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Veröffentlicht am 20.10.2017

Geld alleine macht nicht glücklich

Die Lichter von Paris
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Schon das Cover zu Eleanor Browns neuem Roman „Die Lichter von Paris“ hat mich sehr angesprochen, denn es lädt zum Träumen ein und dazu, in der Lektüre zu versinken.

Erzählt wird auf zwei Ebenen. Zum ...

Schon das Cover zu Eleanor Browns neuem Roman „Die Lichter von Paris“ hat mich sehr angesprochen, denn es lädt zum Träumen ein und dazu, in der Lektüre zu versinken.

Erzählt wird auf zwei Ebenen. Zum einen spielt die Geschichte im Jahr 1999. In der Ich-Form wird das Leben von Madeleine beschrieben. Parallel dazu erleben wir einen Sommer von Margie, Madeleines Großmutter, im Jahr 1924.

Auf den ersten Blick führt Madeleine ein beneidenswertes Leben. Sie braucht nicht arbeiten, hat einen reichen Mann und insgesamt ein luxuriöses Leben. Alles was man sich selbst oft wünscht. Doch was Eleanor Brown hier charakterisiert ist kein glückliches Prinzessinnenleben. Madeleine ist gefangen in einem goldenen Käfig. Sie beugt sich den Zwängen der Gesellschaft und bekommt dabei immer weniger Luft zum atmen.
Erst als sie die Tagebücher ihrer Großmutter findet erkennt sie, dass ihre Familie in einem endlosen Kreislauf feststeckt und dass man manchmal mutig sein muss, um sein Glück zu finden.

Eleanor Brown gelang es sehr gut Emotionen zu transportieren. Ich konnte sowohl Madeleine als auch Margies Verzweiflung nachempfinden. Es hat mich sehr bewegt zu lesen, wie ein Charakter nach dem anderen resignierte und sich in ein Leben fügte, dass so nicht gewünscht war.

Zu oft kommt es vor, dass sich Leute aus den falschen Beweggründen für eine Ehe entscheiden. Insbesondere heutzutage sollte sich niemand mehr genötigt fühlen eine Verbindung einzugehen um der der Einsamkeit zu entgehen. Das Buch erörtert den Aspekt, dass man nicht zwangsläufig weniger alleine ist, wenn man zu zweit ist. Ich denke, das Ziel des Lebens sollte nicht sein einen Partner zu finden sondern mit sich selbst glücklich zu sein, denn nur dann kann man seine Zufriedenheit mit jemand anderen teilen.

Aus diesem Grund hat mir auch sehr gefallen, dass Madeleine sich nicht einfach in die nächste Beziehung gestürzt hat, sondern sich die Zeit nimmt, ihre Träume zu verwirklichen.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Die Schauplätze waren eine gelungene Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart und durch die beiden Erzählperspektiven las sich „Dich Lichter von Paris“ sehr kurzweilig.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Originelle Zukunftsvision

Scythe – Die Hüter des Todes
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Es gibt Bücher, bei denen ich schon nach wenigen Seiten weiß, dass ich eine 5 Sterne Bewertung geben werde. „Scythe – Die Hüter des Todes“ ist so ein Buch.
Ich habe schon einige Dystopien mit den unterschiedlichsten ...

Es gibt Bücher, bei denen ich schon nach wenigen Seiten weiß, dass ich eine 5 Sterne Bewertung geben werde. „Scythe – Die Hüter des Todes“ ist so ein Buch.
Ich habe schon einige Dystopien mit den unterschiedlichsten düsteren Horrorszenarien gelesen, doch Neal Shusterman gelingt es tatsächlich, etwas komplett Neues zu erschaffen.
Die Welt, die er beschreibt ist perfekt. Es gibt keine Krankheiten, keinen natürlichen Tod, keinerlei Kriminalität oder Schmerzen. Die Menschen sind zufrieden und zusätzlich unsterblich.
Natürlich kann nicht jeder endlos leben, die Welt wäre irgendwann komplett überbevölkert. Um dem entgegen zu wirken, wurde der Beruf des Scythe eingeführt, dessen Aufgabe es ist, jedes Jahr eine gewisse Quote an Menschen zu beseitigen – im Sprachgebrauch des Autors: sie nachzulesen.

Ich mochte wirklich sehr, dass es in der von Neal Shusterman beschriebenen Zukunft keine Diktatur oder sonstige böse Mächte gab, die die Menschen unterdrückt.
Die Leute lebten einfach glücklich.
Das Buch stimmt auch ein wenig nachdenklich. Das irgendwann einmal alle Krankheiten heilbar sind, ist gar nicht so abwegig. Wenn man zurück blickt, starben unsere Vorfahren an Pest, Erkältungen oder Diabetes etc. da es keinerlei Medikamente dafür gab.
Wieso sollte es nicht möglich sein, heute tödliche Krankheiten in der Zukunft zu heilen. Was würde passieren, wenn wir tatsächlich immer älter und älter werden würden?

