Gut, mit kleinen Defiziten
Zwischendurch lese ich gerne Science-Fiction, weil es eine tolle Abwechslung ist. Bei diesem Buch, hat mich vor allem der Klappentext angesprochen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm. Sehr simpel, klar, ...
Zwischendurch lese ich gerne Science-Fiction, weil es eine tolle Abwechslung ist. Bei diesem Buch, hat mich vor allem der Klappentext angesprochen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm. Sehr simpel, klar, nicht zu ausführlich, eher punktgenau und etwas abgehackt. Genau das, was ich mag und was zu diesem Genre perfekt passt.
Erzählt wird das Ganze aus der Er/ Sie Perspektive, von Ron, Enrico und Micaela. Hier muss man sich ein wenig eingewöhnen, dass man immer die richtige Perspektive erwischt. Unterstützt wird das Ganze durch die jeweilige Angabe von Uhrzeit und Datum, zu Beginn eines neuen Kapitels.
Zu Beginn des Buches lernen wir erst einmal Enrico und Ron kennen. Hier startet das Buch genau 24 Stunden, vor dem Anschlag. Die beiden werden mutmaßlich mit dem Anschlag in Verbindung gebracht.
Parallel dazu lernen wir Micaela kennen, die erst nach dem Anschlag zu ihrem Einsatz gerufen wird.
Diese ist bei den TimeShifters (einer militärischen Spezialeinheit von Geheimagenten). Deren Aufgabe es ist, dramatische Ereignisse durch die Manipulation der Vergangenheit zu verändern oder sogar zu stoppen.
Diese beiden Handlungsstränge laufen parallel nebeneinander her, nähren sich aber stetig an, bis sie sich zum Ende hin verzweigen. Hier muss man wirklich auf die kleinsten Details achten, um nichts zu übersehen. Denn manches davon spielt vor der Explosion und manches danach.
Man hat eine Vermutung, man hat eine Idee… allerdings ist es am Ende hin, doch ganz anders als ursprünglich gedacht. Denn es passiert wahnsinnig viel, auch Kleines, was man nicht wirklich wahrnimmt aber am Ende ein wichtiger Hinweis war. Es gibt immer wieder Wendungen, AHA Momente, neue Erkenntnisse der Charaktere aber auf die Lösung wird man nicht kommen.
Alleine dadurch hat das Buch eine stetige Spannung, die immer wieder mitschwellt und den Leser nicht loslässt. Das alleine treibt das Buch voran.
Sehr gut erdacht ist das Zeitreisen, hier fehlt mir allerdings die Tiefe. Denn es kratzt nur an der Oberfläche, geht aber nicht komplett in die Tiefe, was ich sehr schade finden. Genau das gleiche Probleme liegt auch bei den Protagonisten vor. Sie werden nur am Rande wirklich beschrieben, man bekommt keinen wirklichen Zugang zu ihnen, daher sind sie recht blass.
Der Autor hat an sich, seine Idee sehr gut umgesetzt. Auch die moralische Frage, die im Raum steht, ob es sinnvoll ist, die Vergangenheit zu verändern und was man damit wirklich auslöst. Aber auch, wie sich Probleme von Jugendlichen zu solch einer Tat aufstauen können? Schlussendlich bleibt die Frage… Was wäre, wenn?
Dieses Buch hat mich ein wenig an einen Film erinnert, in dem es um den Schmetterlingseffekt geht, um die Vorhersehbarkeit der langfristigen Auswirkungen. Vielleicht war dieser Film ein stückweite Inspiration…
Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches in den Ansätzen wirklich gut ist. Es dauert ein wenig bis man alles versteht, aber dann ergibt es Sinn und die einzelnen Handlungen greifen ineinander. Man muss den Schreibstil mögen und auch, dass manches recht blass bleibt. Dennoch ist es eine Empfehlung, weil die Moral dahinter, wirklich grandios durchdacht ist.