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Veröffentlicht am 19.01.2024

Eine Familie von Klugscheißern

Das Klugscheißerchen
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Tinas und Theos Eltern sind nicht gerade die coolsten. Ständig wollen sie Rote Bete essen und verbessern die Fehler der Kinder. Doch diese stehen ihnen in nichts nach und sind selbst schon kleine Besserwisser. ...

Tinas und Theos Eltern sind nicht gerade die coolsten. Ständig wollen sie Rote Bete essen und verbessern die Fehler der Kinder. Doch diese stehen ihnen in nichts nach und sind selbst schon kleine Besserwisser. Seit kurzem wohnen sie zusammen in einem Altbau und obwohl die Kinder es nicht dürfen, spielen sie gern auf dem Dachboden. Dort hören sie eines Abends eine Stimme. Sie gehört zu einem kleinen Wesen, dass sich Klugscheißerchen nennt. Angeblich können nur Gleichgesinnte das Männlein sehen. Papa und Mama glauben den Kindern nicht und gehen eine folgenschwere Wette ein.

Beim "Klugscheißerchen" handelt es sich um eine neue witzige Kinderbuchidee von Marc-Uwe Kling, der auch Verfasser des beliebten Neinhorns ist. Auch hier stammen die Illustrationen von Astrid Henn. Das eingespielte Team legt diesmal ein Buch vor, das sowohl vorgelesen, als auch selbstgelesen werden kann, vor allem von gut geübten kleinen Leserinnen, die langsam dem Erstlesebuch entwachsen sind.

Familie Theufel erscheint wie die typische Durchschnittsfamilie: Vater, Mutter, zwei Kinder und einer klugscheißert besser als der andere. Sie passen wirklich gut zusammen. Nur will keiner von ihnen zugeben, dass er ein Besserwisser ist. Doch durch das Männlein, das sie auf ihrem Dachboden finden, könnten die Kinder endlich beweisen, dass die Eltern die Kinder sehr wohl dauernd verbessern. Der Einsatz für die Wette, die sie abschließen, ist hoch, da möchte keines der Familienmitglieder gern verlieren.

Der Text ist grundsätzlich recht einfach zu lesen, da er recht kindgerecht verfasst ist. Der Witz entsteht durch die vielen Klugscheißer-Kommentare vor allem durch das Klugscheißerchen selbst, aber auch die der anderen Familienmitglieder. Sehr oft mussten wir schmunzeln und vor allem das Ende hat uns richtig gut gefallen. Teilweise hätte die Geschichte gern noch etwas mehr Handlung vertragen können, damit man sich den Protagonist
innen verbundener fühlt. Dafür sind die Illustrationen wirklich gelungen. Vor allem das Klugscheißerchen erinnert ein wenig an Schlaubi Schlumpf mit seiner Schlaumeierbrille. Die immer mal wieder eingestreuten Sprechblasen bringen etwas Abwechslung in den Text. Insgesamt ein gelungenes Lesevergnügen. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Süße, fantasievolle Hunde- und Halloweengeschichte

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten
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Emma, die allein mit ihrem Papa in einer kleinen Wohnung wohnt, wünscht sich zu ihrem 8. Geburtstag einen Hund. Völlig unmöglich, meint Papa. Dafür bekommt Emma urplötzlich zwei Brüder und Papas neue Freundin ...

Emma, die allein mit ihrem Papa in einer kleinen Wohnung wohnt, wünscht sich zu ihrem 8. Geburtstag einen Hund. Völlig unmöglich, meint Papa. Dafür bekommt Emma urplötzlich zwei Brüder und Papas neue Freundin als Mitbewohner. Zunächst ist sie enttäuscht, doch gemeinsam mit den Patchwork-Geschwistern bringt sie Papa doch noch dazu, einen Hund zu besorgen. Allerdings muss er vom Tierschutz kommen. Mitten in der Nacht kommt also ein kleiner, flauschiger Hund an, der in Rumänien ausgesetzt wurde und mit Vorliebe Ketchup, Tomaten und ähnliches in sich hineinfrisst und dafür tagsüber in seiner sargähnlichen Schachtel schläft. Was hat es nur mit ihm auf sich? Keinesfalls darf die unfreundliche und neugierig Vermieterin von ihm erfahren...

