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Veröffentlicht am 19.11.2023

I bin reif für die Insel (Peter Cornelius)

MARCO POLO Bildband Einfach mal raus! Unvergessliche Inseltrips
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"Einfach mal raus " ist das Motto und mit den Tipps für "Unvergessliche Inseltrips" ist auch schon der passende Untertitel gefunden, um aus dem nächsten Urlaub tatsächlich etwas Einzigartiges entstehen ...

"Einfach mal raus " ist das Motto und mit den Tipps für "Unvergessliche Inseltrips" ist auch schon der passende Untertitel gefunden, um aus dem nächsten Urlaub tatsächlich etwas Einzigartiges entstehen zu lassen. Die Tipps für Trips sprechen die Leser:innen mit dem vertraulichen "Du" an und schaffen so eine ganz besondere Nähe, um Wichtiges in Kürze, aber auch Sehenswertes und Interessantes zu vermitteln.

Das Buch versteht sich nicht als Urlaubskatalog, sondern eher als Appetithäppchen und macht wirklich Heißhunger auf die Inselwelt, die sich rund um den Globus erstreckt. Karibische Traumstrände, schroffe Felsen oder doch lieber geheimnisvolle Umgebungen - hier ist für Urlaubspirat:innen, Surfer:innen, Entdecker:innen und Erinnerungssammler:innen garantiert eine schimmernde Perle im Schatzkästchen vorhanden, die nur darauf wartet, entdeckt und erobert zu werden.

Die Texte sind so verfasst, dass sie lang genug sind, um die Neugier zu wecken und beinhalten genügend Inspirationen, um am liebsten sofort die Tasche zu packen, um Elba, Sansibar, Island, Madeira oder Ko Samui zu bereisen. Ein bisschen Inselkunde, ein paar Highlights und natürlich Tipps zum Einkehren und Verweilen dürfen nicht fehlen. Die Fotos wecken das Fernweh und laden dazu ein, sich einmal wie Harry Potter im Hogwards- Express zu fühlen, den Duft von exotischen Gewürzen tief einzuatmen und den Sonnenuntergang in märchenhafter Kulisse zu genießen.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Mit-mach-Buch zum Thema Wald

Ein Tag im Wald: Kleiner Bär
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"Ein Tag im Wald" ist ein wunderschönes kleines Pappbilderbuch mit abgerundeten Ecken, das schon die Kleinsten für die Thematiken Wald, achtsames Miteinander und Natur- & Tierschutz begeistert. Die stabilen ...

"Ein Tag im Wald" ist ein wunderschönes kleines Pappbilderbuch mit abgerundeten Ecken, das schon die Kleinsten für die Thematiken Wald, achtsames Miteinander und Natur- & Tierschutz begeistert. Die stabilen Pappkartonseiten lassen sich sehr gut greifen und umblättern, schulen somit die Motorik und die niedlichen Illustrationen wecken die Neugier von Jungen und Mädchen ab 18 Monaten.

Die Texte sind altersgerecht kurz und recht einfach gehalten, animieren aber zum Mitmachen: Hier darf nach Herzenslust gerüttelt und geschüttelt, geklopft und geklatscht, gesungen und gebrummelt werden. Die Entdeckungsreise im Wald mit dem Bären vermittelt Wissen, erweitert den Sprachschatz und lässt Kinder ihre Umwelt entdecken

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Draußen ist Freiheit dort, wo der Horizont beginnt (Tanz der Vampire)

Landgang
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Magdalena sitzt mit Ihrer Mutter im Zug gen Western und erlebt als 12-Jährige, was es heißt, von "drüben" zu sein. Das, was gestern selbstverständlich war, ist heute Vergangenheit und fernab jeglicher ...

Magdalena sitzt mit Ihrer Mutter im Zug gen Western und erlebt als 12-Jährige, was es heißt, von "drüben" zu sein. Das, was gestern selbstverständlich war, ist heute Vergangenheit und fernab jeglicher Sicherheit. Magdalena kann sich auf die Veränderungen nicht wirklich einlassen, versucht aber mit ihrer kindlichen, leicht authistisch geprägten Sichtweise, das Beste aus der Sache zu machen. Das Leben im Westen Ende der 1980er Jahre lebt sich dann doch nicht so leicht, wie gedacht, denn auch der Westen hat seine Tücken. Existenzängste, gesellschaftliche Stolperfallen und das Gefühl, nirgendwo richtig dazuzugehören, sind von nun an an der Tagesordnung...


"Landgang" von Mayjia Gille ist an und für sich ein sehr treffend gezeichneter Roman, der die innere Zerrissenheit eines Kinder darstellt, das von jetzt auf gleich alles Gewohnte hinter sich lassen und neu anfangen muss. Da Magdalena mit Veränderungen aufgrund ihrer leicht authistischen Wesenszüge nicht gut umgehen kann, flüchtet sie sich in ihre ganz eigene Welt, zu der Wasserstandsmeldungen gehören wie die Sonne am Himmel.

Gille lässt biografische Züge einfließen und strickt drumherum eine liebenswerte, wenn auch nicht immer einfach zu lesende Geschichte, die von innerer Zerrissenheit, Heimatlosigkeit und dem Drang nach Selbstverwirklichung handelt. Körperliche Züchtigungen finden ihren Weg ins Buch und verletzten nicht nur die Kinderseele von Magdalena, auch die Leser:innen erfahren beim Lesen psychische Schmerzen, die wie feine Nadelstiche immer wieder piksen.

