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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2023

Herzerwärmend

Klara und die Sonne
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Im Buch "Klara und die Sonne" geht es um Klara, sie ist eine KF, eine künstliche Freundin. Und ihre Bestimmung und ihr größter Wunsch ist es, die Freundin eines Kindes zu werden.
Sie wird von einem Mädchen ...

Im Buch "Klara und die Sonne" geht es um Klara, sie ist eine KF, eine künstliche Freundin. Und ihre Bestimmung und ihr größter Wunsch ist es, die Freundin eines Kindes zu werden.
Sie wird von einem Mädchen gekauft und lebt fortan mit Josie und ihrer Mutter zusammen.
Dabei wird die Geschichte aus Klaras Sicht erzählt.
Als Klara bemerkt, dass Josie schwer krank ist, versucht sie auf ihre Weise ihr zu helfen.

Klaras Blick auf die Welt ist einfach wunderbar und liebenswert. Durch die Klarheit ihrer Gedanken werden tiefgründige und große Fragen, wie nebenbei, aufgeworfen und auf ihre Weise beantwortet.
Fragen und Gedanken über Liebe, die eigene Identität und auch Individualität.

Ein wirklich wertvolles Buch, das zum nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Auf den Punkt gebracht

Adressat unbekannt
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Bei diesem Buch wird ein Briefwechsel dargestellt, Martin ist nach Deutschland zurück und sein jüdischer Freund Max ist in Amerika zurückgeblieben.
Am Anfang versichern sie sich noch ihrer Freundschaft, ...

Bei diesem Buch wird ein Briefwechsel dargestellt, Martin ist nach Deutschland zurück und sein jüdischer Freund Max ist in Amerika zurückgeblieben.
Am Anfang versichern sie sich noch ihrer Freundschaft, aber es ist erschreckend wie schnell bei Martin die Gehirnwäsche der NS-Propaganda einsetzt und er Max die Freundschaft kündigt. Dieser akzeptiert Martins Entschluss allerdings nicht.
Diese Geschichte ist in ihrer Kürze so dermaßen auf den Punkt, dass sie mich lange nicht loslassen wird.
Sie zeigt wie schnell Propaganda wirkt und welche Macht Worte haben können.

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Absolutes Must-Read

Factfulness
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Dieses Buch ist so toll geschrieben, vermittelt ganz wichtige Informationen leicht verständlich!
Sollte jeder lesen!

Dieses Buch ist so toll geschrieben, vermittelt ganz wichtige Informationen leicht verständlich!
Sollte jeder lesen!

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Dystopie mit magischen Momenten

Endling
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Der Roman "Endling" spielt im Jahr 2041 und zeigt uns eine sehr dystopische Zukunft. Zoe ist Biologin und erforscht das Artensterben.
Als sich einige persönliche Probleme auftun, reist sie in ihre Heimat ...

Der Roman "Endling" spielt im Jahr 2041 und zeigt uns eine sehr dystopische Zukunft. Zoe ist Biologin und erforscht das Artensterben.
Als sich einige persönliche Probleme auftun, reist sie in ihre Heimat und zieht übergangsweise bei ihrer Teenager Schwester und Tante ein, um sich um die beiden zu kümmern, während ihre Mutter auf Reha ist.
Doch dann verschwindet eine gute Freundin von ihrer Tante und die Drei machen sich auf eine spannende Reise durch Europa.

Das Cover täuscht etwas, denn das Buch ist deutlich düsterer, als es den Anschein hat.
Auf der einen Seite werden viele gesellschaftliche Missstände aufgezeigt. Die sehr frauenfeindliche Politik, der Klimawandel, das Artensterben und wiederkehrende Pandemien. Dabei werden die einzelnen Themen aber immer nur als Nebengeräusche in der Handlung untergebracht.
Es verleiht der Handlung einen düsteren Unterton und verursacht auch beim lesen Beklemmungen.
Dazu kommen noch große persönliche Themen, die den Protagonisten begegnen: Depression, Alkoholismus, Verluste von nahen Angehörigen und Angstzustände.
Mir gingen diese Themen, in dieser Menge, in dieser Kulisse wirklich nahe.

Aber ich mag es auch, wenn Literatur erschüttert und wichtige, auch unangenehme Themen, aufgreift. So bekommt man automatisch Denkanstöße, weil man sich mit der Handlung und der Denkweise auseinandersetzen muss.

Den Fluss der Handlung fand ich etwas unausgeglichen. Der Anfang war sehr langsam, ab einem gewissen Punkt wurde dann Fahrt aufgenommen und plötzlich ging alles sehr schnell.
Wer nicht gespoilert werden möchte, bitte nicht mehr weiterlesen.


