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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2023

Konnte mich nicht überzeugen

Starling Nights 1
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Mabel darf an der renommierten Universität Cambridge studieren. Eigentlich will sie einfach in Ruhe ihre Kurse absolvieren, als ihre Freundin Zoe in einen seltsamen Freundeskreis rutscht, der mit einer ...

Mabel darf an der renommierten Universität Cambridge studieren. Eigentlich will sie einfach in Ruhe ihre Kurse absolvieren, als ihre Freundin Zoe in einen seltsamen Freundeskreis rutscht, der mit einer geheimen Studentenvereinigung in Verbindung gebracht wird. Um ihrer Freundin zur Seite zu stehen, sammelt sie Informationen über die seltsamen Ereignisse, die im Dunstkreis dieser Gruppe wabern. Dabei lernt sie Cliff kennen, der zu der Gemeinschaft gehört, sich aber ganz anders verhält und sich im Nu in ihr Herz schleicht.

Um nicht drumherum zu reden: Diese Geschichte hat mich enttäuscht. Im Vorfeld vom Klappentext und dem schönen Cover begeistert, musste ich das Buch unbedingt lesen. Anfangs war ich auch noch guter Dinge, doch schon bald wurde die Sache ziemlich uninteressant für mich.

Es lag nicht am Schreibstil der Autorin, denn erzählen kann sie sehr gut, meiner Meinung nach. In meiner Fantasie formten sich schnell stimmungsvolle Bilder der Cambridge Universität und zudem erinnerte mich die ganze Atmosphäre etwas an die Liebesgeschichte von Edward & Bella aus der Twilight-Reihe, einer Mischung aus Gefahr, Romantik, mysteriösen und spannenden Elementen, und in diesem Fall mit einer zusätzlichen Ahnung von altehrwürdigen Gebäuden. Diese ausgezeichneten Voraussetzungen wurden allerdings vor allem durch eine absolut unsympathische Protagonistin und eine langatmige Handlung erstickt.

Mabel nervte mich recht schnell. Meiner Meinung nach preschte sie in so gut wie jeder Situation unangemessen vor, war oft unverschämt fordernd, theatralisch wütend, und litt ziemlich an Selbstüberschätzung. Alles an ihr wirkte aufgesetzt und passte überhaupt nicht zu der gefühlvollen Geschichte, die sich mit Cliff anbahnte. Ich musste mich mehr als einmal fragen, was Cliff an ihr fand. Schade, denn die Story an sich machte mich schon neugierig, denn ich wollte durchaus wissen, was mit dieser Studentenverbindung los ist. Doch die Beantwortung dieser Frage zog sich unendlich in die Länge, mit gefühlten Wiederholungen, was mich mit der Zeit eher langweilte. Die gesamte Dynamik in dem Buch schien mir seltsam, zumal mir mit der Zeit die romantischen Momente in gefühlvolle Schwurbelei ausartete. Tatsächlich hatte ich im letzten Viertel total das Interesse verloren.

Daher konnte mich „Starling Nights“, trotz des vielversprechenden Beginns, überhaupt nicht überzeugen. Eine Leseempfehlung erhält das Buch von mir somit nicht, und Band 2 bleibt für mich unangetastet. Schade um die interessante Idee.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Kriminalfall als Nebensache

Mord im Christmas Express
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Einen Abend vor Weihnachten wütet ein Schneesturm über Schottland. Der Christmas Express, mit 18 Passagieren an Bord, rattert jedoch tapfer seiner Endstation Fort William entgegen. Als auf der Reise ein ...

Einen Abend vor Weihnachten wütet ein Schneesturm über Schottland. Der Christmas Express, mit 18 Passagieren an Bord, rattert jedoch tapfer seiner Endstation Fort William entgegen. Als auf der Reise ein Mord geschieht, ist die Verunsicherung groß. Wer von der kleinen Reisegesellschaft hat diese Untat wohl vollbracht?

