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Veröffentlicht am 29.12.2023

für Krammer sehr persönliche Ermittlungen – spannender Lesestoff

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Auch im vierten Band ist die Beziehung zwischen Bernhard Krammer vom LKA-Innsbruck und Alexa Jahn, Kripo Weilheim, alles andere als innig. Eigentlich ist Krammer ihr Vater, jedoch hat Alexa das erst vor ...

Auch im vierten Band ist die Beziehung zwischen Bernhard Krammer vom LKA-Innsbruck und Alexa Jahn, Kripo Weilheim, alles andere als innig. Eigentlich ist Krammer ihr Vater, jedoch hat Alexa das erst vor kurzer Zeit erfahren. Annäherungsversuche oder gar freundschaftliche Verbindung scheitern am Charakter der beiden. Denn beide sind sehr introvertiert, Probleme oder gar Gefühle machen sie mit sich selber aus. Doch nun ist Krammers Kollegin Roza Szabo verschwunden. Ohne Mantel, ohne Papiere und Handy, so sieht man es in der Aufzeichnung der Videokamera am Eingang des Innsbrucker LKA, hat sie fluchtartig das Gebäude verlassen. Völlig untypisch für die engagierte Kollegin, die früher sogar als verdeckte Ermittlerin an der österreichisch-ungarischen Grenze agiert hat. Als Krammer in Rozas Wohnung eine männliche Leiche mit Tauchermaske findet, die auf eine Tauchschule am Walchensee hinweist, bittet er Alexa ihn zu unterstützen.
Es beginnt eine sehr spannend beschriebene Suche nach Roza Szabo, einer Suche die mit deren Vergangenheit eng zusammenhängt und über die hat sie nie mit jemanden gesprochen. Das Ganze ist sehr fesselnd beschrieben und durch die eingefügten Rückblenden auf eine junge Frau, die immer nur nach Liebe gesucht hat, dabei aber einer Stelle den falschen Weg eingeschlagen hat, noch getriggert. Ich habe mich mit dem 4. Band sehr gut unterhalten gefühlt und gebe daher 5 Lese-Sterne, eine uneingeschränkte Leseempfehlung eingeschlossen. Vielen Dank an dieser Stelle an den Fischerverlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars über NetGalley. Die geäußerte Meinung ist meine eigene.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

berührend und nachdenklich stimmend

Der Schacherzähler
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Bad Altbach ist eine Kleinstadt und hier lebt Walter Weber allein, seit seine Frau vor einiger Zeit verstorben ist. Er ist ein alter Mann, der einsam ist, der mit seiner toten Frau Zwiesprache hält und ...

Bad Altbach ist eine Kleinstadt und hier lebt Walter Weber allein, seit seine Frau vor einiger Zeit verstorben ist. Er ist ein alter Mann, der einsam ist, der mit seiner toten Frau Zwiesprache hält und seinen Alltag in feste Rituale eingeteilt hat. Freunde hat er keine, kein Wunder so knurrig wie er sich gibt. Doch die Begegnung im Stadtpark mit dem neunjährigen Janne, dem er sich mürrisch als Oldman vorstellt, wird der Beginn eines neuen, erfüllteren Lebensabschnitts…
Ja so könnte man die Geschichte beschreiben, ohne zu viel zu verraten. Der Autorin ist es gelungen Oldmans Veränderung vom abweisenden kauzigen, zum Teil auch verbitterten alten Mann so rührend zu schildern, dass ich dachte, ja so könnte es gewesen sein. Oldman öffnet sich gegenüber Janne und seiner Mutter Malu ganz allmählich. Er bewundert die Liebe zwischen der alleinerziehenden Mutter und ihrem Sohn und erfährt dabei auch selbst wieder so etwas wie Liebe durch die beiden. Auch mich haben der liebevolle Umgang zwischen den beiden, aber auch zwischen Malu und ihrer Freundin Liv beeindruckt. Der Austausch ihrer Gedanken bei Unsicherheiten, die gegenseitigen Ratschläge in diesen Dialogen haben mich nachdenklich gestimmt. Es sind keine Floskeln, um den anderen zu beruhigen. Nein, da kommen oft ganz unerwartete Antworten. Antworten, die dem Fragenden aber das Gefühl geben verstanden worden zu sein, aber die Antwort selbst finden zu müssen. Gerade diese Dialoge haben mich nachdenklich gestimmt und vom Buch voll überzeugt. Daher gibt’s von mir auch 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 13.12.2023

