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Veröffentlicht am 06.12.2023

Wieder ein richtig guter Martin Suter

Melody
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Ich habe noch selten ein Buch von Martin Suter gelesen, das mir nicht gefallen hätte, aber dieses finde ich besonders gut gelungen.

Das Cover ist wie üblich bei Diogenes relativ schlicht, dennoch besticht ...

Ich habe noch selten ein Buch von Martin Suter gelesen, das mir nicht gefallen hätte, aber dieses finde ich besonders gut gelungen.

Das Cover ist wie üblich bei Diogenes relativ schlicht, dennoch besticht das Porträt einer schönen dunkelhaarigen Frau mit intensivem Blick sofort.

Um diese Frau bzw. ihre Porträts, Fotos, Gemälde geht es auch im ganzen Buch, der Rest der Akteure gruppiert sich - auch wenn sehr gut geschildert - um sie herum, obwohl sie eigentlich von Anfang an verschwunden ist.

Eine wunderbare, hintergründige Geschichte, mit der Frage nach dem Sinn und Unsinn von Wahrheit, ohne jeglichen moralischen Zeigefinger.

Supergut zu lesen, spannend und bewegend, emotional und humorvoll - ein herrliches Buch!

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Veröffentlicht am 28.11.2023

Ein Buch für Hoffnung und gute Laune

Sonntags am Strand
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Zunächst möchte ich das wunderschöne Cover loben, das einen sofort einstimmt auf Strand, Sonne, Bella Italia wie aus dem Bilderbuch - helle sonnige Farben, ein Paar in einer Umarmung, Luftmatratze, Sonnenschirm ...

Zunächst möchte ich das wunderschöne Cover loben, das einen sofort einstimmt auf Strand, Sonne, Bella Italia wie aus dem Bilderbuch - helle sonnige Farben, ein Paar in einer Umarmung, Luftmatratze, Sonnenschirm und Liegen, zwei Gläser mit Apérol, Espresso, Meer und blauer Himmel. Besonders im trüben regnerischen deutschen November hat mich das sehr angesprochen.

Auch die Texte gefallen mir von Anfang an gut - man begleitet Enzo sein bagno, in morgendlicher Stimmung, und die ersten Gäste tauchen auch auf.

Mir gefällt gut, wie die Personen langsam nacheinander eingeführt werden und wir sie sukzessive kennenlernen. Die vielen Namen - vor allem weil sie italienisch sind - erfordern anfänglich allerdings schon ein Stück Konzentration.

Atmosphärisch schön geschildert wird alles.…Man kann die Hitze und das erfrischende Wasser direkt spüren.

Die Familien "vermischen" sich im Laufe des Textes, lernen sich teilweise untereinander kennen. Probleme und Sehnsüchte werden sukzessive deutlicher, Spannungen eskalieren. Wo anfangs Passivität herrschte, gedöst und versucht wurde, kommt Action auf. Konflikte spitzen sich zu, Mut wächst. Die Handlungen verstricken sich, bis sich am Ende Lösungen finden oder zumindest abzeichnen.

Ich finde das Buch sehr gut gemacht, obwohl der Erzählstil weitgehend gemächlich, sonntäglich, ruhig, beschaulich....ist, bleibt Spannung.

Das Ende ist nicht kitschig, aber hoffnungsvoll. So wie das ganze Buch neben Italien-Sehnsucht auch Hoffnung und gute Laune weckt.

Den Sprecher mag ich nur mittel-sehr. Besonders wenn er Frauen spricht, finde ich seine Stimme etwas quäkend.




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Veröffentlicht am 23.11.2023

Köstlich, kostbar, unverwechselbar

Eine halbe Ewigkeit
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Ich habe in jungen Jahren "Mondscheintarif" verschlungen und geliebt, und mittlerweile bin ich auch mit Cora Hübsch gealtert, wohl sogar ein bisschen mehr.

Zwischenzeitlich habe ich einige andere Bücher ...

Ich habe in jungen Jahren "Mondscheintarif" verschlungen und geliebt, und mittlerweile bin ich auch mit Cora Hübsch gealtert, wohl sogar ein bisschen mehr.

Zwischenzeitlich habe ich einige andere Bücher der Autorin und zuletzt "Es wird Zeit" und "Morgen kann kommen" gelesen - die letzten beiden fand ich deutlich gereifter, und sie verdienen m.E. fast Kultstatus.

Insofern war ich natürlich ganz wild auf diese Fortsetzung der "Anfänge" nach so langer Zeit. Allem voran: das Buch finde ich superköstlich - typisch Ildiko von Kürthy eben...