Wir haben das Vampirtier als eBook gelesen und schon der Anfang hat uns gut gefallen. Emma ist ein Mädchen, das weiß, was sie will, lebt aber ein ziemlich eintöniges Leben mit ihrem Papa, der ein wahrer Büchernarr ist. Das ändert sich, als zwei Jungs mit Papas neuer Freundin einziehen, weil sie ihre Wohnung verloren haben. Uns gefiel es, dass Emma sich nur kurz geärgert hat und dann dem neuen Familienleben eine Chance gegeben hat. Nicht ganz uneigennützig. Trotzdem ist es schön zu sehen, wie die Kinder hier zusammenwachsen und bald wie richtige Geschwister gemeinsame Sache machen. Noch doller wird es, als der kleine Hund aus Transsilvanien auftaucht und die Kinder wegen eines Gemüsewettbewerbs, an dem die Vermieterin teilnimmt, nicht Halloween feiern sollen. Die Elemente in der Geschichte sind sehr fantasievoll, wenn auch etwas konstruiert. Vor allem die Vermieterin ist ein wandelndes Klischee, bringt aber den ein oder anderen lustigen Moment mit sich. Genauso wie der süße Hund und seine Tomatensucht.

Zudem ist die Geschichte ein klein wenig gruselig, als die Kinder im Dunkeln durch einen Park müssen und an einem geheimnisvollen alten Bauwerk enden. Die Mischung aus Patchwork-Alltag, Geschwisterzusammenhalt, Witz und Grusel ist zum Vorlesen für jüngere Kinder durchaus gut geeignet, kann aber auch selbst gelesen werden. Die Illustrationen gefallen uns richtig gut, vor allem das Hündchen ist echt süß und bekam sehr viele Sympathiepunkte von den Kindern. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Guter Krimi mit ernsten Zwischentönen

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Kuldesh Shamar, Antiquitätenhändler und Stevens Freund, wurde erschossen. Die Auffindesituation und weitere Hinweise legen den Schluss nahe, dass er nicht freiwillig in dubiose Drogengeschäfte verwickelt ...

Kuldesh Shamar, Antiquitätenhändler und Stevens Freund, wurde erschossen. Die Auffindesituation und weitere Hinweise legen den Schluss nahe, dass er nicht freiwillig in dubiose Drogengeschäfte verwickelt war. Die Ware, ein Paket mit Drogen, das Kuldesh bis zur Abholung aufbewahren sollte, ist verschwunden. Schon allein wegen der Freundschaft zu Elizabeths Ehemann ist der Donnerstagsmordclub wild entschlossen, den Fall aufzuklären, auch wenn das bedeutet, sich mit Drogendealern und anderen zwielichtigen Gestalten abzugeben. Leider ist der Kopf der Rentner-Truppe abgelenkt, denn privat steht eine schwierige Entscheidung an. Dafür legt sich Joyce umso mehr ins Zeug und das soll den Ganoven, die ebenfalls auf der Suche nach den Drogen sind, nicht gut bekommen.

Ein Teufel stirbt immer zuletzt ist der vierte Fall des Donnerstagsmordclubs um die vier Seniorinnen Elizabeth, Joyce, Ibrahim und Ron, die sich mit Vorliebe in die Ermittlungen der örtlichen Polizei einmischen. Beim Cover bleibt sich die Serie treu. Auch inhaltlich ist der Fall wieder ähnlich aufgebaut. Irgendwie werden die Vier immer in eine Mordsache hineingezogen. Diesmal, weil der Tote ein guter Freund von Elizabeths dementem Ehemann Steven ist. Kuldesh Shamar kennt man auch aus einem früheren Band der Reihe. Er ist zwar gewieft, aber eigentlich kein typischer Drogenkurier. Es ist Ehrensache, dass die vier Rentnerinnen seinen Mörder finden, schon allein wegen seiner Verbindung zu Steven, aber auch, weil sie es einfach nicht lassen können. In ihrer typisch neugierigen, vermeintlich harmlosen Art gehen sie den Beteiligten gehörig gegen den Strich und auf die Nerven und liefern sich einen Wettlauf um das verschwundene Drogenpaket, mit dem sie den Täter anlocken können.

