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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2023

Ein schöner cozy Slowburner-Wohlfühlroman.

Die Bücherjägerin
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„Die Bücherjägerin“ ist ein schöner cozy Slowburner-Wohlfühlroman, der in jede Jahreszeit passt. Die Autorin entführt uns gekonnt in die Welt der Bücher, nimmt uns mit in Bibliotheken, alte Villen, herrschaftliche ...

„Die Bücherjägerin“ ist ein schöner cozy Slowburner-Wohlfühlroman, der in jede Jahreszeit passt. Die Autorin entführt uns gekonnt in die Welt der Bücher, nimmt uns mit in Bibliotheken, alte Villen, herrschaftliche Häuser, sowie ins duftende Frankreich und regnerische London, wo es mir besonders gut gefallen hat.⁣

Elisabeth Beer hat wirklich tolle Protagonisten erschaffen, die einem gleich sympathisch sind und ans Herz wachsen, eben weil sie „anders“ und nicht stereotypisch sind. Wir haben die etwas exzentrische, wilde und bunte Tante Amalia, die scheinbar auf den Verbleib einer höchst wertvollen Landkarte gestoßen ist, die das Interesse des Bibliothekars Ben erweckt.⁣

Nach Amalias Tod nimmt Ben Kontakt mit ihrer Nichte Sarah auf, die sich um den Nachlass bzw. das Erbe kümmert, Restauratorin und Bücherjägerin ist. Sie lebt in ihrer ganz eigenen Welt und hat stark mit Eindrücken und Emotionen zu kämpfen, während Ben als Farbiger dem Alltagsrassismus ausgesetzt ist. Zusammen begeben sie sich auf die Suche nach der historischen Karte und knüpfen dabei eine zarte Freundschaft.⁣

In diesem Buch geht es stark um das Innenleben von Sarah, die Aufarbeitung des Todes von Amalia und wie es sich anfühlt, nicht der Norm zu entsprechen, eingebettet in das Setting einer Schatzsuche und der Liebe zu Büchern. Der Schreibstil ist gut und der Roman beschert einem ein paar Stunden feinen Lesegenuss. Er ist zwar kein Highlight, versetzt den Leser aber in eine schöne Atmosphäre. ⁣

Das Gendern ist m. E. wie immer unnötig, unpassend und unterbricht leicht den Lesefluss, jedoch erklärt Elisabeth Beer am Ende des Buches ihre Beweggründe dazu, was ich akzeptieren kann. Leider gibt es auch viele Rechtschreibfehler, weshalb der Verlag bei einer neuen Auflage auf jeden Fall nochmal den Korrekturstift ansetzen sollte.⁣

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Ich verstehe den Hype nicht ...

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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Ich war so gespannt auf diesen Roman, weil gefühlt jeder von dieser Geschichte schwärmt und ich hätte nie vermutet, dass das Buch eine doch recht große Enttäuschung ist. Allein die Lesezeit von 6 Tagen ...

Ich war so gespannt auf diesen Roman, weil gefühlt jeder von dieser Geschichte schwärmt und ich hätte nie vermutet, dass das Buch eine doch recht große Enttäuschung ist. Allein die Lesezeit von 6 Tagen macht deutlich, dass ich mich da echt durchgequält und nebenbei auch andere Sachen parallel gelesen habe, weil die Story schlicht und ergreifend einfach langweilig ist.

Addie soll zwangsverheiratet werden und wünscht sich einfach nur Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben. Sie geht sodann einen Pakt mit dem Teufel ein, der ihr ihren Wunsch erfüllt. Das Manko ist jedoch, dass jeder Addie sofort vergisst, als hätte es sie nie gegeben. Aus den Augen, aus dem Sinn quasi. Wir begleiten sie fortan durch die Jahrhunderte, die sich hauptsächlich in Paris und New York abspielen, bei ihren Bemühungen, irgendwie eine Spur zu hinterlassen. Irgendwann trifft sie dann auf eine Person, die sich an sie erinnert.

