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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2023

Interessant und beeindruckend

Eismusik
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Kristiania (heute Oslo), Ende des 19. Jahrhunderts:
Der junge Zoologe und Polarforscher Fridtjof Nansen ist ein Draufgänger und Frauenheld, ebenso launisch wie zielstrebig. Noch größer als sein Lebenshunger ...

Kristiania (heute Oslo), Ende des 19. Jahrhunderts:
Der junge Zoologe und Polarforscher Fridtjof Nansen ist ein Draufgänger und Frauenheld, ebenso launisch wie zielstrebig. Noch größer als sein Lebenshunger ist nur sein Forscherdrang.
Die emanzipierte Professorentochter Eva Sars, eine begabte Sängerin, will die Bühnen Europas mit ihrer Stimme erobern.
Als Eva und Fridtjof beim Wintersport in den Bergen bei Oslo aufeinandertreffen, sehen sie ineinander den einen Menschen, der ihre Träume teilt.
Doch um die Arktis zu erforschen, wird Fridtjof die Frau verlassen müssen, die er liebt.
Und wenn Eva bei ihm bleibt, setzt sie ihren Lebenstraum von der großen Gesangskarriere aufs Spiel.

Angela Lunds Roman über den Polarforscher Fridtjof Nansen spielt im Zeitraum zwischen 1881 und 1896 vor der atemberaubenden Kulisse Norwegens und der eisigen Arktis und erzählt von dessen großen Träumen von Expeditionen und Entdeckungen - und von ersten Erfolgen.
Nansen, ein Frauenheld mit verschiedenen Affären, lernt beim skifahren die Sängerin Eva Sars kennen. Sie wird seine große Liebe und zur Überraschung aller heiraten die beiden!
Seine größte Liebe jedoch, und das ist Eva wohl von Beginn an klar, war und ist das Eis!
Und so ist auch die eisige Leidenschaft von Nansen der Schwerpunkt der Geschichte.
Als Leser/in erfährt man nicht nur unglaublich viele interessante und spannende Details über die historische arktische Seefahrt, auch schafft die Autorin es, die Beschreibungen im ewigen Eis so atmospärisch zu beschreiben, dass ich beim lesen stellenweise begonnen habe zu frieren.
Man ist gefühlt bei der Expedition mit all den unterschiedlichsten Schwierigkeiten und Probleme mit dabei, erlebt die klirrende Kälte in monatelanger Dunkelheit und die Ängste der Männer fast hautnah mit.
Während der gesamten Zeit sind Fridtjofs Gedanken und Gefühle aber immer wieder auch bei seiner Frau in der Heimat. Und immer häufiger denkt er an die Heimkehr.
Aber Nansen ist auch getrieben von einer Leidenschaft, die ihn ständig antreibt. "Weiter, immer weiter!"
Sein Ziel Nordpol fest im Blick, weiß er jedoch trotzdem, wann es vorbei ist. "Schluss, aus, wir drehen um."
Bei seinem Fußmarsch durch das ewige Eis sind Erschöpfung und Verzweiflung fast greifbar. Und vor ihm und seinem Begleiter liegen noch ca. 600km Rückweg durch eine weiße, eiskalte Hölle...
Parallel wird auch aus der Sicht von Eva Sars-Nansen erzählt - einer gefeierten Mezzosopranistin.
Während Eva 3 Jahre mit der gemeinsamen Tochter Liv auf Fridos Rückkehr wartet, versucht sie, zerrissen zwischen Hoffnung und Verzweiflung, ihr Leben weiterzuführen.
Die Geschichte um den Polarforscher Nansen hat mich fasziniert - in den Menschen Fridtjof habe ich mich beim lesen fast ein wenig verliebt. Er muss ein ausgesprochen charismatischer und charmanter Mann gewesen sein.
Auch den weiteren Lebensweg des späteren Friedensnobelpreisträgers finde ich übrigens sehr beeindruckend!
Abspann und Glossar runden die Geschichte nicht nur perfekt ab, sie untermauern auch welch unfassbar akribische Recherche dem Buch zugrunde gelegen haben muss.

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Veröffentlicht am 28.11.2023

Spannend

Stunde um Stunde
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Die Autorin hat die Spannung der Handlung durchgehend aufrecht erhalten und ich wollte bis zur letzten Seite wissen, wie es weiter geht.
Immer wieder wurden mögliche Lösungen des Falls aufgemacht, die ...

