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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2023

Bildgewaltiger High-Fantasy Roman

Threads of Power
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Ich bin großer der Bücher von V.E. Schwab, weil ich ihren Schreibstil ziemlich einzigartig finde und sie den Leser in fantastische, facettenreiche Welten entführt. Dementsprechend war ich total neugierig ...

Ich bin großer der Bücher von V.E. Schwab, weil ich ihren Schreibstil ziemlich einzigartig finde und sie den Leser in fantastische, facettenreiche Welten entführt. Dementsprechend war ich total neugierig einen derartigen Fantasy-Epos von ihr zu lesen, ich kannte bisher nur die Stand-Alone Bücher. Und ich glaube genau darin liegt mein Problem. Denn auch wenn es sich um den Auftakt einer neuen Reihe handelt, so knüpft diese doch an die Geschehnisse der Weltenwanderer-Trilogie an. Da ich diese nicht gelesen habe, hatte ich so meine Mühe mich in der Handlung und dem Fantasykonzept zurechtzufinden.

Trotz Startschwierigkeiten muss ich ja sagen, dass mir das Weltenkonzept und die magisch begabten Figuren sehr gut gefallen. Ich finde es auch cool, dass den Figuren hier klassische Rollen wie „der Dieb“, „die Erfinderin“ oder „der Gefährte“ zugeordnet werden. Irgendwie erinnert mich das an klassische Fantasy/Historienromane. Das Buch wartet mit wahnsinnig vielen Perspektiven- und Zeitwechseln auf, was es mir manchmal schwer gemacht hat am Ball zu bleiben. Ich mag es eigentlich total gerne, wenn man eine Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erlebt und ein Rundumbild geliefert bekommt, aber das war mir in diesem Falle einfach zu viel, um der Handlung noch leicht und flüssig folgen zu können. Unterstützt wurde das bei mir noch dadurch, dass ich die Weltenwanderer Trilogie nicht kenne.

Ansonsten habe ich hier natürlich auch direkt meine Lieblingsfiguren gefunden. Ich gestehe, dass ich nicht jeden einzelnen Handlungsstrang wahnsinnig spannend fand, für mich waren es eher einzelne Figuren und Schauplätz die herausgestochen haben. Das empfinde ich aber bei Fantasy häufig so, wenn es so viele Charaktere gibt. Generell ist dieses Fantasyuniversum, das die Autorin geschaffen hat, wahnsinnig ausführlich beschrieben und sehr detailliert ausgestattet, genauso wie die Figuren die darin vorkommen. Das finde ich schon wahnsinnig beeindruckend.

Wenn man in der Geschichte einmal (in meinem Fall halbwegs) drin ist, dann ist sie auch sehr mitreißend und spannend erzählt und mir gefällt das Magiekonzept total gut. Das Buch bringt eigentlich alles mit, was ein Fantasyepos braucht, um fesselnd zu sein und den Leser auch langfristig zu begeistern. Ich denke ich werde die Weltenwanderer-Reihe erst noch lesen und dem Buch dannnochmal eine zweite Chance geben, mich restlos zu begeistern. Für mich daher aktuell vorläufige 3 Sterne, aber um es klischeehaft auszudrücken, es liegt an mir und nicht am Buch.

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Veröffentlicht am 20.11.2023

Ziemlich sexy aber gefühlt immer weniger Handlung

Neon Gods - Apollon & Kassandra
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Ich verfolge die Neon Gods Reihe seit dem ersten Buch und hab immer wieder meine Differenzen mir der Reihe, weil ich einzelne Bücher wirklich cool und handlungsstark finde, während andere einfach erotische ...

Ich verfolge die Neon Gods Reihe seit dem ersten Buch und hab immer wieder meine Differenzen mir der Reihe, weil ich einzelne Bücher wirklich cool und handlungsstark finde, während andere einfach erotische Romane für jüngeres Publikum sind. Dieser Band fällt in meinen Augen wieder in die zweite Kategorie, was echt schade ist, da es interessant anfing.

Zum Inhalt: seitdem ihre Eltern zu Verrätern an Olympia wurden, kümmerte sich Kassandra um ihre jüngere Schwester Alexandra. Immer mit dem Ziel vor Augen Olympia irgendwann den Rücken kehren zu können. Und ein besonderer Auftrag ihres Chefs Apollon bringt sie ihrem Ziel unglaublich nah. Doch die zunehmende Anziehung zu ihm lässt sie hinterfragen, ob gehen wirklich der beste Weg ist

Wer die Reihe kennt weiß, dass hier immer kräftig die Funken sprühen. Erfrischend anders ist meinen Augen, dass hier von Anfang an eine entspannte, vertrauensvolle Atmosphäre zwischen den beiden Protas herrscht und sich dir Entwicklung ihrer Beziehung dadurch sehr natürlich anfühlt. Natürlich ist die Story wieder ordentlich spicy und nachdem gefühlt alle möglichen anderen sexuellen Trops bereits durch sind, gibt es hier nen kleinen Ausflug Richtung Bondage.

