfang hatte ich etwas Probleme mich in die Handlung einzulesen, aber mit jeder Seite die ich gelesen habe wurde es besser.
Lenya ist in der Gegenwart also im Jahr 2018 die Figur aus deren Sicht das meiste erzählt wird, aber auch Irma kommt hier zu Wort und macht so diesen Handlungsstrang runder. In der Vergangenheit wurde alles aus der Sicht von Irma erzählt und ja manchmal hätte ich mir gewünscht auch eine andere Figur wie Friedrich wäre noch zu Wort gekommen.
Man erfährt hier von zwei Generationen eine Lebensgeschichte auch Lenya hat eine nicht ganz so leichte Vergangenheit, aber das was ihr Vater und ihre Tanten im Krieg erlebt haben ist um einiges Schlimmer. Die Zeit auf dem Gut der Großmutter war auch nicht immer leicht, Irma hat versucht das Beste daraus zu machen und hat dabei auf einiges Verzichten müssen.
Von der Geschichte her kann ich sagen sie war wirklich sehr ansprechend erzählt und das was nach dem Krieg geschehen ist konnte ich nicht immer so ganz nachvollziehen wieso die Entscheidung genauso getroffen wurde.
Vom Handlungsverlauf her konnte ich allem immer sehr gut folgen und auch wenn ich nicht jede Entscheidung oder wie sie getroffen wurden gut geheißen habe so konnte ich sie doch sehr gut nachvollziehen.
Der Spannungsbogen war wirklich immer sehr straff gespannt und es war für mich nie zu langatmig allem zu folgen.
In dieser Region in der das Buch spielt war ich persönlich noch nie, aber da alles richtig bildlich beschrieben war ist es mir wirklich sehr leicht gefallen mir alles vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen.
Auch die Figuren des Romans empfand ich alle mit sehr viel Liebe zum Detail beschrieben, so dass ich mir alle völlig problemlos vorstellen konnte während des Lesens.
Lenya konnte ich gerade am Anfang nicht so richtig einordnen und es hat gebraucht bis ich sie richtig verstehen konnte. Irma erscheint auf den ersten Blick sehr resolut aber auch sie hat schon einiges erlebt und sich so eine Schutzmauer zugelegt.
Mit was ich wirklich ein Problem hatte war der Schluss, denn dieser hat mir nicht so wirklich gefallen aber das ist ja Geschmackssache und jeder empfindet dies anders.
Die Lesezeit mit dem Buch empfand ich in jedem Fall als sehr angenehm und ich habe das Buch auch sehr gerne gelesen.
Nachdem ich das gelesene etwas sacken gelassen habe und nochmal darüber nachgedacht habe entscheide ich mich für alle fünf Sterne das es eine schöne Geschichte ist.