Freundschaft
Schlesien, Anfang des 20. Jahrhunderts. Benita von Lanzdorf findet in Ludwig von Sedlitz ihre große Liebe und zieht zu ihm nach Mondsee auf sein Gut. Dort verbringen sie anfangs glückliche Jahre, Sohn ...
Schlesien, Anfang des 20. Jahrhunderts. Benita von Lanzdorf findet in Ludwig von Sedlitz ihre große Liebe und zieht zu ihm nach Mondsee auf sein Gut. Dort verbringen sie anfangs glückliche Jahre, Sohn Alard wird geboren und Ludwigs Freundschaft zu Alex Broedie gepflegt. Doch dann bricht der erste Weltkrieg aus und wirft Europas politische Ordnung über den Haufen.
Nach dem Krieg kommen die von Sedlitz einigermaßen über die Runden, aber Polens Ansprüche an Schlesien und die wirtschaftliche Lage machen immer wieder Sorgen. Alard bekommt von seinem Patenonkel Alex Broedie die Möglichkeit ein Jahr in Cambridge zu studieren, wo er auch Liam, Alex‘ Sohn kennenlernt. Auch zwischen ihnen entsteht eine enge Freundschaft, die auch die Zeiten der Nationalsozialisten und den zweiten Weltkrieg überleben wird.
Anfangs begleiten wir vor allem Benita durch ihr Leben, wie sie Ludwig kennenlernt, die harte Zeit des ersten Weltkriegs und die schwierige Zeit danach. Ab der Hälfte des Buches wechselt dann der Fokus erst auf Alard, seine Erlebnisse in Cambridge und der Beginn der Freundschaft zu Liam sind das Thema. Ab Mitte der dreißiger Jahre sind dann auch einige Passagen aus Liams Sicht geschildert, der erst im spanischen Bürgerkrieg kämpft und dann für den britischen Geheimdienst arbeitet.
Mir hat das Buch gut gefallen, es lies sich sehr flüssig lesen und war kurzweilig. Es bietet einen guten Einblick in unterschiedliche Gesellschaften, wie z.B. die schlesische Oberschicht, die nach dem ersten Weltkrieg hart zu kämpfen hat und auch in die britische Politik im zweiten Weltkrieg.
In der Zeit des zweiten Weltkriegs hat mir ein wenig Alards Sicht der Dinge gefehlt, da liegt der Fokus mehr auf der britischen Seite. Das war durchaus spannend, aber ein wenig einseitig.
Das Buch ist sozusagen die Vorgeschichte zu „Ab heute heiße ich Margo“. Sprich, wer dieses Buch gelesen hat wird hier bekannte Namen wieder treffen.
Ich kann es nur empfehlen, ich habe es wirklich gerne gelesen.