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Veröffentlicht am 22.09.2017

✎ Alexander von Schönburg - Weltgeschichte to go

Weltgeschichte to go
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Ich muss gestehen, dass mein Lieblingsfach in der Schule weiß Gott nicht Geschichte war. Einige Abschnitte und Ereignisse fand ich sehr interessant und heute lese ich sogar gerne historische Bücher.
Als ...

Ich muss gestehen, dass mein Lieblingsfach in der Schule weiß Gott nicht Geschichte war. Einige Abschnitte und Ereignisse fand ich sehr interessant und heute lese ich sogar gerne historische Bücher.
Als mir dieses Buch dann begegnete, wollte ich wissen, ob der Autor es tatsächlich schafft, mir Geschichte ein wenig näher zu bringen und früher Versäumtes aufzuholen.

Leider muss ich gestehen, dass ich sehr, sehr lange an dieser Lektüre gehangen habe. Genießen konnte ich sie nur in kleinen Happen - wobei das nicht das richtige Wort ist. Oft schlief ich einfach ein, weil mich der Inhalt weder interessierte noch fesselte.

Bereits das Vorwort, welches über unendliche viele Seiten zu gehen scheint, liest sich eher wie eine Danksagung. Zudem verfällt der Autor in selbstverliebte Äußerungen und gleitet oft vom Thema weg. Einen roten Faden gibt es eher weniger. Es sind Aneinanderreihungen von Fakten / Ereignissen, die jeder Schüler im Geschichtsunterricht mehr oder weniger mitbekommt.

Es gab natürlich Themen, die mich ansprachen. Aber die waren bereits vor dieser Lektüre vorhanden. Mit denen beschäftige ich mich sowieso. Ich habe nichts Neues entdecken können. Einzig einige Formulierungen fand ich toll und haben ein wenig zum Nachdenken angeregt.

Am Ende muss ich gestehen, dass dieses Buch mir genauso viel brachte wie damals der Geschichtsunterricht: Für mich interessante Themen werde ich weiter verfolgen, alles andere lass ich links liegen.

Wer sich wirklich mit Geschichte beschäftigen mag, der sollte lieber nach anderen Büchern greifen.

©2017

Veröffentlicht am 11.09.2017

✎ Tana French - Mordkommission Dublin 5 Geheimer Ort

Geheimer Ort
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Ja, ja, ich weiß, es ist wieder mal eine Reihe - und ich habe mittendrin angefangen.
Eigentlich hätte ich gar nicht zu diesem Buch gegriffen, jedoch wurde es mir von einer Arbeitskollegin empfohlen und ...

Ja, ja, ich weiß, es ist wieder mal eine Reihe - und ich habe mittendrin angefangen.
Eigentlich hätte ich gar nicht zu diesem Buch gegriffen, jedoch wurde es mir von einer Arbeitskollegin empfohlen und sie kennt die Vorgänger ebenso wenig. Ist es denn immer nötig, die Reihenfolge einzuhalten? Ich denke, gerade bei Krimis kann man dies auch schon mal außer Acht lassen.

Ich habe mich beim Lesen auch keineswegs so gefühlt, als würde ich etwas vermissen. Es wird nicht sonderlich auf vorhergehende Fälle eingegangen. Lediglich im Bezug auf eine Person - und da weiß ich (noch) nicht, ob Tana French darüber bereits geschrieben hat oder ob es einfach nur ein Detail dieser Geschichte ist.

Mit dem Schreibstil kam ich anfangs gar nicht klar. Ich möchte jetzt mal behaupten, dass dies an der Übersetzung liegt. Oder schreibt die Autorin im englischen Original tatsächlich: "I said: ... "? Das kommt so häufig im Text vor und ist so schlecht integriert, dass dies ein Punkt ist, an dem ich mir zweimal überlege, nochmals ein Werk aus dieser Feder in die Hand zu nehmen.

Dann fand ich die Zeitsprünge, die ohne jedwede Kennung geschehen, manchmal ein wenig mühsam. Klar ist es interessant, die Sicht auf heute und damals zu haben. Aber nicht immer war direkt ersichtlich, wo man sich gerade befindet. Irgendwann wurde das besser, weil ich mich einfach daran gewöhnt hatte.

