Ein Genre, in dem ich mich noch nicht bewegt habe - also war ich zu Beginn vor allem erst einmal neugierig, was mich so erwartet. Wenn ich ehrlich bin, konnten mich Erotik-Romane nämlich noch nie wirklich überzeugen.
Geschrieben ist das Buch in zwei unterschiedlichen Perspektiven: Zum einen aus der Sicht von Zane, zum anderen aus der von Lennon. Das war gut gemacht, da man so beide besser kennenlernt, sich inhaltlich aber nichts wiederholt, sodass sich nichts unnötig wiederholt. Gut gefallen hat mir auch, dass die Handlung ab und zu einige Wochen voranspringt. So entstehen keine Längen.
Leider konnte mich Zane als Protagonist gar nicht überzeugen. Er war mir mit seiner überheblichen Art von Anfang an unsympathisch und leider bedient die Autorin hier auch viele Klischees des verwöhnten Typs "von Beruf Sohn". Bei Lennon war das anfangs anders, er wirkte auf mich ehrlich und seine Art war sehr einnehmend. Aber leider habe ich auch hier meine Meinung im Laufe des Buches geändert, was vor allem an der Handlung lag.
Ich habe inhaltlich keine Spannung erwartet, das ist bei diesem Genre auch gar nicht nötig. Dass sich die Beiden ineinander verlieben, war deswegen auch keine Überraschung. Allerdings hat mich das Hin und Her nach einer Weile einfach nur noch genervt. Zane weiß nicht was er will und Lennon lässt sich die ganze Zeit herumschubsen. Dadurch wirkte er sehr schwach und hat einiges an Sympathie bei mir verloren.
Und auch darüber hinaus konnte mich der Inhalt nicht überzeugen. Denn egal was die Zwei unternehmen, nach wenigen Zeilen endet es in Sex. Ja, auch das gehört zu diesem Genre, und es hat mich mal wieder daran erinnert, warum es einfach nichts für mich ist. Denn ich fand es einfach langweilig, seitenweise darüber zu lesen, was und wie es Zane und Lennon tun. Ich muss gestehen, dass ich diese Passagen auch mehr überflogen als gelesen habe.
Das Ende hat dann auch nicht überraschen können und wirkte sogar etwas konstruiert.
Was ich aber wirklich toll fand war, wie die Autorin die innerliche Zerrissenheit Zanes dargestellt hat, als er nicht wusste, ob er sich auf einen Mann einlassen kann. Auch die Sorge, wie es die Familie aufnimmt, war sehr realitätsnah. Es ist traurig, dass es auch heute noch so eine Hürde ist, zu seiner Liebe stehen zu können. Hier sollte sich in der Gesellschaft etwas ändern, was das Buch deutlich zeigt.
Trotzdem konnte es mich nicht überzeugen. Es war mal ein Versuch, aber ein neues Lieblingsgenre habe ich nicht entdeckt. Von mir gibt es 2 Sterne.