Das Setting des Road-Trips mochte ich nicht so gerne, aber das ich nur eine persönliche Meinung.
Als das Gespann aus Zoe, Hannah und Auguste in Südtirol dann das erste Frauendorf in den Wäldern findet und gefühlt dieses komplett neue Setting in ein paar Seiten abgehandelt wird, war ich schon etwas enttäuscht und hätte mir mehr von der Handlung an dieser Stelle gehofft.
Insbesondere die ganzen mystisch angehauchten Situationen, die nicht aufgeklärt werden, haben mich sehr erwartungsvoll zurückgelassen. Zum Beispiel, dass Männer sterben, wenn sie sich in den Wäldern aufhalten. Ich hatte sehr gehofft, dass die weitere Handlung darauf aufbaut.
Dann der erneute Road-Trip mit der Ankunft im nächsten Frauendorf. Hier kommt dann zusätzlich noch Cem mit, der natürlich sehr krank wird, wie schon aus dem Besuch des ersten Dorfes zu erwarten war, aber die Protagonistinnen überhaupt nicht verstehen. Das konnte ich nicht wirklich nachvollziehen.
Auch hier gab es mehrere Situationen, die sehr mystische Züge hatten.
An und für sich mag ich das Stilmittel des magischen Realismus sehr gerne. Ich würde auch nicht sagen, dass es zwingend erforderlich ist, alles aufzulösen und alle Fragen final zu beantworten.
Was mir aber nicht wirklich gefallen hat, war dass dieser Themenkomplex um diese Dörfer, in denen nur Frauen leben, die sehr abgelegen sind und nicht einfach gefunden werden können, so kurz abgehandelt wurde. Das war so eine originelle und interessante Idee, die aber irgendwie verpufft ist.
Für mein Empfinden war in dieser Idee so viel Potenzial, was irgendwie nicht ausgeschöpft wurde.

Insgesamt hat der Schreibstil beim Lesen viel Spaß gemacht. Es war leicht und lustig geschrieben und die Charaktere fand ich trotz einiger Schwächen sympathisch.

Das Buch war im Gesamteindruck schön zu lesen, die Themen waren sehr stark, aber sind in der Handlung leider etwas verpufft.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Starke Idee mit schwachen Momenten in der Umsetzung

Du hast mir nie erzählt
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Es geht um Lily, die, auf Grund des frühen Todes ihrer Mutter, nicht wirklich fest im Leben steht.
Als sie eines Tages eine Erbschaft von einem wohlhabenden Unternehmer aus Hong-Kong, der Heimat ihrer ...

Es geht um Lily, die, auf Grund des frühen Todes ihrer Mutter, nicht wirklich fest im Leben steht.
Als sie eines Tages eine Erbschaft von einem wohlhabenden Unternehmer aus Hong-Kong, der Heimat ihrer Mutter, erfährt. Die Auflage zur Erbschaft ist, dass sie das Erbe persönlich in Hong-Kong antreten muss.
Damit beginnt eine Reise in die Vergangenheit und Lily lernt ihre Mutter Sook-Yin neu kennen.

Die sehr bildliche Sprache und der Erzählstil, mit den wechselnden Perspektiven, haben mir sehr gut gefallen. Ich brauchte ein, zwei Kapitel um rein zu kommen. Aber die Wechsel zwischen den Kapitel waren so sehr spannend und haben einen sehr schönen Sog erzeugt, sodass man immer neugierig blieb, wie die Geschichte weitergeht.
Als ich den Original-Titel nachgeschaut habe, hat mir dieser doch mehr zugesagt, als der Titel, der für die deutsche Ausgabe gewählt wurde. Ich finde der Original-Titel bringt das Thema des Romans viel mehr in den Vordergrund. Allerdings verstehe ich auch die Schwierigkeit, diesen Titel zu übersetzen, bzw. dass die starke Aussagekraft im deutschen vielleicht etwas verloren geht.

Ich fand das Thema der Entwurzelung und der Suche nach Identität und Heimat anhand von Sook-Yin und Lily ganz toll erzählt.
Obwohl die Situationen der beiden unterschiedlich waren, hat man gemerkt, wie schwierig es ist, wenn man sich nicht nur mit einem kulturellen Umfeld identifizieren kann. Und auch wie schwierig die Umwelt auf die Protagonisten reagiert.
Sook-Yin wird auf Grund ihrer Heirat und ihrer Töchter in ihrer Heimat nicht mehr als zugehörig wahrgenommen und sogar verbal angegriffen (Banane).
Lily erfährt die Ablehnung ähnlich, indem sie als Ghost Girl bezeichnet wird.
Wenn man selbst mit diesem Thema noch nicht konfrontiert war, bringt es einem dieses Buch gefühlt etwas näher.

Die Entwicklung der Personen fand ich sehr gut, wobei die Ausarbeitung an manchen Stellen zu wünschen übrig ließ. Zum Beispiel wird von Lilys Leidenschaft zur Musik nur in wenigen Nebensätzen berichtet. Wie auch von ihrem Traum eine Musikschule zu eröffnen. Das fand ich etwas konstruiert.

Die Auflösung des Todes von Sook-Yin und die Hintergründe fand ich etwas enttäuschend, da sich die Handlung an dieser Stelle leider nicht zum ersten Mal wiederholte.
Obwohl es von der Geschichte logisch und passend war, hätte ich mir doch in der Handlung mehr Abwechslung gewünscht.

Insgesamt fand ich die Idee und erzählerische Umsetzung wirklich gut.
Die Auflösung hat mir nicht so zugesagt, dennoch würde ich das Buch weiterempfehlen, da es den Horizont erweitert.

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