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Venatrix

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Das Eine nicht ohne das Andere

Wie ein jüngerer Bruder
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Dieses Buch gewinnt im Lichte der aktuellen Ereignisse im Nahen Osten an Bedeutung. Statt sich umzubringen, wäre es vielleicht an der Zeit, sich zu dritt (Christen, Juden und Muslime) an einen Tisch zu ...

Dieses Buch gewinnt im Lichte der aktuellen Ereignisse im Nahen Osten an Bedeutung. Statt sich umzubringen, wäre es vielleicht an der Zeit, sich zu dritt (Christen, Juden und Muslime) an einen Tisch zu setzen und das Gemeinsame und nicht das Trennende zu suchen und hervorzuheben.

Dass die drei monotheistischen Weltreligionen mehr gemeinsam haben, als manchen vielleicht lieb ist, zeigt dieses Buch, das ein Dialog zwischen der Jüdin Danielle Spera und dem Katholiken Toni Faber ist. Beide fänden eine Fortsetzung mit einem Vertreter des Islams interessant.

Die beiden Gesprächspartner haben recht viel gemeinsam: Sie leben im ersten Bezirk Wiens, in unmittelbarer Nachbarschaft, sind beider gern gesehene Gäste im Fernsehen und machen kein Hehl aus ihrer religiösen Überzeugung.
Beruflich treffen sie einander, obwohl sie unterschiedliche Wege eingeschlagen haben. Danielle Spera ist die ehemalige Direktorin des Jüdischen Museums in Wien, Autorin sowie Journalistin, Toni Faber Dompfarrer zu St. Stephan.

In diesem Buch sprechen sie über die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede des Judentums und des Christentums. Dabei stellt sich heraus, dass auch Toni Faber eine falsche Vorstellung vom Judentum hatte, bis er es in Jerusalem kennengelernt hat.

Anhand so manchen Kapitels des Alten Testaments wird klar, dass die über 600 Ge- und Verbote im Judentum, einige Gläubige nach einer Religion mit weniger Vorschriften suchen haben lassen. Scherzhaft bezeichnen Spera und Faber die Juden als ältere Schwestern bzw. Brüder des Christentums.

Die nach wie vor tradierte Mär, dass die Juden Christusmörder seien, treten sowohl Danielle Spera als auch Toni Faber entschieden entgegen. Dass Jesus selbst Jude war, ist sichtlich bei einigen Christen in Vergessenheit geraten, genauso wie die Besetzung von Jerusalem durch die Römer.

Statt ständig die Unterschiede zu betonen, wäre es endlich an der Zeit, sich auf die Gemeinsamkeiten zu besinnen. Wer einen vermeintlich christlichen Psalm liest, spricht eigentlich ein jüdisches Gebet.

Nicht entweder oder, sondern sowohl als auch, ist das Gebot der Stunde.

Danielle Spera und Toni Faber sind in ihrem Glauben tief verwurzelte Gesprächspartner, was dieses Buch sehr interessant macht. Beide blicken über den eigenen Tellerrand hinaus und begegnen dem jeweils anderen mit Respekt.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem interessanten Dialog über Gemeinsamkeiten zweier großer Religionen 4 Sterne.

Veröffentlicht am 26.11.2023

Regt zum Nachdenken an

Frühling der Revolution
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Autor Christopher Clark erzählt in einem Interview, dass ihn die Revolutionen des Jahres 1848, als er davon zum ersten Mal im Gymnasium gehört hat, schrecklich angeödet haben. Die Komplexität, die Vielfalt ...

Autor Christopher Clark erzählt in einem Interview, dass ihn die Revolutionen des Jahres 1848, als er davon zum ersten Mal im Gymnasium gehört hat, schrecklich angeödet haben. Die Komplexität, die Vielfalt der Schauplätze und Personen, der Lärm der widersprüchlichen Meinungen und Forderungen wirkten abschreckend auf ihn, zumal die Aufstände als gescheitert galten. Daher ist es gleich doppelt verwunderlich, dass Christopher Clark ein Buch mit über 1.100 Seiten schreibt. Ich habe zuvor schon „1848 Erfolgsgeschichte einer gescheiterten Revolution“ (Alexandra Bleyer) und „Die Flamme der Freiheit“ (Jörg Bong) gelesen und war daher auf Christopher Clarks neues Buch besonders gespannt.

