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Veröffentlicht am 27.11.2023

Kein müder Abklatsch der Edelsteintrilogie!

Zeitenzauber - Die magische Gondel
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Wer bei diesem Plot an Kerstin Giers Edelsteintrilogie erinnert wird, sollte vorsichtig sein. Natürlich stehen bei beiden Zeitreisen im Mittelpunkt. Doch die Zeitenzauberreihe, von der Die magische Gondel ...

Wer bei diesem Plot an Kerstin Giers Edelsteintrilogie erinnert wird, sollte vorsichtig sein. Natürlich stehen bei beiden Zeitreisen im Mittelpunkt. Doch die Zeitenzauberreihe, von der Die magische Gondel lediglich der Auftakt ist, behandelt das Thema auf eine ganz andere Weise. Die Autorin gibt sich dabei sehr viel Mühe, die Hintergründe darzustellen und das Wie, Warum und Wodurch der Zeitreisen zu erklären, ohne zuviel zu verraten. So bleiben genügend Fragen für die Folgebände offen, obwohl man das Wichtigste bereits erfährt. Denn anders als bei Rubinrot und seinen Nachfolgern wird hier keine bücherübergreifende Geschichte erzählt, sondern eine in sich abgeschlossene Handlung, was die Spannung und die Lesefreude aber keineswegs schmälert.
Dafür sorgen auch die einzelnen Figuren. Anna war mir von Anfang an sympathisch, ihr etwas anderer Humor und ihre tollpatschige Art haben mich sofort begeistert. Auch Sebastiano habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Er hat etwas an sich, das ihn sehr anziehend macht, ohne dass er sich dazu herablassend oder abweisend verhalten muss, wie es bei manch anderen männlichen Helden der Fall ist.


Zusätzlich sorgt der lockere, angenehme Schreibstil für sehr gute Unterhaltung. Da das Buch aus Annas Sicht in der Ich-Form verfasst ist, ist ihr amüsanter Humor immer präsent und begleitet einen durch den gesamten Roman hindurch. Vor allem die automatische Umwandlung moderner Wörter in die Sprache der damaligen Zeit sorgte bei mir sehr oft dafür, dass ich schmunzeln oder sogar richtig lachen musste.
Allerdings half das nur bedingt über die Längen am Anfang hinweg, die natürlich notwendig sind, um einen an die Materie heranzuführen. Man sollte sich auf alle Fälle nicht davon abschrecken lassen, denn nach etwa einem Drittel zieht die Spannung mehr und mehr an, bis man das Buch kaum noch aus der Hand legen kann.


Ich muss gestehen, dass ich anfangs skeptisch war, da ich die Edelsteintrilogie regelrecht verschlungen habe. Aber jetzt bin ich heilfroh, dass ich mich auf die Geschichte eingelassen habe. Die magische Gondel ist interessant aufgrund der geschichtlichen Hintergrundinfos, witzig und spannend und besticht durch seine liebevollen Charaktere. Mit den Erlebnissen von Gwen und Gideon hat die Story wenig gemein und das nicht bloß, weil der Band in sich abgeschlossen ist. Es ist eine völlig andere Welt, der man unbedingt eine Chance geben sollte. Ein unterhaltsamer Jugendroman, der wirklich Spaß macht!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2023

Die Orks sind zurück und das Jahrhunderte zu spät

Die Herrschaft der Orks
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Die Herrschaft der Orks ist der vierte Band von Michael Peinkofers Saga über Rammar und Balbok, die beiden faulsten Vertreter ihrer Rasse, die jemals in der Modermark zur Welt gekommen sind. Da ich die ...

