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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.11.2023

Erinnerungen können lügen

Ausgelöscht
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Gerade durch seine Schlichtheit macht das Cover auf sich aufmerksam.
Theresa Prammer hat einen interessanten psychologischen Effekt zum Inhalt ihres Thrillers genommen. Erinnerungen können sowohl falsch ...

Gerade durch seine Schlichtheit macht das Cover auf sich aufmerksam.
Theresa Prammer hat einen interessanten psychologischen Effekt zum Inhalt ihres Thrillers genommen. Erinnerungen können sowohl falsch sein, als auch durch geschickte Gesprächsmanipulation verfälscht werden, sodass sie für wahr gehalten werden.
Die Hauptperson ist die Erinnerungsforscherin Lea Goldberg. Sie hat mit zwei rätselhaften Fällen zu tun, in dem vermisste Frauen nach drei Wochen wieder auftauchen, aber von fast identischen Erinnerungen an ihre Haft berichten, eine in Wien, eine in Berlin.
Beide hörten Stimmen einer Verstorbenen, und beide bringen Lea und ihren ehemaligen Mentor unter Verdacht. Auch die anderen Protagonisten sind interessante Charaktere, allen voran der gnadenlose Staatsanwalt Uhlig und seine kompetente Psychiaterin Kirsch.
Es gibt auch noch eingeschobene Kapitel über ein traumatisiertes junges Mädchen mit einer schweren Jugend. Erst gegen Ende fügt sich dieser Handlungsstrang in den anderen ein.
Der Thriller ist wirklich spannend geschrieben. Dieses Ende ist nicht vorhersehbar. Vor allem gibt es einen gekonnten Cliffhanger, der auf Band 2 neugierig macht.

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Veröffentlicht am 23.11.2023

Unter Psychopathen

The Institution
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Eine abgelegene Klinik für gemeingefährliche Psychopathen in einem Unwetter: was für ein Szenario für einen Thriller! Da stimmt das Cover schon gedanklich auf den Ort des Geschehens wunderbar ein. Hier ...

Eine abgelegene Klinik für gemeingefährliche Psychopathen in einem Unwetter: was für ein Szenario für einen Thriller! Da stimmt das Cover schon gedanklich auf den Ort des Geschehens wunderbar ein. Hier tritt die Profilerin Connie Woolwine ihren Undercoverjob an. Unter Zeitdruck soll sie den bestialischen Mord an einer Krankenschwester aufklären, der bei lebendigem Leib der Fötus entfernt worden ist. Dieses kleine Baby hat nur eine begrenzte Zeit zum Überleben, doch muss es zuerst einmal gefunden werden.
Die Gespräche, die Woolwine mit Personal und Insassen führt, sind höchst aufschlussreich. Als Leser erfährt man viel über psychologische Tricks und Ansichten. Das Spannungslevel ist von Anfang an gleichbleibend hoch, doch als in einem Unwetter sich alle Türen öffnen, bricht die Hölle los.
Die Sprecherin Michaela Gaertner ist eine gute Besetzung und macht das Hörbuch perfekt.

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Überwachungsstaat

Redemptio
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Die Bundesinnenministerin Sybille Schneider ist erfolgreich, vor allem aber ehrgeizig. Gerne möchte sie aus den nächsten Wahlen als neue Bundeskanzlerin hervorgehen. Das perfekte Mittel auf dem Weg dahin ...

Die Bundesinnenministerin Sybille Schneider ist erfolgreich, vor allem aber ehrgeizig. Gerne möchte sie aus den nächsten Wahlen als neue Bundeskanzlerin hervorgehen. Das perfekte Mittel auf dem Weg dahin scheint ihr ein neuartiges Computerprogramm, Redemptio, zu sein, das Verbrechen schon präventiv verhindern kann. Doch ihr Staatssekretär lässt ohne ihr Wissen eine gefährlichere Version installieren, bei der alle Bürgerrechte insgeheim umgangen werden. Da das Programm zudem selbstlernend ist, also Künstliche Intelligenz besitzt, geraten die Dinge schnell außer Kontrolle. Jeder Mensch kann überall abgehört werden, jeder Mensch kann als gefährlich eingestuft werden, jeder Mensch kann von Redemptio auf die Abschussliste gesetzt werden.
Eine kleine Gruppe von Leuten stemmt sich gegen diese Horrorvision und versucht, sie zu stoppen.
Der Autor schürt dabei die Ängste vor KI, die derzeit sowieso in allen Medien diskutiert wird. Das Szenario um Redemptio ist natürlich der Worst Case, aber man sollte die Augen davor nicht verschließen. Es gibt den Faktor Mensch, der aus menschlicher Fehlbarkeit ungenau programmiert und es gibt den Faktor Machtmensch, der skrupellos seinen Vorteil sucht.
Einerseits regt dieser gar nicht so utopische Thriller zum Nachdenken an, andererseits ist der Spannungsfaktor sehr hoch. Man sollte dieses Buch gelesen haben.