ein Buch, das lange nachklingt

Aenne und ihre Brüder
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In diesem sehr nahe gehenden Buch schreibt Reinhold Beckmann über die Lebensgeschichte von Aenne, seiner Mutter. Schon früh musste Aenne mit Verlusten leben. Ihre Mutter stirbt als sie noch ein Kleinkind ...

In diesem sehr nahe gehenden Buch schreibt Reinhold Beckmann über die Lebensgeschichte von Aenne, seiner Mutter. Schon früh musste Aenne mit Verlusten leben. Ihre Mutter stirbt als sie noch ein Kleinkind ist. Sie hat also kaum eigene Erinnerungen an Elisabeth Haber und auch ihr Vater Mathias stirbt nur wenige Jahre später. Nestwärme und Liebe lernt sie im Haushalt ihrer Stiefeltern nicht kennen, umso größer ist Aennes Verbundenheit und Liebe zu ihren Brüdern Franz, Hans und Alfons. Dieser sehr persönliche Tatsachenroman wird von Autor ganz wunderbar verknüpft mit den geschichtlichen Hintergründen Deutschlands. Fließend gehen Episoden aus den Familien Haber und Hölscher (Stiefeltern) in geschichtlich belegte Fakten über. Zitate aus den Archiven zu dieser Zeit sind dabei genauso zu finden, wie Bewertungen des Autors dazu. Ich fand das sehr interessant und habe beim Lesen sogar noch einiges über die NS-Agitationen und Lügen dazugelernt. Selbst die Stellung der Kirche und ihrer weltlichen Vertreter während der Nazi-Zeit finden sich in diesem Buch wieder. So haben mich die Aktivitäten von Pfarrer Riese, Pfarrer in Aennes Heimatort Wellingholzhausen, und seine Bemühungen auch während des Krieges ein wenig Normalität und Menschlichkeit in seine Gemeinde zu bringen, sehr beeindruckt.
Ergriffen haben mich schlussendlich aber die Zitate aus den Briefen von Franz, Hans und Alfons. Zusammen mit den eingefügten geschichtlichen Tatsachen, machen sie dem Leser mehr als deutlich, wie grausam diese Kriegsjahre für die jungen Männer gewesen sein müssen. Wie sie um die besten Jahre ihres Lebens betrogen wurden, um Hitlers Wahnsinn dann auch noch mit ihrem Leben zu bezahlen.
Von mir erhält das Buch 5 Lese-Sterne, ohne Wenn und Aber!

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Veröffentlicht am 10.12.2023

spannender Stoff, absolute Leseempfehlung

Grenzgebiet
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Zu einem Toten am Tollensesee wird die Kripo Neubrandenburg gerufen. Die männliche Leiche ist etwa 40 Jahre alt, kommt aus Niedersachsen und hat eine Kopfverletzung, die auf ein Kapitalverbrechen hindeutet. ...

