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Veröffentlicht am 25.12.2023

Lieblose Zusammenstellung nimmt dem Märchen den Zauber

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel
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Weihnachten ohne "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist undenkbar und so ist es nicht verwunderlich, dass diese wunderschöne Märchen seit nun mehr 50 Jahren ganze Generationen verzaubert. Das vorliegende ...

Weihnachten ohne "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist undenkbar und so ist es nicht verwunderlich, dass diese wunderschöne Märchen seit nun mehr 50 Jahren ganze Generationen verzaubert. Das vorliegende Buch wirbt damit, dass es mit den Original Filmbildern bestückt ist und so die Magie des Films in transportiert und die wunderschöne Filmmelodie in Dauerschleife im Ohr präsent ist.

Doch statt einer handwerklich sehr guten Arbeit, die den Kultfilm würdigt, erhalte ich eine doch sehr willkürlich zusammengestellte Aneinanderreihung von Filmbildern, die mit einem lieblosen Text zu einer Art Kurzzusammenfassung zwischen zwei Buchdeckeln präsentiert werden. Die Texte lassen sich nicht wirklich gut lesen, sind eher belanglos und lassen genau das Vermissen, wofür das Märchen steht: Das Necken und Flirten, Lachen und Träumen und das Mitfiebern, ob am Ende der große Traum von Aschenbrödel in Erfüllung geht.

Das Märchen wird regelrecht entzaubert, die Magie löst sich in Luft auf und selbst die humorigen Schlagabtausche finden keinen Einzug in dieses Buch. Ich kann die vielen begeisterten Stimmen einfach nicht nachvollziehen, denn eine Hommage an die wohl schönste Liebesgeschichte im Winterkleid ist dieses Buch leider nicht.

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Veröffentlicht am 23.11.2023

Reine Zeitverschwendung

Wer auf dich wartet
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Aidan möchte einen entspannten Plausch via Skype mit seiner Freundin Zoe führen, doch irgendetwas stimmt nicht. Aus dem anfänglichen Kribbeln im Bauch, weil zwar die Kamera an, aber Zoe nicht zu sehen ...

Aidan möchte einen entspannten Plausch via Skype mit seiner Freundin Zoe führen, doch irgendetwas stimmt nicht. Aus dem anfänglichen Kribbeln im Bauch, weil zwar die Kamera an, aber Zoe nicht zu sehen ist und nur das Plätschern des Badewassers zu hören ist. Aber was ist das ? Ein Schatten huscht durchs Bild und dann sind Geräusch zu vernehmen, die nichts Gutes bedeuten. Aidan informiert die Polizei und diese finden nur noch die Leiche der jungen Frau. Doch wer ist der Mörder ?

Es ist eine unglaublich kribbelnde Atmosphäre, die im Prolog auf die Leser;innen wartet…aber das war es dann leider auch schon. Die Autorin nimmt den Faden einfach nicht wieder auf und verliert sich dann in ihrem selbst konstruierten Labyrinth aus Langeweile, nervtötenden Charakteren und einer hanebüchenen Story.

Es sind unglaublich viele Nebenhandlungen vorhanden, die nichts, aber auch rein gar nichts zum Fortbestand der Handlung beitragen und einfach nur so als lose Enden zwischen den Seiten baumeln. Was aber, wie in allen bisher gelesenen Büchern dieser Serie, vorhanden ist, ist jede Menge Alkohol, Tabletten und verkrachte Existenzen, die alle seelisch nicht ganz einwandfrei unterwegs sind.

Die Ermittlungsarbeit der Polizei kommt auch eher schleppend voran, wobei sie fast schon als dilettantisch zu bezeichnen ist. Da schließt sich aber wiederum der Kreis, denn die Story ist in etwa so schütter die das Haupthaar einer der Figuren im Buch.

Ich habe dann einfach nur noch quergelesen, um zum Ende zu gelangen, was mich auch nicht wirklich vom Hocker gehauen hat.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Satz mit X - das war nix

Von der Rolle
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Aglaia Szyszkowitz mag ich als Schauspielerin sehr - sie verkörpert immer eine Frau mit Herz, Hirn und Humor, die mit beiden Beinen fest im Leben steht, auch wenn es dort mal chaotisch zu geht. Sie liebt ...

Aglaia Szyszkowitz mag ich als Schauspielerin sehr - sie verkörpert immer eine Frau mit Herz, Hirn und Humor, die mit beiden Beinen fest im Leben steht, auch wenn es dort mal chaotisch zu geht. Sie liebt es, in viele unterschiedliche Rollen zu schlüpfen und doch fühlt sich sich nicht mehr wohl in ihrer Haut. Eine generalisierte Angsttörung bestimmt fast ein Jahr lang ihr Leben. In "Von der Rolle - Wie ich die Liebe zum Leben neu entdeckt habe" suggeriert der Titel, dass die Schauspielerin eben über jene Angst frei und offen spricht, den Weg zurück ins Leben findet und sich frei von jeglicher Angst macht.

Aber dem ist leider nicht so und in der Schule würde unter einem Aufsatz stehen "Thema verfehlt". Denn dass, was die Leser;innen auf 190 Seiten erhalten, ist ein weit ausholendes Geschwurbel, das alle möglichen Themen und Rechtschreibfehler beinhaltet, aber grundsätzlich immer um den heißen Brei herumredet.

Vielmehr liest es sich wie eine ungeordnete Biografie, die keine logische Struktur und klare Linien aufweist. Das Buch lebt von ständigen Wiederholungen, nichtssagenden und inhaltsleeren Sätzen und grandioser Lobhudelei auf Freunde und Familie. Aber ist wirklich alles so toll, wie dargestellt ?

