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Veröffentlicht am 23.11.2023

Etwas langatmig, aber gut

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Wie auch bei den vorherigen Teilen finde ich den Titel eigentlich irreführend. Weder ist Augustin Rothmayer der Protagonist noch ist der Mord in der Krypta das Hauptgeschehen. Und ebenfalls wie bei den ...

Wie auch bei den vorherigen Teilen finde ich den Titel eigentlich irreführend. Weder ist Augustin Rothmayer der Protagonist noch ist der Mord in der Krypta das Hauptgeschehen. Und ebenfalls wie bei den ersten beiden Teilen hätte ich gern wesentlich mehr von Augustin Rothmayer gelesen als von Leopold von Herzfeldt. Denn der wird leider mit jeden Band weniger sympathisch, dafür mehr von sich überzeugt und unangenehm.
Die Handlung erstreckt sich wieder einmal auf mehr als 500 Seiten und man hat beim Lesen das Gefühl, 350 hätten auch gereicht. Die Handlung kriecht unangenehm langsam voran. Es gibt mal mehr, mal weniger zu erwartende Wendungen. Leider war es mir recht zeitig klar, wer der tatsächliche Täter im Geisterfall war. Vermutlich, weil ich nach drei Teilen nun langsam weiß, wie Oliver Pötzsch seine Handlungen und Figuren gestaltet.
Spannender fand ich dagegen die Handlung um die verschwundenen Kinder, die keinen so wichtigen Fürsprecher hatten wie der Tote in der Krypta. Auch wenn mir da irgendwie der entscheidende Lösungsansatz entgangen ist und es eher wie zufällig aufgeklärt wurde.
Die Person des Leopold von Herzfeldt ist mir von Buch zu Buch weniger sympathisch. Während man ihm im ersten Buch noch gönnt, einen guten Neuanfang hinzulegen, wirkt er im dritten Buch nur noch so, was man heute als „toxisch männlich“ bezeichnen würde. Eine zweijährige Beziehung zu einer alleinerziehenden Mutter eines hörgeschädigten Kindes, aber er hat sich nicht einmal mit dem Kind beschäftigt. Das Kind wird von ihm ständig abgeschoben und die Mutter macht es zum Großteil auch mit. Das ist für mich als Mutter nicht nachvollziehbar und wäre meiner Meinung nach von einer Frau anders geschrieben worden. Die Antipathie gegenüber des Charakters spielt für meine Bewertung hier aber keine Rolle.
Alles in allem gefiel mir die Handlung des Buchs. Abstriche muss ich dafür machen, dass ich den Täter zeitig ausmachen konnte und für das Gefühl, alles wird ewig herausgezögert. Weniger Trägheit in der Handlung und es wären 5 Sterne. Somit gibt es nur 4 Sterne, für tatsächlich angenehme Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Spannend bis zum Ende

Glutspur
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Die Glutspur von Katrine Engberg führt die ehemalige Polizistin Liv auf die Spur von drei Verbrechen, die anfangs in überhaupt keinem Zusammenhang zu stehen scheinen. Der Einstieg in die Geschichte fiel ...

Die Glutspur von Katrine Engberg führt die ehemalige Polizistin Liv auf die Spur von drei Verbrechen, die anfangs in überhaupt keinem Zusammenhang zu stehen scheinen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir ein wenig schwer. Nach vielleicht 100 Seiten hatte sie mich aber so gefesselt, dass ich unbedingt wissen wollte, wie die drei Morde zusammen gehören und vor allem, welche Hintergründe und welche Motivation dahinter stecken.
Einen wirklich engen Draht zu Liv und auch den anderen Charakteren habe ich im Verlauf des Buchs nicht entwickeln können. Aber das ist nichts, was mich davon abhalten könnte, weitere Teile der Reihe zu lesen und außerdem irgendwie auch charakteristisch für skandinavische Krimis. Mitfiebern, ja. Mitfühlen, nein.
Die Auflösung hätte meiner Meinung nach etwas umfangreicher ausfallen können. Irgendwie bin ich nicht so schnell mitgekommen und plötzlich war alles schon vorbei. Andererseits war hier wirklich der Weg das Ziel und ich habe - bis Liv herausfand, wie alles zusammenhängt - nichts vermutet oder geahnt.
Ich bin sehr gespannt auf weitere Teile und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.10.2023

Jay und die Ritter der Tafelrunde

Der Achte Tag
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Als der zwölfjährige Jax nach seiner Mutter auch noch seinen Vater verliert, zieht er zu seinem gerade mal fünf Jahre älteren Vormund. Riley scheint eher desinteressiert zu sein, sich wirklich um Ajax ...

