Cover-Bild Wie der Wind und das Meer
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 18.09.2017
  • ISBN: 9783764505776
Lilli Beck

Wie der Wind und das Meer

Roman
»Halt dein Gesicht in den Regen, jeder Tropfen ist ein Kuss von mir ...«

München, April 1945. Nach einem verheerenden Fliegerangriff irrt der elfjährige Paul mit einem Koffer durch die Trümmerlandschaft. Auf der Suche nach einem Versteck trifft er auf ein kleines Mädchen. Sie heißt Sarah, hat wie er ihre Familie verloren – und sieht Pauls Schwester verblüffend ähnlich. Um in der verwüsteten Stadt nicht allein zu sein und von den Behörden nicht getrennt zu werden, schließen Paul und Sarah einen Pakt: Von nun an werden sie sich als Geschwister ausgeben. Ihr Plan geht auf. Doch wie hätten sie ahnen können, dass Jahre später ihre Notlüge ihr Verhängnis werden würde – und dass sie sich würden verstecken müssen, um sich lieben zu dürfen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2017

Eine dramatische und berührende Geschichte

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Mit ihrem neuen Roman "Wie der Wind und das Meer" hat mich die Autorin Lilli Beck wieder total begeistert. Eine tragische Geschichte, die mich bis tief in die Seele berührt hat. Das Schicksal von Paul ...

Mit ihrem neuen Roman "Wie der Wind und das Meer" hat mich die Autorin Lilli Beck wieder total begeistert. Eine tragische Geschichte, die mich bis tief in die Seele berührt hat. Das Schicksal von Paul und Sarah hat mich so berührt, das ich während des Lesens öfters feuchte Augen bekommen habe.

Die Geschichte beginnt in München im Jahr 1945: Hier irrt der 11jährige Paul nach einem verheerenden Fliegerangriff, bei dem seine Familie ums Leben kommt durch die brennende Stadt. Auf der Suche nach auf Versteck stößt er auf die verstörte 9jährige Sarah. Auch sie hat ihre Famile verloren. Nachdem Sarah Pauls Schwester Rosalie verblüffend ähnlich sieht, geben sie sich von nun an als Geschwister aus. Nach einiger Zeit in einem Waisenhaus werden sie von einem netten Ehepaar adoptiert. Doch leider wird ihre Notlüge Jahre später ihr Verhängnis. Paul und Sarah verlieben sich ineinander. Eine Liebe, die nicht sein darf. Verzweifelt versuchen die beiden viel Geld zu verdienen, um nach Amerika auszuwandern. Deshalb nimmt Sarah auch einen Auftrag als Synchronsprecherin in Berlin an. Dort stellt sie jedoch fest, dass sie schwanger ist. Um Paul und ihr Leben nicht zu zerstören, trennt sie sich von Paul und lebt in Berlin.
Paul wird als Lebensmittel-Großhändler erfolgreich und geht eine Zweckehe mit Emma ein. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte kreuzen sich die Wege von Sarah und Paula des öfteren und ihre Liebe entflammt immer wieder aufs Neue .....

Eine Wahnsinnsgeschichte, die sich über Jahrzehnte zieht. Wir erleben eine Zeitspanne zwischen München in der Nachkriegszeit und Berlin der 80er Jahre. Wieder einmal hat mich die Autorin mit ihrem Schreibstil total begeistert. Ich bin sofort in die herausragende Geschichte eingetaucht und das Schicksal von Paul und Sarah hat mich nicht mehr losgelassen. Man hat das Gefühl, die Geschichte live mitzuerleben. Alle Charaktere, die in der Geschichte eine Rolle spielen sind wunderbar beschreiben, so dass ich mir jeden einzelnen prima vorstellen kann. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich Paul und Sarah nach dem Bombenangriff, wie sie total verstört durch die Stadt irren und wie sie dann ums Überleben kämpfen. Da habe ich jetzt noch ein Gänsehautfeeling. Hier wird uns auch die ganze schreckliche Kriegszeit nochmals ins Gedächtnis gebracht. Ich sehe brennende Häuser vor mir und viel Elend und Leid. Die Kinder haben ja dann noch Glück gehabt. Sie haben wunderbare Adoptiveltern bekommen. Und auch mit Begeisterung im elterlichen Geschäft mitgearbeitet. Doch dann ist die Liebe zwischen Paul und Rosalie erwacht. Wie schrecklich müssen sich die beiden gefühlt haben. Und dann die Trennung, da hatte habe sich bei mir die Haare an den Armen aufgestellt. Aber was hätten die beiden denn tun sollen, wer hätte ihnen ihre Geschichte geglaubt. Und so lebt dann jeder sein Leben. Sarah als alleinerziehende Mutter in Berlin und Paul in München. Ich habe mich wirklich gefreut, wenn die beiden die Möglichkeit hatten, sich zu sehen. Denn die Liebe von Paul und Sarah ist wirklich etwas ganz besonderes. Doch ist ihnen irgendwann das große Glück vergönnt und hat das Schicksal mit ihnen anderes vor?

