Nichts los in Friedhofen - naja, zumindest fast nichts
„Der Spurenfinder“ ist eine toller Fantasykrimi mit einer gehörigen Portion Humor und eignet sich wahrscheinlich ab einem Alter von zwölf Jahren. Die Geschichte ist äußerst einfallsreich. Man kann sich ...
„Der Spurenfinder“ ist eine toller Fantasykrimi mit einer gehörigen Portion Humor und eignet sich wahrscheinlich ab einem Alter von zwölf Jahren. Die Geschichte ist äußerst einfallsreich. Man kann sich nie völlig sicher sein, was als Nächstes geschieht. Der typische Humor von Marc-Uwe Kling sorgt dabei für beste Unterhaltung und überrascht mit einer clever aufgebauten Story.
Die Zwillinge Ada und Naru leben mit ihrem Vater, dem berühmten Spurenfinder, Elos von Bergen in dem wohl langweiligsten Dorf der Welt. Nie geschieht etwas in Friedhofen. Doch dann passiert plötzlich ein mysteriöser Mord. Können die drei den wahren Täter finden und dessen Motive aufdecken? Auf ihrer gefährlichen Suche lernen sie die Bewohner von Friedhofen mit völlig neuen Augen kennen.
Die Geschichte ist durchweg spannend erzählt und ist selten voraussichtlich. Die Dialoge sind frech, witzig und erfrischend. Allerdings übertreibt es Kling manchmal und man wünschte sich mitunter, die Kinder würden weniger flapsige Sprüche reißen und sich stattdessen mehr auf ihren Fall konzentrieren. Dennoch habe ich den Humor sehr genossen. Viele Szenen konnte man praktisch wie ein Slapstick-Movie vor sich sehen.
Mir hat zudem sehr gefallen, dass sämtliche Charaktere eher in Grauschattierungen mit Ecken und Kanten dargestellt wurden. Kling verzichtet beinahe komplett auf reine Schwarz-Weiß-Charaktere. Man kann die Motive einiger Bösewichte, wenn man sie als solche bezeichnen möchte, durchaus nachvollziehen und auch mit ihnen mitleiden. Zudem bietet das Buch mehr als nur eine witzige Krimigeschichte. Sein Plädoyer für den Frieden am Ende finde ich gerade in der aktuellen Zeit als ein wichtiges Statement.
Das Buch wird des Weiteren durchweg von Bernd Kissels Zeichnungen begleitet. Während manche recht klein sind, umspannen andere eine komplette Seite. Die Bilder sind allesamt sehr detailliert ausgearbeitet. Die Porträts der einzelnen Figuren wirken lebensecht und transportieren beeindruckend deren Gefühle.
Insgesamt würde ich das Buch allen empfehlen, die gut durchdachte Krimigeschichten mit einem Schuss Fantasy und ganz viel Humor mögen. Ich würde mich freuen, noch weitere Geschichten von Elos von Bergen und seinen Kindern lesen zu können. Genug Stoff bietet die sehr gut konzipierte Fantasywelt rings um die Spurenfinder auf jeden Fall.