Interessant war auch, dass die Grundidee des Scythe nicht als überschattendes Monster dargestellt wurde, sondern als notwendige Einrichtung. Mehrmals wird betont, dass die Wahrscheinlichkeit zur Nachlese ausgewählt zu werden relativ gering ist.

Neal Shusterman beschränkt sich auf einige wenige Charaktere, auf die er näher eingeht. Alle anderen erscheinen als Randfiguren. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Citra und Rowan, die eine Ausbildung zum Scythe beginnen. Gemeinsam mit den beiden Jugendlichen erfährt der Leser mehr über die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Scythe und ihre Rituale.

Positiv finde ich, dass obwohl es sich hier um den Auftakt einer Serie handelt, das Buch eine Art von Abschluss erhält. Die Geschichte über die Lehre von Citra und Rowan hat einen klaren Anfang, einen Höhepunkt und ein Ende.
Natürlich gibt es einen Ausblick, welche Abenteuer im nächsten Band auf uns warten könnten, aber genauso lässt sich „Scythe“ als Einzelroman lesen. Nichts finde ich schlimmer als nach einem riesen Cliffhanger monatelang auf die Fortsetzung warten zu müssen, deswegen bin ich mit Neal Shustermans Lösung sehr zufrieden.

Mein einziger Kritikpunkt ist das Liebesgeständnis der beiden Protagonisten. Es ist völlig aus dem Zusammenhang gegriffen und unglaubwürdig. Es scheint ein wenig, als wenn zwanghaft eine Romanze eingepresst werden sollte, dabei genügt es für den Handlungsverkauf völlig, wenn Citra und Rowan Freunde sind.

Alles in allen ist „Scythe – Die Hüter des Todes“ in jeden Fall sehr lesenswert und sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene geeignet.

Veröffentlicht am 08.07.2017

Spannend und schockierend

Targa - Der Moment, bevor du stirbst
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Schon als ich mir die Fotografie des Autorenduos B. C. Schiller auf der Innenseite des Covers anschaute, dachte ich mir, dass so Leute aussehen, die coole Krimis schreiben. Mit dieser Vermutung sollte ...

Schon als ich mir die Fotografie des Autorenduos B. C. Schiller auf der Innenseite des Covers anschaute, dachte ich mir, dass so Leute aussehen, die coole Krimis schreiben. Mit dieser Vermutung sollte ich Recht behalten.

„Targa – Der Moment bevor du stirbst“ handelt von der Polizistin Targa, die niemals überwunden hat, dass sie und ihre Zwillingsschwester als Babys ausgesetzt wurden und ihre Mutter Selbstmord begangen hat.
Sie hat sich emotional abgeschottet und lebt einzig für ihren Beruf, in dem sie als Undercover-Agentin Schwerverbrechern das Handwerk legt.
In ihrem aktuellen Fall versucht sie, den Serienmörder Falk Sandmann zu überführen.

B. C. Schiller eröffnen den Krimi mit mehreren Handlungssträngen, die mit kurzen Kapiteln eingeführt werden. Jedes davon beginnt so spannend, dass ich am liebsten sofort mehr erfahren hätte.

Von Anfang an ist, klar, wer der Mörder ist. Falk Sandmann, der Universitätsdozent. Man sollte meinen, dass dies das Buch langweilig macht, denn es gibt kein Rätselraten, die Identität des Täters steht fest.
Dennoch hat die Geschichte einen unglaublichen Sog auf mich ausgeübt und hat mich völlig in den Bann gezogen.

Falk wird als charismatisch und attraktiv beschrieben. Kaum eine Frau kann ihm widerstehen und auch ich fand seine dunkle Aura und die Gefahr, die er ausstrahlt fesselnd.

Falk ist verrückt, anders kann man es nicht beschreiben. Er lockt Frauen, die ihm hörig sind, in einen Tauchtank und dreht ihnen die Luft zum Atmen ab. Angetrieben wird er von der Gier, die letzten Worte seiner Opfer aufzuzeichnen zu können.

Die Autoren sparen nicht mit Details und schildern seine Taten in allen Einzelheiten. Es ist abstoßend und spannend gleichzeitig, diesen Charakter zu beobachten.

Sehr interessant fand ich auch die Nebenhandlung, die auf einer Gefängnisinsel spielt. Wie gruselig muss es sein, gemeinsam mit Schwerverbrechern abgeschnitten von der Außenwelt zu sein. Die Geschichte von Carlos Schmidt beginnt langsam und steigert sich zu einem schockierenden Höhepunkt.