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Ein magischer Tag

Der Achte Tag
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Ein schönes Cover verlockt zum Blättern in diesem Fantasy-Roman für Kinder. Das empfohlene Lesealter orientiert sich meistens am Alter der Protagonisten. In diesem Fall ist die Hauptperson Jax, ein Junge, ...

Ein schönes Cover verlockt zum Blättern in diesem Fantasy-Roman für Kinder. Das empfohlene Lesealter orientiert sich meistens am Alter der Protagonisten. In diesem Fall ist die Hauptperson Jax, ein Junge, der nach seinem dreizehnten Geburtstag sein magisches Talent entdeckt. Er gehört zu den Nachfahren Merlins, die durch einen archaischen Zauber einen achten Wochentag erleben, an dem die restliche Bevölkerung verschwunden ist. Es geschehen spannende und magische Situationen, denn es gibt auch feindliche Gruppierungen, die diesen besonderen Tag für ihre persönliche Macht missbrauchen wollen.
Jax ist ein Junge, der sofort Sympathien weckt. Er hat gerade seinen Vater verloren und ein wildfremder junger Mann, Riley, in gelinde gesagt sehr ungeregelter Lebenssituation, beansprucht das Sorgerecht, obwohl Jax lieber bei seiner leiblichen Tante wohnen würde.
Es dauert einige Zeit bis man die Zusammenhänge erfährt und gleichzeitig wächst Jax über sich hinaus, um eine große Verantwortung auf sich zu nehmen. Eigentlich handelt er viel zu reif für einen so jungen Teenager, aber vielleicht ist das genau die Rolle, mit der sich ein junger Leser gerne identifiziert.
Der Achte Tag ist eine tolle Idee und meistens kann man der Logik gut folgen. Später wird es schon etwas schwieriger, den Überblick zu behalten, wer gut ist und wer auf welcher Seite kämpft.
Trotzdem ist das kein eigentlicher Minuspunkt. Dieser Roman ist wirklich klasse für Jugendliche und verdient volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Authentisch

Tanz der Furien – Wiener Abgründe
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Wir befinden uns im Wien der Jahrhundertwende.
Der verdiente Polizist Leopold Kern ist durch eine fingierte Schlägerei in Ungnade gefallen. Weil er so ein gewiefter Ermittler ist, will ihn sein Vorgesetzter ...

Wir befinden uns im Wien der Jahrhundertwende.
Der verdiente Polizist Leopold Kern ist durch eine fingierte Schlägerei in Ungnade gefallen. Weil er so ein gewiefter Ermittler ist, will ihn sein Vorgesetzter nicht aus dem Dienst entlassen, sondern setzt in als Sonderermittler ein.
Kern hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, einen besonders brutalen Zuhälter zur Strecke zu bringen. Dabei gerät er tief in die Machtkämpfe von rivalisierenden Gruppen und muss um sein eigenes Leben fürchten.
Die brutale Handlung ist nichts für schwache Nerven, aber spannend ist sie mit Sicherheit. Vor allem aber ist sie auch ein Abbild der damaligen Gesellschaft, in denen der Adel noch alle Vorteile genießen konnte und das Wort einen Bürgerlichen dagegen nichts galt. Der Autor lässt Personen aus den verschiedenen sozialen Schichten auftreten, die zusammengenommen ein erschreckendes Bild von Armut und Rechtlosigkeit zeichnen. Er mischt auch immer wieder wienerische Dialektausdrücke in den Text, die eine authentische Atmosphäre schaffen. Genial. Verdient absolut alle Lesesterne.

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