Wie bei ihm üblich, geht er extrem ins Detail, was manchen Leser vielleicht ein wenig erschrecken wird. Allerdings, wird das Thema vermutlich eher jene Leser ansprechen, die Solches lieben. In insgesamt zwölf Abschnitten inklusive Einleitung, Schluss und Anhang versucht Christopher Clark die komplexe Sachlage in Europa darzustellen. Dabei beginnt er bereits im Jahr 1830, in dem sich Vorboten der Revolutionen von 1848 abzeichnen.

Die zwölf Abschnitte gliedern sich in:

Einleitung
Soziale Fragen
Ordnungskonzepte
Konfrontation
Explosionen
Regimewechsel
Emanzipation
Entropie
Gegenrevolution
Nach 1848
Schluss
Anhang

Im Anhang finden sich zusätzlich Karten, Anmerkungen und ein Personenregister.

Meine Meinung:

Wie wir es von Christopher Clark gewöhnt sind, ist sein umfangreiches Detailwissen, das er mit einer Ausführlichkeit seinen Lesern näherbringt, eine ziemliche Herausforderung. Ja manchmal verlieren sich Autor und Leser in zahlreichen Orten, an denen die Menschen Veränderungen herbeiführen wollen. Zumal Christopher Clark detailliert beschreibt, warum es zu den Ereignissen von 1848 kommt. Dazu nimmt er seine Leser in das Jahr 1830 mit, wo es in einigen Städten Frankreichs wie Lyon, Nantes oder Paris aufgrund der prekären wirtschaftlichen Situation zu Aufständen kommt.

Das Kapitel 1 "Soziale Fragen" Unterkapitel "Die Politik der Beschreibung" beschäftigt sich ausführlich damit . Dabei verwendet Clark die Statistiken und Aufzeichnungen von Ange Guépin und Eugène Bonnamy, die die die Bevölkerung von Nantes in 8 Klassen einteilen und beschreiben. Die unterste (= 8.) und hat nur rund 300 Francs/Jahr zur Verfügung. Hier zitiert er aus A.Guépin/E. Bonnamy, Nantes aux XIXe siècle, Statistique topographique, industrielle et morale, faisante suite a l'historique de progrès de Nantes, Nantes 1835" S. 484 bzw. S. 488, wie sich Einkommen und Ausgaben einer (Weber)Familie innerhalb des Jahres 1830 zusammensetzen.

Hier ist dann dem Übersetzer von Clarks Originalmanuskript ein echt böser Lapsus unterlaufen: Er beziffert die Ausgaben für STROM mit 15 Francs (von 300 Francs). Blöderweise gibt es elektrischen Strom erst ab 1880 in Frankreich. Solche Fehler verleiden mir das Lesen ziemlich, weil dann häufig Zweifel im Hintergrund aufkommen. Im englischen Original heißt es im Übrigen „light“, was von Talg- oder Öllicht bis Bienenwachskerzen alles heißen kann, was Licht spendet.

Wieso übersieht das Lektorat so einen groben Fehler? Vermutlich weil in den letzten Jahren über aktuell hohe Energiekosten geklagt wird - ein typischer Fall von „Priming“.

Nebenbei fehlt mir, bei Clarks sonst üblicher Detailverliebtheit, ein Kaufkraftvergleich zu heute. Der wäre hilfreich, um die Dimension des Elends besser einschätzen zu können, wenn nämlich rund 150 Francs ausschließlich für (trockenes) Brot und rund 104 Francs für Fixkosten (wie Miete etc.) aufgewendet werden muss, und nur 46 Francs für Gemüse und Fleisch (und nicht zu vergessen: Alkohol) zur Verfügung stehen. Außerdem wäre die Familiengröße zu berücksichtigen. Ja, Statistiken habe so ihren Pferdefuß. Sie können Fragen beantworten, offenlassen oder aber auch Neue aufwerfen.

