Ein neuer Moers
Die Insel der Tausend LeuchttürmeEndlich wieder ein dicker Moers! Und Hildegunst von Mythenmetz ist Protagonist und nicht nur Erzähler! Und endlich wieder Illustrationen von Moers selbst!
Man merkt also: ich hatte hohe Erwartungen und ...
Endlich wieder ein dicker Moers! Und Hildegunst von Mythenmetz ist Protagonist und nicht nur Erzähler! Und endlich wieder Illustrationen von Moers selbst!
Man merkt also: ich hatte hohe Erwartungen und die Vorfreude war dementsprechend groß. Und tja, als ich es durch hatte wusste ich nicht was ich von halten soll. Selbst jetzt, ein paar Tage danach, weiß ich es immer noch nicht.
Die Geschichte beginnt gut, schön bildlich geschrieben. Ausschweifend, aber unterhaltsam. Also typisch Moers halt. Die erste Ernüchterung kam mit der ersten Illustration. Auch wenn im Nachwort darauf hingewiesen wird, warum diese so aussehen, wie sie aussehen, es ist trotzdem sehr schade, Illustrationen mit so schlechter Qualität zu haben. Vor allem, da die erste Seite der Kapitel und die erste Seite jedes Briefs so schön gestaltet ist.
Die Geschichte plätschert vor sich hin, so richtig weiß man eigentlich nicht wohin es gehen soll. Ist nicht ganz so schlimm, da der Reisebericht an sich sehr unterhaltsam ist. So ab der Mitte kristallisiert sich dann laaangsam heraus, worum es geht. Aber irgendwie bleibt es trotzdem lange eher eine Randnotiz. Um dann plötzlich in den letzten 100 Seiten so richtig ins Thema zu gehen. Was mir zu viel auf einmal war. Geschlossen hab ich das Buch mit dem Gedanken: und für dieses Ende habe ich nun 600+ gelesen? Sicher, es ist 3/4 wirklich unterhaltsam, und ich hätte ewig weiter über die Insel und die Leuchttürme lesen können. Aber das Ende bzw der Höhepunkt war für mich irgendwie nicht passend. Aber deswegen ist es kein schlechtes Buch, aber auch irgendwie nicht gut oder mittelmäßig. Ich kann es einfach nicht einordnen. Es hat Witz, Finesse, ist absolut sprachgewaltig und man versinkt wirklich in der Erzählung. Aber das Ende, ich weiß nicht. Daher sollte sich jeder Moers-Fan selbst ein Bild davon machen. Aber ohne Erwartungen ran zu gehen, ist vermutlich die beste Lösung.