Die Autorin V. E. Schwab hat einen sehr schönen, poetischen, ausschweifenden Schreibstil und natürlich regen die Themen, wie wertvoll das Leben ist, dass man genug ist und welche Konsequenzen gewisse Entscheidungen haben, zum Nachdenken an, aber es passiert ja einfach kaum etwas in diesem Roman.

Wir begleiten die Protagonisten in ihrem Alltag, sind Zeuge vieler Dialoge zwischen Addie und dem Teufel und erfahren, wie sie sich in der Vergangenheit durchgeschlagen hat. Das Ende haut es wieder ein bisschen raus, weshalb ich 3 statt zunächst nur 2,5 Sterne gegeben habe.

Es war mir alles zu banal, zu langatmig und 600 Seiten waren einfach viel zu viel. 400 hätten echt gereicht. Die Idee, Kunstgegenstände in den Roman zu integrieren, war ganz nett und der Plot im Grunde auch eine sehr kreative Idee. Aber es hat mich echt nicht wirklich in den Bann gezogen. Das Buch soll ja verfilmt werden. Vielleicht gefällt mir die Umsetzung dann besser.

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Veröffentlicht am 22.11.2023

Wer Agatha Christie mag, wird Nicholas Blake lieben ...

Tod im Wunderland
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„Wonderland“ ist ein beliebtes Feriencamp in einer englischen Provinz, dessen Aufenthalt sich nicht nur die Reichen und Schönen, sondern auch gutbürgerliche Familien leisten können und deshalb umso beliebter ...

„Wonderland“ ist ein beliebtes Feriencamp in einer englischen Provinz, dessen Aufenthalt sich nicht nur die Reichen und Schönen, sondern auch gutbürgerliche Familien leisten können und deshalb umso beliebter und erfolgreicher ist. Vermutlich kann man die Wonderland GmbH mit dem heutigen Robinson Club vergleichen, denn es wird sehr viel Wert auf Sport, Freizeitaktivitäten und Geselligkeit gelegt.⁣

In diese scheinbare Idylle taucht nun der sog. „Verrückte Hutmacher“ auf, der schon bald die anwesenden Gäste mit seinen Streichen in Angst und Schrecken versetzt, was natürlich ein schlechtes Licht auf den guten Ruf Wonderlands wirft. Eine Stornierung nach der anderen trifft ein, sobald die Vorkomnisse in der örtlichen Presse erwähnt werden. ⁣

Als die Hobbydetektive vor Ort nicht weiterkommen, beschließt einer unter ihnen einen gewissen Mr. Strangeways mit einzubeziehen, einen echten Ermittler, den er aus vergangenen Zeiten kennt. Besagte Person reist an und beginnt 1 und 1 zusammenzuzählen. ⁣

Bei diesem Roman sollte man nicht vergessen, dass er bereits 1940 veröffentlicht wurde und die Sprache, sowieso das Verhalten der Protagonisten altbacken erscheinen. Zudem darf man hier weder einen extremen Spannungsbogen, noch großartige Blut- oder Greueltaten erwarten.⁣

Das Buch konzentriert sich eher auf die Ermittlungsarbeit und das Legen falscher Fährten. Nicht sonderlich ausgeklügelt, aber dennoch nett und unterhaltsam. Wer Miss Marple bzw. Agatha Christie mag, wird „Tod im Wunderland“ lieben. Der Schreibstil ist angenehm und die Seiten lassen sich schnell weglesen, obwohl die Kapitel länger gehalten sind. Leider gibt es viele Rechtschreibfehler, was aufgrund des hübschen Covers und der gebundenen Ausgabe sicherlich ärgerlich und unverständlich ist. ⁣

Nicholas Blake ist übrigens nur ein Pseudonym für Cecil Day-Lewis, der nicht nur Krimiautor, sondern auch der Vater des bekannten Hollywood Schauspielers Daniel Day-Lewis war. Cecil verstarb bereits 1972 als Daniel gerade mal 15 Jahre alt war.⁣

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Veröffentlicht am 08.11.2023

"very british", kurzweilig, nett - aber eben leider auch nicht mehr ...