Das Kapitel „Emanzipation“ hat mit der aktuellen Debatte rund um Gleichbehandlung und Gleichberechtigung der Frauen nichts zu tun. Hier geht es ausschließlich um Männer bzw. Berufsgruppen wie Bauern oder Juden.
Allerdings würdigt der Autor der Anteil, den die Frauen während der Aufstände innehaben, durch Augenzeugenberichte sowie Lieder, Gedichte und Gemälde, auf denen Frauen, die Barrikaden errichten, zu sehen sind. Hier sind historische Quellen Mangelware, denn Geschichte wird vor allem von Männern dokumentiert.

Zusammenfassend kann über „Frühling der Revolution“ gesagt werden, dass sich die Ideen von 1848 über ganz Europa und einige Länder außerhalb davon verbreitet haben. Allerdings gab es keinen Dominoeffekt und nicht immer veränderten die Verhältnisse zum Besseren, manchmal gab es auch Rückschritte. Christopher Clark offenbart jenen Lesern, die das 1.168 Seiten starke Buch durchhalten, einen mehrdimensionalen Blick auf die komplexen Ereignisse.

Leider ist diesmal das Lektorat bzw. die Übersetzung nicht mit der sonst üblichen Sorgfalt am Werk gewesen, weshalb ich einen Stern abziehen muss.

Das Buch selbst ist in gediegener Ausstattung als Hardcover mit zwei Lesebändchen (die auch unbedingt notwendig sind) erschienen. Neben den zwölf Kapiteln finden sich zahlreiche Abbildungen und im Anhang zusätzlich Karten, Anmerkungen sowie ein Personenregister.

Fazit:

Christopher Clarks neues Buch erweckt mit einigen neuen Erkenntnissen und zahlreichen Details diese höchst komplexen Ereignisse von 1848/49 zum Leben. 4 Sterne

Veröffentlicht am 26.11.2023

Regt zum Nachdenken an

Die Autobiographie des Giuliano di Sansevero
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Dieses Buch ist der dritte Band der „Autobiografie des Giuliano di Sansevero“ von Andrea Giovene (1904-1995). Andrea Giovene ist Nachkomme einer italienischen Adelsfamilie, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg ...

Dieses Buch ist der dritte Band der „Autobiografie des Giuliano di Sansevero“ von Andrea Giovene (1904-1995). Andrea Giovene ist Nachkomme einer italienischen Adelsfamilie, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg als Schriftsteller betätigte. Dieses fünf-teilige Romanreihe ist sein Hauptwerk, für das er einen internationalen Preis erhielt und sogar als Kandidat für den Literaturpreis gehandelt worden ist.

Worum geht es in diesem Gesamtwerk?

Beginnend im Jahr 1903 erzählt Giovene das Leben des Giuliano di Sansevero bis in die 1950er-Jahre. Band 1 und 2 befassen sich mit der Kindheit und Jugend bis hin zur unglücklichen Liebe zu einer Schauspielerin. Im vorliegenden Band 3 teilen wir Giulianos Leben in der Zwischenkriegszeit, bis es in Band 4 um die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges und im 5. Band um die Jahre 1945-1957 geht.

Doch zurück zum vorliegenden 3. Band, der in der Zwischenkriegszeit spielt und als Erstes veröffentlich worden ist:

Nach Jahren der vergeblichen Suche nach der wahren Liebe, dem Sinn des Lebens und der Enttäuschung von den Zerstreuungen der mondänen Welt zieht sich Giuliano in das fiktive Dorf Licudi an der Küste Kalabriens zurück. Licudi ist nur über einen Säumerpfad erreichbar und vermisst den Zugang zur übrigen Welt auch gar nicht. Das Dorf ist zwar bitterarm, lebt aber autark. Die Gemüsebauern versorgen die Dorfbewohner mit ihren Erzeugnissen, die Fischer tragen mit ihrem Fang und die Olivenbäume mit ihren Früchten zum Auskommen bei. Daneben gibt es einen Tischler, einen Kesselschmied und den Maurer Janaro mit seinen Brüdern. Der geerbte Olivenhain scheint Giuliano als Rückzugsort angemessen. Gemeinsam mit Janaro plant er das Haus der Häuser. Janaro ist ein Schlitzohr. Es wird Jahre dauern, bis das Haus fertiggestellt ist, denn jeder Steinmuss per Maultier oder zu Fuß herangeschafft werden. Während dieser Zeit erarbeitet sich Giuliano eine Platz in der Gemeinschaft, bis er in unerfüllter, weil verbotener, Liebe zu einem zwölfjährigen Mädchen entbrennt. Als dann archäologische Fund eine Zufahrtsstraße bedingen, bereitet der Bau der vermeintlich Segen bringenden Straße der Idylle ein Ende.

Meine Meinung:

Diese Romanserie wurde 2010 neu entdeckt und von Moshe Kahn übersetzt. Giovene gelingen poetische Landschaftsbilder und eindringliche Charakterstudien, die von Kohn sichtlich gut übersetzt worden sind. Manchmal ufern seine Beschreibungen allerdings aus, vor allem dann, als es um die verbotene Liebe zur Zwölfjährigen geht.
Stellenweise ist das Buch ein wenig anachronistisch. So scheint das einfache Leben in Licudi für den übersättigten Ich-Erzähler als die ideale Lebensform. Dennoch geht sein persönliches Arkadien durch den Bau der Straße und die langsam fortschreitende Modernisierung zugrunde.

Fazit:

Eine poetisch anmutende Schilderung des kargen Lebens in einem rückständigen (fiktiven) Dorf in Kalabrien, dessen Gemeinschaft durch die beginnende Modernisierung zerbricht. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 26.11.2023

Archäologie kompakt

Staub, Steine, Scherben
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Archäologie kompakt und im Schnelldurchlauf

Ich geb’s zu, in meiner frühen Jugend wollte ich auch Archäologin werden und habe C. W. Cerams Bücher verschlungen. Meine Berufswahl, ich bin Geodätin, passt ...

Archäologie kompakt und im Schnelldurchlauf

Ich geb’s zu, in meiner frühen Jugend wollte ich auch Archäologin werden und habe C. W. Cerams Bücher verschlungen. Meine Berufswahl, ich bin Geodätin, passt aber dennoch recht gut dazu. Immerhin kenne ich die technische Ausrüstung, die Jens Notroff hier in seinem Buch beschreibt von der Pike auf: Vom Schnurgerüst über Tachymeter, Theodolit, Totalstation bis hin zum 3D-Laser-Scanner. Nach einer mittels Luftbildinterpretation entdeckten Kreisgrabenanlage im niederösterreichischen Weinviertel habe ich diese mit befreundeten Ur- und Frühgeschichtlern vermessen. In der Pension dann, werde ich mich wieder mit der Archäologie beschäftigen, versprochen.

Jens Nortroff erklärt die zahlreiche Methoden zur Auffindung von Funden detailliert. Für jene, die eine romantische Vorstellung (ich sage nur Pinsel und Goldschatz) von der Archäologie haben: manchmal ist sie eher „Blood, Sweat and Tears“. Dann nämlich, wenn man sich blutige Knie oder Fingerspitzen holt, wenn einem der Schweiß überall hinrinnt und man vor Wut heulen könnte, weil sich der potenzielle Grabungsort als Niete herausstellt.

Das Buch liest sich flüssig und durchaus humorvoll. Die liebevollen Zeichnungen tragen auch dazu bei, dass der Staub draußen bleibt.