Zu einem Toten am Tollensesee wird die Kripo Neubrandenburg gerufen. Die männliche Leiche ist etwa 40 Jahre alt, kommt aus Niedersachsen und hat eine Kopfverletzung, die auf ein Kapitalverbrechen hindeutet. Eva Stein und ihr Kollege Sebastian Neumann beginnen mit ihren Recherchen und stellen recht bald fest, dass der Tote ursprünglich aus Neubrandenburg stammt und es Verbindungen zur Kampfhubschrauberstaffel der NVA im nahegelegenen Basepohl gibt…
Ich möchte gleich zu Anfang sagen, dass mich das Buch total gefesselt hat. Dieser ständige Wechsel zwischen den aktuellen Ermittlungen von Stein und Neumann im Jahr 2020 und den Rückblenden in die 80er Jahre fand ich sehr abwechslungsreich und interessant zu lesen. Wie der Autor die Bespitzelung in der DDR durch inoffizielle Mitarbeiter der Stasi beschreibt ist sehr realitätsnah. Da ich in der DDR aufgewachsen bin und nach der Wende meine Stasiakte eingesehen habe, denke ich mir da ein Urteil erlauben zu können.
Aber auch die westliche Seite steht bei ihrer Informationsbeschaffung dem in nichts nach.
Auf jeden Fall ist es spannend geschildert, wie das Leben der Familie Seidel verlaufen ist. Gradlinig absolut nicht. Hauptmann Peter Seidel, leidenschaftlicher Kampfflieger, hat einen kritischen Blick auf den sozialistischen Staat, erkennt Mängel, weiß aber nicht wie er dem entgegenwirken kann. Denn selbst bei seiner Frau Sabine findet er dafür kein Verständnis. Vielleicht war das auch mit ein Grund für seinen unerlaubten Helikopterflug. Hier lässt der Autor Bewertungsspielraum für den Leser, was mich an einigen Stellen zum Nachdenken und Bewerten gebracht hat. Das Buch ist ein sehr gelungenes Zeitzeugnis des kalten Krieges und dabei auch noch ein spannender Krimi, dem ich gerne 5 Lese-Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 23.11.2023

Die Seiten fliegen nur so dahin

Zauber des Neuen
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Auch wenn jetzt die Geschichte der Hansens von ihren Kindern handelt, so stehen ihnen noch immer Georg Hansen und seine Schwägerin Therese beratend zur Seite. Gerade das finde ich sehr ergreifend an diesen ...

Auch wenn jetzt die Geschichte der Hansens von ihren Kindern handelt, so stehen ihnen noch immer Georg Hansen und seine Schwägerin Therese beratend zur Seite. Gerade das finde ich sehr ergreifend an diesen Bänden. Geschickt gewählte Worte geben Denkanstöße ohne als bevormundend empfunden zu werden. Gerade die Aussprache zwischen Therese und ihrem Sohn beweist, wie lebenserfahren diese Frau ist.
Aufregungen gibt es auch in diesem Band wieder und das nicht zu knapp. Mit dem Plan das leerstehende Hansen-Kontor in ein Theater- und Lichtspielhaus umzubauen, kommen dazu immer neue Ideen bei Amala, Auguste und Eduard auf. Ideen, die zwar erfolgversprechend sind, die aber auch finanziert werden müssen und deren Umsetzung gestemmt werden muss. Hier beweist Georg wieder einmal, dass er noch immer ein brillanter Geschäftsmann ist, Ideen hat und vor allem den Überblick behält. Zum alten Eisen zählt er noch lange nicht. Den Eindruck hat er bei mir hinterlassen. Schließlich haben Therese und er auch noch einige gemeinsame Pläne.
Rache kann süß sein, so habe ich es beim Lesen empfunden, als Eduard sich an Amalas hinterlistiger Schauspielfreundin und deren Liebhaber rächt. Nicht blutig, aber wirkungsvoll schmiedet er dazu einen genialen Plan. Einzige Außenseiterin beim Hansen-Clan ist wie immer Luises ewig unzufriedene Schwester Martha. Auch wenn sie eine unmögliche Person ist, finde ich jedoch die Abschnitte in denen sie sich der Familie aufdrängt und zu neuen Sticheleien ansetzt, beim Lesen immer sehr erfrischend. Solche negativen Charaktere muss es einfach in Familienromanen geben, sonst wirkt die Geschichte nicht rund. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

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