Cover-Bild Südstern
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kanon Verlag Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 30.08.2023
  • ISBN: 9783985680955
Tim Staffel

Südstern

Roman
Auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2023
Breaking Bad in Berlin: Vanessa liefert Glücksmittel, Deniz fährt Streife. Ihre Begegnung öffnet den Himmel über einer pulsierenden Stadt
Vanessa ist Pharmakologin. Sie liefert Substanzen, die für Erfolg und Glück sorgen. Ihre Kunden sind Sportler, Krankenpflegerinnen und Politiker. Deniz ist Streifenpolizist. Er fährt Doppelschicht und pflegt seinen parkinsonkranken Vater. Jeden Tag suchen Vanessa und Deniz verlorene Menschen auf, doch dann treffen sie sich. Ein zarter, starker Großstadtroman, der danach fragt: Wie halten wir dem Druck stand? Wie wollen wir leben, und wie können wir lieben?
»Sein rasendes Gespür für Rhythmus macht süchtig. Auf unsere Stadt, auf die Romantik!« Julia Franck
»Tim Staffel hat einen absolut zeitgemäßen halluzinogenen Großstadtroman geschrieben.« Jan Brandt
»Ich lebe nicht in Berlin und das ist auch nicht meine Generation, von der da erzählt wird, aber mich hat das trotzdem überzeugt. Man ist von der ersten Seite an gefangen « Julia Schröder, Jury SWR Bestenliste

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2023

Besonders

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Ich fand den Roman sehr poetisch und gleichzeitig auch irgendwie realistisch. Man fühlte sich im Alltagsleben und ihren Sorgen wiedererkannt, aber natürlich ist gerade der Beruf einer Pharmakologin und ...

Ich fand den Roman sehr poetisch und gleichzeitig auch irgendwie realistisch. Man fühlte sich im Alltagsleben und ihren Sorgen wiedererkannt, aber natürlich ist gerade der Beruf einer Pharmakologin und deren Schaffen auch besonders und für uns als Leser fantastisch. Diese gekonnte Mischung hat mich sehr berührt und das Buch gleichzeitig interessant und spannend gemacht. Das Cover finde ich zwar nicht herausragend, aber okay. Der Schreibstil ist detailliert und angenehm. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 24.11.2023

Berlin im Staccato

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Berlin. Vanessa ist Pharmakologin und nebenberuflich Dealerin. Als sie im Privatleben auf den Polizisten Deniz trifft, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Ein moderner Roman mit Großstadtflair.

„Südstern“ ...

Berlin. Vanessa ist Pharmakologin und nebenberuflich Dealerin. Als sie im Privatleben auf den Polizisten Deniz trifft, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Ein moderner Roman mit Großstadtflair.

„Südstern“ von Tim Staffel hat es in sich. Ungeschönt werden die tägliche Polizeiarbeit, das Leben auf den Straßen einer Großstadt sowie Einzelschicksale dargestellt. Alles spielt und dreht sich um Berlin-Kreuzberg. Ein Stadtteil, den man so sehr lieben wie hassen kann. Zwischen Liebe und Gewalt ist der Roman inhaltlich unglaublich schön und berührend. Zugleich bedient er viele aktuelle Themen, denen der Autor eine zusätzliche Perspektive oder Ebene verschafft. So ist nicht alles schwarz oder weiß – auch keine Drogendealerin mitten in Berlin. Dennoch hatte ich es mit dem Roman nicht leicht. Denn der Sprachstil ist überaus modern und gewöhnungsbedürftig. Stakkatoartig, ohne Satzzeichen, mit nur wenigen Dialogen und in hektischen Sätzen fliegt einem der Blocksatz nur so um die Ohren. Bisweilen empfand ich dies als anstrengend und zäh. Oft war mir gar nicht klar, welche Person gerade ihre Gedanken vor mir ausbreitet. Ich habe eine Weile für den Roman gebraucht, aber in der Gesamtschau hat er mich packen können, denn inhaltlich empfand ich ihn als sehr berührend.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Großstadttristesse

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Vanessa riecht nach Kneipe, wenn sie zu ihrem Freund, dem Abgeordneten Olli, heimkommt, kein Wunder, arbeitet sie doch genau da. Nebenbei fährt die ausgebildete Pharmakologin heimlich noch als Apothekenkurier, ...