Die Herrschaft der Orks ist der vierte Band von Michael Peinkofers Saga über Rammar und Balbok, die beiden faulsten Vertreter ihrer Rasse, die jemals in der Modermark zur Welt gekommen sind. Da ich die Vorgängerbände nicht kannte, hatte ich zuerst die Angst, gar nicht in die Geschichte reinzufinden oder vor lauter Anspielungen auf die früheren Geschichten der beiden die Handlung nicht zu verstehen.
Meine Angst war absolut unbegründet. Zwar gibt es hin und wieder kleinere Verweise auf die anderen Bücher, aber das behindert den Lesefluss in keinster Weise. Man wird zwar neugierig, muss jedoch die Hintergründe nicht unbedingt wissen, um die jeweilige Situation zu begreifen. Der Roman kann bedenkenlos vollkommen eigenständig gelesen werden, ohne jegliche Vorkenntnisse.
Allerdings treffen einen dann die beiden Antihelden völlig unvorbereitet. Besonders Rammar ist in seiner nörgelnden, unsympathischen Art anfangs gewöhnungsbedürftig. Balbok, der weniger Intelligente und weitaus mutigere der zwei, gefiel mir da wesentlich besser. Zum Glück relativierte sich das im Verlauf des Buchs und Rammar gewinnt mehr Konturen, die mich sehr positiv überrascht haben.
Die übrigen Charaktere sind ebenfalls schön herausgearbeitet. Dennoch wirken sie, mit Ausnahme des Zwergenkönigs, im Vergleich zu den Orkbrüdern stellenweise etwas blass.


Genauso erging es mir mit der Handlung. Es gibt wirklich sehr spannende Szenen, die mich richtig gefesselt haben, durchsetzt von ein paar Längen, vor allem zu Beginn. Manchmal wirkte die Story auch ein bisschen zu vorhersehbar. Trotzdem hat sie mich insgesamt durchgehend gefesselt und auch gut bei Laune gehalten.
Und das hat einen guten Grund: Sie ist in einem sehr flüssigen Schreibstil verpackt, der dadurch an Besonderheit gewinnt, dass der Autor immer wieder Begriffe aus der Orksprache mit hineinmischt, die man am Ende des Buchs in einem kurzen Lexikon nachlesen kann. Anfangs mag das für den einen oder anderen störend sein. Nach einer Weile gewöhnt man sich aber daran, da die Wörter dem Deutschen meist ähnlich sind oder sich die Bedeutung aus dem Zusammenhang leicht erschließen lässt.
Hinzu gesellt sich ein toller Humor, der in den Streitgesprächen Rammars und Balboks am besten zum Tragen kommt und auch die ernsten Abschnitte nicht zu ernst werden lässt.


Die Herrschaft der Orks ist ein gelungener Ausflug nach Erdwelt voller Orks, Menschen und Zwerge. Für jeden ist etwas dabei: Kämpfe, Intrigen, eine Liebesgeschichte und viele lustige Sprüche. Und am Ende erwartet den Leser die Aussicht auf weitere Abenteuer der Figuren, was den Schluss umso realistischer macht.
Wer Fantasy mit selbstironischem Witz und ungewöhnlichen Helden liebt, ist mit diesem Roman sehr gut beraten. Mich hat er auf alle Fälle dazu animiert, mir die Vorgängerbände zuzulegen und ganz oben auf den SuB zu packen.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Fantasievolles und komplexes Erstlingswerk mit kleinen Schwächen

Die Winterchroniken von Heratia 1
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Der Verfluchte ist der erste Teil der Saga über die fantastische Welt Heratia, in die uns der Autor entführt. Dort existiert neben Elfen und Menschen eine Vielzahl anderer faszinierender Geschöpfe, die ...

Der Verfluchte ist der erste Teil der Saga über die fantastische Welt Heratia, in die uns der Autor entführt. Dort existiert neben Elfen und Menschen eine Vielzahl anderer faszinierender Geschöpfe, die sehr viel Einfallsreichtum erkennen lassen. Man staunt über all die tollen Ideen und die Komplexität dieser Welt und merkt schnell, wie viele Gedanken sich Cairiel Ari über den Background seiner Geschichte gemacht hat.
Auch die Figuren sind liebevoll mit viel Tiefe gestaltet oder bestechen durch ihre interessanten Charakterzüge, selbst wenn oder gerade weil diese ungewöhnlich und manchmal auch skurril erscheinen. Da frustriert es einen manchmal etwas, dass man nicht mehr über sie und ihre Hintergründe erfährt oder sie einfach sehr selten vorkommen. Zum Glück bieten die Folgebände dazu reichlich Gelegenheit und man kann hoffen, dass so manches Geheimnis doch noch gelüftet wird.
Ähnlich ergeht es einem mit Heratia: Details verraten, wie umfassend das Bild des Autors von seiner Welt sein muss. Die beschriebenen Schauplätze hat man sofort lebhaft vor Augen, bloß die verschiedenen Länder in ihrer Gesamtheit und ihrer Lage zueinander sind schwer vorstellbar. Leider hat der Verlag keine Karte oder ein Lexikon mit den wichtigsten Orten und Wesen mit abgedruckt, die als Orientierungshilfe hätten dienen können. Ein bisschen mehr Zusatzmaterial hätte die Vielschichtigkeit des Settings bestimmt noch hervorgehoben.


