Hier geht's zur Rezension auf meinem Blog:
http://sabzkleinerblog.blogspot.de/2017/09/buchrezension-scythe-die-huter-des-todes.html
Inhalt:
Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.
Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …
Meine Meinung:
Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, er ist sehr anschaulich und man kam super in die Geschichte rein. Geschrieben wurde das Buch aus der 3. Person und stellte abwechselnd die Perspektive der beiden Protagonisten dar. Am Ende jedes Kapitels gibt es noch einen Eintrag aus dem Nachlese-Tagebuch eines Scythes, was mir sehr gut gefallen hat. Das Buchcover finde ich gut, es wirkt zwar düster, aber nicht zu sehr. Trotzdem sieht man direkt, was die Aufgabe des Mannes auf dem Cover ist - er sieht aus wie die typische Verkörperung des Todes, was hervorragend zur Geschichte passt.
Die Geschichte spielt in der Zukunft, in der die Entwicklung der Zivilisation (seit 2042) abgeschlossen ist. Der Tod ist überwunden, Krankheiten gibt es nicht mehr und die Regierung wurde durch den Thunderhead ersetzt (quasi eine gewissenhafte Cloud, die alles weiß).
Die Geschichte beginnt, als Citra zu hause sitzt und ihre Hausaufgaben macht. Plötzlich bekommt ihre Familie Besuch von Scythe Faraday. In dieser perfekten Welt, in der der Tod überwunden wurde, ist es die Aufgabe der Scythe durch Nachlese die Bevölkerungszahl zu reduzieren. Dementsprechend verängstigt sind Citra und ihre Familie als der Scythe plötzlich vor der Tür steht und sich quasi selber zum Essen einlädt. Die ganze Familie führt einen Eiertanz auf, um den Scythe bloß nicht zu verärgern und eventuell doch noch Ziel seiner Nachlese zu werden. Doch Citra hat genug davon und sagt ihm seine Meinung. Es stellt sich heraus, dass die Nachbarin das Ziel seiner Nachlese ist und er tatsächlich nur zum Essen vorbeigekommen ist. Die offene und mutige Art von Citra gefällt ihm jedoch, sodass er sie einige Zeit später als Lehrling unter seine Fittiche nimmt.
Rowan lernt den Scythe in der Schule kennen, in der Scythe Faraday einen Mitschüler nachlesen muss. Da Rowan Mitleid mit dem Mitschüler hat, bleibt er während der Nachlese an seiner Seite. Auch Rowan sagt offen seine Meinung, ungeachtet der möglichen Konsequenzen, z.B. selber Ziel der Nachlese zu werden.
Aus diesem Grund wird Rowan, zeitgleich mit Citra, ebenfalls neuer Lehrling von Scythe Faraday. Obwohl Citra und Rowan den Beruf des Scythe eigentlich eher verabscheuen, habe trotzdem beide ihre Gründe die Ausbildung anzutreten.
Es ist für Scythe allerdings eher unüblich, zwei Lehrlinge zur selben Zeit in die Ausbildung zu nehmen. Da beide Lehrlinge jedoch immer ihr Bestes geben sollen, ohne Rücksicht auf den jeweils anderen, wird später beschlossen, dass die erste Handlung des künftigen Scythes die Nachlese des gescheiterten Lehrlings sein soll.
Citra ist 16 Jahre alt, Schülerin und sehr aufbrausend. Sie ist aber auch ehrgeizig und gibt bei allem, was sie tut, ihr bestes. Sie sagt offen ihre Meinung und hat klare Vorstellungen davon, was richtig ist und was falsch. Ich mochte Citra und ihre Art sehr gerne.
Rowan ist ebenfalls noch Schüler und im gleichen Alter wie Citra. Er zeigt direkt zu Beginn viel Mitgefühl und trägt sein Herz am rechten Fleck. Im Gegensatz zu Citra kann er seine Emotionen jedoch hinter einer lässigen Fassade verbergen. Es wird jedoch auch bald klar, dass er sich schnell verunsichern lässt. Rowan war mir zu Beginn wirklich sympathisch, allerdings nahm meine Sympathie für ihn mit der Zeit ab.
Scythe Faraday ist derjenige, der die beiden Schüler in die Ausbildung nimmt. Er wirkt die meiste Zeit über sehr kühl und distanziert, aber auch höflich und achtbar. Er hat seine Prinzipien und an die hält er sich auch. Ihm ist es wichtig, dass die Nachlese dem Scythe schwer fällt und sein schlechtes Gewissen sein ständiger Begleiter ist, obwohl die Nachlese natürlich notwendig ist. Diese Einstellung vermittelt er auch seinen Lehrlingen.
Die Story gefällt mir sehr gut. Ich finde die hier dargestellte Zukunft wirklich spannend, auch wenn sie meiner Meinung nach keinesfalls erstrebenswert ist.
Mit der Zeit bekommt man beim Lesen immer mehr das Gefühl, dass das Scythetum in einem Wandel ist und sich etwas Bedrohliches anbahnt. Diese düstere Stimmung wurde durch die anschauliche Erzählweise gut transportiert. Insgesamt hat es mir jedoch etwas an Spannung gefehlt.
Fazit:
Das Buch hat mich zwar nicht mitgerissen, aber definitiv an die Hand genommen und in seine Welt gezogen. Der Schreibstil ist sehr anschaulich und hat mir gut gefallen. Auch die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich und jeder hat seinen eigenen Reiz. Die Story mochte ich insgesamt sehr gerne. Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sterne.