Was ich auch bis zum Schluss nicht verstanden habe, weil da gar nicht näher darauf eingegangen wird: Was hat dieses mystische Zeugs zu bedeuten? Es passt nicht in das Umfeld. Es hat keine Bewandtnis. Es ist einfach überflüssig.

An sich ist die Hintergrundgeschichte relativ spannend, wird aber in ein Werk gepackt, welches keiner 700 Seiten bedarf. Kürzungen hier und dort hätten ihm sicher gut getan.

Ich möchte allerdings nicht alles schlecht reden an der Geschichte. Die psychologischen Spielchen sind gut herausgearbeitet und toll dargestellt. Die Charaktere nerven nicht alle, andererseits war mir auch keiner sonderlich sympathisch. Die Sprache der Jugendlichen war authentisch dargestellt. Die Auflösung war ok und an sich schlüssig.

Wie gesagt, ich weiß nicht, ob die Schriftstellerin tatsächlich so schreibt, wie hier übersetzt wurde. Wenn ja, rate ich von ihren Werken ab. Wenn nicht, dann könnte man sich mal die Originalausgabe holen und schauen, ob nicht doch ein Talent an ihr verloren gegangen ist.

©2017

Veröffentlicht am 10.09.2017

✎ Debbie Macomber - Rose Harbor 5 Rosenstunden

Rosenstunden
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Ich muss ehrlich gestehen, dass ich zu diesem Buch nur gegriffen habe, um die Reihe zu beenden. Die vorherigen Bände hatten ein Auf und Ab, sodass ich gespannt war, was mich hier erwartet. Für mich persönlich ...

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich zu diesem Buch nur gegriffen habe, um die Reihe zu beenden. Die vorherigen Bände hatten ein Auf und Ab, sodass ich gespannt war, was mich hier erwartet. Für mich persönlich war die Rose-Harbor-Reihe nach dem 4. Band abgeschlossen.

Der leicht-lockere Schreibstil der Autorin ist auch hier wunderbar erkennbar und lässt die Seiten schnell verfliegen. Dies täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass die Geschichte um Jo Marie sehr gestellt klingt.

In Band 1 bis 4 habe ich sie in mein Herz geschlossen, habe mit ihr mitgelitten, habe mit Sehnsucht darauf gewartet, welche Gäste sie empfangen wird.
In Band 5 hat mir der Charakter der Jo Marie aber gar nicht mehr zugesagt. Ich kann sie verstehen, dass sie versuchen möchte, nicht noch einmal das gleiche Schicksal zu erleben. Aber wie sie dann mit den Männern umspringt, kann ich einfach nicht gutheißen. Nichts hat mehr gepasst und ich habe sie einfach nicht wiedererkannt.

Debbie Macomber hat für mich Jo Marie meiner Meinung nach in ein falsches Licht gerückt. Ich habe ihr nichts mehr abgenommen, war sogar genervt von ihr und wollte nichts mehr über sie lesen.

Zum Glück gab es noch eine andere Geschichte, die man verfolgen kann. Die fand ich dann auch wieder süß - genau so, wie ich es erwartet habe.

Vielleicht hätte man aus diesem Teil wirklich noch viel herausholen können - wenn man sich mehr auf Mark und seine Geschichte konzentriert hätte. Diese bietet so viel Potenzial und wird einfach in den Hintergrund gedrängt. Stattdessen ... Na ja, ich möchte nicht zu viel verraten.

Meine Empfehlung ist, nach 'Herbstleuchten' aufzuhören - 'Rosenstunden' hat mir die Protagonistin regelrecht kaputt gemacht. Das erwarte ich von einem Wohlfühlroman einfach nicht und hat auch nichts mit "überrascht werden" zu tun.

©2017


Zitate:

"[...] Heilung erfolgt nicht immer so, wie wir es erwarten." (S. 181)

Veröffentlicht am 26.08.2017

✎ Almut Hielscher & Uta König - Mord am Waterberg

Mord am Waterberg
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Als mir dieses Buch vorgestellt wurde, habe ich nicht lange gezögert, um zuzusagen, denn der Klappentext hatte mich sofort gepackt. Ich erwartete einen spannenden Krimi mit historischem Hintergrund.