Für mich ist dieses Buch ein absoluter Bestseller - ein Lesehighlight. Wirklich berührend und dramatisch. Interessant waren auch die ganzen geschichtlichen Ereignisse. Das Cover wirkt etwas melancholisch auf mich, aber es passt wunderbar. Für dieses herausragende Werke vergebe ich gerne 5 Sterne (leider können es nicht mehr sein).

Veröffentlicht am 19.09.2017

Hoher Suchtfaktor!

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Hier hat mir der Klappentext zugesagt, denn ich interessiere mich sehr für die Zeit um den zweiten Weltkrieg und wollte sie gerne einmal aus der Sicht eines elfjährigen Jungen mitbekommen, den ich dann ...

Hier hat mir der Klappentext zugesagt, denn ich interessiere mich sehr für die Zeit um den zweiten Weltkrieg und wollte sie gerne einmal aus der Sicht eines elfjährigen Jungen mitbekommen, den ich dann beim Erwachsen werden begleiten kann.

München, April 1945. Nach einem verheerenden Fliegerangriff irrt der elfjährige Paul mit einem Koffer durch die Trümmerlandschaft. Auf der Suche nach einem Versteck trifft er auf ein kleines Mädchen. Sie heißt Sarah, hat wie er ihre Familie verloren – und sieht Pauls Schwester verblüffend ähnlich. Um in der verwüsteten Stadt nicht allein zu sein und von den Behörden nicht getrennt zu werden, schließen Paul und Sarah einen Pakt: Von nun an werden sie sich als Geschwister ausgeben. Ihr Plan geht auf. Doch wie hätten sie ahnen können, dass Jahre später ihre Notlüge ihr Verhängnis werden würde – und dass sie sich würden verstecken müssen, um sich lieben zu dürfen …

Lilli Beck wurde 1950 in Weiden/Oberpfalz geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Schulzeit begann sie eine Ausbildung zur Großhandelskauffrau. 1968 zog sie nach München, wo sie von einer Modelagentin in der damaligen In-Disko Blow up entdeckt wurde. Das war der Beginn eines Lebens wie aus einem Hollywood-Film. Sie arbeitete zehn Jahre lang für Zeitschriften wie Brigitte, Burda-Moden und TWEN. Sie war Pirelli-Kühlerfigur und Covergirl auf der LP Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz von Marius Müller-Westernhagen.

Die Geschichte beginnt in einem Schutzbunker, in dem sich die Familie des Jungen während eines Bombenangriffes schützen will. Von den meisten Bomben werden sie verschont, doch eine Bombe schlägt leider ein und tötet die Familie, bis auf Paul. Er irrt mutlos und hungernd durch die Straßen und hat keinen Plan, wie es nun weiter gehen soll. Plötzlich hört er Geräusche und befreit Sarah aus den Trümmern eines zerstörten Hauses und adoptiert sie quasi als seine Schwester, damit sie nicht als Jüdin von den Nazis und anderen Menschen enttarnt wird. So ziehen sie gemeinsam durch die Gegend und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil von Lilli Beck ist sehr einfach, aber detailliert und tiefgründig, sie passt ihren Stil hervorragend an die verschiedenen Figuren der Geschichte und deren steigendes Alter an. Auch wie sie die verschiedenen Dialekte und den kulturellen Hintergrund mit einfließen lässt, hat mich sehr begeistert.

Die Beziehung von Paul und Sarah wird sehr eng, sie sind nach kurzer Zeit schon fast wie siamesische Zwillinge und fast niemand merkt ihnen an, dass sie in Wirklichkeit keine Geschwister sind. Mit dieser Tarnung überstehen sie gemeinsam so einige Stationen, als sie Teenager sind, merken beide, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Lange Zeit verstecken sie ihre Liebe und leben sie heimlich aus, denn alle Leute denken, dass sie Geschwister sind und sie wollen niemanden enttäuschen.