Die Autorin hat die Spannung der Handlung durchgehend aufrecht erhalten und ich wollte bis zur letzten Seite wissen, wie es weiter geht.
Immer wieder wurden mögliche Lösungen des Falls aufgemacht, die sich dann doch als falsche Fährte erwiesen, sodass es mehrere unerwartete Wendungen gab und ich die letztendliche Auflösung nicht habe kommen sehen.
Der Schreibstil war dabei sehr angenehm, sodass ich mich gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen konnte.
Meiner Meinung nach sind die Charaktere authentisch ausgearbeitet, die Hauptpersonen Lynette, Charlie und Saskia sind vielschichtig und es macht Spaß, sie während der Handlung besser kennenzulernen und mehr über sie zu erfahren, sodass man auch Ihre Handlungen nachempfinden kann.
Einziger Kritikpunkt waren hier für mich das Ehepaar Delaney.
Das Motiv der verzweifelten Eltern, die alles tun um ihre Tochter zu finden ist natürlich sehr stark, meiner Meinung nach reicht es aber nicht ganz aus um ihre Handlungen komplett verstehen zu können und gut zu heißen.
Man hätte den beiden ein paar mehr Seiten schenken können, die ihrer menschlichen und emotionalen Seite dienen, sodass man sich stärker in ihre Lage versetzen kann.
So wurde es mir beim Lesen meiner Meinung nach sehr leicht gemacht, sich auf die Seite der Polizisten zu stellen und auf eine Lösung zu hoffen, bei der die Belange der Delaneys eher vernachlässigt werden.
Gut gefallen hat mir, dass nach der Aufklärung des eigentlichen Falls noch etwas Zeit dazu verwendet wurde angefangene Handlungsstränge, die eher nebensächlich wirkten, zu Ende zu bringen, um so den Charakteren noch einen Abschluss ihrer persönlichen Probleme zu geben.
Insgesamt ist "Stunde um Stunde"
ein wirklich gelungener Thriller mit einem sehr spannenden Fall, einer schönen Tiefe und angenehmen Anzahl Handlungsstränge, bei dem ich mir auch vorstellen kann, dass er gut als Film funktionieren würde.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Teil 1 der Dilogie

In Liebe, deine Lina (Mühlbach-Saga 1)
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Mit diesem ersten Teil einer Dilogie erzählt Barbara Leciejewski eine ganz besondere Familiengeschichte: Ihre eigene, bzw. die ihrer Urgroßgroßeltern und Großeltern.

Mühlbach in der Pfalz, im 19. Jahrhundert:
Karolina ...

Mit diesem ersten Teil einer Dilogie erzählt Barbara Leciejewski eine ganz besondere Familiengeschichte: Ihre eigene, bzw. die ihrer Urgroßgroßeltern und Großeltern.

Mühlbach in der Pfalz, im 19. Jahrhundert:
Karolina und Albert lieben sich, wollen heiraten.
Aber der reichen Familie Lehnert ist die aus armen Verhältnissen stammende Halbwaise nicht gut genug und so setzen sie Albert unter Druck die "Liebschaft" zur schwangeren Lina zu beenden und die Vaterschaft zu verleugnen.
Albert ist schwach und bricht die Beziehung zu Lina ab.
Da Jugendfreund Karl, der schon lange heimlich in Lina verliebt ist, weiß was einer ledigen Mutter mit einem unehelichen Kind in der pfälzischen Provinz bevorsteht (er ist selbst ein "Bankert" und seine Mutter wurde jahrelang von der unbarmherzigen Dorfgemeinschaft abgestraft - nicht jedoch ihr Vergewaltiger), bietet er ihr eine gemeinsame Zukunft in Bremen an, wohin er mit seiner Mutter gezogen war um ein unbelastetes Leben zu führen.
Lina fühlt sich in der großen Stadt zuerst fremd, sie hat Heimweh und vermisst ihre Familie.
Aber nach und nach wachsen Lina, Karl und die neugeborene Charlotte zu einer Familie zusammen und irgendwann entdeckt Lina auch ihre Gefühle für Karl.
Für die nun glückliche kleine Familie wird eine Reise in die alte Heimat dann jedoch zu einer Zerreißprobe.

Mit "In Liebe, deine Lina" habe ich das nunmehr sechste Buch der Autorin gelesen und ich liebe sie alle!
Barbara Leciejewski hat einen unglaublich lebensechten und gleichzeitig warmherzigen Schreibstil, ihre Protagonist(inn)en werden wunderbar dargestellt und ich möchte sie eigentlich immer alle kennenlernen.
Den kleinen Ort Mühlbach konnte ich mir sehr gut vorstellen, nicht nur die historischen Gegebenheiten erscheinen mir gut recherchiert beschrieben, auch das allgemeine Dorfleben klingt sehr authentisch.
Die Geschichte endet 1914 mit Ausbruch des Krieges und der Aussicht auf eine ungewisse Zukunft.
Stehen hier mit Lina und Karl die Urgroßgroßeltern der Autorin im Mittelpunkt der Handlung, wird es beim Nachfolger "Für immer, dein August" um die Großeltern August und Lotte gehen, die bisher jedoch nur Freunde sind.
Ich bin gespannt wie es weitergeht und freue mich sehr auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Blom und Voss ermitteln wieder

Felix Blom. Der Schatten von Berlin
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Berlin, 1879: Der ehemalige Gauner Felix Blom und seine Geschäftspartnerin Mathilde Voss stehen kurz vor dem Bankrott.
Da kommt den beiden Detektiven ein lukrativer Auftrag sehr gelegen: Sie sollen herausfinden, ...