Ich bin sehr enttäuscht von dieser Story, zu der ich bis zuletzt keinen Bezug fand. Wobei mir der Anfang richtig gut gefallen hat. Der Schreibstil wirkte natürlich und modern auf mich, mit einem aufmerksamen Blick auf Details und Personen, ohne dabei uninteressant zu werden. Allerdings tat ich mir mit der Protagonistin Roz schwer. Ihre Art schien mir schwierig, irgendwo zwischen mürrisch, arrogant und distanziert. Ich konnte die Figur nicht richtig greifen, und sie wurde mir auch im Laufe der Handlung zunehmend unsympathischer. Mir fehlte dementsprechend auch das Charisma einer Hauptfigur. Bei der Auswahl an Charakteren für die Passagierliste hielt sich die Autorin an aktuelle Trends, was ich anfangs ganz spannend fand, mir nach einiger Lesezeit allerdings ein wenig auf den Geist ging – wie so vieles in diesem Krimi.

Atmosphärisch hatte der Krimi nichts zu bieten, meiner Meinung nach. Ich fand ihn weder wirklich spannend, noch auf irgendeine Weise eindrucksvoll. Für mich plätscherte das Ganze vor sich hin, selbst die Morde oder die Entdeckung des Täters. Mir schien, als wäre der Kriminalfall lediglich Nebensache, dafür mit einer ordentlichen Portion MeToo-Woke-Queer-Mischmasch, der mir in der Summe viel zu übertrieben war. Auch die Geburt von Roz Enkelkind, mit allen Schwierigkeiten, hat mich eher irritiert, weil ich nicht nachvollziehen konnte, warum dieses wiederkehrende Thema für die Erzählung so wichtig war. Kurzum, ich fand die Story zunehmend langatmig und ausschweifend, mit unpassenden Schwerpunkten hinsichtlich des Genres, die mich mit der Zeit nervten. Tatsächlich habe ich die letzten 40 Seiten nicht mehr gelesen, weil es mich einfach nicht mehr interessierte.

„Mord im Christmas Express“ war entgegen meiner Erwartungen überhaupt nicht meins. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es in diesem Buch in erster Linie um einen Kriminalfall geht, sondern eher um das Woke-Thema, das an allen Ecken und Enden einfloss. Wem das gefällt, dem wünsche ich von ganzem Herzen viel Freude mit der Geschichte, ich werde das Buch als Krimi allerdings nicht weiterempfehlen. 2 Sterne (für den guten Beginn der Geschichte)

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Überraschend fade

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Evelyns Bruder gilt seit zwei Jahren als vermisst. Er fuhr damals mit dem Wohnmobil in die Ferien und kam nicht wieder zurück. Evelyn kann die Ungewissheit allerdings nicht verkraften und versucht sich ...

Evelyns Bruder gilt seit zwei Jahren als vermisst. Er fuhr damals mit dem Wohnmobil in die Ferien und kam nicht wieder zurück. Evelyn kann die Ungewissheit allerdings nicht verkraften und versucht sich durch ihre Arbeit als forensische Psychologin abzulenken. Als ein Unbekannter scheinbar wahllos Urlauber auf Campingplätzen ermordet, gibt es bald ein Phantombild, das Evelyn in Angst und Schrecken versetzt und ihren Jagdinstinkt weckt.

Das Buch hat mich definitiv überrascht. Überrascht, weil ich sehr viel mehr von diesem Thriller erwartet hatte! Der Teaser „Du hast dich frei gefühlt, bis er dich fand“ schürte meiner Ansicht nach ganz andere Vorstellungen vom Verlauf der Handlung.

Bisher kannte ich noch kein Buch des Autors, aber der Hype um seine Werke machte mich dann doch neugierig. Anfangs war ich auch noch guter Dinge, denn die ersten Seiten, das Verschwinden von Evelyns Bruder, lasen sich richtig spannend. Doch das war es dann auch – zumindest meinem Empfinden nach. Seite um Seite wartete ich darauf, dass der Fall nun endlich in die Gänge käme, während ich mich mit einer sehr unsympathischen, überspannten Protagonistin begnügen musste, die mit ihren Forderungen die offiziellen Ermittlungen kräftig ausbremste und zudem eine schrecklich kurze Zündschnur hatte. Als Protagonistin war diese Figur wirklich schwer zu ertragen. Außerdem fand ich ihre Heimlichtuerei irgendwie schräg und kindisch, vor allem in Anbetracht ihres Berufes, in dem sie auf mich wie eine Anfängerin wirkte.