Ich konnte die beiden sehr gut nachvollziehen, und fühlte mich ihnen zu jederzeit sehr nahe, denn Paul und Sarah, aber auch die anderen Figuren waren sehr gut ausgearbeitet und hatten ihre eigene, unverwechselbare Art.

Das Buch hatte für mich einen hohen Suchtfaktor und ich bin sehr froh, dass ich es gelesen habe. Für mich ein 5-Sterne-Buch und eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir an Euch!

Veröffentlicht am 15.11.2017

Berührender Roman über eine verhängnisvolle Lüge

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Sehr gespannt war ich auf Lilli Becks zweiten Roman, der nicht aus der heiteren Ecke kommt. Nachdem mir "Glück und Glas", das vor zwei Jahren erschienen ist, sehr gut gefallen hat, freute ich mich auf ...

Sehr gespannt war ich auf Lilli Becks zweiten Roman, der nicht aus der heiteren Ecke kommt. Nachdem mir "Glück und Glas", das vor zwei Jahren erschienen ist, sehr gut gefallen hat, freute ich mich auf "Wie der Wind und das Meer" der Autorin.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und beginnt im letzten Kriegsjahr, 1945. Man steigt mitten in das Kriegsgeschehen ein und harrt mit den Münchner Einwohnern in den Luftschutzkellern aus. Hier sind auch der elfjährige Paul, seine Stiefmutter und seine Stiefschwester Rosalie, sowie Onkel Fritz und Tante Tilli untergekommen. Sie sind Flüchtlinge aus Pommern, die in München bei den Verwandten ein neues Zuhause gefunden haben. Doch diesmal trifft eine Bombe das Haus und der kleine Paul bleibt als einziger Überlebender zurück. Hungrig und zitternd irrt er mit seinem Lederkoffer, der die Besitzurkunde des Gutes in Pommern, sowie Fotos beinhaltet, durch das zerbombte München. Hinter einem Trümmerhaufen findet er ein kleines Mädchen. Sie heißt Sarah Silbermann, ist Jüdin und hat ebenfalls ihre Familie verloren. Die Kinder beschließen zusammenzubleiben und Paul überredet Sarah sich fortan Rosalie zu nennen und sich als seine Schwester auszugeben. So können sie zusammenbleiben und Sarah muss auch nicht weiter Angst vor den Nazis haben. Eine Jungenbande gewährt ihnen Unterschlupf bis sie bei der Blumen-Oma ein neues Zuhause finden. Die Marktfrau Agathe gibt sie als ihre Großnichte und -neffen aus, doch die Mühlen der Bürokratie mahlen auch am Ende des Krieges zielsicher und Paul und Rosalie/Sarah wandern ins Waisenhaus. Ihr gemeinsamer Wahlspruch

"Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer. Zusammen sind wir stark, zusammen kann uns nichts geschehen.“ - Seite 28

wird auf eine harte Probe gestellt.
Als sie als Teenager plötzlich beginnen mehr füreinander zu empfinden, macht ihnen der Pakt von einst, sich als Geschwister auszugeben, einen Strich durch die Rechnung. Mit der Wahrheit können sie nicht mehr herausrücken, ohne Agathe und ihre neuen Adoptiveltern zu gefährden.

Der Roman umspannt ganze 45 Jahre, spielt in München und Berlin und erzählt abwechselnd aus der Sicht von Paul und Rosalie.
Der erste Abschnitt bis zum Jahr 1952 ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die von der Autorin grandios erzählt wurde. Diese sehr eindringliche Passage erzählt von den Tagen als Trümmerkinder, den Hunger und die folgende liebevolle Aufnahme bei der Blumen-Oma. Die Willkür der Bürokratie die beiden Kinder der fürsorglichen Liebe von Agathe zu entreißen und sie in ein katholisches Waisenhaus zu stecken, wo Zucht und Ordnung herrscht, hat mich emotional sehr mitgenommen.
Den Mittelteil, der Paul und Rosalie ihre Gefühle füreinander entdecken lässt, empfand ich nicht ganz so stark. Hier wird viel auf die Empfindungen der Beiden eingegangen und wie sie damit umgehen. Während Paul sich bei seiner neuen Familie und der Verantwortung am Gemüsemarkt wohl fühlt und seine Zukunft darin sieht, träumt Rosalie noch immer davon ihre Leben ähnlich dem ihrer Mutter zu gestalten. Als sie beim Münchner Radiosender für ein Hörspiel vorspricht und genommen wird, sieht sie sich ihren Träumen näher. Hier fehlte mir allerdings etwas Atmosphäre. Die Dialoge und Liebesschwüre empfand ich manchmal etwas aufgesetzt. Man spürte die tiefe Verbundenheit der Beiden, aber trotzdem fehlte mir das gewisse Etwas.