All das ist verpackt in einem bemerkenswert bildhaften und trotzdem flüssigen Schreibstil, der toll zu der fantastischen Atmosphäre passt. Die Worte strömen nur so auf den Leser ein und bestechen durch ihre Vielfalt und Originalität. Sehr viele Formulierungen erzeugen eine mitreißend spannende oder emotionale Stimmung, die lediglich hin und wieder abreißt, wenn die eine oder andere Szene etwas zu kurz oder zu lang gerät.
Die Eigennamen der Personen und Orte fand ich sehr klangvoll und kreativ und es hat mir gut gefallen, dass sie mich sofort an mystische Länder voller Elfen und anderen geheimnisvollen Gestalten erinnert haben.


Für einen Debütroman ist Der Verfluchte wirklich gelungen. Durch seine wunderschöne Sprache und die einfallsreichen Wendungen hat der Roman mich gleich für sich eingenommen. Die interessanten Charaktere lassen den Leser mitfiebern, hätten aber an manchen Stellen näher beleuchtet werden können. Dasselbe gilt auch für Heratia an sich und ihre Kreaturen, die auch aufgrund des Umfangs manchmal nicht ausführlich genug beschrieben werden.
Allerdings bieten die knapp zweihundertneunzig Seiten einen spannenden Ausflug in eine fremde Welt, dessen Handlung gut durchdacht ist und einen von der ersten bis zur letzten Seite unterhält.
Ich jedenfalls freue mich schon auf den nächsten Band, der voraussichtlich im Herbst 2013 erscheinen soll und hoffentlich die eine oder andere bange Frage beantwortet.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Originelle Idee, Umsetzung mit kleinen Fehlerchen

Breathe - Gefangen unter Glas
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Breathe besticht durch eine einfallsreiche Zukunftsvision: Nachdem die Menschheit beinahe sämtliche Vegetation zerstört hat, ist der Sauerstoffgehalt in der Luft radikal abgesunken, sodass ein Überleben ...

Breathe besticht durch eine einfallsreiche Zukunftsvision: Nachdem die Menschheit beinahe sämtliche Vegetation zerstört hat, ist der Sauerstoffgehalt in der Luft radikal abgesunken, sodass ein Überleben außerhalb der Kuppeln ohne Atemgeräte kaum möglich ist. Eine interessante Voraussetzung also für eine originelle und spannungsgeladene Story.
Zumal die Hauptcharaktere den Leser durchaus mitreißen können und ihn bei zahlreichen gefährlichen Abenteuern und emotionalen Verwicklungen mitfiebern lassen. Bea, Alina und Quinn waren mir alle auf ihre Art und Weise sympathisch. Alle drei haben ihre Stärken und Schwächen, auch wenn die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen der Roman geschrieben ist, sich vom Stil her manchmal zu sehr ähneln.
Die übrigen Figuren bleiben dagegen meistens bis auf wenige Ausnahmen etwas farblos und eindimensional, was sich hoffentlich in den Folgebänden legt.


Die Story an sich und die sehr fesselnde Sprache wissen zu überzeugen und haben mich gleich gepackt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Das Innere der Kuppel und die Ödnis der Außenwelt tauchen beinahe bildhaft vor dem inneren Auge auf und man würde gerne sofort weitere Einzelheiten über diese Welt erfahren. Die Autorin schafft es wirklich, Spannung aufzubauen und zu halten, obwohl die eine oder andere ruhigere Szene darunter ist, besonders am Anfang.
Auf diese Weise kann sie aber nicht ganz darüber hinwegtäuschen, dass viele der Ereignisse oder Wesenszüge ihrer Protagonisten wesentlich mehr Tiefe hätten vertragen können. Hin und wieder werden wichtig erscheinende Begebenheiten lediglich grob umrissen oder nur angedeutet. Oder Gefühle so knapp beschrieben, dass sie oberflächlich wirken. Und das wird dem Potenzial, das hinter dem Roman steckt, absolut nicht gerecht.