Es gibt urkomisch Szenen, bei denen Lachmuskelkater vorprogrammiert ist (ich sage nur "Eurythmie und Gelb") , die in sehr nachdenklich stimmende Passagen übergehen. Die Leser;innen sind hautnah bei der Entwicklung von Magdalena vom braven, angepassten DDR-Mädchen zum aufmüpfigen West-Punk dabei und lernen die zwei Seiten der Medaille kennen, die die Hauptfigur unbewusst immer mit sich trägt.

Die 1980er-Jahre werden durch den mitreißenden Worte wieder lebendig und lassen eigene Erinnerungen an die Jugend in eben jener Zeit wach werden. Und jetzt kommt leider das Aber: Es gibt Rechtschreibfehler im Buch, manchmal fehlen auch ganze Worte, sodass die Logik des Satzes nicht auf den ersten Blick zu erfassen ist. Auf S. 139 kann sich das Lektorat nicht entscheiden, ob Carl nun mit "C" oder "K" geschrieben wird, denn innerhalb weniger Sätze wechselt der Anfangsbuchstabe hin und her. Das empfinde ich schon als störend und der Lesefluss wird durch diese Stolpersteine immer wieder ausgebremst.

Ansonsten eine liebenswert chaotische Rückblende, die durchaus lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Von Einem, der auf die Hügel stieg und sein Herz an seine Heimat verlor

Hügelland
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Nicht erst seit dem Kinoerfolg "Herr der Ringe" sind Hügel in unser aller Bewusstsein. Oft nur als kleine bucklige Erhebung in der Landschaft auszumachen, wenig beachtet und dabei doch prägend für das ...

Nicht erst seit dem Kinoerfolg "Herr der Ringe" sind Hügel in unser aller Bewusstsein. Oft nur als kleine bucklige Erhebung in der Landschaft auszumachen, wenig beachtet und dabei doch prägend für das Landschaftsbild, sind Hügel einfach da und umgeben unsere Orte wie eine kleine Umarmung.

Aber sind sie wirklich einfach nur da ? Haben sie eine ganz besondere Bestimmung ? Thomas Kunadt kehrt nach langer Abstinenz zurück in seine Oberlausitzer Heimat und erkundet sämtliche Hügel zu Fuß. Stolze 6000 Kilometer ist er gegangen, kennt jetzt jeden Hügel und jede Erhebung, die aus seiner Heimat eben Heimat machen.

Es ist ein lesenswerter Ausflug in die Erdgeschichte, die manchmal ein wenig frischer und peppiger hätte erzählt werden können, aber dennoch springt die Begeisterung des Wandernden Kunadt auf die Leser:innen über. Er hat Goethes Ausspruch "Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen" wortwörtlich genommen und dabei die Oberlausitz intensiv und ganz bewusst wieder für sich entdeckt.

Zahlreiche Fotos, Karten, Tabellen und QR-Codes als Wanderempfehlungen vervollständigen das kleine Buch. Wer Hügellandschaften neu entdecken und für sich erobern möchten, findet hier ganz viele Inspirationen, um ein wenig Höhenluft zu schnuppern ohne sich verausgaben zu müssen.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Schauergeschichten

Verlassenes Ostbayern
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Lost Places ziehen mich magisch an, erzählen sie doch Geschichten einer längst vergangenen Zeit. Aus den verfallenen Mauern sind noch leise Stimmen und Knarzen zu vernehmen, auch wenn dort niemand mehr ...

Lost Places ziehen mich magisch an, erzählen sie doch Geschichten einer längst vergangenen Zeit. Aus den verfallenen Mauern sind noch leise Stimmen und Knarzen zu vernehmen, auch wenn dort niemand mehr in uns aus geht.

In "Verlassenes Ostbayern" erzählen Schriftsteller:innen über paranormale Erscheinungen, seltsamen Ereignissen, über eine von einem mysteriösen Fluch betroffene Abschlussklasse und einer Schreibmaschine, bei deren Berührung der Tasten ein Pakt mit den Teufel geschlossen wird. Alle Gruselgeschichten eint, dass sie allesamt ihre Handlung in oder an Lost Places haben, die in Ostbayern zu finden sind.

Es ist eine ganz eigene Welt, die die Autor:innen mit ihren Geschichten beschreiben, die den Übergang von Weltlichem zum Übersinnlichen fließend gestalten und für schaurige Momente fast wie am Fließband verantwortlich sind. Dabei kriecht der Grusel wie auf leisen Sohlen aus jeder Seite, verursacht kribbelnde Kopfhaut, kalte Hände und Gänsehaut auf den Armen. Der Nervenkitzel kommt mit leisen Tönen und krubelt das Kopfkino ordentlich an. Das könnte allerdings noch viel mehr plastische Bilder produzieren, wenn die Aufnahmen im Buch wirklich erstklassig wären. Leider sind die Fotos anstatt auf Fotodruckpapier auf normalem Papier gedruckt, alle Schwarz-Weiß und mitunter unscharf, weshalb sie viel an Aussagekraft und Atmosphäre einbüßen, daher muss ich 1 Sternchen abziehen.

Ein perfider Lesespaß, der auch als Dark-Toruism-Reiseführer geeignet ist.

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