Mord am Faschingsdienstag
Der Krimi spielt in Oberitalien, in einem Dorf namens Tramin. Er soll im Februar 1963 spielen - darauf weist die deutsche Autorin mit italienischem Pseudonym den Leser ständig aufs Neue hin. Und sie präsentiert ...
Der Krimi spielt in Oberitalien, in einem Dorf namens Tramin. Er soll im Februar 1963 spielen - darauf weist die deutsche Autorin mit italienischem Pseudonym den Leser ständig aufs Neue hin. Und sie präsentiert uns eine junge Praktikantin, die moderner nicht sein könnte! Das passt nicht zum angeblichen Jahr! Dazu versteigt sich die Autorin in weitschweifenden Erzählungen über Gefühle & Beziehungen zwischen den Dorfbewohnern, Geschwistern, innerhalb einer Familie und natürlich auch zwischen Carabinierie & der Praktikantin, die in diesen Krimi nicht hineinpassen wollen. Johann Vierweger, der Begleiter von Kommissar Tasso, ist aus dem Dienst ausgeschieden - Kommissar Tasso ist vom Dienst suspendiert. Und diese beiden Männer sollen zusammen mit einer Praktikantin den Mord aufklären - ich habe fast den Eindruck, mich in einer Comedy zu befinden. Der rote Faden sollte hier die Mordermittlung sein - doch der rote Faden ist mir schnell verloren gegangen. Ich vermag den abstrusen Erklärungen der Autorin kaum zu folgen. Ich lese Abschnitte mehrfach, aber das macht es nicht besser.
Viel zu oft ist es die Praktikantin, die wichtige Dinge herausfindet und zur Lösung des Mordfalls erheblich beiträgt. Dabei sind 2 gestandene Kommissare im Einsatz und wollen sich die Mordermittlung nicht aus den Fingern reißen lassen von den Carabiniere, die ebenfalls ermitteln. Oder zumindest so tun als ob, denn von tatsächlichen Ermittlungen kann eigentlich keine Rede sein. Der Schorsch ist tot - und wenn da nicht sein Freund wäre, der um ihn trauert, fände sich kaum Jemand, der ein Interesse an der Aufklärung seines Mordes hat. Dass sein Tod beim Umzug kein Unfall war, ist schnell klar. Nur die Ermittlungen lassen sehr zu wünschen übrig. Wer einen Krimi mit Mordermittlungen erwartet, wird hier enttäuscht. Ich kann diesen Roman aber auch nicht als humorvolle Unterhaltung bezeichnen.