Cover-Bild Dickicht
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8,95
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 01.07.2007
  • ISBN: 9783596176168
Scott Smith

Dickicht

Thriller
Christine Strüh (Übersetzer)

Mexiko: Sonne, Strand, Meer, Sex und ...Tequila. Nichts anderes haben sich Jeff und Amy, Eric und Stacy für ihren Urlaub erträumt. Die vier Amerikaner faulenzen am Strand von Cancun, als sich ein junger Deutscher zu ihnen gesellt. Dessen Bruder ist einer Archäologin zu einer Ausgrabungsstätte in den Dschungel gefolgt, hat aber seitdem nichts mehr von sich hören lassen. Die Gruppe beschließt spontan, Matthias in den Urwald zu begleiten. Doch dieser Ausflug wird für die jungen Leute ein Weg in die Hölle...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2023

Beklemmender Horrorthriller im mexikanischen Dschungel

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Die Handlung beginnt schleppend, fast zu schleppend und erst nach einigen Seiten gewinnt sie an Fahrt. Allerdings wird die Spannung eher schleichend als wirklich rasant aufgebaut, mit wenigen kleinen ...

Die Handlung beginnt schleppend, fast zu schleppend und erst nach einigen Seiten gewinnt sie an Fahrt. Allerdings wird die Spannung eher schleichend als wirklich rasant aufgebaut, mit wenigen kleinen Hinweisen darauf, dass die Freunde den Ausflug lieber nicht angetreten hätten. Manche von ihnen sind sogar etwas zu auffällig und wirken etwas konstruiert, besonders die unguten Gedanken, die die Gruppe vor ihrer Abreise überfallen und dennoch nicht aufhalten.
Kaum sind die Sechs am Ziel, nimmt die beklemmende Atmosphäre zu. Dabei thematisiert der Autor hauptsächlich die einzelnen Reaktionen der unterschiedlichen Charaktere auf die auf sie lauernde Bedrohung und die langsam Gestalt annehmende Erkenntnis, woher die eigentliche Gefahr für ihr Leben droht. Dabei geht er weniger reißerisch und voller Schockeffekte, sondern eher psychologisch vor. Die Figuren gewinnen an Tiefe und zeigen neue Facetten an sich, ohne übertrieben oder aufgesetzt zu erscheinen. Sie handeln auf die Art, die zu ihnen passt, und das bis zum Schluss.


Trotzdem wird man mit ihnen nicht so richtig warm. Sie sind nicht unbedingt unsympathisch, aber man kann mit ihnen nur begrenzt mitleiden. Manche ihrer Handlungen sind auch nicht wirklich nachvollziehbar. Es bleibt immer eine gewisse Distanz zwischen ihnen und dem Leser, was es schwer macht, sich in sie hineinzuversetzen. Und das obwohl die Story lediglich aus ihrer Sicht geschildert ist.
Aus dem Grund wird man auch über die Hintergründe der Bedrohung völlig im Unklaren gelassen, was ziemlich schade ist. Wie die Protagonisten kann man nur spekulieren, was bloß bedingt die eigene Neugier stillt.


Dickicht ist ein auf eine beklemmende Weise spannender Horrorthriller, der vor allem durch das Grauen besticht, das sich die Hauptcharaktere selbst in ihren Köpfen ausmalen. Der Gegner, dem sie gegenüberstehen, ist eher gerissen als übermäßig brutal, was einen gewissen Reiz der Geschichte ausmacht und sie von anderen einzig auf Schockelemente ausgerichtete Romane desselben Genres unterscheidet. Die Grundidee dahinter ist zwar nicht wirklich neu, aber innovativ umgesetzt und mit unerwarteten Wendungen gespickt.
Allerdings ist das offene Ende derart vorhersehbar, dass man trotz des Cliffhangers nicht unbedingt wissen muss, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Leerlauf vs. Pageturner

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Darf’s auch etwas mehr sein? Diese Frage stellt sich bei „Dickicht“, das im Original den wesentlich passenderen Namen „The Ruins“ trägt, eher weniger. Gut zweihundert Seiten hätte man aus dem Manuskript ...

Darf’s auch etwas mehr sein? Diese Frage stellt sich bei „Dickicht“, das im Original den wesentlich passenderen Namen „The Ruins“ trägt, eher weniger. Gut zweihundert Seiten hätte man aus dem Manuskript durchaus streichen können, bevor man es auf die Leserschaft losließ. Das liegt nicht an Scott Smith’ Schreibstil oder der Story an sich. Der Horrorthriller hat viel Potenzial und eine relativ unverbrauchte, gute Grundidee.

Allerdings zieht sich das Geschehen vor allem zu Beginn und im Mittelteil unnötig in die Länge, der Grusel lässt zu lange auf sich warten und die Spannung will anfangs nicht richtig in Gang kommen. Bis man an den Punkt kommt, an dem es so richtig losgeht, vergeht zu viel Zeit.

Sobald die bunt gemischte Truppe die Ausgrabungsstätte erreicht, steigern sich Spannung und Grusel nämlich radikal. Denn das Setting mitten im Dschungel und die Situation mit den Mayas wirken durchaus bedrohlich und unterhalten prima.

Die Charaktere bleiben, wie man es aus vielen Horrorromanen kennt, etwas blass und eher funktional. Spätestens dann, wenn die Verwicklungen innerhalb der Gruppe ausarten und sich die über allem schwebende Bedrohung im dritten Drittel endlich manifestiert, spielt das aber alles keine Rolle mehr, denn jetzt verwöhnt die Story seine Leser mit Spannung, Grusel, Ekel und Action en masse. Dagegen ist das fiese und blutige Finale fast ein bisschen zu abrupt vorbei; hier hätte Smith seinen Lesern durchaus etwas mehr Zeit zum Genießen lassen können.

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