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Veröffentlicht am 23.11.2023

Eine Krimikomödie vom Feinsten

Der sonderbare Fall der Rosi Brucker
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Der sonderbare Fall der Rosi Brucker ist der zweite Roman von Tina Seel, den ich gelesen habe und er hat mich wieder total begeistert.

Es geht wieder in die idyllische Südpfalz. In der kleinen Gemeinde ...

Der sonderbare Fall der Rosi Brucker ist der zweite Roman von Tina Seel, den ich gelesen habe und er hat mich wieder total begeistert.

Es geht wieder in die idyllische Südpfalz. In der kleinen Gemeinde wird die Tochter des Weinbauers Brucker ermordet aufgefunden. Rosi wird von Hasel, einem 15 jährigen Jungen gefunden. Hasel wird wegen seiner Hasenscharte und seinem Sprachfehler oft gehänselt, auch von seinem Bruder wird er immer wieder aufs derbste behandelt. Als er durch Zufall die tote Rosi findet beschließt er einen Erpresserbrief zu schreiben und alles kommt so langsam ins Rollen. Die Kommissare tappen im Dunkeln.

Die Autorin Tina Seel hat mich wieder voll in ihren Bann gezogen. Da ich selbst Pfälzerin bin und nicht weit weg vom abgeleiteten Ort Allweiler wohne, konnte ich mich total in die Geschichte einfinden. Mein Kopfkino arbeitete das ganze Buch hindurch. Die Protagonisten sind sehr glaubwürdig dargestellt, obwohl man im Hintergrund nicht glauben kann das in einem Dorf so viele "Bekloppte" wohnen. Aber das ist gerade das besondere an der Schreibweise der Autorin. Mit ihrem schwaren Humor und der oftmals derben Ausdrucksweise begeistert sie mich immer wieder. Längst vergessene Wortspiele kamen mir wieder in Erinnerung und ich musste so oft lachen, obwohl es sich hier um einen Krimi handelt. Dieser steht aber gar nicht im Mittelpunkt sondern das Dorfleben. Lange erahnt man nicht wer nun der Täter ist und wird am Ende sehr überrascht.

Eigentlich mag ich keine Krimikomödien, aber Tina Seel hat mich so begeistert, dass ich hoffe ihr nächster Band erscheint bald. Ich kann aus voller Überzeugung eine Leseempfehlung aussprechen, aber nur wer schwarzen Humor und derbe Schreibweise versteht.

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Veröffentlicht am 19.10.2023

Tapferer kleiner Djoko

Das einzige Kind
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Hier hat die bekannte Autorin Hera Lind mit "Das einzige Kind" wieder einen tiefgründigen, bewegenden Roman geschaffen.

Erzählt wird hier die Geschichte von Djoko, der bis zu seinem 5. Lebensjahr eine ...

Hier hat die bekannte Autorin Hera Lind mit "Das einzige Kind" wieder einen tiefgründigen, bewegenden Roman geschaffen.

Erzählt wird hier die Geschichte von Djoko, der bis zu seinem 5. Lebensjahr eine bescheidene, aber durchaus sorglose Kindheit erlebt hat. Bis der Krieg alles zerstörte und er zum Waisenkind wurde. Er kämpft sich unter härtesten Bedingungen durch die Kriegswirren. Zum Glück findet er immer wieder liebe Menschen die ihm zeitweise über diese schweren Jahre hinweg helfen.

Hera Lind versteht mit ihren Tatsachenromanen den Leser immer wieder in ihren Bann zu ziehen. Der Schreibstil ist fließend und bildhaft dargestellt. Sie fesselt einen an das Buch und man muss sich zwingen eine Pause einzulegen, auch deshalb weil man das Gelesene erst einmal verdauen muss. Es ist kaum nachvollziehbar was Djoko, der Hauptprotagonist, alles durchmachen musste um den Krieg zu überleben, ich finde dafür keine Worte.
Im Nachwort von Djoko, heute Franz Peters-Engl der den Menschen dankt die ihm geholfen haben, erlebt man das Ganze noch einmal. Auch das Nachwort von Hera Lind beschreibt die Begegnung mit Franz Peters-Engl sehr berührend.