Vanessa riecht nach Kneipe, wenn sie zu ihrem Freund, dem Abgeordneten Olli, heimkommt, kein Wunder, arbeitet sie doch genau da. Nebenbei fährt die ausgebildete Pharmakologin heimlich noch als Apothekenkurier, um so manch geplagtem Mitmenschen das Leben etwas zu erleichtern. Ein bisschen Glück bringen, ein drohendes Burnout abwenden, das ermöglicht sie mit ihren nicht ganz legal verteilten Psychopharmaka etlichen Sportlern, erschöpften Pflegebediensteten, geplagten Schmerzpatienten oder gestressten Politikern. Auch Deniz lebt in Berlin. Als Streifenpolizist ist er mit Kollegin Jovanna unterwegs, Meinungsverschiedenheiten stehen an der Tagesordnung und dennoch kümmert er sich in jeder freien Minute um seinen parkinsonkranken Vater, denn die Mutter ist bereits verstorben und die Krankenkasse knausert mit der Zuerkennung von mehr Heimhilfestunden. Als Vanessa und Deniz einander über den Weg laufen, entspinnt sich eine leise Liebesgeschichte – ob Drogenkurier und Polizist allerdings gut zusammenpassen?

Über weite Strecken im Buch begegnet dem Leser ein eigenwilliger, gewöhnungsbedürftiger Schreibstil. Kurze Sätze werden stramm aneinandergereiht, wodurch man das Gefühl bekommt, einen trockenen Bericht zu studieren. Später fügen sich Passagen direkter Rede in den Text ein, nüchtern, ohne jeglichen Begleitsatz. Da von Beginn weg zwei Personen, nämlich Vanessa und Deniz, in der Ich-Form erzählen, überlegt man bisweilen, wer denn gerade im Mittelpunkt steht, anfangs nur kapitelweise, später jedoch von einem Absatz zum nächsten, wechselt die Person, welche gerade das „Ich“ verkörpert. Als wäre das nicht schon der Verwirrung genug, verirren sich türkische Wörter und Sätze in den Text, die nur aus dem Zusammenhang heraus gedeutet werden können (oder auch nicht).

Inhaltlich erfährt man eine ganze Menge über großstädtische Problemthemen: Ausländerhass, Mangel an Pflegekräften, Überstunden und zwei oder gar drei Schichten hintereinander im Polizeidienst, lärmende Großfamilien im Krankenhaus, häusliche Gewalt, Übergriffe in der Justizanstalt, Geldmangel und vieles mehr. Diese drückende Atmosphäre voller Tristesse wird nur selten durchbrochen durch kleine Lichtblicke, in denen über die fürsorgliche Pflege des „Meister Parkinson“ geschrieben wird, wie man Deniz‘ Vater liebevoll nennt oder Oma Zuppe, geplagt von ihrer Skoliose, in den Vordergrund rückt. Selbst für die zarten Bande zwischen Vanessa und Deniz findet Tim Staffel keine romantischen Worte, auch hier geht es eher ruppig zur Sache, der Rest findet sich möglicherweise zwischen den Zeilen oder in der Phantasie des Lesers.

Auch wenn die Szenen in Südstern durchaus die knallharte Realität einer Großstadt wie Berlin widerspiegeln und die Atmosphäre gekonnt eingefangen ist, so kann mich das Ganze leider in keiner Weise ansprechen oder gar berühren. Für mich ist es leider nicht das richtige Buch, andere Stimmen beweisen aber, dass es bereits begeisterte Leser gibt.