Die Auswirkungen der verboten Liebe sind das Hauptthema des Romans. Diese sind der rote Faden der Geschichte. Dabei hat Lilli Beck auch die politische Zeitgeschichte gut eingefangen. Angefangen von den Hungerjahren bis zum Wiederaufbau, dem dauffolgenden Wirtschaftsaufschwung, der Bau der Mauer, der Kalte Krieg, Studentenbewegungen und Hausbesetzungen.

Die dramatischen Ereignisse im letzten Teil des Buches haben wiederum meine volle Aufmerksamkeit bekommen und haben mich am Ende ziemlich fassungslos zurückgelassen.

Charaktere:
Die Charaktere sind lebendig und mitten aus dem Leben gegriffen. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Agathe, die Blumen-Oma, die sich den beiden Kindern annimmt und bis zu ihrem Lebensende ihre Ersatzoma bleiben wird. Sie ist auch die Einzige, die das Geheimnis um Sarah/Rosalie kennt. Gut gefallen haben mir auch "die Überkandidelten" im Haus von Rosalie in Berlin.
Die beiden Hauptprotagonisten fand ich als Kinder überzeugender, als im erwachsenen Alter. Nicht alle ihre Handlungen konnte ich nachvollziehen, besonders der ältere Paul wurde mir fremd. Trotzdem entwicklen sich beide Charaktere stark weiter und dennoch bleibt ihre Liebe für alle Ewigkeit bestehen.....wie der Wind und das Meer....

Schreibstil:
Lilli Beck schreibt wunderbar bildhaft, flüssig und lebendig. Ich war mit Paul und Rosalie am Gemüsemarkt, durchlebte mit ihnen die Ängste im Waisenhaus und fand die Bewohner der verrückten WG in Berlin herzerfrischend.
Die Geschichte ist in fünf Teile und Zeitabschnitte unterteilt und umspannt die Jahre 1945 bis 1990. Die Kapitel sind eher kurz gehalten bzw. haben eine angenehme Länge. Die Autorin erzählt abwechselnd aus Sicht von Pauls und Rosalie/Sarah.

Fazit:
Ein berührender Roman, der neben der Handlung rund um Paul und Rosalie auch deutsche Zeitgeschichte eingefangen hat. Eine dramatische Zeitreise, die im letzten Kriegsjahr des Zweiten Weltkrieges beginnt und kurz vor dem Mauerfall endet. Bewegend und ergreifend.

Veröffentlicht am 12.10.2017

Hoffnung und eine Lüge

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Das einzige, was dem 11-jährigen Paul Grewe nach dem Bombenangriff 1945 in München geblieben ist, ist ein Koffer mit Dokumenten, ein Bild seiner kleinen Schwester und ein verbeulter Kochtopf seiner Tante. ...

Das einzige, was dem 11-jährigen Paul Grewe nach dem Bombenangriff 1945 in München geblieben ist, ist ein Koffer mit Dokumenten, ein Bild seiner kleinen Schwester und ein verbeulter Kochtopf seiner Tante. So trift er auf die kleine Jüdin Sarah, die ebenfalls ihre Familie verloren hat und die seiner Schwester unglaublich ähnlich sieht und die Beiden beschließen für immer zusammen zu bleinen – wie der Wind und das Meer. So wird aus Sarah Silbermann Rosalie Greve. Zusammen schließen sie sich einer der vielen Kinderbanden an, überstehen gemeinsam die Zeit im Heim, bis sie schließlich von einem netten Münchner Ehepaar, das selbst seine beiden Kinder im Krieg verloren hat, aufgenommen und adoptiert werden. Immer noch tragen sie beiden den Namen Greve und nun Hummel. Diese Lüge, die sich durch ihr gemeinsames Leben zieht, die sie nie aufgeklärt haben, aus Angst getrennt zu werden, wird ihnen nun zum Verhängnis. Sie verlieben sich ineinander. Eine Liebe, die als Geschwisterliebe gilt, die sie nicht leben dürfen.