Selten war ich von einem Buch so gefangen und bewegt wie mit diesem und würde wenn ich könnte noch viel mehr Sterne geben.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Die Redjeve von Rungholt

Das Gold der Küste
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Als Fennas Vater stirbt übernimmt sie das Erbe des Redjeves von Rungholt. Schon bald trifft sie auf Gegenwehr. Als sie beschließt den Salzabbau einzustellen um die Deiche zu schützen, wird sie durch Intrigen ...

Als Fennas Vater stirbt übernimmt sie das Erbe des Redjeves von Rungholt. Schon bald trifft sie auf Gegenwehr. Als sie beschließt den Salzabbau einzustellen um die Deiche zu schützen, wird sie durch Intrigen abgewählt. Bis das Unglück naht.

Die Autorin Isabel Voss hat mit diesem Roman eine tolle Mischung aus Historischen Recherchen mit Fiktiver Unterhaltung geschaffen. Die Geschichte liest sich flüssig und ist in keinster Weise langweilig. Man kann sich gut in die Gemeinde Rungholt einfinden und ist mit den verschiedenen Charakteren im Einklang. Alles ist vorhanden, Liebe, Macht, Habgier, Bereitschaft auf Verzicht und Verantwortung. Auch vor Krieg und die darauf folgende Sturmflut, die tausenden Bürgern die Heimat nahm, macht die Autorin keinen Halt. Im Nachwort erfahren wir das durch die Katastrophe der Ort Husum entstanden ist.
Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und kann dieses Buch für Historische Freunde weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Außergewöhnlich spannend

Wolfskinder
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Die Autorin Vera Buck hat mit "Wolfskinder" einen Thriller erschaffen, der an Spannung überwiegt.

Jakobsleiter, ein kleines Dorf auf einem Berg der nur schwer zugänglich ist. Die Bewohner leben ohne ...


Die Autorin Vera Buck hat mit "Wolfskinder" einen Thriller erschaffen, der an Spannung überwiegt.

Jakobsleiter, ein kleines Dorf auf einem Berg der nur schwer zugänglich ist. Die Bewohner leben ohne jeglichen Luxus und vermitteln ihren Kindern das die untere Welt böse ist und man sich still verhalten soll. Bis die Volontärin Smilla, bei Recherchen über das Verschwinden ihrer Freundin Juli, auf die abgelegene Einöde aufmerksam wird.

Die Geschichte wird aus der jeweiligen Perspektive der Protagonisten erzählt. Am Anfang hatte ich etwas Mühe mit der Zuordnung. Dann hat mich die Geschichte aber in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist modern und man kommt zügig voran, dank auch den kurzen Kapiteln gibt es kein umschweifendes Geplänkel um Nebensächlichkeiten. Die Story baut sich langsam auf, bis es in der Mitte zu einem Wendepunkt kommt, mit dem ich so nicht gerechnet hätte.Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen.
Das ganze Buch ist mit einem Spannungsbogen durchzogen und ich bin begeistert.
Von mir eine klare Leseempfehlung für Freunde der besonderen Spannung.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Absolut lesenswert

Der dunkle Erbe
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Unmittelbar nach dem Tod von Richard Löwenherz wird sein Bruder John zu seinem Nachfolger ernannt. Der machtbesessene und kämpferische John macht seinem Namen gleich alle Ehre, im negativen Sinne und zieht ...

Unmittelbar nach dem Tod von Richard Löwenherz wird sein Bruder John zu seinem Nachfolger ernannt. Der machtbesessene und kämpferische John macht seinem Namen gleich alle Ehre, im negativen Sinne und zieht in den Krieg gegen Frankreich an. Der königstreue William Marshall, der seit 40 Jahren treu ergeben ist und auch John seine Treue schwört, wird auf eine harte Probe gestellt.

Zuerst dachte ich, das wird eine Geschichte die von Krieg und Metzeleien durchweg handelt, da es der angegebenen Zeit und Thema entspricht. Der Autor hat es aber verstanden die Geschichte in einen lesenswerten, lehrreichen Historischen Roman zu verwandeln. Gekämpft wird trotzdem viel, aber die Unterhaltung kommt nicht zu kurz. Ich mag den Schreibstil, der immer wieder mit eingearbeiteten Floskeln, trotz Dramatik, auch zum Lächeln beiträgt.
Tom Melley hat sich ein unsagbar großes Hintergrundwissen angeeignet und ich ziehe meinen Hurt vor so einer detailgetreuen Recherchenarbeit. Meine absolute Leseempfehlung.

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