Fazit

Breathe besticht vor allem durch seine mitreißende Story und die intelligente Idee dahinter. Die Hauptcharaktere sind generell gut durchdacht und können den Leser schnell für die Handlung begeistern. Allerdings werden manche Ereignisse und Gefühle zu schnell abgehandelt, was der Spannung trotzdem keinen Abbruch tut.
Wer Dystopien mag, die voller romantischer Verwicklungen stecken und einem ein ungewöhnliches Setting präsentieren, der wird von dem Buch begeistert sein. Man wird beim Lesen richtig gut unterhalten. Und trotz der kleinen Mängel werde ich mir wohl die Folgebände genauso kaufen, allein schon um zu erfahren, wie bestimmte Charaktere weiter ausgeführt werden und/oder welche Entwicklungen sie noch durchmachen.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Beklemmende Dystopie, die erst nach und nach ihre bedrückende Wirkung entfaltet

Delirium
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Delirium besticht in erster Linie durch seine Idee, die Bevölkerung unter Kontrolle zu halten, indem man ihnen die Fähigkeit nimmt, allzu große Gefühle zu empfinden. Die Atmosphäre, die die Autorin allein ...

Delirium besticht in erster Linie durch seine Idee, die Bevölkerung unter Kontrolle zu halten, indem man ihnen die Fähigkeit nimmt, allzu große Gefühle zu empfinden. Die Atmosphäre, die die Autorin allein durch diese Voraussetzung schafft, hat etwas Schleichendes an sich, wie eine Schlinge, die sich langsam enger zieht. Aus der Sicht der Hauptfigur erschließt sich dem Leser nur langsam die wahre Tragweite der Behandlung. Genau wie Lena begreift man erst Stück für Stück, welche Auswirkungen das anfangs so hoch gelobte Heilmittel wirklich hat. Teilweise sorgt dieses Vorgehen für unnötige Längen in der Geschichte, die einen aus einer eben aufgebauten Spannung reißen. Doch gerade zum Ende hin entwickelt die Story plötzlich eine Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann.

Hauptgrund hierfür ist Lenas Verwandlung von einem dem System sehr positiv gegenüberstehenden Teenager zu einer liebenden Rebellin. Ihre Beweggründe sowohl für das eine wie auch das andere Extrem werden glaubhaft und sehr tiefgründig dargestellt. Und dabei ist es nicht bloß die Liebe zu einem Jungen, die sie verändert, eine Tatsache, die mir besonders gut gefallen hat, weil sie die Persönlichkeit des Mädchens umso realistischer und nachvollziehbarer macht.
Dasselbe gilt für andere Protagonisten wie Alex oder Lenas beste Freundin Hana: Sie sind lebendig gestaltet und wachsen einem schnell ans Herz, vor allem da sie mit die einzigen Sympathieträger sind. Denn im Gegensatz zu ihnen bleiben die Erwachsenen, Geheilten blass und manchmal sogar austauschbar, ein Kunstgriff, der einem die Auswirkungen der Operation noch deutlicher vor Augen führt. Allerdings geschieht dies hin und wieder etwas zu plakativ, ein paar Feinheiten mehr hätten manchen Nebenfiguren schon gut getan.
Ein sehr angenehmer, oft poetischer Schreibstil unterstützt zusätzlich die liebevolle und ausführliche Charakterzeichnung Lenas und lässt einen das Buch flüssig lesen.



Fazit


Der erste Band der Amor-Trilogie hat mich am meisten durch seine einfallsreiche Grundidee begeistert: Liebe als Krankheit, die Menschen in den Wahnsinn und die Verzweiflung treibt, muss geheilt werden, um sich nicht unkontrolliert zu verbreiten. Getragen wird diese Idee von einer interessanten und sehr gut durchdachten Heldin und ihrer Entwicklung. Die Story an sich liest sich flüssig und trotz einiger Längen spannend genug, auch aufgrund der ausdrucksstarken und bildreichen Sprache.
Wer romantische Dystopien mag, die mehr als andere die Liebe in den Vordergrund stellen und weniger die physische Gewalt, der wird von Delirium begeistert sein.
Ich selbst bin sehr gespannt auf die Fortsetzung und was sie für Lena bereithalten wird.

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