Später, als dann das Rätselraten um den Camping-Mörder los ging, gab es eine Spanne über wenige Kapitel, die meine Neugier etwas anstachelten, doch gesamt gesehen habe ich diesen Thriller, der sich meiner Meinung nach eher wie ein Jugendbuch las, ziemlich leidenschaftslos hinter mich gebracht. Ehrlich gesagt bin ich rückblickend eher verwirrt über das Konzept der Handlung, das meiner Ansicht nach seltsame Schwerpunkte setzte. Das Geplänkel und viele Dialoge zwischen Evelyn und Gerhard hätte ich entweder gar nicht, oder nur in abgespeckter Form gebraucht, dafür fand ich das Wissen um die Hintergründe des Täters viel zu dürftig. Das Ende der Geschichte hat dann eigentlich alle interessanten Fragen, unter anderem der Verbleib von Evelyns Bruder oder auch die Motivation von Kommissar Tillmann, in einem Atemzug vom Tisch gefegt, was mir zu abrupt, teilweise vorhersehbar und schlicht zu einfach war. Es gab zwar im Laufe der Handlungen ein paar Wendungen, die mich allerdings auch nicht in Begeisterungsstürme ausbrechen ließen. Zumal ich die Einmischung dieses Millionärs, der sich wie ein Agent ungefragt in Evelyns Vorhaben schlich, einfach nur seltsam unpassend und unrealistisch fand.

So bleibt „Der Trip“ wahrscheinlich das erste und letzte Buch des Autors in meinem Bücherregal. Der Thriller war zwar gut zu lesen, aber für mich auch in jeder Hinsicht unerwartet unspektakulär und gefühlt unvollständig. Kurzum: Kann man lesen, muss man aber nicht.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Nicht wirklich gut erzählt

Skorpion
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Die Schweizer Bundeskriminalpolizei untersucht Verbrechen, die auf den ersten Blick für Einzelfälle gehalten werden könnten. Es gibt jedoch Hinweise, dass die Ermordung eines Priesters, die Beschlagnahmung ...

Die Schweizer Bundeskriminalpolizei untersucht Verbrechen, die auf den ersten Blick für Einzelfälle gehalten werden könnten. Es gibt jedoch Hinweise, dass die Ermordung eines Priesters, die Beschlagnahmung von Kokain und der Selbstmord eines Piloten in Zusammenhang stehen. Dreh- und Angelpunkt ist ein Ex-Bankangestellter, der in den Diensten der Mafia steht. Also setzt man den Mafia-Experten David Keller auf den Fall an, der eine bedrohliche internationale Verschwörung wittert.

Klappentext und Leseprobe hatten mich sofort überzeugt! Vom angepriesenen Autorenduo, bestehend aus einem Filmemacher und einem ehemaligen Ermittler, versprach ich mir daher einen außergewöhnlichen Thriller, mit hohem Niveau an Spannung und Bildern. Doch rückblickend wurden meine Erwartungen bei weitem nicht erfüllt - ich gönnte mir während der Lektüre sogar mehrere Lesepausen.

Nach einem vielversprechenden Start, zeigte sich die Geschichte schnell viel zu überladen. Gefühlt folgte auf jedes Stichwort eine eigene Geschichte, die bei mir bald zu Verwirrung, Langweile und Desinteresse führte. Die vielen Schauplätze und Namen taten dann ihr Übriges, um meine Aufmerksamkeit vom Thema abzulenken. Auch der Protagonist David Keller konnte meines Erachtens die Spannung nicht mehr retten, denn meiner Ansicht nach war seine Figur schlicht nicht charismatisch genug. Seine Persönlichkeit fand ich überhaupt etwas seltsam, nicht richtig greifbar. So wirkte die Gesamtkomposition Handlung, Atmosphäre und Figuren, wie ein starres Gerüst, dem es an einer gehörigen Dosis Lebendigkeit fehlte. Unterstrichen wurde dies zusätzlich durch den Schreibstil, der mir stellenweise unharmonisch, oder auch unsicher, vorkam; oft etwas steif, dann wieder bemüht lässig. Tatsächlich hat mich dieser Thriller leider auf keiner Ebene packen können.

