Charakterorientierte Geschichte
Wilde MinzeDas Buch beginnt als Sara und Emilie Jugendliche sind. Sara hat ihre Mutter an die Drogen verloren und kümmert sich um ihren kleinen Bruder, da der Vater oft nicht da ist. Als ihre beste und feste Freundin ...
Das Buch beginnt als Sara und Emilie Jugendliche sind. Sara hat ihre Mutter an die Drogen verloren und kümmert sich um ihren kleinen Bruder, da der Vater oft nicht da ist. Als ihre beste und feste Freundin unter unerklärlichen Umständen ums Leben kommt, flüchtet sie nach Los Angeles um alles hinter sich zu lassen. Währenddessen wächst Emilie zwar behütet auf, fühlt sich aber durch ihre drogenabhängige Schwester in der Familie zurückgesetzt. Später in ihrem Studium wechselt sie immer wieder die Richtung, kann nichts abschließen und auch in der Liebe lässt sie sich treiben. Man verfolgt die beiden lange Jahre während ihres Lebens und all den Kleinigkeiten oder großen Dingen, die sie beeinflussen, bis die Protagonistinnen aufeinander treffen.
Die Autorin erzählt die Geschichte aus beiden Perspektiven (personale EP) nicht kapitelweise, sondern oft in Blöcken, wodurch man beide junge Frauen etwas länger folgt und näher kommen kann. Nina LaCour hat einen wunderschönen und unaufgeregten Erzählstil. Sie vermittelt die Geschehnisse und Gefühle durch eine sehr einfühlsame Art, wodurch man Sara und Emilie beide sehr gut verstehen kann. In der Geschichte geht es auch hauptsächlich um die Erlebnisse der beiden und ihre Entwicklung. Wie es ihnen heute geht. Wobei ich finde, dass Emilie später im Leben einiges geschenkt bekommt, während sich Sara immer und immer wieder beweisen muss. Vieles in dem Buch hat mich berührt, aber leider nicht so tief beeindruckt wie bei anderen Büchern der Autorin, die sonst noch lange nachhallen. In der Geschichte gibt es manchmal auch Längen, aber obwohl Sara und Emilie viel erlebt haben, ist ihr Leben eben nicht sehr aufregend.
Fazit:
„Wilde Minze“ ist wieder ein tolles Buch von Nina LaCour, die sehr einfühlsam und verständnisvoll über einige Jahre aus dem Leben der beiden Protagonistinnen erzählt. Die Geschichte ist sehr charakterorientiert und beinhaltet dadurch auch viele ernste Themen, wie Drogen und Trauerbewältigung. „Wilde Minze“ ist vielmehr eine Lebensgeschichte, als eine Liebesgeschichte.