Hinter dem ganzen Spice blieb für mich aber die Rahmenhandlung irgendwie zurück. Sowohl Kassandras eigene Geschichte als auch die dunklen Pläne von Minos werden zwar irgendwie angeteasert, aber stehen dann halt son bisschen im Raum. Und ich mag einfach nicht glauben, dass alle so abgestumpft und naiv sind, nichts hinter der ominösen Einladung zu vermuten. Mich stört das irgendwie total, dass die Rahmenhandlung so vernachlässigt wird, denn grade im vorherigen Band fand ich sie durchaus spannend.

Das Buch liest sich gewohnt flüssig und kurzweilig und in Manier der vorherigen Bände endet auch dieses wieder recht offen und abrupt. Vermut wird es auch da wieder einen Folgeband geben der ungefähr dort ansetzt.
Dieser Band lässt mich ein bisschen ernüchtert zurück.

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Die Geschichte der Frauen

Das Buch Eva
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Das Buch ist optisch ein echter Hingucker, wirkt irgendwie mystisch, wie ein Buch über Spiritismus oder Magie. Ich glaube ich habe mich von Cover etwas blenden lassen, denn natürlich weist schon der Klappentext ...

Das Buch ist optisch ein echter Hingucker, wirkt irgendwie mystisch, wie ein Buch über Spiritismus oder Magie. Ich glaube ich habe mich von Cover etwas blenden lassen, denn natürlich weist schon der Klappentext darauf hin, dass es nicht etwa um Magie geht, sondern eher einen historischen Roman vor kirchlicher Kulisse. Weil das Thema trotzdem spannend und mystisch anmutete, wollte ich die Geschichte trotzdem gerne lesen. Tatsächlich ist dieses kirchliche Setting, sowie Glaubensgespräche aber einfach gar nicht meins.

Zum Inhalt: Beatrice schlägt, als uneheliches Kind ihres Vaters, ein Leben als Bibliothekarin im Kloster ein. Zwischen ihren Büchern findet sie Trost und Zuflucht. Als eines Nachts zwei verletzte Frauen vor den Toren des Klosters auftauchen und um Einschluss und Schutz bitten, gelangt Beatrice in den Besitz eines besonderen Buches. Doch dessen Existenz ist nicht unbemerkt geblieben und bald schon steckt Beatrice deswegen in großen Schwierigkeiten.

Ich habe ziemliche lange gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen. Nicht weil sie so schwierig konstruiert oder anstrengend zu lesen wäre, sondern weil der Inhalt für meinen Geschmack sehr monoton daherkam. Ich kann an den Abläufen und dem Leben im Kloster halt für mich auch nichts Interessantes finden, das ist nicht die Schuld der Autorin. Besonders auch die Ränke und Machtkämpfe innerhalb der Strukturen finde ich eher mühselig als unterhaltend. Es dauert gut bis zur Hälfte des Buches, bis die Geschichte um den mysteriösen Text Spannung aufnimmt und erste Konsequenzen zeigt.

Ein Pluspunkt war für mich, wie angenehm sich das Buch lesen ließ. Die Kapitel waren kurz, schlossen mitunter handlungstechnisch nahtlos aneinander an und waren von Sprache und Satzbau her leicht verständlich und flüssig geschrieben. Besonders gefallen haben mir die Gespräche, die Beatrice mit ihrer Steifmutter aber auch mit einzelnen Schwestern führt und die bei ihr zu einem Sinnwechsel und mehr Verständnis für andere geführt haben. Generell ist die Entwicklung der Protagonistin schon gut spürbar.

Die Idee rund um das Buch selbst hat mir an sich gut gefallen und war auch interessant zu verfolgen. Generell die Rolle der Frau im Buch und in der Geschichte aus Sicht der Kirche fand ich toll rübergebracht. Gegen Ende würde es ja dann für meinen Geschmack ein bisschen wirr und war für mich einfach nicht mehr so recht glaubwürdig. Auch hier: wer an Propheten und ihre außergewöhnlichen Gaben glaubt, findet es vermutlich nicht abstrakt, aber für mich war das einfach nicht. Ich bin an den spiritistischen Kern der Story einfach überhaupt nicht rangekommen.

Ich denke, ich bin nicht der richtige Leser für dieses Buch. Da es aber durchaus viel schönes zu bieten hat, gefällt es bestimmt einigen. Für mich 2,5-3 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Familien-Business Mord

Die mörderischen Cunninghams (Die Cunninghams 1)
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Ich habe mir die Idee zu diesem Buch wahnsinnig witzig vorstellt. Eine Familie von unfreiwilligen Mördern, so nach dem Motto „das kann schon mal passieren“. Muss aber sagen, dass die Story schon teilweise ...

Ich habe mir die Idee zu diesem Buch wahnsinnig witzig vorstellt. Eine Familie von unfreiwilligen Mördern, so nach dem Motto „das kann schon mal passieren“. Muss aber sagen, dass die Story schon teilweise übermäßig tragisch ist und ich die Art der Verstrickungen der Familienmitglieder untereinander irgendwie anstrengend fand. Hab mir diese Geschichte irgendwie anders erhofft, irgendwie lockerer und lustiger.