Letztlich bleibt „Skorpion“ für mich ein Buch mit interessantem Thema, das einfach nicht gut erzählt wurde. Für mich blieben hier Emotionen und Atmosphäre auf der Strecke, und gutes Kopfkino wollte sich einfach nicht einstellen. Ich werde daher die Reihe nicht weiter verfolgen.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Unstimmig

Zwei Fremde
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Remie arbeitet in einem Hotel in den Highlands, in der Nähe eines Gefängnisses, in dem ihr Bruder vor seiner Ermordung einsaß. Nun möchte sie ihrem Leben endlich eine neue Richtung geben, weshalb sie auch ...

Remie arbeitet in einem Hotel in den Highlands, in der Nähe eines Gefängnisses, in dem ihr Bruder vor seiner Ermordung einsaß. Nun möchte sie ihrem Leben endlich eine neue Richtung geben, weshalb sie auch ihren letzten Arbeitstag vor sich hat. Aber mit dem, was sie in ihren verbleibenden Stunden im Hotel erlebt, hat sie nicht gerechnet. Ein Schneesturm legt die Kommunikation lahm, ein Warnton aus der Haftanstalt ertönt, und vor ihrer Tür stehen kurz nacheinander zwei Männer, die beide behaupten Polizisten zu sein. Doch einer lügt...

Die beklemmende Atmosphäre, die stark an Stephen Kings „Shining“ erinnerte, und die Idee der Ungewissheit mit verbundener Gefahr für Leib und Leben, sollten für einen Thriller doch ein wahnsinnig guter Rahmen sein! Trotzdem war ich rückblickend erstaunt, wie viele Unstimmigkeiten dieser Autor in das Geschehen bringen konnte und dem Ganzen damit einen Großteil der Authentizität nahm.

Bereits beim Einstieg in die Geschichte hatte ich so meine Schwierigkeiten. Ich fand die ersten Seiten ziemlich zäh und die Sprache hölzern, bzw. angestrengt, was aber auch mit der Übersetzung des Textes zusammenhängen könnte.

Darüber hinaus wirkte die Protagonistin Remie über das ganze Buch hinweg sehr unscheinbar und uninteressant auf mich, wobei ihr Verhalten manchmal seltsame Züge annahm. Als Hauptfigur war sie dem Autor nicht wirklich geglückt, fand ich. Ihr konzipierter Hintergrund schien überhaupt nicht mit der letztlich gezeigten Figur in Einklang zu stehen, was mich zunehmend irritierte. Außerdem stellte sich Remie meines Erachtens eher als passive Beobachterin dar, rückte gefühlt nie richtig in den Mittelpunkt.

Analog dazu wechselte die Handlung launisch, von durchwachsener Spannung bis hin zu faden Abschnitten, was die Story nicht richtig zum Laufen brachte. Manche Szenen wirkten auf mich zudem ziemlich konstruiert, als wolle man dem Geschehen mehr Länge geben. Ich nahm noch nicht einmal tatsächliche Überraschungen in diesem Thriller wahr; mit einer Ausnahme, die allerdings ziemlich gewollt und wenig authentisch entwickelt wurde. Kein Wunder, dass ich dem Geschehen emotional bestenfalls neutral gegenüberstand - es packte mich einfach nicht. Schuld daran waren gewiss auch die auffälligen Informationslücken im Handlungsablauf und so manches unlogische Vorgehen der Figuren.

Bemerkenswert fand ich allerdings die Momente, in denen die beiden mutmaßlichen Polizisten auftraten. Hier hat der Autor richtig gute Arbeit geleistet, denn über längere Zeit hinweg war wirklich nicht zu erkennen, welcher Besucher der Lügner war und deshalb eine deutliche Gefahr darstellte. Meiner Meinung nach wurde diese dramatische Situation aber leider viel zu schnell aufgelöst.

Generell hat mir „Zwei Fremde“ nur in Ansätzen gefallen. Die Geschichte konnte mich nur zeitweise mitreißen, da mir die Umsetzung oft nicht genug durchdacht vorkam. Ferner fand ich weder die Figuren, noch den Schreibstil auf irgendeine Weise herausragend. Letztlich ergaben sich für mich somit zu viele Fragezeichen, um das Buch genießen zu können; selbst die unheilvolle Atmosphäre konnte meinen Eindruck am Ende leider nicht mehr aufwerten.

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