Cover-Bild Ein Bruderzwist in Habsburg
Band 4393 der Reihe "Reclams Universal-Bibliothek"
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2,60
inkl. MwSt
  • Verlag: Reclam, Philipp
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Drama, Theaterstücke, Drehbücher
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 104
  • Ersterscheinung: 01.1986
  • ISBN: 9783150043936
Franz Grillparzer

Ein Bruderzwist in Habsburg

Grillparzer, Franz – Klassiker des Theaters; Lektüre für den Deutsch-Unterricht
Grillparzers Geschichtsdrama »Ein Bruderzwist in Habsburg«, nach Hofmannsthai die »bedeutendste historisch-politische Tragödie der Deutschen«, ist ebenso ein literarischer Versuch zur Rechtfertigung der monarchischen Staatsform wie ein poetischer Beitrag zur Begründung des Habsburger-Mythos, wobei geschichtliche Materialien so umfassend einbezogen, historische Bedingungen des Geschehens so zwingend eingeflossen sind wie selten in einem Geschichtsdrama deutscher Literatur.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2023

eine Vollkatastrophe

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Inhaltlich beschäftigt sich das Werk mit dem Hause Habsburg und den Herrschaftsansprüchen um den Thron des Heiligen Römischen Reiches im ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts. Also mit Rudolf II. und dessen ...

Inhaltlich beschäftigt sich das Werk mit dem Hause Habsburg und den Herrschaftsansprüchen um den Thron des Heiligen Römischen Reiches im ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts. Also mit Rudolf II. und dessen Bruder Matthias, der den Stillstand des Landes unter der Regierungsunfähigkeit Rudolfs beenden möchte.


Gleichzeitig haben wir aber auch einen Handlungsstrang rund um die Bürgerstochter Lukrezia und Don Cäsar, den leiblichen Sohn Kaiser Rudolfs. Dabei geht es um Liebe und Verrat.


Dadurch, dass es zwei parallel existierende Handlungen gibt, die sich nur über die pure Existenz Kaiser Rudolfs miteinander verknüpfen lassen können, wirkt alles ein bisschen wischi-waschi, wenig ausgefeilt und unreif. Mir ist es beim Lesen schon fast so vorgekommen, als wüsste Grillparzer selbst nicht so ganz, was er da tut, und wolle zwei Werke zu einem vereinen, um sich so Arbeit abzunehmen. Fürchterlich! So hätte die Handlung rund um Lukrezia und Don Cäsar sehr viel Spaß gemacht, wenn mehr passieren würde, und wir eventuell auch Hintergrundinformationen bekommen würden. Denn das Stück beginnt damit, dass ein Freund Don Cäsars jemanden ermordet hatte, der in Verbindung zu Lukrezia stand, wobei die Leserschaft dann bis zum vierten Aufzug im Dunklen darüber gelassen wird, was denn überhaupt geschah.


Die eigentliche Handlung des Bruderzwistes ist gleichzeitig ziemlich langweilig und banal. man verfolgt so ein bisschen die Akteure dabei, wie sie die Handlungen, die ohnehin nicht in dem Stück vorkommen, in ewig langen Monologen faktisch untermauern. Dabei gibt es so viele unterschiedliche Figuren, vor allem Brüder und Neffen Kaiser Rudolfs, die aber so wenig substanzielles von sich geben, dass die Hälfte von Ihnen ohnehin überflüssig ist. Das Gesagte ist dabei dermaßen belanglos, dass man früher oder später unausweichlich damit beginnt, die langatmigen Passagen querzulesen. Auch kann man nicht sagen, dass Stück dabei sonderlich informierend über den habsburg-internen Konflikt ist, denn der Informationsgehalt aus dazu passenden Wikipedia-Artikeln ist dabei deutlich höher bei gleichzeitig größerer Unterhaltunsgualität.


Kurzum eine Katastrophe, die von vorne bis hinten fraglich ist. Einzig und alleine der vierte Aufzug war einigermaßen spannend und sprachlich ansprechend gestaltet, der Rest hat einen wirkt wie ein billiger Film.

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