Zum Inhalt: Die Cunninghams sind keine gewöhnliche Familie, sie sind eine Familie von Mördern. Und als Michael Cunningham endlich aus dem Gefängnis entlassen wird; nimmt die Familie dies zum Anlass, zusammenzukommen. Dich Earnest Cunnigham ist nicht begeistert von der Idee. Nicht nur hat er selbst Michael ins Gefängnis gebracht, er hat auch seine Frau an seinen Bruder verloren. Als dann auch noch eine Leiche auftaucht, ist das Chaos perfekt. Und Earnest sieht sich in der Pflicht, sich der Sache anzunehmen.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht des Cunningham-Sohnes Ernest, der die Story als Ich-Erzähler in Form eines geschriebenen Buches wiedergibt. Das hat mich zwischendurch immer wieder stolpern lassen, weil der Protagonist quasi sein Buch niederschreibt und dabei aber den Leser adressiert. Finde ich stilistisch schwierig, weil es eine merkwürdige Mischung aus Präteritum und Präsens ist. Außerdem unterbricht er dadurch selbst den Erzählfluss.

Ich finde seine Art zu sprechen, und zu erzählen ist irgendwie schwülstig, für meinen Geschmack zu ausschweißend. Immer wieder wirkt der erzählende Protagonist fast schon überheblich in seinen Interaktionen mit anderen und gleichzeitig unbeholfen in seinen Beschreibungen von Situationen. Die Geschichte dessen, wie die einzelnen Familienmitglieder in Beziehung zueinanderstehen, macht sie mir nicht unbedingt sympathisch. Und die Art der Beschreibung, wieso jetzt jedes Familienmitglied als Mörder betrachtet werden kann, erschien mir schon sehr gewollt.

Am Ende setzt Earnest wie ein Privatdetektiv den Fall zusammen, verknüpft die einzelnen Personen und Hinweise zu einem großen Gesamtbild. Letztendlich haben alle auf irgendeine Art Schuld auf sich geladen, was schon ein bisschen an Fälle wie von Agatha Christie erinnert. Trotzdem fan dich den Ausgang irgendwie ernüchternd, ohne richtig den Finger drauf legen zu können, wieso das so ist.

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Kein Thriller

Das Nachthaus
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Jo Nesbo kenne ich klassisch als Thriller-Autor und lese seine Bücher wirklich gern. Zu diesem Buch muss deshalb unbedingt gesagt werden: es ist kein Thriller. Es geht eher in Richtung Mystery/Horror. ...

Jo Nesbo kenne ich klassisch als Thriller-Autor und lese seine Bücher wirklich gern. Zu diesem Buch muss deshalb unbedingt gesagt werden: es ist kein Thriller. Es geht eher in Richtung Mystery/Horror. Finde ich total spannend, dass Nesbo mal was anderes versucht hat und besonders die erste Hälfte erinnert thematisch ein bisschen an Stranger Things. Gegen Ende hat mich das Buch aber ein bisschen verloren.

Zum Inhalt: nach dem Tod seiner Eltern wächst Robert in einer Kleinstadt auf. Als sein bester Freund nach eines Nachts nach einem Telefonstreich verschwand, wird Robert verdächtigt. Denn er ist der letzte, der Tom gesehen hat und erzählt zudem eine wirre Geschichte darüber, was passiert ist. Und umso intensiver sich Robert mit jener nacht beschäftigt, umso mehr Zweifel kommen ihm.

Ich war überrascht, dass dieses Buch eher eine Horror Novel ist, denn das hatte ich vom Klappentext her nicht vermutet. Die Story kommt leicht skurril daher, darauf muss man sich halt lassen. Ich glaube, wenn man schon von Beginn an die Story infrage stellt, wird man mit diesem Buch nicht glücklich. Bis zur Mitte hin fand ichs an sich auch richtig stark erzählt, dann gab es für meinen Geschmack einen ziemlich harten Cut, den ich nicht so richtig einschätzen konnte.

In der zweiten Hälfte hat mich das Buch dann ein bisschen verloren. An sich fand ich den erzählerischen Kniff und wohin sich die Storyline entwickelt gar nicht schlecht, aber im Gesamtbild hat es für mich einfach nicht funktioniert. Ich hab die Handlungsstränge einfach nicht so richtig zusammenbekommen.

Die Grundstimmung ist durchaus spannend und insgesamt düster und bedrohlich. Dass Robert kein zuverlässiger Erzähler ist, gibt dem Buch diesen Hauch Ungewissheit, der dafür sorgt, dass man unbedingt dranbleiben will. Das Buch geizt auch nicht mit Ekel und Schockermomenten- brauche ich persönlich nicht, passte hier aber gut rein.

Ingesamt mal was ganz anderes. Hat jetzt nicht völlig meinen Geschmack getroffen, war aber trotz allem ein interessantes Hörerlebnis.

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