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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2023

Wie begeht man den perfekten Mord

Die gute Schwester
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Megan und Leah sind Zwillinge, die sich seit ihrer Kindheit nicht wirklich verstehen. Als Megan ein Foto von Leah auf dem Handy ihres Mannes Chris findet, stellt sie Leah zur Rede. Die Situation eskaliert ...

Megan und Leah sind Zwillinge, die sich seit ihrer Kindheit nicht wirklich verstehen. Als Megan ein Foto von Leah auf dem Handy ihres Mannes Chris findet, stellt sie Leah zur Rede. Die Situation eskaliert und es passiert ein Mord. Megan gerät in Panik und lässt die Leiche verschwinden um ab sofort auch Leah's Leben zu leben.
Mir hat der Schreibstil super gefallen. Fesselnd erzählt Sarah Bonner über die toxischen Beziehungen ihrer Protagonisten und ihre perfiden Spiele. Die Charaktere waren mir nicht sonderlich sympathisch, aber ich denke, dies war auch so von der Autorin gewollt.
Die Geschichte beginnt aus Sicht von Megan und dümpelte irgendwann leicht vor sich hin, doch dann kam, bähm, der große Knall und die Perspektive wechselte zu Chris. Einmal angefangen, konnte ich kaum wieder aufhören zu lesen, denn die Geschichte entwickelte aufgrund zahlreicher unerwarteter Wendungen einen regelrechten Sog.
Die teilweise psychopatischen Handlungen waren manchmal teilweise zu offensichtlich, da hätte ich es besser gefunden, wenn das Ganze ein bisschen suptiler beschrieben worden wäre. Zum Ende hin war dann leider ein wenig die Luft raus, deshalb vergebe ich keine 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Wahrheit oder Lüge?

Verlogen
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In einem Lavafeld wird in einer Höhle eine weibliche Leiche entdeckt. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um die seit 7 Monaten vermisste Marianne handelt. Die Vermutung, dass es sich um Selbstmord ...

In einem Lavafeld wird in einer Höhle eine weibliche Leiche entdeckt. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um die seit 7 Monaten vermisste Marianne handelt. Die Vermutung, dass es sich um Selbstmord handelt, bewahrheitet sich allerdings nicht. Sie wurde ermordet.
Die bereits vor über einem halben Jahr angestellten Ermittlungen werden nun von Kommissarin Elma und ihrem Team wieder aufgerollt. Dabei werden akribisch Spuren gesammelt, was allerdings manchmal ins Eintönige abdriftet.
Die Hauptprotagonisten Elma und Sævar sind mir beide sehr sympathisch. Eva Björg Ægisdóttir lässt immer wieder etwas vom privaten Umfeld der beiden in die Story einfließen, was die eher düstere Atmosphäre auflockert.
Immer wieder kommt es zu Perspektivwechsel in denen die Autorin mit psychologischem Feingefühl das Heranwachsen eines Mädchens in der Ich-Form von der Mutter beschreibt. Das Mädchen scheint Hekla, Mariannes Tochter zu sein, doch irgendwie passt das Ganze nicht zu der Hekla in der Gegenwart und so baute sich immer weiter die Spannung auf und ich wollte unbedingt wissen, wie alles zusammenhängt.
Besonders gefallen hat mir das atmosphärische Setting, dieses hat die Autorin sehr bildhaft zu Papier gebracht und bildet so einen stimmungsvollen Rahmen für diese fesselnde und geheimnisvolle Geschichte.

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Wenn sie Vergangenheit ans Tageslicht kommt

Sturmrot
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Olof Hagström will nach 20 Jahren seinen Vater besuchen und findet ihn erstochen in der Badewanne. Er wird sofort verdächtigt, denn er ist kein unbeschriebenes Blatt. Damals hat er gestanden Lina Stavred ...

Olof Hagström will nach 20 Jahren seinen Vater besuchen und findet ihn erstochen in der Badewanne. Er wird sofort verdächtigt, denn er ist kein unbeschriebenes Blatt. Damals hat er gestanden Lina Stavred vergewaltigt und ermordet zu haben, doch ihre Leiche wurde nie gefunden. Die Polizistin Eira Sjödin, die in ihre Heimat Kramfors an die schwedische Küste zurückgekehrt ist, um sich um ihre demenzkranke Mutter zu kümmern, übernimmt zum ersten Mal die Ermittlungen zu einem Mordfall und wird gleich auch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Sturmrot ist der Auftakt einer schwedischen Krimi-Trilogie um die Ermittlerin Eira Sjödin. Der Krimi braucht anfangs ein bisschen um in Fahrt zu kommen, aber der Schreibstil ist sofort fesselnd. Die Autorin hat die Handlungen geschickt konzipiert und eine emotionsgeladene Story geschaffen. Die Beschreibungen der Natur und Umgebung sind wunderschön, aber hinter der Fassade lauert mit heruntergekommenen Häusern und verkorksten Existenzen eine hoffnungslose, düstere Kleinstadt-Atmosphäre.
Tove Alsterdal hat ihre Protagonisten mit viel Charakter ausgestattet. Allen voran Eira die mit ihrer familiären Situation und ihrer demenzkranken Mutter etwas überfordert scheint, trotzdem aber einfühlsam und manchmal auch sehr energisch und selbstbewusst agiert.
Die Verflechtungen der Gegenwart und der Vergangenheit nehmen hier großen Raum ein, dadurch verliert der Krimi etwas an Spannung. Manche Wendungen haben mich allerdings sehr überrascht und ich wollte unbedingt wissen, was in der Vergangenheit passiert ist.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Fridas Leben in Bildern