The Marmalade Diaries
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In England gibt es das sog. „Share & Care Homeshare“ Programm, in dem ältere, hilfebedürftige Menschen günstigen Wohnraum anbieten, wenn ihnen im Gegenzug jemand bei diversen Alltagsaufgaben zur Hand geht. ...

In England gibt es das sog. „Share & Care Homeshare“ Programm, in dem ältere, hilfebedürftige Menschen günstigen Wohnraum anbieten, wenn ihnen im Gegenzug jemand bei diversen Alltagsaufgaben zur Hand geht. Da die Mieten astronomisch teuer sind und Ben eine Bleibe sucht, lässt er sich auf das Abenteuer ein, ohne zu Wissen, dass bald der erste Lockdown kommen wird, denn wir befinden uns mitten in der Coronazeit.

Winnie besitzt ein wunderschönes Haus mit Garten, ist ein Urgestein in der Nachbarschaft und isst leidenschaftlich gerne Vollkorntoast mit selbstgekochter, bittersüßer Orangenmarmelade. Es gibt strikte Abläufe und Tätigkeiten zu vollführen, die ihr Untermieter mit einer Engelsgeduld über sich ergehen lässt.

Nach und nach gewöhnt sich das ungleiche Paar aneinander und vor allem nach einem unschönen Vorfall bemerkt Ben, wie sehr Winnie ihm ans Herz gewachsen ist.

Die Geschichte der Beiden beruht auf einer wahren Begebenheit, die der Autor in seinen Tagebüchern festgehalten hat und genau so liest sich dieses Buch auch. Jeder Abschnitt beginnt mit einem Datum und enthält die Aufzeichnung der Ereignisse des Tages, mögen sie auch noch so banal sein.

Durch die zumeist sehr kurzen Einträge, fliegt man geradezu durch die Seiten, obwohl, wenn man ehrlich ist, eigentlich nichts Großartiges passiert. Der Roman regt eher zum Nachdenken über die Kostbarkeit des Lebens und den Umgang mit dem Älterwerden an. Ben reflektiert sich sehr viel selbst und lässt uns an seinen Erkenntnissen teilhaben.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Ein solider Horror-Thriller in einem tollen Setting.

Amazement Park
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14 Kandidaten erhalten das Angebot, an einer Art Probelauf für eine zukünftige Reality Show teilzunehmen. Der Ort des Geschehens ist ein stillgelegter Freizeitpark, der aufgrund seiner vielen Wege und ...

14 Kandidaten erhalten das Angebot, an einer Art Probelauf für eine zukünftige Reality Show teilzunehmen. Der Ort des Geschehens ist ein stillgelegter Freizeitpark, der aufgrund seiner vielen Wege und Abzweigungen einem Labyrinth gleicht. Die Teilnehmer sollen sich dort 7 Tage lang bis Sonnenaufgang ein geeignetes Versteck suchen und müssen bis Sonnenuntergang unerkannt bleiben, während sog. „Sucher“ hinter ihnen her sind. Der Gewinner erhält 50.000$ - derjenige, der am Ende übrig und unerkannt bleibt.⁣

Nach und nach scheiden immer mehr Leute aus, komische Geräusche sind zu hören und einige schlimme Situationen entwickeln sich. Außerdem wird bald klar, dass mehr hinter dieser angeblichen Reality Show steckt und die Männer und Frauen nicht zufällig ausgewählt wurden. Des Weiteren scheint irgendetwas in der Mitte des Parks zu wohnen.⁣

Das düstere Lost Place Setting und die ganze Kulisse mit verfallenen Karussells, Achterbahnen und Buden, sowie die Horroratmosphäre, konnte die Autorin sehr gut wiedergeben. Die Protagonisten waren interessant, die Story kreativ und solide, aber am Ende auch nichts Besonderes oder ein Highlight.⁣

Dennoch war der Roman, trotz der langen Kapitel, kurzweilig und hat mich gut unterhalten. Eine Verfilmung könnte ich mir hier auch sehr gut vorstellen. Leider gibt es viele Rechtschreibfehler im Buch, weshalb der Piper Verlag dringend nochmal drüber schauen sollte. ⁣

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