Wortgewaltiger Roman
Babel„Babel“ mutet von Umfang und Aufmachung her wie ein gewaltiger Epos an, eine Art dystopischer Historienroman (welche köstliches Oxymoron, das perfekt zum Buch passt) mit einem Hauch Fantasy. Und obwohl ...
„Babel“ mutet von Umfang und Aufmachung her wie ein gewaltiger Epos an, eine Art dystopischer Historienroman (welche köstliches Oxymoron, das perfekt zum Buch passt) mit einem Hauch Fantasy. Und obwohl das Thema sicherlich Stoff für noch mindestens einen weiteren Band hergegeben hätte, hat mich die Fülle an Informationen doch ein bisschen erschlagen.
Zum Inhalt: Oxford im 19. Jahrhundert. In der Universität ist das Institut für Sprachen und Übersetzungen nicht nur eine prestigeträchtigste Institution, mit ihrem Turm Babel steuern sie auch maßgeblich die Geschicke des Empires. Für den Waisenjungen Robin aus Kanton tun sich an diesem Ort unglaubliche Möglichkeiten auf. Doch er soll feststellen, dass all der Glanz und all die Macht einen Preis haben.
„Babel“ ist ein wort- und bildgewaltiges Buch über die Macht der Worte und Sprache, sowie deren Verstrickung mit Magie.
Das Setting in die Oxford und die historische Kulisse haben mir gut gefallen, genauso wie das Grundkonstrukt der Geschichte über ein Empire, das seinen Fortschritt auf dem Rücken der weniger privilegierten Nationen austrägt.
Stellenweise war es für meinen Geschmack etwas zäh und die Geschichte insgesamt sehr langwierig, was echt schade ist, weil die Idee unglaublich interessant ist und auch die politischen und wirtschaftlichen Verstrickungen auf realistische Art beunruhigend sind.
Fußtexte in Büchern sind für mich immer ne schwierige Geschichte, denn ich finde sie bremsen den Lesefluss aus. Auch nicht alle Infos waren in meinen Augen relevant, wodurch ich mir oft denke, wenn es nicht in den Haupttext gepasst hat, hätte man es auch streichen können.
Insgesamt für mich ein Werk, dass ein bisschen an seiner Umsetzung gescheitert ist und mich dadurch nicht so richtig packen konnte