Das Cover hat mich zunächst einmal nicht angesprochen, in einer Buchhandlung und ohne die Autorin zu kennen, hätte ich wohl nicht danach gegriffen -trotz momentanem grauem November finde ich es einfach ZU bunt. auch wenn das zum Meer geöffnete Fenster und die Blumen Sehnsucht nach Sommer und Leichtigkeit hervorrufen.

Der Text liest sich gut und flüssig, wie wir es von der Autorin gewohnt sind. Die Charaktere werden gut eingeführt und sind lebendig - zum Teil kennt man sie ja schon... Gekonnt werden schwere und ernste Themen mit kritischer Selbstironie und HUmor angepackt, ohne dass die Geschichte seicht oder trivial wird.

Hat mir supergut gefallen.

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Schon lange keinen so guten Krimi mehr gelesen

Stille Falle
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Ich kannte von Anders de la Motte bisher noch nichts, war aber zunächst von einer Leseprobe und dann vom gesamten Buch total begeistert.

Bereits das Cover spricht Bände - ein gefangener Schmetterling ...

Ich kannte von Anders de la Motte bisher noch nichts, war aber zunächst von einer Leseprobe und dann vom gesamten Buch total begeistert.

Bereits das Cover spricht Bände - ein gefangener Schmetterling im Glas - hat sowohl real als auch symbolisch Bezug zum Inhalt, vorwiegend in "schwedischen" Farben, Blautönen und Gelb gestaltet.

Bereits der Anfang war sowas von spannend, wie wir in diese gruselige Höhle mit hinein genommen wurden, ich habe regelrecht mit gefröstelt und gezittert richtig mit.

Und von da an konnte ich kaum noch aufhören zu lesen.

Die Ermittler sind gut gezeichnet, eigenwillig, aber nicht übertrieben skurril erfunden und charakterisiert, wie in manchen Krimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Die Geschichte zeigt durchaus psychologische Tiefe und menschliche Schwächen und Abgründe, dazu eine gute Portion skandinavischer Mythologie, die mir sehr gefällt.

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, die Kapitel nicht zu lang, alles nicht ZU komplex, aber komplex genug - ich habe schon lange keinen so guten Kriminalroman mehr gelesen.

Absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.11.2023

Wieder einfach super

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
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Das Cover sieht gar nicht bedrohlich und gar nicht nach "Monster" aus, ein Himmel in Winterblau mit kahlen Bäumen, schneebedeckte Landschaft ,eine Eule - das Grauen kann man noch nicht erahnen... oder ...

Das Cover sieht gar nicht bedrohlich und gar nicht nach "Monster" aus, ein Himmel in Winterblau mit kahlen Bäumen, schneebedeckte Landschaft ,eine Eule - das Grauen kann man noch nicht erahnen... oder eben doch irgendwie, so wie Nele Neuhaus das eben so gut andeuten kann.

Sehr neugierig war ich natürlich auf das neue Buch, haben mir doch die vorherigen „Taunus Krimis“ – und auch die anderen, unter Pseudonym geschriebenen, supergut gefallen.

Ein bisschen erschrocken war ich über das umfangreiche Personenregister am Anfang, andererseits ist so etwas natürlich sehr hilfreich zum Nachschlagen.

Und mit Erleichterung erkannte ich beim Überfliegen, dass mir einige der Namen schon aus den vorherigen Büchern oder Filmen geläufig sind.

Wie Nele Neuhaus das eben kann, reißt einen der Text sofort mit, man zittert mit den verängstigten Eltern, stapft mit dem Hund durch den ungewohnten Schnee und ärgert sich über doofe Polizistenkollegen.

Sehr spannend ist die ganze Geschichte von Anfang an – ich konnte kaum aufhören zu lesen.

Auch hier schafft sie es, dass man gut in die Geschichte hinein kommt. Sachverhalte, die mit den Vorgängerbänden zu tun haben, werden klar genug erläutert – siehe auch das Personenverzeichnis zum Nachschlagen.
Wieder werden neben dem reinen Kriminalfall viele menschliche und gesellschaftliche Abgründe, Schwierigkeiten und Probleme beschrieben, gerade in der richtigen Balance zwischen Emotionalität und Distanz.

Insgesamt halte ich dieses Buch für eine gelungene Fortsetzung der Bodenstein Reihe. Nele Neuhaus bleibt weiterhin eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen.

Unbedingte Leseempfehlung von mir.

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