Berlin, 1879: Der ehemalige Gauner Felix Blom und seine Geschäftspartnerin Mathilde Voss stehen kurz vor dem Bankrott.
Da kommt den beiden Detektiven ein lukrativer Auftrag sehr gelegen: Sie sollen herausfinden, wer in die Gruft eines kürzlich verstorbenen Archäologie-Professors eingedrungen ist.
Der Sarg wurde aufgebrochen, jedoch nichts gestohlen.
Kurz darauf wird ein Kleinganove brutal ermordet und die Fälle scheinen miteinander verbunden zu sein.
Die Spur führt ausgerechnet zu Bloms einstigem Mentor, dem gerissenen Gangsterboss Arthur Lugowski.
Felix und Mathilde ahnen nicht, dass sie bald zwischen die Fronten rivalisierender Banden geraten und Blom den Fall nicht nur mit legalen Mitteln lösen kann…

Nachdem mich Alex Beer mit "Der Häftling von Moabit" (dem ersten Band der Felix Blom Reihe) absolut begeistert hatte, war ich gespannt ob die Autorin nachlegen kann.
Auch wenn der neue Fall und die darauffolgende Auflösung nicht ganz so verschachtelt waren wie beim Vorgänger - Spannung und eine perfekte historische Atmospäre sind definitiv erneut gegeben und so nacht es Spaß Felix, nun zusammen mit Mathilde, durch Berlins Unterwelt zu begleiten.
Die komplette Handlung wird sehr flott erzählt und so fliegen die Seiten beim lesen nur so dahin.
Den Täter hatte ich bis kurz vor der Ergreifung nicht auf dem Schirm und so gibt es nach einem furiosen Finale für die Detektei Voss zum Glück noch eine Zukunft.
Ich hoffe auf weitere spannende Folgen!

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Hinter dem krausen Bäumchen

Träume aus Licht
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Die Anfänge des Kinos sind der Rahmen einer Handlung, die in abwechselnden Kapiteln die Geschichten von Ariane, Vera und Eva erzählt und bei der erst am Ende die Verbindung zueinander klar wird:
Ariane ...

Die Anfänge des Kinos sind der Rahmen einer Handlung, die in abwechselnden Kapiteln die Geschichten von Ariane, Vera und Eva erzählt und bei der erst am Ende die Verbindung zueinander klar wird:
Ariane ist nach dem Tod ihrer Mutter Vera bei ihrer Großmutter aufgewachsen. Zu ihrer deutlich älteren Schwester Silke hat sie ein distanzierte Verhältnis. Die beiden reden kaum miteinander, finden keinen Draht zueinander. Den Kontakt zu ihrem Vater André hat Ariane langsam einschlafen lassen, nachdem dieser erneut geheiratet hatte.
Von ihrer Mutter weiß Ariane eigentlich nichts, denn Großmutter und Schwester reden nicht über sie.
Als die geliebte Oma im Krankenhaus ist, sucht Ariane wieder Kontakt zum Vater, denn sie will endlich Antworten.
Vera erfährt durch Zufall, dass der Ehemann ihrer Mutter nicht ihr biologischer Vater ist und bricht Ende der 1920er Jahre aus dem spießigen Elternhaus in Wiesbaden aus und fliegt überstürzt nach New York.
Eva lebt mit ihrer verwitweten Mutter und 3 Schwestern in Berlin in einer Mietskaserne, das Geld ist knapp. Ihr Traum ist es, einen Roman zu schreiben, als sie den Regisseur Heinrich kennenlernt.
Dieser erkennt ihr Talent und macht sie zum Star seiner Filme. Die Anerkennung dafür, dass sie die Drehbücher schreibt, bleibt ihr verwehrt, denn Heinrich, den Eva mittlerweile geheiratet hat, ist ein Egomane und verbucht sämtliche Erfolge auf sich.
Gibt es eine Verbindung von Eva zu Oma Margarete, die als sehr junge Frau ebenfalls in Berlin gelebt hat?
Als sich Ariane den Film auf den alten Filmrollen anschaut, erlebt sie eine Überraschung.
Genau wie Vera, als ihre Mutter ihr endlich erzählt, wer ihr Vater war.
Und bei Eva spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu!
So fügen sich am Ende die Lebenslinien dieser so unterschiedlichen Frauen zu einem Gesamtbild zusammen, welches noch die eine oder andere Überraschung bietet.

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