Ein grober Schnitzer hat sich aber rund um die Varus-Schlacht eingeschlichen: Der gute Varus, mit vollem Namen Publius Quinctilius Varus lebte von 47/46 v. Chr. bis 9.n. Chr.. Die Schlacht im Teutoburger Wald kann daher nicht wie im Kapitel „Fundkontext oder: Wo kommt das her“ beschrieben „in der zweiten Hälfte des neunten Jahrhunderts n. Chr. stattgefunden haben, von der antike Historiker wie Strabon und Tacitus berichten.“ Das ist die Zeit zwischen 850 und 900 nach Christus. Das Römische Reich ist längst (476 nach Chr.) zu Staub und Asche zerfallen. Im ehemaligen Germanien, nach der Völkerwanderung nunmehr als Frankenreich bezeichnet, sitzen die Karolinger mehr oder eher weniger fest auf dem Thron. Es ist das Frühmittelalter und die Zeit der Wikinger, die bis Paris kommen und der Waräger, die Konstantinopel einen Besuch abstatten.

Und ja, mit folgendem Ausspruch hat Georg Loeschcke (1852-1915) „Nichts ist dauerhafter als ein Loch!“ den Nagel auf dem Kopf getroffen - weitere Erklärungen dazu stehen im Buch.

Fazit:

Diesem Buch, das die Archäologie kompakt und durchaus humorvoll beschreibt, gebe ich gerne 4 Sterne. (den 5. kostet - siehe oben - der Murks mit der Varus-Schlacht)

Veröffentlicht am 16.11.2023

Genuss statt Leistung

Skitouren-Schmankerl
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Der Doyen des Alpinjournalismus, Thomas Neuhold, stellt in diesem Buch „seine“ liebsten 100 Skitouren vor. Dabei hat er - wie er sagt - eine höchst subjektive Auswahl getroffen. Sein Motto lautet: „Genuss ...

Der Doyen des Alpinjournalismus, Thomas Neuhold, stellt in diesem Buch „seine“ liebsten 100 Skitouren vor. Dabei hat er - wie er sagt - eine höchst subjektive Auswahl getroffen. Sein Motto lautet: „Genuss statt Leistung“.

Seit einigen Jahren erfreut sich das Skitouren-Gehen immer größerer Beliebtheit. Deshalb sind bereits zahlreiche Bücher über diesen, vom Hobby weniger Freaks zu einem Sport für viele, gewordene Freizeitbeschäftigung, erschienen. Leider zeigen es auch die Unfallzahlen, dass sich immer mehr Menschen in die verschneite Landschaft begeben, ohne ausreichend vorbereitet zu sein. Deswegen ist es Thomas Neuhold ein Herzensanliegen, den Skitourengehern, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene, die wichtigsten Verhaltensregeln zu predigen. Ja, predigen ist wohl der richtige Ausdruck, denn man kann es nicht oft genug sagen: Auf die richtige Planung kommt es an. Was nützt die beste (teuerste) Ausrüstung, wenn man die Regeln Lawinen- und Wetterkunde nicht kennt? Eben!

Jede Tour enthält eine verbale Beschreibung, Informationen zu Ausrüstung und Einkehr, ein Foto und eine Kartenskizze, nicht ohne die nochmalige Aufforderung, jede Tour auch ordentlich zu planen.

„Gut geplant, gut vorbereitet und gut ausgerüstet macht eine Skitour in Summe einfach mehr Spaß. Risikomanagement hat auch einen hedonistischen Faktor. Lasst euch nicht stressen, auch von der Gruppe nicht. Das Leistungsprinzip soll im Tal bleiben, niemand muss dem anderen etwas beweisen. Im Gegenteil: Wer Bedenken oder eigene Probleme nicht thematisiert, handelt fahrlässig und gefährdet sich und andere. Die Anzahl der Herzerl und Likes stehen übrigens dann auch nicht auf dem Grabstein.“

Das Buch ist in Klappenbroschur erschienen und enthält auf Vorsatz- Nachsatzseiten jeweils eine Landkarte, in der die 100 Touren eingezeichnet sind.

Fazit:

Diesem Buch, in dem Thomas Neuhold seine 100 liebsten Skitouren zeigt, gebe ich gerne 4 Sterne.