Als der zwölfjährige Jax nach seiner Mutter auch noch seinen Vater verliert, zieht er zu seinem gerade mal fünf Jahre älteren Vormund. Riley scheint eher desinteressiert zu sein, sich wirklich um Ajax zu kümmern und so leben sie monatelang nebeneinander her. Bis Jax am Tag nach seinem dreizehnten Geburtstag aufwacht und alles ist anders. Die Welt scheint menschenleer, kein Strom, das Handy ist auch aus und alles ist wie ausgestorben. Nur dass am nächsten Tag plötzlich alles wieder ist wie immer. In der nächsten Woche stellt sich heraus, dass Jax und auch Riley den achten Tag erleben. Nach und nach erfährt Jax mehr über den Grunstag, wie er von Riley’s Freund genannt wird. Wie viel an dem Tag hängt, welche Leute er betrifft und wie seine Nachbarin Evangeline mit all dem zu tun hat. Wieviel letztlich auf dem Spiel steht, begreift er dabei viel zu spät.

Der achte Tag ist ein gelungener Auftakt der Trilogie von Dianne K. Salerni, der aber auch gut von 50 bis 100 Seiten mehr hätte profitieren können. Die Geschichte an sich mochte ich sehr. Aber die Charaktere blieben zum Teil noch recht farblos und waren teils auch klischeehaft beschrieben. Nichtsdestotrotz hat das Buch mich sehr gut unterhalten und ich bin mir sicher, dass ich die Folgeteile auch lesen werde.

Die Artussage spielt in der Geschichte eine große Rolle. Dementsprechend würde ich das Buch ab Klassenstufe 5/6 empfehlen oder ab ca. 10 Jahren, solange ein wenig Wissen über die Artussage vorhanden ist. Sonst wird es vielleicht zu schwierig, die Hintergründe richtig zu verstehen.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Kein Einstieg, aber ein Appetitanreger

Morrighan - Wie alles begann
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Das war wirklich gar nicht, was ich erwartet habe. Mit dem Namen Morrighan verbinde ich eine andere Person. Muss aber gleichzeitig zugeben, dass ich mich vorher nicht mit der Autorin und ihren Chroniken ...

Das war wirklich gar nicht, was ich erwartet habe. Mit dem Namen Morrighan verbinde ich eine andere Person. Muss aber gleichzeitig zugeben, dass ich mich vorher nicht mit der Autorin und ihren Chroniken der Verbliebenen beschäftigt habe.
Statt keltischer Mythologie habe ich eine Liebesgeschichte fast schon nach dem Vorbild von Romeo und Julia bekommen. Zwei verfeindete Lager, ein Clan der Plünderer und eine Gruppe Verbliebener stoßen immer wieder aufeinander und Jafir und Morrighan lernen sich langsam kennen und lieben. Die Annäherung der beiden nimmt den Großteil des Buchs ein und am Ende gründen sie die Familie, auf die anscheinend die Hauptbände aufbauen. Da ich die Chroniken der Verbliebenen bisher nicht gelesen habe, fehlten mir so einige Hintergründe. Was ist überhaupt passiert, dass eine scheinbar zivilisierte in so einer dystopischen Welt endet? Ich habe da oft an Babel gedacht. Aber mir fehlt wohl das Wissen aus den Hauptbänden, um das tatsächlich interpretieren zu können.
Schlussendlich kann ich also wohl sagen, dass Morrighan zwar die Vorgeschichte ist, aber nicht als Einstieg in die Chroniken der Verbliebenen fungiert. Besser wäre also, diesen wirklich kurzen Zusatzband ergänzend oder nach der Hauptreihe zu lesen. Vermutlich werde ich das dann auch noch einmal tun. Denn neugierig auf die Reihe bin ich jetzt auf jeden Fall geworden.

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Für zwischendurch unterhaltsam

Stealing Infinity
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Ich hab das Buch so oft auf Instagram und auch bei Goodreads gesehen. Als ich dann in der Bibliothek zufällig davor stand, musste ich es mitnehmen. Ohne großartige Erwartungen daran zu haben, hat mich ...

Ich hab das Buch so oft auf Instagram und auch bei Goodreads gesehen. Als ich dann in der Bibliothek zufällig davor stand, musste ich es mitnehmen. Ohne großartige Erwartungen daran zu haben, hat mich das Buch überraschenderweise total gefesselt und ich habe es in einem Rutsch gelesen.
Konzipiert ist es vermutlich für Jugendliche, denn so richtig reif haben die Charaktere alle nicht agiert. Der einzige Erwachsene ist hier ein Tech-Milliardär, der sich Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Umgebungen kauft, um sie für seine Zeitreisenraubzüge auszubilden und einzusetzen. Das finde ich tatsächlich problematisch. Auch das toxische Gebilde zwischen den „Blauen“ ist gefühlt ganz nah am Zusammenbruch. Die beiden Neuzugänge am Ende des Buchs versprechen allerdings interessant zu werden. Ich hoffe, ich bekomme den zweiten Teil bald in der Bibliothek. Auf den dritten muss man scheinbar noch etwas länger warten, da die Veröffentlichung im Original von Juni auf Ende des Jahres verschoben wurde.
Mein Fazit: für zwischendurch war das Buch durchaus sehr unterhaltsam, wenn man sich nicht zu sehr in die Moralität vertieft und über die Oberflächlichkeit der Charaktere und deren Beziehungen hinweg sehen kann.

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