Leider ...

Als mir dieses Buch vorgestellt wurde, habe ich nicht lange gezögert, um zuzusagen, denn der Klappentext hatte mich sofort gepackt. Ich erwartete einen spannenden Krimi mit historischem Hintergrund.

Leider kam die Ernüchterung beim Lesen dann sehr schnell. Obwohl der Schreibstil einfach und gut zu lesen ist, konnte er mich dennoch nicht an die Seiten fesseln. Zu viele Dinge wurden in die Geschichte gepackt. Zu viele Verwinkelungen wollte man schaffen, die auf mich überladen und stellenweise wenig glaubhaft wirkten. Ein unterhaltsamer Krimi sieht für mich etwas anders aus.

Ich hätte gerne noch mehr von der Vergangenheit erfahren, tiefere Einblicke in das Heute der Namibier erhalten und dafür auf einiges aus der Gegenwart von Katrin verzichtet. Mir wurde zu sehr an der Oberfläche gekratzt und Unwichtiges unnötig lange verfolgt.

Interessant waren die Stellen, als wir Einblicke in ein Tagebuch erhalten und Briefe von früher zu lesen bekommen. Außerdem finde ich die Zeitlinie am Ende des Buches ansprechend, in der die Ereignisse "Von Deutsch-Südwest-Afrika zur Republik Namibia" von 1842 bis heute (März 2017) beschrieben werden.

Die Kulisse und der geschichtliche Aspekt ist ein für mich persönlich wirklich ungewöhnlicher und interessanter Stoff für ein Buch. Hier wurde dies leider nicht genug umgesetzt. Es reicht nicht, die Geschichte in einer Zeitlinie chronologisch hinten an die Geschichte zu pappen. Eingewebt und spannend erzählt, reizt solch ein Thema Leser viel eher.

Ich hatte mir etwas anderes erwartet und gebe daher keine Leseempfehlung.

©2017

Veröffentlicht am 06.08.2017

✎ Ursula Poznanski - Layers

Layers
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Bin ich aus den Jugendbüchern langsam herausgewachsen? Ich befürchte fast ja.

Ursula Poznanski ist eine der Großen. Es gibt kaum jemanden, der ihren Namen nicht kennt. Ihre Werke wurden sehr oft gelesen ...

Bin ich aus den Jugendbüchern langsam herausgewachsen? Ich befürchte fast ja.

Ursula Poznanski ist eine der Großen. Es gibt kaum jemanden, der ihren Namen nicht kennt. Ihre Werke wurden sehr oft gelesen und viel Male gelobt.

Es bleibt nicht aus, dass man über sie stolpert, wenn man stöbert. Und so bin auch ich am vorliegenden Hörbuch hängen geblieben.

"Layers" beginnt verhalten. Man lernt die Personen kennen, die Umgebung, einige Umstände und man begleitet Dorian. Bis zur Villa ist alles auch noch ziemlich ok, wenn teilweise auch schon hier etwas in die Länge gezogen. Nicht besonders herausragend, aber da es ein Jugendbuch ist, habe ich hier und dort ein Auge zugedrückt.

Was mich dann jedoch richtig gestört hat, sind die Parallelen zu "Erebos". Ich habe mich gefühlt, als würde ich alles nochmals erleben. Die Moral, die Hinweise, ... Und daher hatte ich hier auch keinen Aha-Effekt. Im Gegenteil, ich wusste die Auflösung schon vorher, weil sie einfach so banal ist, wenn man den Hinweisen, die gestreut werden, mehr oder weniger aufmerksam folgt.

Das Verhalten der Personen hat mir auch nicht immer zugesagt. Und gerade am Schluss konnte ich keine Logik mehr feststellen.

Ich bin richtig enttäuscht vom vorliegenden Werk der Autorin und daher gibt es von mir keine Leseempfehlung. (besonders, wenn man "Erebos" bereits kennt)

©2017