Die vier Senior*innen übernehmen wie gehabt ihre Aufgaben gemäß ihren Stärken, wobei die etwas hausmütterliche Joyce, die uns auch wieder mit ihren Aufzeichnungen auf dem Laufenden hält, diesmal geradezu über sich hinauswächst, da Elizabeth gerade schwere Zeiten durchmacht. Gerade das hat mir an diesem Band besonders gefallen, denn hier weicht der Krimi einmal vom sonst schon ziemlich abgenutzen Muster ab. Auch die ernsteren Töne, die schwierigen Entscheidungen, die diesmal getroffen werden müssen, haben mich sehr berührt. Hier hat es der Autor wirklich gut hinbekommen, mich als Leser emotional einzubinden. Der Fall selbst, in dem diesmal eigentlich nicht mal die Freunde von der Polizei - Donna und Chris - ermitteln dürfen, war hingegen eher unspektakulär und auch ein bisschen durchsichtig, an einer Stelle auch nicht ganz logisch. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass dem Autor so langsam die Ideen ausgehen. Trotzdem war es auch aufgrund des eingängigen Schreibstils wieder recht amüsant, den Mordclub bei seiner unerbittlichen Jagd nach dem Mörder zu begleiten. Man fühlt sich doch nach vier Bänden schon wie ein Teil des Teams. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 03.12.2023

Sehr ähnlich dem ersten Band, aber mit gutem Ende

Twisted Fate, Band 2: Wenn Liebe zerstört (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Nachdem Faith erfahren hat, dass sie von einem Menschen verraten wurde, für den sie Gefühle hat, fasst sie nur noch schwer Vertrauen. Zudem macht sich bemerkbar, dass ihre Fähigkeit eine dunkle Seite entwickelt ...

Nachdem Faith erfahren hat, dass sie von einem Menschen verraten wurde, für den sie Gefühle hat, fasst sie nur noch schwer Vertrauen. Zudem macht sich bemerkbar, dass ihre Fähigkeit eine dunkle Seite entwickelt hat, die ihr nicht behagt. Um zu lernen, damit umzugehen, zieht sie sich auf den Familiensitz einer Freundin zurück. Deren Verwandte sollen ihr helfen. Faith und ihre Freund*innen schweben immer noch in Gefahr, denn dunkle Mächte wollen sich ihre Fähigkeiten zurückholen. Ein epischer Kampf steht davor, der ungeahnte Folgen hat.

Den ersten Band von Twisted Fate fand ich ganz ok, zumindest wollte ich dann doch wissen, wie es mit Faith und den anderen Kindern, die durch ein Ritual in ihrer Kindheit besondere Fähigkeiten erlangt haben, weitergeht. Nachdem die ersten Fragen, die nach dem Cliffhanger übrig blieben recht gut geklärt sind, geht es im zweiten Band "Wenn Liebe zerstört" ähnlich weiter, wie am Ende des ersten Bandes. Die Clique bereitet sich auf einen epischen Kampf vor. Allerdings passieren Faith dann Dinge, die sie verunsichern. Die Handlung dreht sich darum, eine Lösung zu finden. Eigentlich dachte ich, dass der Kampf das Ende des Buches darstellen würde, aber weit gefehlt. Danach geht es noch ein ganzes Stück spannend weiter und dabei gefiel mir vor allem die düstere Seite der Fähigkeiten, die man dort kennenlernt. Das Buch hat mich hier doch nochmal richtig positiv überrascht.