Ich bin sofort eingetaucht in die Geschichte der Beiden, in die Nachkriegszeit, die Zeit des Wiederaufbaus und in die Zeit, als es den Menschen langsam wieder besser ging. Durch Geschichten meines Opas und meiner Mutter, die diese Zeit nur knapp älter als Paul mitgemacht hat, kam mir vieles bekannt vor. Wenn ich heute hier in München durch die Straßen gehe, bin ich sehr froh, dass der Plan, München nach dem Krieg am Starnberger See wieder aufzubauen, schnell verworfen wurde.

Ich habe mit Paul und Sarah/Rosalie im Heim gelitten, mich mit ihnen gefreut, als es zur Adoption kam und mich immer wieder gefragt, was gewesen wäre, hätten sie ihre wahre Identität preisgegeben. Als sie sich dann ihrer langsam aufkeimenden Gefühle füreinander bewusst wurde, habe ich gespürt, dass das nicht gut gehen kann. Die Anziehung zwischen Ihnen ist so stark, sie wollen, wie sie sich geschworen haben, zusammen bleiben, verletzen dadurch immer wieder die Gefühle von Menschen, die ihnen sehr nahe stehen. Dadurch haben sich meine positiven Gefühle ihnen gegenüber auch zum negativen verändert.

"Wie der Wind und das Meer" ist eine sehr gefühlvoll geschriebene Geschichte, die mich ins München der Nachkriegsjahre mitgenommen hat, und die im Jah 1989 endet. Gerade zum Schluss hat die Geschichte meine emotionale Seite sehr berührt. Eine Geschichte so voller Hoffnung, die aber von einer nicht aufgeklärten Lüge immer wieder zerstört wird.

Veröffentlicht am 15.08.2018

Liebesroman eingebettet in Jahrzehnte bundesdeutscher Geschichte...

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Mein Interesse für das Buch war geweckt, weil es eine verbotene Liebesgeschichte versprach und zu Zeiten des zweiten Weltkrieges spielt, eine Epoche über die ich sehr gerne lese. Doch was sich mir dann ...

Mein Interesse für das Buch war geweckt, weil es eine verbotene Liebesgeschichte versprach und zu Zeiten des zweiten Weltkrieges spielt, eine Epoche über die ich sehr gerne lese. Doch was sich mir dann beim Lesen eröffnete, war so viel mehr als das.

In der Geschichte geht es um Paul und Sarah, die während eines Bombenangriffs jeweils ihre komplette Familie verloren. Da Sarah der Halbschwester Pauls sehr ähnlich sieht, sie als Jüdin in Gefahr wäre und beide nicht mehr allein sein wollen, geben sie sich als Geschwister aus. Der Plan geht auf und sie können die schweren Wochen und Monate der Nachkriegszeit gemeinsam besser stemmen. Doch dann geschieht etwas mit dem sie als kleine Kinder nie gerechnet hätten: sie verlieben sich in einander. Doch Geschwister dürfen sich nicht lieben. Wird ihr düsteres Geheimnis ihr ganzes Leben verändern?

Die Handlung startet 1945 im zerbombten München und reicht bis 1990. Dabei begleiten wir mal Paul und mal Sarah in ihrem Leben.

Die beiden Hauptcharaktere hat man bereits bei Start der Geschichte lieb, kann man doch nur zu sehr nachvollziehen wie schwer das Trauma des Krieges sitzen muss. Das Leben der beiden behält einiges parat, so natürlich erzählt, dass man der Autorin ohne Zweifel abkauft, was sie den beiden zutraut und zumutet.

Auch andere Charaktere wie die liebe Blumenoma oder die Salatmamsel Emma erreichen das Herz des Lesers.

Das Besondere an dem Buch war für mich, dass Lilli Beck den Leser durch bundesdeutsche Geschichte führt, so dass man auch noch etwas dazu lernt. Für mich, die in der DDR groß geworden ist, war erstaunlich wie früh es die ein oder andere technische Neuerung bereits in der BRD gab. Auch einige geschichtliche Ereignisse waren mir nur bedingt geläufig.

Die Liebesgeschichte rührt das Herz des Lesers und bewegt einen immer mehr, denn man möchte einfach, dass die beiden sich kriegen. Mir gefiel hier, dass nicht alles eitel Sonnenschein war und die Liebe so dargestellt wird, wie sie tatsächlich ist: nicht immer einfach und mit reichlich Steinen versehen.

Fazit: Mich hat der Roman sehr gut unterhalten und gern spreche ich dafür eine Leseempfehlung aus.