Ein Gott wider Willen
Der RabengottKlappentext:
Seit Jahrhunderten wird das Königreich Iraden von einem Gott beschützt: Er heißt der Rabe und residiert in einem Turm in der mächtigen Hafenstadt Vastai. Von dort wacht er über das Reich. ...
Klappentext:
Seit Jahrhunderten wird das Königreich Iraden von einem Gott beschützt: Er heißt der Rabe und residiert in einem Turm in der mächtigen Hafenstadt Vastai. Von dort wacht er über das Reich. Seinen göttlichen Willen lässt er über einen Rabenvogel an seinen menschlichen »Statthalter« kundtun.
Der Vogel des Rabengottes ist tot, und die göttliche Regel schreibt vor, auch der „Statthalter“ muss unverzüglich sterben, um Platz für seinen Nachfolger zu machen. Als Mawat, der rechtmäßige Erbe, mit seinem Freund, dem Kämpfer Eolo, in der Hauptstadt eintrifft, sitzt bereits ein Regent auf dem Herrscherstuhl – sein Onkel. Mawats Zorn kennt keine Grenzen und während er versucht, sein Reich zurückzuerobern, entdeckt Eolo, dass der Turm des Raben ein dunkles Geheimnis birgt: In seinem Fundament harrt eine Prophezeiung, die, wenn sie sich erfüllt, Iraden für immer zerstören könnte. Die preisgekrönte Science Fiction-Autorin Ann Leckie legt mit dem Rabengott ihren ersten High Fantasy-Roman vor.
Ann Leckie entführt die Leserinnen in "Der Rabengott" in eine atemberaubende Welt voller Magie, Intrigen und Göttern. Die Leserinnen werden durch die Geschichte aus der Sichtweise eines noch unbekannten Gottes geführt. Erst am Ende enthüllt der Gott sein wahres Ich und enthüllt das Geheimnis des Rabenturms. Die Schreibweise aus der Sicht eines Dritten ist etwas gewöhnungsbedürftig und erinnert eher an ein Drehbuch, aber man findet nach einer Weile rein. Der Autorin gelingt es eine lebendige Welt voller Geheimnisse und Abenteuer zu erschaffen.
Die Charaktere in "Der Rabenhott" sind zwar gut ausgearbeitet, jedoch fehlt es ihnen an Tiefe. Da das Buch aus der Sichtweise eines Gottes geschrieben ist, sind die Charaktere auch eher Nebenrolle und erfüllen eher dem Zweck eines höheren Ziels.. Der Autorin ist es aber gelungen, dass den Leserinnen die Aufgabe und die Motivation eines jeden Charakters im Laufe der Geschichte klar werden.
Die Handlung des Romans umfasst nur wenige Tage. Das Tempo ist ausgeglichen, wobei es sowohl Momente intensiver Action als auch ruhigere Passagen gibt, die der Geschichte Raum zum Atmen geben. Der Wechsel zwischen der (Schöpfungs-)Geschichte des Gottes und den aktuellen Handlungsort sind meines Erachtens gut gelungen und geben dem Roman eine Ausgewogenheit. Die Geschichte ist vor Allem gegen Ende voller unerwarteter Wendungen und dramatischer Höhepunkte, die den Leserinnen bis zur letzten Seite fesselt.
Insgesamt ist "Der Rabenhott" ein abwechslungsreicher Fantasy-Roman, der mit seiner Erzählweise aus der Sicht eines Gottes überrascht. Jedoch hat mich der Roman nicht gänzlich überzeugt. Ich empfehle diesen Roman "wirklichen" Fantasy-Liebhabern, welche in der Welt der Götter sich wiederfinden.