Dieser Krimi mag nicht immer realistisch oder mit gesunden Menschenverstand nachvollziehbar sein, aber ist in jedem Fall ein Pageturner von der ersten bis zur letzten Seite.
Ich freue mich schon jetzt auf Targas zweiten Fall.

Veröffentlicht am 16.04.2017

Lese-highlight

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Schon beim Lesen des Zeitungsartikels auf der Innenseite des Covers sprang der Funke über und mein Interesse für diese Geschichte wurde geweckt.

Zoe ist eine begabte Klavierspielerin, doch die Pläne ...

Schon beim Lesen des Zeitungsartikels auf der Innenseite des Covers sprang der Funke über und mein Interesse für diese Geschichte wurde geweckt.

Zoe ist eine begabte Klavierspielerin, doch die Pläne für ihre vielversprechende Zukunft ändern sich schlagartig, als sie mit nur 14 Jahren beschließt, drei Freunde mit dem Auto nach Hause zu fahren. Es kommt wie es kommen muss, die Teenager haben einen Unfall, der allen Insassen bis auf Zoe das Leben kostet und das junge Mädchen muss in den Jungendarrest.

3 Jahre später hat sie ihre Strafe abgesessen, ihre Mutter hat reich geheiratet und alles dafür getan, um ihrer Tochter eine zweite Chance, ohne die Schatten der Vergangenheit, zu ermöglichen.
Doch als Zoes Mutter tot aufgefunden wird, liegt ihr Leben erneut in Scherben.

Von Anfang an schafft Gilly Macmillan, eine geheimnisvolle, bedrückende Atmosphäre. Jeder Charakter verhält sich auf die ein oder andere Art suspekt und ich habe niemand vollständig über den Weg getraut. Fast seit Beginn hatte ich einen Verdächtigen, doch auf den letzten Seiten wirbelt die Autorin noch einmal alle bisherigen Erkenntnisse durcheinander. Die Ereignisse überschlagen sich in einem spannenden Finale.

„Perfect girl“ ist ein Buch, dass ich nur schwer aus der Hand legen konnte. Die Autorin weiß definitiv, wie man den Leser bei der Stange hält.
Am Ende sind zwar nicht alle Fragen zu 100 % geklärt und ich würde am liebsten eine Fortsetzung lesen, aber gerade diese Ungewissheit passt perfekt zu der Geschichte.

Dies war mein erstes Buch von Gilly Macmillan, aber ich werde ihren Debutroman definitiv auch bald lesen.

Veröffentlicht am 22.06.2024

Odinas Geschichte

Three Tides to Stay (Breaking Waves 3)
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Der dritte Band von Kristina Moningers „Breaking waves“ Reihe ist Odinas Geschichte.
Odina glaubt, sie ist am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen. Finanzielle Sorgen und die Frage, wo sie und ihr kleiner ...

Der dritte Band von Kristina Moningers „Breaking waves“ Reihe ist Odinas Geschichte.
Odina glaubt, sie ist am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen. Finanzielle Sorgen und die Frage, wo sie und ihr kleiner Sohn künftig leben sollen, rauben ihr den Schlaf. Als sie sich in Noah verliebt, gibt es endlich wieder einen Lichtblick für sie, auch wenn sie befürchtet, dass diese Beziehung keinen Bestand haben kann.

Odina konnte ich schon in Band 1 und 2 gut leiden und deswegen habe ich mich gefreut, sie näher kennenzulernen. „Three tides to stay“ habe ich wieder sehr gerne gelesen. Kristina Moninger hat einfach einen sehr eingängigen und mitreißenden Schreibstil.
Obwohl ich Odina wie bereits erwähnt, grundsätzlich mag, ging sie mir in diesem Buch teilweise ziemlich auf die Nerven mit ihrer ewigen Geheimniskrämerei und ihrem Hang zu Notlügen. Ich denke, sie könnte all ihre Probleme um mindestens 50 % reduzieren, wenn sie sich ihrer Familie und ihren Freunden gegenüber weniger verschlossen geben würde.

Ich konnte auch nicht ganz nachvollziehen, warum sie so ein Drama daraus gemacht hat, dass sie sich in den Bruder ihrer Freundin Avery verliebt hat. Wäre es der Exfreund, okay, aber so ist doch nun wirklich nichts dabei.
Noah ist ein absoluter Typ zum schwärmen. Er wirkt sehr viel reifer, als sein Alter vermuten lässt. Mit seiner humorvollen und immer verständnisvollen Art hat er mich schnell um den Finger gewickelt.

Isa und Avery sind in diesem Band relativ abwesend und auch die Rückblenden in die Zeit vor Josies Verschwinden drehen sich im Kreis.

Ich bin nun wirklich auf die Auflösung im Finale gespannt und bin bis jetzt noch unentschieden, ob ich Josie für tot halte oder nicht.

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