Betroffene, die sich eventuell ein wenig "Lebensweisheit" einer Persönlichkeit aus dem Rampenlicht erhofft haben, werden bitter enttäuscht sein. Eine Hilfestellung für den Weg aus der Angst finden sie hier definifitv nicht. Das Buch fällt für mich unter die Rubrik "Kann man lesen, muss man aber nicht" und bekommt von mir 1 Stern, weil hier Hoffnungen geweckt werden, die das Buch nicht halten kann.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Wosind die Autos ?

Motorlegenden - Derrick, Schimanski & Co.
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Niemand heizt so rüpelhaft durchs Ruhrgebiet wie Schimanski. Kein Kommissar hat so viel Stil wie Borchert, Harry fährt Derrick den Wagen vor und Mick Brisgau wäre nichts ohne seinen Opel Diplomat E. Kultserien, ...

Niemand heizt so rüpelhaft durchs Ruhrgebiet wie Schimanski. Kein Kommissar hat so viel Stil wie Borchert, Harry fährt Derrick den Wagen vor und Mick Brisgau wäre nichts ohne seinen Opel Diplomat E. Kultserien, die ohne ihre Autos noch ein Stückchen weniger Kult wären, denn seien wir mal ehrlich, so ein Krimi ohne Verfolgungsjagd ist einfach....nichts.

Das vorliegenden Buch suggeriert Fans der Serien und Autoliebhaber:innen, dass sie hier den Geruch von heißen Reifen und Benzin einatmen und an der Seite der TV-Kommissar:innen Platz nehmen dürfen, um es sich in den Sitzen eines W80, BMW 520 E12 oder Alfa 159 2.4 JTDM bequem zu machen. Die Reise durch die TV-Krimi-Vergangenheit ist aber leider nicht das, wofür sie sich ausgibt.

Statt vielen Fotos von den kultigen Karren finden die Interessierten leider nur eine kurze inhaltliche Zusammenfassung der Serien, wobei die Autos wirklich nur am Rand erwähnt werden. Ein paar Schnappschüsse der Darstellenden inklusive fahrbarem Untersatz und das war es dann auch schon. Manchmal sich die Autos nur als schmückendes Beiwerk auf dem Foto und gar nicht richtig zu erkennen, spielen eher eine Statistenrolle statt Hauptdarsteller zu sein.

Die Hintergrundinformationen zu den Serien sind in einem solchen Buch einfach unwichtig, werden von Alf Cremers aber dermaßen in den Vordergrund gestellt, dass sie die Dienstwangen quasi im Abseits parken. Das Buch ist leider eine absolute Enttäuschung und daher nur 1 Stern.


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Veröffentlicht am 14.08.2023

Flop des Jahres 2023

Verliebt auf Fehmarn
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Das große Glück hat Friederike bisher nur in Romanen gefunden, aber im wirklichen Leben ist sie noch auf der Suche nach der einzigen, echten Liebe. In Berlin hat es nicht funktioniert und so steht ihr ...

Das große Glück hat Friederike bisher nur in Romanen gefunden, aber im wirklichen Leben ist sie noch auf der Suche nach der einzigen, echten Liebe. In Berlin hat es nicht funktioniert und so steht ihr Entschluss fest, der Liebe eine Chance zu geben und reist zurück in ihre Heimat. Auf Fehmarn sollen sich zwei Herzen finden, die im Takt der Wellen schlagen und Rike endlich unter die Haube bringen...


Ich kenne seit mehr als dreißig Jahren die Insel in- und auswendig, bin mit den Insulaner:innen in Kontakt kann mit Fug und Recht behaupten, dass mir die Insel zu einer zweiten Heimat geworden ist. "Verliebt auf Fehmarn" klingt nach einer wunderschönen Romanze, nach ganz viel Dünenrauschen, Wellenglitzern und Gefühl.

Die Ernüchterung setzt aber schon nach wenigen Seiten ein, denn das, was ich hier zu lesen bekomme, ist eine Verunglimpfung der liebevollen und herzlichen Inselbewohner:innen, gleicht einem Griff in die Klischeekiste und schrammt haarscharf am Kuppeleiparagrafen vorbei. Wir befinden uns mittlerweile im 21. Jahrhundert und es verstört mich regelrecht, was ich hier lese. Eine Frau, kurz vor der 40, die sich wirklich nur darüber definiert, unbedingt einen Mann finden zu müssen. Auch ihr Umfeld ist dermaßen darauf erpicht, sie erfolgreich an den Mann zu bringen, dass mir die Haare zu Berge stehen. Ansichten wie in den guten alten 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, als die Frau noch mit gestärkter Schürze und nach Besuch der Bräuteschule dem Mann brav des Essen serviert hat.

Der Gang über die Insel wird im Buch wie ein Reiseführer beschrieben - ...biege in die Straße XY ein um dann gleich darauf in Richtung Z zu folgen. Klingt sehr monoton und weckt nicht unbedingt die Lust auf einen Inseltrip. Auch wird die Autorin nicht müde, bestimmte Geschäfte in ihrem Buch immer wieder zu erwähnen, um so deren Umsatz anzukurbeln. Die Nennung vieler Buchtitel wirkt zudem auch wie Schleichwerbung und das empfinde ich als störend. Auch degradiert sie manche beruflichen Tätigkeiten, die auf der Insel für ein regelmäßiges Einkommen sorgen.

Die Figuren sind sehr eindimensional und folgen dem 08/15-Prinzip - irgendwie zu statisch, nicht wirklich sympathisch und in ihrer persönlichen Entwicklung sehr begrenzt dargestellt. Romantik finde ich auch keine und das Inselfeeling wird durch die Plattitüden regelrecht niedergewalzt. Das Buch ist Fast Food für zwischendurch: nicht wirklich anspruchsvoll, stillt den Lesehunger, macht aber nicht wirklich glücklich.

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