Einzig den Romance-Anteil fand ich etwas schwach erzählt und nur mit einem männlichen Protagonisten konnte ich die Gefühle nachvollziehen, weil sie wirklich schwierig auszuleben waren. Die Entwicklung der Protagonistin Faith hingegen hatte was. Die lief nämlich ganz anders als erwartet. Insgesamt ließ sich das Buch ziemlich flott und ohne großen Anspruch lesen und hat mir etwas besser gefallen als Band eins. Schönes Fantasy-Lesefutter für jugendliche Leser. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Fesselnder Vermisstenfall und Second Chance Romance

One Second to Love (Breaking Waves 1)
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Als Jugendliche verbrachte Avery jeden Sommer in Harbour Bridge in South Carolina. Durch einen Surfkurs lernte sie dort Odina, Lee, Josy und Isabella kennen und recht schnell wurden die fünf zu einer unzertrennlichen ...

Als Jugendliche verbrachte Avery jeden Sommer in Harbour Bridge in South Carolina. Durch einen Surfkurs lernte sie dort Odina, Lee, Josy und Isabella kennen und recht schnell wurden die fünf zu einer unzertrennlichen Clique, um dann nach den Ferien wieder in ihr normales Leben zurückzukehren. Zu Averys Leben gehörte damals schon Jake, mit dem sie Musik machte und in den sie schon immer verliebt war. Doch nach dem Sommer, in dem Josy verschwand, war plötzlich alles anders. Mittlerweile ist Avery eine gefeierte Musikerin und Jake ihr Bandkollege, mittlerweile mit einer anderen verheiratet, was Avery nur schwer erträgt. Um darüber hinwegzukommen, zieht sie sich nach der Tour ins Ferienhaus ihrer Eltern auf Harbour Bridge zurück. Doch neue Hinweise zu Josys Verschwinden lassen ihr keine Ruhe. Können die alten Freundinnen ihr helfen, Josys Verschwinden aufzuklären? Als wäre das nicht nervenaufreibend genug, nistet sich Jake auf der Insel ein und will sie zurück.

Ich hatte mir Band 2 der Breaking Waves Reihe besorgt, ohne zu wissen, dass es einen Vorgängerband gibt. Auf Grund der Geschichte um das Verschwinden von Josy war mir aber klar, dass ich den Fall wenn überhaupt, dann komplett aufrollen wollte, damit mir keine Details entgehen. Die Reihe ist so aufgebaut, dass immer eine der Freundinnen die Protagonistin in jeweil einem Band ist. In diesem erfährt man also viel über Avery, ihre Familienverhältnisse, wie sie die anderen Mädchen getroffen hat und was sie mit Jake verbindet. Die Entscheidung, diesen Band als ersten zu lesen, war also angebracht. Im Buch wechselt der Text zwischen der Vergangenheit, also den Jugendjahren der Freundinnen, und der Gegenwart, in der Avery und Jake Mitglieder einer weltbekannten Band sind, hin und her. Diesen Aufbau fand ich sehr gelungen, denn so erfährt man erst nach und nach, warum Avery immer noch so viel über das Verschwinden von Josy nachdenkt und Schuldgefühle hat.

Es war sehr spannend die Freundschaft der Mädchen in der Vergangenheit zu verfolgen, weil die fünf komplett verschiedene Typen sind, die aber trotzdem zueinanderfinden und trotz einiger Reibereien und unterschiedlicher Meinungen Freundinnen werden. Außerdem erfährt man einiges über die Misere mit Jake und was damals schief gelaufen ist. Den Erzählstrang in der Gegenwart fand ich größtenteils amüsant und auch oft berührend, manchmal war mir das Hin und Her der Gefühle aber auf zu viel und Avery hat mir zu wenig zugehört, was teilweise auch verständlich war. Jake ist ein komischer Kauz mit vielen Fehlern, aber irgendwie auch liebenswert. Die Wortgefechte der beiden waren nicht ohne. Zudem gibt es ganz viel Herzklopfen und einige spicy Szenen in diesem Second Chance Trope. Wer sowas mag, der macht mit One Second to Love sicher nichts falsch. Ausnahmsweise gefällt es mir bei dem Buch sogar, dass einige Songtexte der Band immer wieder einfließen. Das Ende ist ein guter Cliffhanger, zum Glück hatte ich Band 2 schon da. Man muss sich aber darauf einstellen, dass das Verschwinden der Freundin in Band eins noch lange nicht aufgeklärt wird. 4 Sterne (eventuell auch 4,5, ich konnte mich nicht entscheiden)

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