Ich bin Frida
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Die Autorin Caroline Bernard beschreibt in der Roman-Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" einen Abschnitt aus dem Leben der außergewöhnlichen mexikanischen Malerin Frida Kahlo.
Die Geschichte ...

Die Autorin Caroline Bernard beschreibt in der Roman-Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" einen Abschnitt aus dem Leben der außergewöhnlichen mexikanischen Malerin Frida Kahlo.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1938 als sich Frida von ihrem bereits berühmten Ehemann Diego Rivera emanzipiert. Ihr bietet sich die Möglichkeit ihre Bilder in New York und Paris auszustellen. Ihre Ausstellung in New York ist ein triumphaler Erfolg und sie trifft dort wieder auf den Fotografen Nickolas Muray und beginnt mit ihm eine leidenschaftliche Affäre. In meinen Augen macht sie dies nicht gerade sympathisch, zumal sie genau dieses Verhalten immer wieder bei ihrem Mann kritisiert.
Obwohl Fridas Leben durch einen Unfall von Schmerzen geprägt wurde, feierte sie ihre Freiheit und war ihrer Zeit weit voraus. Caroline Bernard Schreibstil ist zwar ein bisschen abgehakt, aber es ist ihr gelungen mit ihrem Roman die Persönlichkeit dieser Künstlerin perfekt hervorzuheben. Ihre Unsicherheit und ihre Zweifel was ihr Talent angeht, entwickelte sich nach und nach in Selbstvertrauen. Auch die Beschreibungen ihrer Bilder und derer Entstehungsgeschichte fand ich sehr interessant.
Dieses Buch ist nicht als reine Biographie zu sehen, die Autorin hat sich die Freiheit genommen, manchen Situationen ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Dieses Buch ist auf jeden Fall ein lesenswerter Einblick in das turbulente Leben dieser beeindruckenden Frau.

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Zwölf Visionen

Glutspur
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Mit "Glutspur" hat die Autorin Katrine Engberg einen sehr vielversprechenden Serien-Auftakt geschrieben. Im Mittelpunkt steht Liv Jensen, sie ist ehemalige Polizistin und verdient jetzt ihr Einkommen als ...

Mit "Glutspur" hat die Autorin Katrine Engberg einen sehr vielversprechenden Serien-Auftakt geschrieben. Im Mittelpunkt steht Liv Jensen, sie ist ehemalige Polizistin und verdient jetzt ihr Einkommen als Privatdetektivin. Von ihrem früheren Kollegen von der Kopenhagener Polizei wird sie um Unterstützung in einem Cold Case gebeten.
Liv's Vermieterin Hannah Leon und der Automechaniker Nima Ansari stehen ebenfalls mit zwei Mordfällen in Verbindung.

Gleich zu Anfang werden mehrere Handlungsstränge aufgebaut, die es erstmal zu entwirren galt. Ich musste deshalb sehr aufmerksam lesen, damit ich ein Gefühl für die unterschiedlichen Protagonisten bekam. Die Charaktere Liv, Hannah und Nima sind sehr interessant dargestellt und alle drei haben keine leichte Vergangenheit. Meiner Meinung nach ist die Geschichte der drei am Ende noch nicht auserzählt und zumindest bei Liv hoffe ich auf noch mehr Informationen im Laufe der Folgebände.

Die einzelnen Abschnitte des Buches sind als "Visionen" betitelt mit anschließender Datumsangabe. Jede Vision endet mit einem Rückblick in die Zeit des zweiten Weltkrieges und der Judenverfolgung.

Als Liv ab der dritten Vision mit der Ermittlungsarbeit begann, war für mich klar, dass es sich hier um eine vielschichtige Story handelt. Obwohl die Handlungen eher ruhig abliefen, fesselte mich nicht nur der wortgewandte Schreibstil auch die verschiedenen Spuren und Hintergründe an den Fall.

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